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Verfahren zur Gewinnung von Borax aus natriumborathaltigen Mineralien.
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Diese Natriumboratmineralien enthalten eine Gangart, die, wenn man das Mineral pulvert und das Pulver mit Wasser behandelt, oder man es ohne zu pulvern mit Wasser verrührt, in eine sehleimige, zähe Form übergeht, welche das Filtrieren sehr schwierig und das Auswaschen des RÜckstandes fast unmöglich macht. Werden aber solehe Mineralien nur in grobe Stueke gebrochen, die sich noch in Becherwerken oder Transportanlagen befördern lassen und behandelt man die Stücke mit Dampf, Wasser oder Mutterlauge bei einer Temperatur, die wesentlieh Über 1000 C liegt, ohne die Charge zu rühren, so löst sich das Natritmiborat und die Gangart bleibt in einer körnigen, sandigen, nicht schleimigen Form zurück.
Auch beim blossen Erhitzen über 100 C löst sich kristallisierter Borax in seinem Kristallwasser auf. Es ist bereits vorgeschlagen worden, von dieser Eigenschaft zur Trennung des Borax von Kalisalzen, bei denen er als Verunreinigung vorkommt, Gebrauch zu machen, indem man aus einer Salzlösung eine boraxhaltiges Salzgemenge abschied, dieses erhitzte, in einer Zentrifuge ausschleudert und so die Boraxlösung von Kalisalz trennte. Führt man während des Zentrifugierens kleine Mengen heissen Wassers zu, so soll die Trennung fast quantitativ vor sich gehen.
Erfindungsgemäss werden Mineralien, die Natriumborate enthalten, wie Rasorit (Kernit) und Tinkal, in grobstückiger Form in einem Druckgefäss auf einen Rost aufgelegt und in bekannter Weise der Wirkung von erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck mittels Dampf, Wasser oder Boraxlösung ausgesetzt. Die Temperatur kann bis 1500 C gesteigert werden, was einem Druck von beinahe 6 Atm. entspricht. Dabei löst sich der Borax in seinem eigenen Kristallwasser, die Lösung filtert durch die Gangart und trennt sieh leicht von ihr, ohne dass jene Schwierigkeiten beim Trennen der Lösung vom Rückstand eintreten, welche man bei der üblichen Behandlung solcher Mineralien beobachtet.
Ein wesentlicher Punkt des Verfahrens ist, dass das Mineral bei einer Temperatur über 100 C und unter erhöhtem Druck ohne Rühren behandelt wird, wodurch man ein Herauslösen des Borax aus dem Mineral erreicht, ohne dass die Struktur der Gangart verändert wird. Dies hat zur Folge, dass der schleimige Charakter der Gangart nicht in Erscheinung tritt und daher die Lösung vom Rückstand leicht getrennt werden kann.
Wird das angegebene Verfahren in einem einzelnen geschlossenen Gefäss oder Autoklaven ausgeführt, so entstehen dadurch Wärmeverluste, dass das Mineral zuerst mit Dampf unter höherem Druck und bei erhöhter Temperatur behandelt und darauf die erhaltene Lösung in ein offenes Gefäss gedrückt wird. Es ist daher von Wichtigkeit, das Verfahren so zu regeln und eine solche Apparatur zu gebrauchen, dass eine bessere Wärmeausnutzung möglich ist. Dies wird dadurch erreicht, dass man zwei oder mehr Autoklaven zu einer Batterie vereinigt und dann so arbeitet, dass die Lösung, welche unter einem höheren Druck im ersten Autoklaven steht, in den zweiten Autoklaven gedrückt wird. Dieser zweite Autoklav enthält eine Charge frisches oder bereits einmal behandeltes Mineral.
Wenn die Lösung aus dem ersten Autoklaven mit dem Mineral im zweiten Autoklaven in Berührung kommt, so geht weiteres Natriumborat
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des Minerals in Lösung und die Endlösung wird an Borax reicher. Gleichzeitig wird die Temperatur und der Dampfdruck der ursprünglichen Lösung herabgesetzt.
Die erhaltenen Lösungen w erden in Absetzgefässen einige Zeit stehen gelassen, um mitgerissenen Rückstandteilchen Gelegenheit zu geben, sich abzusetzen. Darauf wird die Idare heisse Lösung abgezogen, aus der dann beim Abkühlen Borax auskristallisiert.
Die in dem Absetzgefäss verbleibenden geringen Mengen feinen Schlammes und starker Lauge werden mit Wasser verdünnt und nach abermaligem Absetzen wird die klare verdünnte Lauge abgezogen, welche mit den bereits geklärten Laugen vermischt wird. Dieser Auslaugevorgang kann, wenn nötig, wiederholt werden. Es ist aber besser, die in dem Absetzgefäss vorhandenen Schlammteile und Laugenreste von Zeit zu Zeit in den Autoklaven auf einen frisch gebildeten Rückstand, bestehend aus der unlöslichen Gangart des Rohminerals, zu pumpen, bevor dieser Autoklavenrückstand mit Pressluft behandelt wird. Durch die Pressluft wird die Lauge durch den ein Filterbett bildenden Rückstand gedrückt, wobei die mitgerissenen feinen Schlammteilchen zurückgehalten werden.
Hiedureh gelingt es, die mit-
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sehr schwierig auf Filtern oder in Filterpressen abscheiden lassen.