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Schaltmgsanordnung für vom Zuge gesteuerte Warnsignalanlagen mit Ruhestromsteuerung fiir eingleisige Bahnen.
Bei den bestehenden Warnanlagen für eingleisige Bahnen wird die Verhinderung des Signalisieren von dem Augenblicke an, wo der Zug die Wegübersetzung erreicht oder passiert hat, bis zu jenem Augenblick, in welchem der Zug die Kontaktstreeke (isolierte Gleis- oder Schienenstrecke) gänzlich verlassen hat, durch ziemlich komplizierte Hilfseinrichtungen bewirkt. Die Grundstellung tritt erst nach dem gänzlichen Verlassen der genannten Strecke ein. Sie kann nur dann eintreten, wenn alle Einrichtungen, insbesondere das zu der letztbefahrenen Kontaktstrecke gehörige Relais (Gleisrelais), klaglos arbeiten.
Versagt dieses Relais, was durch eine geschwächte Batterie (Gleisbatterie) der Fall sein kann, dann kommt es zu einem Versagen der Anlage bei Folgezügen und damit zu gefährlichen Störungen.
In der Folge sind sechs Schaltungsanordnungen beschrieben, bei welchen die Sperre der Anlage gegen das Signalisieren nach dem Zuge durch ein einziges Relais gehalten wird. In den ersten drei Figuren sind drei Anlagen dargestellt, von denen die Fig. 1 die Warnsignale in die Grundstellung bringt, wenn die erste Achse des Zuges die zweite Kontaktstrecke betritt, während bei der Fig. 2 dies erst erfolgt, wenn die letzte Achse des Zuges die erste Kontaktstrecke verlässt, und bei der Fig. 3 die Grundstellung erst dann eintritt, wenn der Zug. die mittlere Kontaktstrecke verlässt.
Der Bestand der Anlagen geht ohne weiteres aus den Figuren hervor. Die Schaltungen sind in Kurzzeichnung dargestellt. Die Wicklungen der Relais sind mit grossen Buchstaben und römischen Indexziffern, die zugehörigen Kontakte mit kleinen Buchstaben und arabischen Indexziffern bezeichnet.
Kontakte solcher Relais, welche in der Grundstellung stromdurchflossen sind, sind in vertikaler Stellung, die andern in schräger Stellung gezeichnet. In allen Figuren stellt die Wicklung H jenen Stromkreis dar, welcher, wenn er stromdurchflossen ist, die Warnsignale in jener Stellung hält, in welcher sie das Überschreiten der Bahn gestatten oder sie in diese Stellung bringt. Bei Stromloswerden der Halteschleife H nehmen die Signale die Warnstellung an. Die Anlage arbeitet mit Gleich-oder Wechselstrom.
Die Gleisstromquellen GB1 und GB2 versorgen über die isolierten Gleis-oder Schienenstreeken J und JS2 die Gleisrelais A und B in bekannter Weise mit Strom, wobei die Gleisstromquellen GB1 und aB2 gegen Kurzschlüsse durch vorgeschaltete Widerstände Wdl und Wd2 d2 geschÜtzt sein können.
Fig. 1. Die Kontakte al und bl der Gleisrelais A und B, welche in der Grundstellung erregt sind, verbinden die Halteschleife H mit der Stromquelle SQ1-SQ2, so dass die Warnsignale das Übersehreiten der Bahn gestatten. Wird ein Gleisrelais stromlos, fällt sein Anker ab und unterbricht den Stromauf zur Halteschleife H. Das Sperrelais S erhält erst dann Strom, wenn auch das zweite Gleisrelais abfällt. In diesem Augenblick setzt über die Kontakte sl und s2 des Sperrelais S ein Stromkreis zur Halteschleife H ein, welcher die Warnsignale in die Grundstellung bringt.
Durch einen dritten Kontakt s3 des Sperrrelais S wird die Mitte der Stromquelle 0 von SQ1-SQ2 mit dem Vereinigungspunkt 10 der beiden Wicklungen SI und Sll des Sperrelais S verbunden, so dass das durch Abfallen beider Gleisrelais A und B
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schleife H über die geschlossenen Kontakte des bei Abgefallenseins beider Gleisrelais erregte Sperrrelais S und den zweiten Kontakt des wieder erregten Gleisrelais mit Strom versorgt. Die Sperre wird bei Erregung des zweiten Gleisrelais aufgehoben.
Fig. 3. Die Halteschleile wird nach dem Stromloswerden bei Befahrung der ersten Isolierstreeke wieder stromdurchflossen, wenn durch das nach Befahrung der mittleren Isolierstrecke JS3 erregte
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relais C der Stromkreis über die geschlossenen Kontakte sl und s2 des Sperrelais S und el und c2 des Hilfsrelais 0 geschlossen wird. Die Grundstellung tritt ein, wenn die letzte Isolierstrecke verlassen wird.
In den Fig. 4-6 sind die Schaltungsanordnungen der Fig. 1-3 noch mit einem Zeitschalter ausgerüstet. Kommt die Anlage nicht selbsttätig in die Grundstellung, dann unterbricht der Zeitschalter eine gewisse Zeit, nachdem die Halteschleife H mit Hilfe des Sperrelais S stromdurchflossen wird, den Haltekreis des Sperrelais S bei dz Ausserdem schliesst der Zeitschalter Z vor Beginn seines Ablaufes die Stromquelle Bl-B2 an eine Hilfseinrichtung HE2, welche aus einem Kondensator von sehr grosser oder einem entladenen Akkumulator ganz kleiner Kapazität bestehen kann, an. Mit der Bildung des Sperrstromkreises über die Halteschleife H beginnt der Zeitschalter seinen Ablauf.
Nach dem Ablauf unterbricht er nicht nur den Haltekreis des Sperrelais S, sondern er legt dann auch die geladene Hilfseinrichtung HE2 an die zu diesem Zwecke mit Hilfswicklungen All und BIl versehenen Gleisrelais A und B, so dass diese durch den Stromstoss aus der Hilfseinrichtung HE2. über. All und BII kurzzeitig
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in die Grundstellung gebracht werden. Durch die Regelfunktion der Anlage wird der Zeitschalter vor Vollendung seines Ablaufes abgeschaltet. Auch in diesem Falle schliesst er die aufgeladene Hilfseinrichtung HE2 an die Gleisrelaiswicklungen All und BIJ an, so dass diese Relais in ihrer Arbeit kurz-
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Nimmt das Gleisrelais B die Grundstellung an, nachdem die Isolierstrecke J frei wird, dann wird der letztgenannte Stromkreis unterbrochen (bei bl) und es werden das Sperrelais S und damit auch der Sperrschalter Z stromlos. Beim Abfallen des Ankers des Zeitschalters Z entsteht der Stromkreis : H2-22-z1/25-AII-BII-27/z2-23-HE2, wodurch die Gleisrelais A und B kurzzeitig kräftig unterstützt werden. Kommt die Anlage nicht selbsttätig in die Grundstellung durch Freiwerden der Isolierstrecken, dann findet eine vollständige Entladung der Hilfseinrichtung THM über den Zeitschalter Z statt.
Mit dem Abfallen des Ankers des Zeitschalters Z wird bei z3 der Haltekreis für das Sperrelais 8 unterbrochen, so dass die Sperre aufgehoben wird, anderseits wird auch in diesem Falle durch den Stromstoss aus der Hilfseinrichtung HE2 die Anlage kurzzeitig in die Grundstellung gebracht.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Schaltungsanordnung für vom Zuge gesteuerte Warnsignalanlagen mit Ruhestromsteuerung für eingleisige Bahnen, gekennzeichnet durch ein Sperrelais (8) mit vorzugsweise zwei Wicklungen (81,
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verbunden ist, welches bei gleichzeitigem Befahrenwerden beider isolierter Gleis-oder Schienenstrecken (JS1, JS2) über Kontakte (al, bl) der Gleisrelais (A, B) erregt wird, dabei über seine Kontakte (sl, s2) die Halteschliefe (H) mit Strom versorgt, so dass die Warnsignale in die Grundstellung kommen, ohne dass die Anlage sich in der Grundstellung befindet, und solange erregt bleibt, als auch nur eines der Gleisrelais (A, B) abgefallen ist.