DE487719C - Verfahren zum Zerreiben und Mischen von holzartigen Stoffen und oxydierten Teeren fuer die Herstellung von Brennstoffen - Google Patents

Description

• Verfahren zum Zerreiben und Mischen von holzartigen Stoffen und oxydierten Teeren für die Herstellung von Brennstoffen Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Zerreiben und Mischen von holzartigen Stoffen und oxydierten Teeren für die Herstellung von Brennstoffen. Bei der Herstellung derartiger Brennstoffe im großen sind eine Reihe von Schwierigkeiten zu überwinden. Die Hauptschwierigkeit besteht darin, das Gemisch der Stoffe (Holzkohlen und Teere) vorzubereiten, bevor diese gepreßt werden. Nur mit einer vollkommenen Mischung dieser beiden Stoffe lassen sich die gewünschten Wirkungen erzielen. Ihre Vermischung wird aber dadurch erschwert, daß die einen Stoffe, nämlich die Holzkohlen, unschmelzbar sind, während die anderen, die Teere, sehr schnell weich werden und bei geringerer Temperaturzusammenbacken. Diese Schwierigkeiten sollen nun gemäß der vorliegenden Erfindung durch ein besonderes Mischungs- und Zerkleinerungsverfahren überwunden werden. Das neue Verfahren besteht darin, daß die festen Brennstoffe oder das Gemenge von festem Brennstoff und Bindemitteln zunächst in einer geeigneten Zerkleinerungsvorrichtung einer Grobzerkleinerung unterworfen werden und sodann eine feine Pulverisierung des Gemenges in Kugelmühlen o. dgl. sowie ein- oder mehrmalige Erweichung des Gemenges entweder durch Pressung oder durch Wiedererwärmung oder durch beide Behandlungsarten vorgenommen wird. Zwischen der Grobzerkleinerung und der Pulverisierung kann das Gemenge auch einer Pressung 'o. dgl. ausgesetzt werden oder auch erwärmt und darauf in einer Knetvorrichtung weiterbehandelt werden. Schließlich kann die Mischung der Teere und der Kohlen auch in mehreren Stufen erfolgen, indem den bereits gemischten Stoffen nach und nach neue Mengen von Teer zugesetzt werden.
• Die Erfindung bezieht sich ferner auf das Eintauchen der porösen Brennstoffe in geschmolzene oxydierte Teere, um Brennstoffe von hoher Dichte und hohem mechanischem Widerstand zu erhalten.
• Es sind zwar schon Verfahren bekannt geworden, bei denen zur Herstellung von Formlingen die Ausgangsstoffe zunächst pulverisiert und sodann zusammengepreßt worden sind. Diese bekannten Verfahren können aber nur bei Verwendung bestimmter Ausgangsstoffe benutzt werden und kommen für die Herstellung von Preßlingen aus holzartigen Stoffen und oxydierten Teeren nicht in Frage. Gemäß der vorliegenden Erfindung werden durch gleichzeitige Anwendung an sich bekannter Maßnahmen in einer bestimmten Reihenfolge sehr widerstandsfähige und gleichmäßige Preßlinge gewonnen.
• In den Zeichnungen sind beispielsweise Ausführungsformen von Vorrichtungen zur Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung dargestellt. Es zeigt Abb. i eine Vorrichtung zur Ausführung des den Gegenstand der Erfindung bildenden Verfahrens, Abb. 2 eine zweite Ausführungsform, Abb.3 eine dritte Ausführungsform.
• Bei der in Abb. i dargestellten Ausführungsform werden die Preßlinge in der Weise erhalten, daß zunächst die Ausgangsstoffe bei C zerstoßen werden. Nach einem mehr oder weniger groben Zerreiben in einer Hammermühle B wird die erhaltene Mischung in eine Presse oder eine Knetmaschine L gebracht, wo die Stoffe kalt oder warm behandelt werden, wodurch eine gute Berührung zwischen diesen Stoffen eintritt. Darauf werden die Stoffe einer sehr eingehenden Pulverisierung in der Vorrichtung A unterworfen, um eine innige Mischung zu erhalten, was für eine gute Aufeinanderfolge der Vorgänge unbedingt notwendig ist. Endlich wird die geknetete Masse bei R wieder erwärmt und bei P gepreßt.
• Bei der Vorrichtung nach Abb. 2 wird durch eine genügende Erhöhung der Temperatur (im Laufe einer gründlichen Knetung, welche in der Vorrichtung M nach der ersten Grobreibung der Ausgangsstoffe bei B vorgenommen wird) eine Wiedererweichung der Masse hervorgerufen, wodurch ein Eindringen der Teere in die porösen Brennstoffe begünstigt und die Bildung von festen Konglomeraten verhindert wird. Die so erhaltene Mischung wird vorzugsweise nach der Pressung bei L zunächst bei S abgekühlt und alsdann einer außerordentlich feinen Pulverisierung bei A durch die Verwendung von Kugelreibern o. dgl. unterzogen, die fortlaufend oder abwechselnd wirken. Die Reihenfolge der Behandlungen wird wie oben durch eine Wiedererwärmung und durch die Pressung beendet.
• Die dritte, gleichfalls sehr vorteilhafte Ausführungsform gemäß Abb.3 gestattet die folgende Behandlung Die Mischung von Teeren und Kohlen wird in aufeinanderfolgenden Arbeitsgängen vorgenommen, indem man im festen und im zerriebenen Zustande oder in Form von Flüssigkeit und im Laufe der Behandlung selbst, beispielsweise bei a, b und c, gewisse Mengen von Teeren oder oxydierten Teeren zusetzt, um schließlich ein günstiges Mischungsverhältnis zu erzielen. Auf diese Weise wird ein besseres Eindringen des Brennstoffes in die porösen Kohlen erzielt, und es werden außerdem die Nachteile beträchtlich verringert, die aus der Gegenwart eine. Übermaßes von Brennstoff im freien Zustand sich ergeben.
• Schließlich bildet das Eintauchen von porösen mehr oder weniger verkohlten Brennstoffen, deren Dichte nach Bedarf durch die Verwendung eines der angegebenen Verfahren und die darauf folgenden vorzugsweise bei hoher Temperatur vorgenommene Ausglühung verbessert werden kann, in oxydiertem flüssigem Teer oder in geschmolzenem Teer ein besonders vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung von Brennstoffen von hoher Dichte und hohem mechanischem Widerstande.
• Die verschiedenen Behandlungsarten lassen sich auf#alle Brennstoffe anwenden und ergeben sehr widerstandsfähige und gleichmäßige Preßlinge. Sie sind im besonderen vorteilhaft zur Erzeugung von Kohle für Gaserzeuger und metallurgische Zwecke, wenn man, wie oben beschrieben, von holzartigen und porösen Brennstoffen und oxydierten Teeren ausgeht.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Zerreiben und Mischen von holzartigen Stoffen und oxydierten Teeren für die Herstellung von Brennstoffen, gekennzeichnet durch die gleichzeitige Anwendung der folgenden an sich bekannten Maßnahmen a) Grobzerkleinerung der festen Brennstoffe allein oder des Gemenges von Brennstoffen und Bindemitteln in einer geeigneten Zerkleinerungsvorrichtung, b) feine Pulverisierung des Gemenges in Kugelmühlen o. dgl. sowie ein- oder mehrmalige Erweichung des Gemenges entweder durch Pressung oder durch Wiedererwärmung oder durch beide Behandlungsarten, so daß das Eindringen der Teere in .die porösen Brennstoffe begünstigt und die Bildung von festen Konglomeraten verhindert wird.
2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemenge zwischen der Grobzerkleinerung und der Pulverisierung der Wirkung einer Presse o. dgl. ausgesetzt -wird, die eine Erweichung durch Druck hervorruft, und daß das Gemenge nach der endgültigen Pulverisierung wieder erwärmt und von neuem in einer Presse o. dgl. zusammengepreßt wird.
3. 3. Verfahren nach Anspruch i und a, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemenge zwischen der Grobzerkleinerung und der endgültigen Pulverisierung wieder erwärmt und darauf in einer Knetvorrichtung weiterbehandelt wird. q.. Verfahren nach. Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindemittel den Brennstoffen im Laufe der verschiedenen Behandlungsphasen fortschreitend zugesetzt werden. 5. Verfahren nach Anspruch z bis q., dadurch gekennzeichnet, daß die Brennstoffe vor, während oder nach der Behandlung in oxydiertem Teer im warmen oder im kalten Zustande oder in geschmolzenem oxydiertem Teer im warmen Zustande eingetaucht werden.