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Vorrichtung zur Überwachung der Fahrgeschwindigkeit eines Zuges an beliebig viele
Punkten eines bestimmten Streckellabschnittes.
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung, die dazu dient, die Geschwindigkeit eines Zuges innerhalb eines bestimmten Streckenabschnittes an verschiedenen, in beliebiger Zahl und in beliebigem
Abstand voneinander festgelegten Punkten zu überwachen und bei Überschreiten einer bestimmten Geschwindigkeit, die jedem Überwachungspunkt zugeordnet und bei allen Überwaehungspunkten eine andere sein kann, irgendeine Vorrichtung auszulösen, durch die die Überschreitung der für den jeweiligen Überwaehungspunkt zulässigen Geschwindigkeit angezeigt wird, sei es, dass eine Zwangsbremsung ein- geleitet wird, oder sei es, dass ein akustisches oder optisches Signal ausgelöst wird.
Praktische Anwendung kann eine derartige Vorrichtung in Verbindung mit einer Zugsicherungs- oder Zugbeeinflussungsvorrichtung finden, wobei sie dazu dient, den Lokomotivführer zu zwingen, bei der Annäherung an ein in Haltestellung befindliches Hauptsignal die Geschwindigkeit in einer ganz be- stimmten Abstufung zu verringern, so dass ein über das Haltesignal Hinausfahren des Zuges in keinem
Falle erfolgen kann ; jedoch soll der Gebrauch der Vorrichtung auf dieses Anwendungsgebiet nicht beschränkt sein.
Nach dem der Erfindung zugrunde liegenden Prinzip erfolgt die Geschwindigkeitsüberwachung durch ein zusammenwirkendes Elementenpaar, wobei das eine Element unter der Einwirkung einer
Geschwindigkeitsmessvorrichtun - beispielsweise eines von einer Fahrzeugachse angetriebenen Flieh- kraftreglers-steht, während das zugehörige andere Element von einem von der Strecke abhängigen
Organ (von der Achse in Umlauf gehaltene, unrunde Scheibe od. dgl. j beeinflusst wird, u. zw. derart, dass der kinematische Zusammenhang der beiden Teile des Elementenpaarps an jedem Punkt der Über- wachungsstrecke bei Einhaltung oder Unterschreitunt der diesem Punkt zugeordneten Geschwindigkeit bestehen bleibt, bei Überschreitung dieser Geschwindigkeit aber aufgehoben wird.
Die Aufhebung des kinematischen Zusammenhanges der Teile des Elementenpaares wird dann-gegebenenfalls unter
Zuhilfenahme irgendwelcher ändern Organe - zur Ausführung einer mechanischen oder akustischen
Wirkung benutzt (Auslösungt einer Zwangsbremsung, optisches oder Pfeifensignal od. dgl.).
Die Vorrichtung nach der Erfindung ist auf der Zeichnung in zwei verschiedenen Ausführung- beispielen in den Fig. 1 und 2 dargestellt.
In der Fig. 1 bedeutet 1 einen von der Lok01l10tivachse ständig in Umdrehung gehaltenen Flieh- kraftregler, auf dessen Spindel eine Schnecke 2 angebracht ist. 3 ist ein Schneckenrad. das durch einen Schaltzylinder 4 mit der Schnecke in Eingriff gebracht wird. wenn die Geschwindigkeitsüberwachung durchgeführt werden soll. Mit dem Schneckenrad 3 läuft eine unrunde Scheibe. 5 um, auf deren Umfang nach Art eines Schleifkontaktes ein Arm 6 aufliegt, der ein Ventilgehäuse 7 nach Massgabe des jeweiligen Abstandes eines der Berührungspunkte zwischen dem Arm 6 und dem Umfang der Scheibe J einstellt.
Dieses Ventilgehäuse 7 stellt das eine Element von dem obenerwähnten Elementenpaar dar, das andere ist das im Gehäuse 7 angebrachte Ventil 8, das durch den Fliehkraftregler 7 beeinflusst wird. Die Punkte, an denen die Gesehwindigkeitsüberwachung stattfindet, sind durch Nocken rt, bund c auf dem Umfang einer Scheibe 9 festgelegt. die auf die Spindel eines Ventils 10 einwirken und deren Abstand in Bogengraden je einer bestimmten Teilstrecke der gesamten Überwaehungsstrecke entspricht, wobei letztere dem einmaligen Umlauf der Scheibe 9 entspricht. Da'-Ventil 7ss ist in eine Leitung eingebaut, die beispiels-
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laufen mit dem Sclmeckenrad 3 um :
der Nocken o der Scheibe S hebt das Ventil 10 an. Die Höhen- stellung des Ventilgehäuses 7 ist durch den Abstand bestimmt, den der jeweilige Berührungspunkt des
Armes 6 mit einem Punkt des Umfanges der Scheibe J vom Drehpunkt dieser Scheibe hat. Ist in diesem
Augenblick die Geschwindigkeit so gross, dass durch den Ausschlag des Fliehkraftreglers 1 das Ventil geöffnet wird, so erfolgt eine bei Geschwindigkeitsüberschreitung für den dem Nocken a entsprechenden
Streekenpunkt beabsichtigte Wirkung : Bremsung oder almstisches oder optisches Signal. Gelangt der
Nocken c unter die Spindel des Ventils 10, so wird dieses wiederum geöffnet. Die Scheibe 5 gibt dann dem Arm 6 und damit dem Ventilgehäuse 7 eine entsprechend tiefere Lage.
Infrolgedessen muss an dem dem Nocken c entsprechenden Streckenpunkt die Geschwindigkeit erheblich üefer liegen als an dem dem
Nocken a entsprechenden Punkt, wenn eine Wirkung (Bremsung, Pfeif-oder Lichtsignal) vermieden werden soll. Der Fliehkraftregler 1 darf also das Ventil 8 nicht anheben, was eben einer geringen Höchst- geschwindigkeit für diesen Punkt entspricht.
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wachungspunkte nach Belieben zu steigern.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsfonn der Vorrichtung sind die zu einem Elementenpaar im Sinne der eingangs befindlichen Ansführungen vereingten Organe die Kontakthebel 11 und 12. Beide Hebel sind um Drehpunkte sehwingbar : der Hebel 11 ist als Schleifkontakt ausgebildet. der mit seinem freien Ende ständig auf dem Umfang einer unrunden Scheibe 1J liegt : seine jeweilige Lage wird demnaeh durch die jeweilige Stellung der unrunden Scheibe J'. 5 bestimmt. Ihn berührt in der auf der Zeichnung dargestellten Lage des als Kontakt ausgebildete Ende des Hebels ?. dessen anderes Ende unter dem Einfluss des Fliehkraftreglers 1 steht.
Die unrunde Scheibe 13 ist mit einer runden Scheibe 14 verbunden, die bei Ausübung der Überwachung gleichfalls unter Zwischenschaltung einer Übersetzung ins Langsame von einer Lokomotivachse in Drehung gesetzt wird. Der Umfang dieser Scheibe ist als Stromleiter ausgebildet und mit so viel isolierten Stellen versehen, wie Überwachungspunkte vorhanden sein sollen.
Von einer Stromquelle 15 fliesst unter normalen Verhältnissen der Strom zu einem Relais 16 : solange der Stromkreis geschlossen ist, erfolgt keinerlei Wirkung, also weder eine Bremsung noch eine akustische oder optische Signalgebung. Dem Strom stehen von der Stromquelle zum Relais 16 zwei Wege zur Verfügung. Der eine geht über die Kontakthebel12 und 11, der andere über den Leiter 17, den Rand der Scheibe 16 und den Leiter 18. Letzterer liegt mit einem Sclmeidenkontakt am Umfang der Scheibe M, den ersteren mit einem breiten, die Isolierstelle überbrückenden Kontakt.
Soll die Geschwndigkeitsüberwachung erfolgen, so wird die Vorrichtung etwa in der aus Fig. 1 ersichtlichen oder einer andern Art und Weise in Tätigkeit gesetzt. Die Scheiben 13 und 14 laufen um. Immer, wenn eine der Isolierstellen der Scheibe 14 unter den schneidenartigen Kontakt des Leiters 18 tritt, ist der über 17, 18 fliessende Strom unterbrochen, und der Stromfluss vollzieht sieh über die Kontakthebel 11 und 12. Ist die Geschwindigkeit so, dass der Fliehkraftregler den Hebel 12 vom Hebel 11 abhebt. so ist der Stromkreis unterbrochen, und es tritt die beabsichtigte Wirkung ein.
Es ergibt sich, dass die Stromunterbrechung nur dann eintreten kann, wenn jeweils eine der Isolierstellen der Scheibe 14 unter dem Schneidenkontakt des Leiters 18 steht, und dass zur Vermeidung der Wirkung die Geschwindigkeit so geregelt werden muss, dass der Fliehkraftregler ständig den Kontakt zwischen dem Hebel 12 und dem seine Lage entsprechend der Gestaltung. des Umfanges der Scheibe 13 ändernden Kontakthebel 11 aufrechterhält.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur. Überwachung der Fahrgeschwindigkeit eines Zuges an beliebig vielen Punkten eines bestimmten Streckenabschnittes, dadurch gekennzeichnet, dass der eine Teil des zur Geschwindigkeitsüberwaehung dienenden Elementenpaares (Kontaktober-und-unterteil, Ventil und Ventilsitz usw.) von einer Geschwindigkeitsmessvorrichtung, der andere von einem von der Strecke abhängigen Organ beeinflusst wird, derart. dass der kinematische Zusammenhang der beiden Teile des Elementenpaares an jedem Streckenpunkt bei Einhaltung oder Unterschreitung der diesem zugeordneten Geschwindigkeit bestehen bleibt, bei Überschreitung dieser Geschwindigkeit aber aufgehoben wird.