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Verfahren zur Überführung von hochsiedenden Mineralölen, die ungesättigte Ver- bindungen enthalten, in niedriger siedende Kohlenwasserstoffe unter gleichzeitiger Entfärbung.
Es ist bekannt, dass hochsiedende Kohlenwasserstoffe durch Erhitzung auf hohe Temperatur in Kohlenwasserstoffe mit niedrigerem Siedepunkt gespalten werden können. Dieses Spalten oder Kracken kann auch bei niederer Temperatur vorgenommen werden, indem man'bestimmte feste Salze dem zu spaltenden Öl in der Krackretorte zusetzt, z. B. wasserfreies Aluminiumchlorid, und destilliert, wobei diese Salze das Kracken fördern.
Das Verfahren gemäss der Erfindung, das die Überführung von hochsiedenden Mineralölen, die ungesättigte Verbindungen enthalten, in niedriger siedende Kohlenwasserstoffe betrifft, gründet sieh ebenfalls auf die Einwirkung von Salzen, aber nicht in wasserfreiem Zustand auf das 01. Das Verfahren besteht darin, dass man die Rohöle bei erhöhter Temperatur, zweckmässig zwischen 70 und 100 C, mit konzentrierten wässerigen Lösungen von Schwermetallehloriden behandelt und nach Entfernung der Salzlösung gegebenenfalls destilliert.
Gemäss einer vorzugsweise angewendeten Ausführungsform dieses Verfahrens setzt man die konzentrierten Salzlösungen nicht in der Destillationsretorte zu, sondern führt die Behandlung mit diesen Lösungen vor der Destillation ausserhalb der Retorte aus, so dass also auch die Spaltung vor der Destillation stattfindet.
Das Verfahren gemäss der Erfindung zeigt den Vorteil, dass nicht mit wasserfreien Salzen gear- beitet zu werden braucht, und folglich diese, meistens stark hydroskopischen Stoffe nicht vorher mit viel Kostenaufwand und Mühe hergestellt werden müssen.
Wird dieBehandlung ausserhalb der Retorte vorgenommen, so kann man, wenn nötig oder erwünscht, das behandelte Öl vor der Destillation noch neutralisieren, um eine Korrosion der Destillationsgeräte zu verhindern.
Die besten Ergebnisse erhält man bei Behandlung mit einer konzentrierten Eisenchloridlösung, zweckmässig vom spezifischen Gewicht 1-6, welches Salz die stärkste Wirkung zeigt, obwohl auch bei Behandlung mit andern Salzen, z. B. mit Zink-, Kupfer-, Niekelchorid u. dgl., befriedigende Ergebnisse erhalten werden.
Die Behandlung zeitigt eine um so bessere Wirkung, je mehr ungesättigte Verbindungen das zu behandelnde Rohöl enthält.
Ausführungsbeispiele :
1. Zu einem Liter rohen Petroleums mit einem Siedepunktintervall von 150-250 C und einem Gehalte von 60% an ungesättigten Verbindungen gibt man 250 cm"Eisenchloridlösung von dem spezifischen Gewicht 1. 6 und hält die Mischung unter fortwährendem Rühren 15 Minuten lang auf einer Temperatur zwischen 70 und 100 C. Man lässt nun das Öl sich über dem Eisenchlorid abscheiden und bringt es, nachdem es mit Lauge gewaschen wurde, in eine Destillationsretorte.
Fraktioniert man hernach das so vorbehandelte Öl, so erhält man als erste Fraktion mit dem Siedepunktsintervall von 70-150 C ungefähr 300 em wasserweisses"Benzin, selbst wenn das ursprüngliche Öl stark gefärbt war, als zweite Fraktion mit einem Siedepunktintervall von 150-250 C
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500 cm3 Petroleum und einen Rückstand mit einem Siedepunktintervall von 250-350 C, der bei weiterer Fraktionierung schliesslich eine Fraktion ergibt, die die Viskosität von Spindelöl oder dünnem
Schmieröl aufweist.
2. Behandelt man in gleicher Art einen Liter rohen Petroleums mit einem Siedepunktintervall von 150-250 C mit einem Gehalt von 20% an ungesättigten Verbindungen, so erhält man unter den gleichen Bedingungen nur 100 em3 Benzin und eine entsprechend kleinere Menge einer höher siedenden Fraktion.
3. Behandelt man entsprechend ein Rohöl, das praktisch keine ungesättigten Verbindungen enthält, so erhält man kein Benzin, obwohl die entfärbende Wirkung ebenfalls eintritt.
Das Verfahren gemäss der Erfindung hat also hauptsächlich Bedeutung für die Behandlung von
Rohölen, die grosse Mengen ungesättigter Verbindungen enthalten. Es ist aber nicht beschränkt auf die Behandlung von Ölen mit dem oben genannten Siedepunktsintervall von 150-250 C, sondern ist mit gleich gutem Erfolg auf alle Arten Rohöle, insofern sie von den Fraktionen, die unterhalb 70-1000 C' übergehen würden, befreit sind, anwendbar.
Bei Anwendung des vorliegenden Verfahrens hat man überdies noch den Vorteil, dass die niedriger siedenden Fraktionen vollständig, die höher siedenden zum grössten Teile entfärbt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Überführung von hochsiedenden Mineralölen, die ungesättigte Verbindungen enthalten, in niedriger siedende Kohlenwasserstoffe unter gleichzeitiger Entfärbung, dadurch gekenn- zeichnet, dass man Rohöle bei erhöhter Temperatur, zweckmässig zwischen 70 und 1000 C', mit konzen- trierten wässerigen Lösungen von Schwermetallchloriden behandelt, hierauf die Salzlösung entfernt und gegebenenfalls die Öle nach Entfernung der Salzlösung destilliert.