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Zugschlussmelder.
Wenn ein Eisenbahnzug sich auf freier Strecke entkuppelt, so ist hiemit eine grosse Gefahr verbunden, insofern, als der Wärter, der das Entkuppeln des Zuges nicht bemerkt, nach Passieren des einen Zugteiles das Signal wieder auf freie Fahrt stellt. Es sind Vorrichtungen bekannt geworden, die dahin zielen, das Passieren des Zugendes anzuzeigen. Diese haben zwei Schwierigkeiten zu überwinden. Einerseits müssen sie unverhältnismässig starke Erschütterungen aushalten, während anderseits nur ein ganz kurzes Zeitintervall zur Auslösung der Signale zur Verfügung steht. Demgemäss haben die bisher verwendeten Einrichtungen nicht so einwandfrei gearbeitet. wie es gerade für Bahnbetriebe nötig ist.
Die Erfindung bezweckt ein einwandfreies Ansprechen und damit verbunden eine grosse Unempfindlichkeit gegen Erschütterungen bei Zugschlussmeldern zu erreichen. Dies geschieht dadurch, dass am Zugende ein doppelpoliger Magnet angebracht ist, der beim Vorbeifahren auf zwei doppelseitige Magnete einwirkt, die derart dimensioniert sind, dass die die Kraftlinien des am Zugende befestigten Magneten aufsaugenden Pole einen vielfach so grossen Querschnitt besitzen als die Pole des Magneten, zwischen denen der Relaisanker angeordnet ist.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgedankens dargestellt. Es bedeutet g der am Zugschlusszeiehen befestigte, die Auslösung bewirkende Magnet, dessen Kraftlinien beim Vorbeifahren von den in der Höhe der Schienen angebrachten Eisenteilen e und f aufgenommen werden. Diese Eisenteile sind sehr kräftig ausgebildet, um so möglichst viele der von dem Stabe ausgehenden Kraftlinien aufnehmen zu können. Die Gegenpole c und b dieser feststehenden Eisenteile sind im Gegensatz hiezu klein gehalten, um möglichst grosse Kraftwirkungen auf den zwischen ihnen befindlichen Anker a zu erzielen. Ausserdem sind sie vormagnetisiert durch den vermittels der Batterie i geschaffenen Stromkreis. Die Pole b und c wirken entgegen der Kraft einer Feder auf den Anker a des Relais ein, der mit einem Kontakt d verbunden ist.
Die Pole e und f können beispielsweise, wie es in der Fig. 1 gezeichnet ist, symmetrisch zu beiden Seiten der Schienen liegen ; sie können aber auch so angeordnet sein, dass eine der beiden Eisenmassen durch die Fahrschiene ersetzt wird (Fig. 2). Es bestehen noch andere Möglichkeiten, die nicht näher dargestellt sind. Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende :
Beim Befahren der Relaisstelle wird das Relais von den den Polen des Magneten entströmenden Kraftlinien durchsetzt. Bei diesem Vorgang werden die Kraftlinien von den Eisenmassen e und f (Fig. 1) oder von einer Eisenmasse und einer Fahrsehiene (Fig. 2) aufgenommen. Da sich gleiche Pole gegenüberstehen, wird durch den Magnet g in dem Relais eine magnetisehe Gegenströmung erzeugt, durch die die magnetische Kraft an den Polen b und c geschwächt wird.
Die Folge ist, dass der Anker a, der vorher von den Polen angezogen war, durch die Feder I abgerissen wird und einen Kontaktschluss verursacht.
Man kann nun den Anker so einstellen, dass er entweder nur vorübergehend, d. h. solange die magnetische Gegenströmung anhält, von seinen Polen freigegeben wird, oder man gibt der Abreissfeder eine solche Spannung, dass der Anker nach seiner Freigabe in der Gegenstellung verharrt.
Um die Kontaktwirkung aufzuheben bzw. den Anker wieder in die Anzugsstellung zu bringen, kann man sich einer besonderen elektromagnetischen oder mechanisch zu betätigenden Einrichtung bedienen, die unmittelbar auf den Relaisanker einwirkt. Diese Einrichtungen sind auf der Zeichnung aus Gründen der Übersichtlichkeit fortgelassen. Diese elektromagnetische RÜckstelleinrichtung kann
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man von einer beliebigen Stelle aus wirken lassen. Es genügt, ein Stromimpuls, um den Anker des Relais in die Gegenstellung zu bringen. Man kann auch die Relaiswicklung oder eine dieser beigeordnete
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des Ankers zu bewirken. Die Relaiswirkung ist in diesem Falle die gleiche, ob das Relais ruht und der
Magnet bewegt wird oder ob der Magnet ruht und das Relais bewegt wird oder ob beide Teile bewegt werden.
Eine Relaiswirkung tritt auch dann ein, wenn die Pole des Relais nicht vormagnetisiert sind.
Um die Sicherheit zu erhöhen, kann man zwei Einrichtungen gleichzeitig arbeiten lassen. In diesem Falle würde man zweckmässig das Relais so anordnen, dass die Pole eines jeden Relais parallel zur Fahrschiene liegen. Statt eines Magneten wurden deren zwei angeordnet sein. Durch eine geeignete
Schaltung der Relais kann eine Relaiswirkung nur dann zustande kommen, wenn beide Magnete wirken. Es ist durchaus möglich, eine Kombination zu schaffen, indem man beide Relais zu einem in Gestalt eines Kreuzes vereinigt. In diesem Falle müsste man einen Magneten anwenden, der die gleiche Anzahl Pole hat. Fig. 3 zeigt z. B. einen vierpoligen Magnet in Gestalt eines Kreuzes, der so an der Schlussscheibe angebracht wird, dass sämtliche Pole in gleichen Abständen zur Erde liegen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Zugschlussmelder, bei dem ein Streckenrelais magnetisch vom Zuge aus zur Auslösung gebracht wird, gekennzeichnet durch die Verwendung eines am Zugende angebrachten doppel-oder mehrpoligen Magneten (g), der beim Vorbeifahren auf zwei doppelpolige Magnete (e, f) einwirkt, die derart dimensioniert sind, dass die Pole (f, S, e, N), die die Kraftlinien des am Zugende befestigten Magneten aufsaugen, einen vielfach so grossen Querschnitt besitzen, wie die Pole (b, e) des Magneten, zwischen denen der Relaisanker angeordnet ist.