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Vorrichtung zur Verhütung von Eisenbahn-Unfällen infolge Überfahrens von Halte- signalen.
Der Gegenstand der Erfindung bezieht sieh auf eine Vorrichtung zur Verhütung von Eisenbahnunfällen infolge unachtsamen Überfahrens von Haltesignalen, welche sich dadurch auszeichnet, dass sie gegenüber dem bereits Bekannten voll und ganz den behördlichen Vorschriften entspricht, indem sie sowohl durch akustische als auch optische Warnungszeichen dem verantwortlichen Führer in Erscheinung tritt und dabei ganz im Rahmen der technischen und betrieblichen Vorschriften gehalten ist, wobei der beabsichtigte Zweck mit den einfachsten Mitteln und besonders ohne Elektrisierung der Schienenstrecke erreicht wird.
Die Vorrichtung gemäss der Erfindung ist derart ausgebildet, dass durch akustische und optische Zeichen, die als Warnungssignale dienen, dem verantwortlichen Führer auf der Lokomotive bei irgendeiner Unterlassung in der Beobachtung oder Betätigung während der Fahrt der Fehler angezeigt wird und bei wiederholter weiterer Unterlassung zufolge irgendeines eintretenden Umstandes nach dem erstmaligen Anzeigen die Bremsung des Zuges zwangläufig selbsttätig einsetzt. Hiebei ist die Einrichtung so getroffen, dass die Zeitdauer, innerhalb welcher die Bremsung des Zuges bei Nichtbeachtung eines Signales einsetzt, unabhängig von dem Führer eingestellt wird, u. zw. durch den Fahrdienstleiter, welcher ein unter Siegel oder Verschluss befindliches Zeitrelais beliebig einstellen kann.
Weiterhin ist die Einrichtung derart, dass jeweils der begangene Unterlassungsfehler infolge unachtsamen Überfahrens eines Streckensignales sowohl als auch das Einsetzen der selbsttätigen Bremsung jeweils auf einer Zeituhr gestochen wird, was zwangläufig mit der in Tätigkeit tretenden Vorrichtung erfolgt. Ferner sind Kontrolllampen zum Aufleuchten angebracht und auch Messinstrumente zwischengeschaltet, welche die Ansprechfähigkeit der Einrichtung mit Sicherheit anzeigen.
Die Zeichnung lässt die Einrichtung gemäss der Erfindung in einer beispielsweisen Ausführungsform erkennen, u. zw. zeigt Fig. l in schematischer Darstellung die Gesamtanordnung, während Fig. 2-5 die Einzelapparate veranschaulichen.
Die Einrichtung gemäss der Erfindung ist auf einem Schaltbrett auf der Lokomotive angebracht, wobei sämtliche Apparate unter Verschluss und Siegel gehalten werden und vom Lokomotivführer in ihrer Einstellung nicht beeinflusst werden können. Die Betätigung der verschiedenen Apparate, welche in einer bestimmten Reihenfolge die einzelnen Wirkungen auslösen, erfolgt von einem Aufnehmer 1 aus, welcher an der unteren Rahmenkonstruktion der Lokomotive befestigt ist und von an der Schienen- anlage 2 (Fig. 2) vorgesehenen Signalweiche 3 beeinflusst wird, die wiederum durch ein Gestänge 3a mit dem Streekensignal verbunden ist.
Hiebei ist es für die Einrichtung gleichgültig, ob diese Signalweichen 3 fest oder verschiebbar an der Schienenanlage angebracht sind, in welch letzterem Falle sie jeweils von der Blockstation betätigt werden müssen. Der Aufnehmer 1 (Fig. 2) ist mit einem Kontaktstück 4 aus- gestattet, welches beim Überfahren einer Signalweiche 3 nach oben gedrückt wird und dadurch ein Strom- kreis für ein Zwischenrelais 5 (Fig. 3) geschlossen wird, welch letzteres auf der Lokomotive angebracht ist.
Dieses Relais 5 ist doppelpolig ausgebildet und weist beiderseits Anker 6 und 7 auf, welche durch den durch den Aufnehmer 1 herbeigeführten Stromschluss angezogen werden.
Damit wird die bisher inne- gehabte Verbindung des Ankers 6 mit Kontakten 8 und 9, an welche eine Stromleitung angeschlossen ist, in deren Stromkreis ein grünes Kontrollicht 10 mit Voltmeter 11 liegt, gelöst. Dieses grüne Licht 10 und das Voltmeter 11 werden jeweils durch einen auf dem Schaltbrett der Lokomotive befindlichen
Umsehalter 11a eingeschaltet und es zeigen diese die Ansprechfähigkeit der Einrichtung nebst der allfälligen Entladung der Batterie an.
Mit dem unter dem Einfluss des Aufnehmers 1 stehenden Anker 6
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ist mittels eines Gestänges 13 eine Verbindung zu einem drehbaren Zifferblatt einer Kontrolluhr 12 geschaffen, wodurch bei Unterbrechung des Stromkreises durch Betätigung des Aufnehmers 1 die Zeit
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dessen Bewegung auf dem Zifferblatt der Uhr die Zeit gestochen, in welcher die Bremsvorrichtung 21 betätigt wurde, d. h. in welchem Augenblick die Bremsung des Zuges einsetzte. Die Vorrichtung 21 (Fig. 5) zur Herbeiführung der Bremsung besteht aus einem Magnet 24, welcher durch den durch den Anker 18 herbeigeführten Stromschluss erregt wird, wodurch ein in der Spule 24 freisehwebender Anker 26 angezogen wird.
In der beispielsweise gewählten Ausführungsform ist dieser Anker 26 mittels einer Stange 25 mit einem Hebel 27 verbunden, welcher auf einen in dem Zylinder 29 drehbaren Kolben 28 wirkt. Dieser Zylinder 29 steht mit der Hauptleitung der Bremsung in ständiger Verbindung und an seinem Gehäuse ist eine Feder 30 befestigt, welche den Hebel 27 sofort nach Ausschaltung in seine
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des Zuges zur Folge hat. Beim Hochgehen des Ankers 26 wird auch durch Stromschluss eine Sirene 32 in Tätigkeit gesetzt, welche den Moment des Einsetzens der Bremsung anzeigt.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende : Der Lokomotivführer schaltet bei Inbetriebnahme der Maschine den Hebel Ha derart, dass die Leitung mit der Kontrollampe 10 (grünes Licht) und das Voltmeter 11 kurzgeschlossen wird, wodurch die Ansprechfähigkeit der Signaleinrichtung erwiesen
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das grüne Licht 10 mit Voltmeter 11 ausgeschaltet und gleichzeitig die Signalkontrollullr 12 durch das mit dem Anker 6 in Verbindung stehende Gestänge 13 gestochen und damit angezeigt, wenn eine Signal- übertragung durch die Weiche 3 stattgefunden hat. Der Anker 7 schliesst zu gleicher Zeit die Leitung für das akustische und optische Zeichen 14 und 15 kurz, was auch die Stromzuführung zur Magnetspule 17 des beliebig einstellbaren Zeitrelais 16 bewerkstelligt.
Der in der Magnetspule 17 freischwebende Anker 18 wird nun hochgezogen, wobei durch den erfolgten Stromschluss bei Kontakt 20 der Stromkreis zur Bremsspule 24 geschlossen wird und zu gleicher Zeit durch das Gestänge 22 die Bremskontrolluhr 23 gestochen wird, wodurch angezeigt wird, wann die Zwangsbremslmg eingesetzt hat. Bei Einsetzen der Zwangsbremsung gibt die Sirene 32 akustisches Zeichen. Die Zwangsbremsung erfolgt durch den Magnet 24, der den freischwebenden Anker 26 anzieht. Dadurch wird mittels der Verbindungsstange 25 der Hebel 27 gedreht, wodurch der Kolben 28 im Zylinder 29 mitgenommen wird und die Verbindung des an der Hauptbremsleitung der Maschine angeschlossenen Zylinders 29 mit der Aussenluft hergestellt, was die Zwangsbremsung zur Folge hat.
Nach Ausschalten der Einrichtung wird der Hebel 27 durch eine Feder 30 in seine Anfangsstellung zurückgezogen.
Im Falle die auf den Aufnehmer einwirkende Weiche 3 mit der Schienenanlage fest verbunden ist, was bei nicht sicherer Funktion der Streckensignale in Frage kommt, ist es selbstverständlich, dass der Lokomotivführer nach Überfahren eines solchen Weichensignals nach Ertönen der Signalglocke 15 und Aufleuchten der Lampe 14 durch Betätigung des Umsehalters 11a die Bremswirkung verhindert. Bei richtiger Beobachtung des Vorsignals und der damit verlangten erhöhten Aufmerksamkeit des Führers kann auch diese einleitende Wirkung bei rechtzeitiger Ausschaltung der Einrichtung verhütet werden.
Die beschriebene Einrichtung ist auch bei elektrisch betriebenen Bahnen verwendbar, ohne dass Batterien benützt werden müssen.
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