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Optisch-akustische Signaleinrichtung für Eisenbahn-oder Strassenbahnzüge.
Es sind optisch-akustische Signaleinrichtungen für Strassenbahnzüge, Kleinbahnzüge u. dgl bekannt, bei denen mittels von Hand zu betätigender Kontakte von den einzelnen Wagen aus zum Motorwagen Licht-und Gloekensignale gegeben werden. Durch die in den einzelnen Wagen untergebrachten Kontakte, die vorzugsweise mit der für die mechanische Signalgebung vorgesehenen Zugleine in Verbindung stehen, werden Schrittschaltwerke gesteuert, die verschiedene Stromkreise von am Führerstand angebrachten Signallampen und Signalglocken schliessen. Bei diesen Signaleinrichtungen wird durch einmaliges Kontaktgeben in den einzelnen Wagen das Fahrtsignal, durch zweimaliges Kontaktgeben das Haltesignal und durch viermaliges Kontaktgeben das Notsignal gegeben.
Die Kontakte der Schrittschaltwerke sind dabei so miteinander verbunden, dass das Fahrtsignal erst dann erscheint, wenn sämtliche den einzelnen Wagen zugeordneten Kontakte auf Fahrt gestellt sind, während das Haltesignal sowohl wie das Notsignal von jedem einzelnen Wagen aus für sich allein gegeben werden kann. Ein Nachteil dieser bekannten Anordnungen besteht darin, dass die Löschung des Fahrt-und des Notsignals nur durch besondere Kontaktvorrichtungen möglich ist, die in den Fahrschalter eingebaut werden müssen. Ein weiterer Übelstand besteht darin, dass das akustische Zeichen bei Abgabe eines Notsignals nur ein einziges Mal ertönt, so dass es nicht möglich ist. den Fahrer noch einmal durch ein akustisches Zeichen auf das gegebene Notsignal aufmerksam zu machen, wenn er z.
B. bei lebhaftem Verkehr von der optischen Signalgebung abgelenkt ist und die erste Signalgabe überhört hat.
Diese Nachteile werden gemäss der Erfindung durch eine besonder Anordnung von sich gegenseitig steuernden Relais vermieden, die gruppenweise den einzelnen Wagen zugeordnet und zweckmässig gemeinsam im Motorwagen untergebracht sind. Die Relais sind derart geschaltet, dass das gewiinschte Signal beim Anziehen der in den einzelnen Wagen angeordneten Zugkontakte vorbereitet und beim Loslassen dieser Kontakte ausgelöst wird. Durch die Ausbildung der Signaleinrichtung wird ferner erreicht, dass ein schon bestehendes Signal durch das Anziehen der Zugleine gelöscht und das neue Signal erst beim Loslassen der Zugleine gegeben wird.
Das Notsignal erscheint erstmalig beim dritten oder vierten Ziehen der Zugleine, zunächst in an sich bekannterweise durch Aufleuchten einer roten Lampe und gleichzeitiges Ertönen eines Glockenschlages, kann dann aber infolge der besonderen Ausbildung der Signaleinrichtung beliebig oft wiederholt werden.
Das Auslöschen des Fahrtsignals erfolgt selbsttätig beim Anfahren durch ein besonderes Relais, welches lediglich an einen Kontakt des Fahrschalters angeschlossen ist. Eine besondere Ausbildung oder ein Umbau des Fahrschalters, insbesondere ein Anbau von Nocken oder Schleifringen am Fahrschalter, ist also nicht erforderlich. Das zur Löschung des Fahrtsignals dienende Relais ist zweckmässig mit drei getrennten Wicklungen versehen. Die eine Wicklung ist an den Fernschalterkontakt angeschlossen und bewirkt beim Anfahren das Löschen des Fahrtsignals, die zweite Wicklung ist kurzgeschlossen und bewirkt dadurch in an sich bekannter Weise das Wiederabfallen des kurzzeitig angezogenen Ankers, wodurch der zur Löschung des Fahrtsignals umgelegte Kontakt wieder in seine Ruhelage gelegt wird,
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um eine erneute Signalgabe zu ermöglichen.
Die dritte Wicklung des Relais liegt im Stromkreis eines vom Führer zu bedienenden Schalters, vorzugsweise eines Druckknopfes, und ermöglicht das Löschen des Notsignals sowie eventuell falsch gegebener Signale.
Ein weiteres Relais, welches im Stromkreis des Notsignals angeordnet und ebenfalls zweckmässig mit drei Wicklungen versehen ist, bewirkt die selbsttätige Löschung eines bestehenden Haltesignals durch ein nachfolgend gegebenes Notsignal. Die auf das Notsignal einwirkenden Stromkreise sind dabei derart ausgebildet, dass das Notsignal, insbesondere das Anschlagen der Glocke, nachdem es einmal eingeschaltet ist, durch weiteres Ziehen an der Zugleine beliebig oft wiederholt werden kann.
In der Zeichnung ist ein Schaltungsbild der Signaleinrichtung gemäss der Erfindung beispielsweise dargestellt. Es ist dabei angenommen worden, dass der Strassenbahn-bzw. Eisenbahnzug aus einem Motorwagen und zwei Beiwagen besteht. In den einzelnen Wagen sind in bekannter Weise Zugkontakte Zi, Z2 und Z3 angeordnet, die vorzugsweise als Schliesskontakte ausgebildet sind. Die Leitungen, in denen diese Zugkontakte liegen, sind bis zum Motorwagen durchgeführt und an die dort angeordneten Relais- anordnungen angeschlossen.
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eine Relaisgruppe B, C, D, B abhängig ist. Diese Relaisanordnungen wirken je nach der Art des abgegebenen Signals auf die Stromkreise der Signallampen F, H, N, die durch ihre verschiedene Färbung die Art des abgegebenen Signals erkennen lassen.
Den drei Signallampen gemeinsam zugeordnet ist eine Einschlagglocke G, die jedesmal bei Abgabe eines Signals in Tätigkeit tritt und den Fahrer akustisch auf das optische Signal aufmerksam macht. Um für den Fall, dass der Motorwagen allein bzw. mit nur einem Beiwagen fährt, eine bequeme Umschaltung der Signaleinrichtung zu ermöglichen, ist ein Drehschalter 8 vorgesehen, der in geeigneter Weise je nach seiner Stellung die von den Relaisgruppen abhängigen Kontakte teilweise überbrückt.
Durch den Zugschalterkontakt Zi wird zunächst das Eingangsrelais A1 eingeschaltet. Dadurch schliesst sich auch der Kontakt an vom Relais. Bi. Da der Kontakt dn in Ruhe ist. spricht also kurz nach dem Relais A i das Relais Bi an. Dadurch schliesst sich der Selbsthaltekontakt bn im Stromkreis des Relais bund da der Weehselkontakt d12 im Stromkreis des Relais B1 in Ruhe ist, hält sich das Relais B2 selbst. Wird nun durch Loslassen der Zugleine der Kontakt Zi geöffnet, so fällt das Relaissai ab.
Zugleich aber zieht das Relais Cl an, da vorher der Kontakt b12 im Stromkreis des Relais Cl geschlossen wurde und durch das Abfallen des Relais Al der Stromkreis für das Relais C'i mittels des Kontaktes a12 geschlossen wird. Da damit der Selbsthaltekontakt Cn geschlossen wird und der Wechselkontakt e13 im Stromkreis dieses Relais in Ruhe ist, hält sich das Relais Ci selbst erregt.
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Selbsthaltekontakt d13 und über den Ruhekontakt b14 selbst erregt. Wird wiederum durch Loslassen der Zugleine der Kontakt Zi geöffnet, so fällt damit das Relais Al ab und das Relais Ei spricht an, da
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kontakt b14, den Arbeitskontakt c13 und den Selbsthaltekontakt d13.
Dieses Mal jedoch wird durch das Ansprechen des Relais Dadas Relais Bi nicht abgeschaltet, da der Weehselkontakt in die Arbeits- stellung geht und das Relais B1 über den Kontakt e12 und den Selbsthaltekontakt bu gehalten wird. Fällt durch Loslassen der Zugleine das Relais Al wieder ab, so bleiben sämtliche vier Relais B1, C1, D1 und E1 über ihre Selbsthaltekontakte eingeschaltet, so dass also nach dem vierten Ziehen alle vier Relais unter Spannung stehen.
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Dieselbe Schaltung wiederholt sich für die fünf Relais. A2, B2, C2, D2 und E2 des zweiten Wagens und die Relais A3, B3, C3, D3 und E2 des dritten Wagens. Legt man nun in den Stromkreis der Fahrt- lampe F immer in Serie je einen Arbeitskontakt der Relais C und einen Ruhekontakt der Relais D (cn und (fte von Relais C'i bzw. D1. c24 und d25 von C2 bzw. D2 usw.). so kann die Fahrtlampe nur aufleuchten, wenn sämtliche Relais C angezogen und sämtliche Relais D in Ruhe sind. Dies ist aber nur der Fall, wenn an der Zugleine jedes Wagens ein-oder dreimal gezogen wird.
In bekannter Weise können die Fahrtkontakte des zweiten und dritten Wagens durch den Drehschalter S (in Stellung 1) überbrückt werden, wenn der Triebwagen allein fährt, die Fahrtkontakte des dritten Wagens allein in entsprechender Weise durch-Umlegen des Schalters 8 (in Stellung 2), wenn nur ein Beiwagen angehängt ist.
An eine Klemme des Fahrschalters oder Kontrollers K. die während der sämtlichen Fahrstellungen des Kontrollers unter Spannung steht, ist eine Abzweigleitung angeklemmt, die zu der einen Wicklung des Relais Q führt. Wenn nun das Fahrtsignal F aufleuchtet. ist, wie aus der Schaltung zu ersehen ist, gleichzeitig auch ein Stromkreis für das Relais Q hergestellt. Fährt also der Wagenzug durch Drehen des Kontrollers auf den ersten Fal1l'tkontakt los, so erhält das Relais Q Spannung, zieht an und öffnet dadurch den Ruhekontakt q an der gemeinsamen Minusleitung der sämtlichen Wagenrelais. Dadurch müssen nun alle Relais B und C abfallen und damit erlöscht die grüne Lampe F. Gleichzeitig geht, verzögert durch eine Abfallverzögerungswicklung, das Relais Q wieder in Ruhe.
Durch diese Schaltung ist also erreicht, dass ein Einbau von Kontakten in den Kontroller unnötig wird.
Die in der Regel weisse oder blaue Haltelampe H wird eingeschaltet durch zwei in Reihe liegende
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und 635. Wird in irgendeinem Wagen zweimal an der Leine gezogen, so werden dadurch in beschriebener Weise die entsprechenden Relais D und E eingeschaltet, wodurch die Haltelampe H aufleuchtet. Die Bedeutung des Kontaktes im Stromkreis der Haltelampe H ist unten erläutert.
Das Haltesignal verwandelt sich automatisch wieder in ein Fahrtsignal, wenn in dem Wagen, in dem Haltesignal gegeben wurde, durch ein weiteres einmaliges Ziehen an der Zugleine das Abfahrtszeichen gegeben wird, da dadurch die Relais dieses Wagens in vorbeschriebener Weise so gestellt werden, dass die Kontakte für die Fahrtlampe geschlossen werden. Natürlich leuchtet diese wiederum erst auf, wenn in sämtlichen Wagen das Abfahrtszeichen gegeben wurde und dadurch die entsprechenden Relais so gestellt werden, dass sämtliche in Reihe geschalteten Kontakte der Fahrtlampe F geschlossen sind.
Die Notlampe N (meist eine rote Lampe) leuchtet auf, wenn die Kontakte dz al5 und al5 geschlossen sind. Mit diesen sind wiederum entsprechende Kontakte des zweiten und dritten Relaissatzes parallelgeschaltet. Die Kontakte b16 und d15 im Lampenstromkreis der Notlampe N sind aber nur geschlossen, wenn das Relais viermal erregt wurde, so dass also das Notsignal durch viermaliges Ziehen gegeben wird.
Der Minuspol sämtlicher drei Signallampen führt gemeinsam über einen Einschlagwecker G an Minus. Der Wecker schlägt also jedesmal an, wenn irgendeine Signallampe aufleuchtet.
Durch die Ruhekontakte a15, a25 und a35 im Stromkreis der Notlampe N ist erreicht, dass die Glocke jedesmal wieder anschlägt, wenn im Wagen nach dem vierten Mal die Leine gezogen wird, so dass also der Fiihrer besonders auf das Notsignal aufmerksam gemacht werden kann. Zwischen den Kontakten d und a im Notlampenstromkreis sind drei Leitungen abgezweigt, die zu drei getrennten Wicklungen des Relais R führen, deren Ende gemeinsam an Minus gelegt ist. Wird von irgendeinem Wagen aus das Notsignal gegeben, so muss in dem Moment, wo die Zugleine zum vierten Male angezogen wird, das Relais R
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haltekontakt rl an Plus. so dass sich nunmehr das Relais R dauernd selbst festhält.
Gleichzeitig wird der Kontakt r3 im Stromkreis der Haltelampe geöffnet und dadurch ein eventuell gegebenes Haltesignal gelöscht. Der Anker des Einschlagweckers G fällt ab und kann mit dem Loslassen der Zugleine bei wiederholtem Ziehen erneut anschlagen. Gleichzeitig damit leuchtet jedesmal die Notlampe auf.
Das Relais Q besitzt ausser der Kurzschlusswicklung noch eine zweite Wicklung, die durch einen Druckknopf D in Tätigkeit gesetzt wird. Durch Drücken auf diesen kann jedes beliebige Signal vom Führer gelöscht werden, da die Minusleitung sämtlicher Relaissätze über den Ruhekontakt q geführt ist.
Das Notsignal muss vom Führer durch Drucken auf den Druckknopf gelöscht werden. Gleichzeitig damit kann zwecks Rückmeldung eine Leitung unter Spannung gesetzt werden, die durch alle drei Wagen hindurchgeführt sein und an welche in jedem Wagen ein Summer angeschlossen werden kann. Das Haltesignal braucht jedoch vom Führer nicht gelöscht zu werden, da, wie aus der vorhergehenden Beschreibung hervorgeht, das Haltesignal selbsttätig durch das darauffolgende einmalige Ziehen an der Zugleine in das Fahrtsignal umgewandelt wird.
Die Bedienung der Signalvorrichtung durch den Führer ist also auf ein Minimum beschränkt. Er braucht nur bei einem gegebenen Notsignal auf den Knopf zu drücken oder eventuell falsch gegebene Signale ebenfalls durch Drücken auf den Druckknopf D zu löschen, wodurch mittels des Summertones wiederum die Schaffner veranlasst werden, erneut das Fahrtsignal zu geben.
Wie aus der Wirkungsweise der vorstehenden Schaltung ersichtlich ist, leuchten die Signallampen erst auf, wenn durch Loslassen der Zugleine die entsprechenden Relais eingestellt werden. also nicht gleich beim Anziehen. Dies hat, wie schon erwähnt, vornehmlich den Zweck, mit einer einzigen Signalglocke G
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beim Führer auszukommen. Wird beispielsweise vom ersten Wagen das Haltesignal gegeben, so werden durch das zweimalige Ziehen an der Zugleine die Relais Di und Ei zum Ansprechen gebracht. Gibt nun derselbe Schaffner als letzter das Fahrtzeichen (durch einmaliges Ziehen), so spricht nach Vorstehendem zuerst das Relais Bi an und gleichzeitig fällt das Relais Di ab. wodurch aber die Haltelampe H erlischt,
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Einschlagweckers G.
Lässt der Schaffner nun die Zugleine los, so wird das Relais Ci mittels des Ruhekontaktes a12 erregt, wodurch der Kontakt c im Stromkreis der Fahrtlampe F geschlossen wird. Erst jetzt leuchtet diese auf und die Glocke G schlägt an. Die Zeit des Kontaktgebens mittels der Zugleine wird also dazu benutzt, den Klöppel der Glocke G erst zu lösen und dann, mit dem Loslassen, wieder zum Anschlagen zu bringen. Ähnlich ist der Vorgang auch in dem Fall, wenn von einem Wagen aus das Haltesignal gegeben ist und darauf von einem ändern Wagen das Notsignal gegeben wird.
Hier werden, wenn zum vierten Male an der Leine gezogen wird, zunächst die Kontakte bound und 15 im Stromkreis der Notlampe geschlossen, wodurch auch das Relais R anspricht und somit durch den Kontakt r3 die Haltelampe H löscht. Dabei fällt auch der Anker der Glocke G ab. Erst wenn die Zugleine losgelassen wird, wird der Kontakt alS im Stromkreis der Notlampe geschlossen und dadurch dieselbe zum Aufleuchten gebracht, so dass nunmehr der Anker der Glocke G zu einem erneuten Schlag anziehen kann.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Optisch-akustische Signaleinrichtung für Strassenbahnzüge u. dgl., bei der mittels von Hand zu bedienender Kontakteinrichtungen von den einzelnen Wagen aus zum Motorwagen unterschiedliche Signale gegeben werden können, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Wagen eine Gruppe von auf die Signalvorrichtungen einwirkenden Relais zugeordnet ist, welche derart voneinander und von den in den einzelnen Wagen vorgesehenen Kontakten abhängig sind, dass beim Betätigen, vorzugsweise Schliessen dieser Kontakte das gewünschte Signal vorbereitet unebeim Loslassen eingeschaltet wird.