DE458949C - Herstellung von Pflanzenkohle - Google Patents

Herstellung von Pflanzenkohle

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DE458949C
DE458949C DEB122571D DEB0122571D DE458949C DE 458949 C DE458949 C DE 458949C DE B122571 D DEB122571 D DE B122571D DE B0122571 D DEB0122571 D DE B0122571D DE 458949 C DE458949 C DE 458949C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B32/00Carbon; Compounds thereof
    • C01B32/30Active carbon
    • C01B32/312Preparation
    • C01B32/342Preparation characterised by non-gaseous activating agents

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)
  • Solid Fuels And Fuel-Associated Substances (AREA)

Description

  • Herstellung von Pflanzenkohle. Die Erfindung betrifft die Herstellung von Pflanzenkohle, die in bekannter Weise mit Erfolg zum Reinigen, Klären oder Entkeimen von Flüssigkeiten oder Lösungen benutzt wird.
  • Die Erfindung will das bekannte Verfahren, gemäß welchem Pflanzenkohle dadurch erzeugt wird, daß man eine innige Mischung von kohlenstoffhaltigem Gut pflanzlichen Ursprungs (z. B. Sägemehl) und kohlensaurem Magnesiumhydrat erhitzt, und kennzeichnet sich dadurch, daß das in dem Endprodukt enthaltene 1Tagnesiumoxyd daraus ausgeschieden wird durch Kohlensäurebehandlung (beispielsweise unter Druck) in Gegenwart von hinreichend Wasser, um seine Lösung zu ermöglichen. Es hat sich herausgestellt, daß die erzeugte Kohle hierdurch aktiver wird.
  • Die dabei entstehende Lösung von Magnesiumbicarbonat gibt nach Ausscheidung aus der Kohle Magnesiumcarbonat, und zwar entweder durch Verminderung des Drucks oder Erhöhen der Temperatur oder durch beide Maßnahmen gemeinsam.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird die Magnesiumoxyd enthaltende Kohle in Wasser mit Kohlensäure unter Überdruck behandelt, dann die Lösung von der Kohle noch unter Druck getrennt und hierauf vorzugsweise bei Atmosphärendruck erhitzt.
  • Das bei der letzten Verfahrensstufe niedergeschlagene kohlensaure Magne"siumhydrat wird zweckmäßig auf weiteres in aktive Kohle überzuführendes Material (Sägemehl o. dgl.) zur Einwirkung gebracht, wodurch eine Art Kreisprozeß entsteht. Dieses frisch bereitete Carbonat ist, -wie sich erwiesen hat. für die Durchführung des Verfahrens ganz besonders geeignet.
  • Ein Vorteil des vorliegenden Verfahrens besteht darin, da:ß die Nebenprodukte wiedergewonnen und das Aktivierungsmittel in einer für die Wiederbenutzung geeigneten Form ausgezogen und wiedergewonnen werden kann.
  • Um die für die Weiterbehandlung des erhaltenen Produkts nötwendige Wassermenge so gering wie möglich zu halten und um die für das Auflösen des NIagnesiumcarbonats in dem Wasser zum Niederschlagen des kohlensauren Magnesiumhydrats' erforderliche Zeit herabzusetzen, kann man die Einwirkung von Druck und Temperatur auf die Lösbarkeit dieser beiden Salze ausnutzen. Es ergab sich, daß ihre Löslichkeit proportional dem statischen Druck des Wassers und umgekehrt proportional seiner -Temperatur ist. -' Auch die für das Lösen und Niederschlagen der Salze erforderliche Zeit wird gleicherweise von Druck und Temperatur beeinflußt. Da aber die Löslichkeit der Salze und die für das Lösen und Niederschlagen dieser Salze erforderliche Zeit nicht unmittelbar proportional dem verwendeten Druck sind, ergeben sich gewisse Grenzen, jenseits deren es nicht wirtschaftlich ist zu arbeiten.
  • Bei einer Ausführungsform . des Verfahrens wird das in der Kohle gebildete doppeltkohlensaure Magnesium bei geeignetem hohem Druck (beispielsweise 8 Atm.) und bei geeigneter niederer Temperatur (beispielsweise Zimmertemperatur) in Wasser gelöst, und nachdem die erzielte Lösung von der Kohle abgeschieden ist, wird das kohlensaure Magnesiumhydrat durch Erhitzen der abgeschiedenen Lösung auf eine höhere Temperatur (z. B. 30° C) und bei geringerem Druck (beispielsweise Atmosphärendruck) niedergeschlagen. Das Ausscheiden des kohlensauren Magnesiumhydrats kann weiter beschleunigt werden, indem man die abgeschiedene Lösung einem Unterdruck mit oder ohne Anwendung von Hitze unterwirft.
  • Es wurde festgestellt, daß, wenn die Tem= peratur der Lösung von doppeltkohlensaurem Magnesium nicht wesentlich höher als 22° C gehalten wird, die Zeit ausreicht, um die Lösung von der Kohle unter Atmosphärendruck abzutrennen, bevor das kohlensaure Magnesiumhydrat anfängt niederzuschlagen.
  • Wenn aber doppeltkohlensaure Magnesiumlösung bei einer Temperatur gebildet wird, die wesentlich höher ist als z2° C, so muß die Lösung von der Kohle getrennt werden, während sie noch unter Druck ist, und das kohlensaure Magnesiumhydrat wird durch Herabsetzen des Druckes auf .die abgeschiedene Lösung niedergeschlagen. Beispiel. ioo Gewichtsteile gewöhnlicher Sägespäne, die durch Siehmaschen von "/ZO Zoll gehen (io I. M. M.) werden mit ioo Gewichtsteilen kohlensauren Magnesiumhydrats und iou Gewichtsteilen Wasser gemischt.
  • Das Gemisch wird in einer Kugelmühle oder einem ähnlichen Mahlgang innig gemischt, wobei das kohlensaure Magnesiumhydrat in die Sägespäne hineingearbeitet wird. Das Bewegen in der Mühle wird vorzugsweise etwa zo Minuten lang fortgesetzt.
  • Das Gemisch wird dann auf beliebige Weise getrocknet und hierauf in eine Retorte von irgend geeigneter Form gebracht, vorzugsweise in eine solche nach Patent 394 114-Die Temperatur des Behandlungsgutes wird allmählich auf etwa iooo° C gebracht und soll möglichst nicht unter iooo° C bleiben. Verwendet man in dem Ofen nach Patent 394 114 Schichtdicken von '-/,Zoll, so erfordert die Erhitzung des Gemisches auf etwa iooo° C ungefähr 5 Minuten.
  • Hierauf wird die gleiche Temperatur noch während einer weiteren Zeitspanne, z. B. von 5 Minuten, gehalten. Während dieser Zeit ist die Verkohlung durchgeführt und die Gasbildung hört auf; die Temperatur wird jedoch noch weiter gehalten, weil sich ergeben hat, daß dann ein porigeres Produkt erzielt wird, als wenn die Erhitzung sofort abgebrochen wird, sobald die Gasbildung aufgehört hat. Während der Erhitzung werden die Produkte der trockenen Destillation des kohlenstoffhaltigen Gutes in beliebiger bekannter Weise gekühlt und kondensiert.
  • Um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen, ist es wichtig, daß die nötige hohe Temperatur jedem Teilchen der Masse während der vorgeschriebenen Zeit erteilt wird, und die verwendeten Mittel müssen diesem Zweck entsprechen. Nach der Hitzebehandlung läßt man die Masse abkühlen, und das gewonnene Magnesiumoxyd wird von der Kohle durch irgendeines der nachfolgend beschriebenen Verfahren oder durch ihr Zusammenwirken getrennt.
  • Beispiel. Das Gemisch von Kohle und Magnesiumoxyd, wie es von der Retorte kommt, wird mit einer Menge Wasser versetzt, die ungefähr 40mal das Gewicht des enthaltenen Magnesiumoxyds beträgt; hierauf wird das Gemisch bei 7 Atm. Druck und Raumtemperatur der Wirkung von Kohlensäuregas ausgesetzt, das in Kontakt damit durchgeleitet wird. Die oben geschilderte Wassermenge ist annähernd hinreichend, um das Magnesiumoxyd als übersättigte doppeltkohlensaure Magnesiumlösung bei der angegebenen Temperatur und Druck zu lösen. Nachdem das gesamte Magnesiumoxyd gelöst ist, wird der Druck auf Atmosphärendruck herabgesetzt und die Lösung von doppeltkohlensaurem Magnesium von der Kohle abgefiltert, bevor ein Niederschlagen erfolgt. Läßt man nun die abgeschiedene Lösung stehen, so fallen etwa 5001o des Magnesiums selbsttätig als kohlensaures Magnesiumhydrat in etwa 30 Minuten bei 30° C aus und können wieder verwendet werden. Die Lösung von doppeltkohlensaurem Magnesium wird dann von dem niedergeschlagenen kohlensauren Magnesiumhydrat abfiltriert und kann zum Extrahieren von weiterem Magnesiumoxyd aus der Kohle unter über Atmosphärendruck liegendem Druck und in der Gegenwart von Kohlensäuregas verwendet werden. Das Verfahren des Niederschlagens von kohlensaurem Magnesiumhydrat wird sehr beschleunigt, wenn man die abgeschiedene Lösung auf ioo' C erhitzt, wodurch annähernd das gesamte Magnesium niedergeschlagen wird, sobald die Lösung ioo' C erreicht.
  • Ein zweites Verfahren zum Extrahieren des @Iagtiesiumoxyds aus der Kohle besteht darin, daß man Kohlensäuregas in Berührung mit der Kohle und dem Magnesiumoxyd in Wasser bei normalem Druck und Temperatur durchleitet,-bis das ilagnesiumoxyd als doppeltkohlensaure Magnesiumlösung gelöst wird, worauf die Carbonatlösung von der Kohle abfiltriert und auf eine Temperatur von etwa 5o' C oder eine andere zwischen Normaltemperatur und ioo' C gelegene Temperatur erwärmt wird, wobei annähernd 5o % (je nach der angewendeten Temperatur) des Magnesiums als kohlensaures Magnesiumhydrat ausfällt, das zur Wiederverwendung verfügbar ist. Nach dein Niederschlagen wird die Lösung von dem niedergeschlagenen Magnesiumhydrat abfiltriert und steht nach dem Abkühlen zum Extrahieren von weiterem Magnesiumoxy d aus der Kohle zur Verfügung.
  • Beispielsweise kann man ein Gemisch aus Kohle und Magnesiumoxyd, wie es von der Retorte kommt, mit 8omal soviel Wasser mischen, als 2#lagnesiumoxvd darin enthalten ist, worauf man Kohlensäuregas in Kontakt bei normalem Druck und Temperatur durchleitet; diese Wassermenge ist annähernd hinreichend, um das Magnesiumoxyd als gesättigte Lösung von Magnesiumbicarbonat zu lösen.
  • Die kohlensaure Magnesiunilösung wird von der Kohle abfiltriert und auf etwa 5o' C erhitzt, wodurch 500A des Magnesiums als kohlensaures Magnesiumhydrat ausgeschieden werden und für die Wiederverwendung zur Verfügung stehen. Die verbleibende Lösung von doppeltkohlensaurem Magnesium wird von dem niedergeschlagenen kohlensauren Magnesiumhydrat abfiltriert und steht nach dem Abkühlen zum Extrahieren von weiterem Magnesiumoxyd aus der Kohle zur Verf ügung.
  • Die Temperatur, auf die die abfiltrierte Lösung von doppeltkohlensaurem Magnesium erhitzt wird, kann ioo' C betragen. In diesem Fall wird das Ausscheiden von kohlensaurem Magnesiumbydrat annähernd vollständig sein.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Herstellen von Pflanzenkohle durch Erhitzen eines innigen Gemisches von kohlenstoffhaltigem Gut pflanzlichen Ursprungs (z. B. Sägemehl) und Magnesiumcarbonat, dadurch gekennzeichnet, daß die in dem Endprodukt enthaltene Magnesia in Magnesiumbicarbonat in Gegenwart von Wasser übergeführt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, wobei die Magnesia unter Druck umgesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die sich ergebende Lösung von Magnesiumbicarbonat noch unter Druck von der Kohle getrennt wird.
  3. 3. Kreisprozeß nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das niedergeschlagene kohlensaure Magnesiumhydrat eines Arbeitsgangs zum Zumischen zu dem Sägemehl in einem folgenden Arbeitsgang verwendet wird.
DEB122571D 1925-08-04 1925-11-05 Herstellung von Pflanzenkohle Expired DE458949C (de)

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