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Fernmeldekabel.
Die Erfindung bezieht sich auf ein elektrisches Fernmeldekabel, bei welchem in Adernpaare oder Adernpaarmehrheiten gruppierte Leiter verwendet werden.
Um eine wirksame bzw. verzerrungsfreie Übertragung über ein solches Kabel zu erzielen, muss
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mässigkeit der Leiter selbst sowie der sie umgebenden, gewöhnlich aus Papier bestehenden Isolationsmaterialien sehr grosse Sorgfalt angewendet. Um jedoch das Nebensprechen im Kabel herabzumindern, müssen bei den die Adernpaare bzw. Adernpaarmehrheiten bildenden Leitern verschiedene Drallängen angewendet werden. Daher muss die Konstruktion der Adernpaare bzw. Adernpaarmehrheiten unsymmetrisch gemacht werden. Aus diesem Grunde kann die auf die Wahl von gleichmässigen Materialien usw. verwendete Sorgfalt keine symmetrische Verteilung der Kapazitäten ergeben. Es kann z. B. ein Adernpaar mit kurzem Drall eine von einem genau gleichen Adernpaar mit langem Drall verschiedene
Kapazität haben.
Zum Ausgleich dieser Kapazitätsunterschiede wurde bereits vorgeschlagen, die Papierisolation oder die Abstandhalter (Bindfaden) zwischen Isolierung und Leiter in den verschiedenen Adern verschieden zu machen. So ist in der schweizerischen Patentschrift Nr. 109374 ein Schwachstromkabel beschrieben, bei dem die Kapazitätsungleichheiten durch Änderung der Breite und Dicke oder der Überlappung des
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wurde in der deutschen Patentschrift Nr. 415591 vorgeschlagen, den Kapazitätsunterschieden durch Änderung der Steighöhe oder Verbreiterung der Abstandhalter zwischen der Papierumhüllung und dem Leiter entgegenzuwirken.
Gemäss der vorliegenden Erfindung wird der Kapazitätsausgleich zwischen den Leitereinheiten durch Änderung der Qualität oder Zusammensetzung des zur Umwicklung verwendeten Isolierpapiers bzw. der Abstandhalter bewirkt.
Um den Kapazitätsungleichheiten zwischen den Leitereinheiten durch Verwendung verschiedener Papierqualitäten entgegenzuwirken, kann beispielsweise das spezifische Gewicht des auf die einzelnen Leiter aufgebrachten Papierbandes verändert werden.
Im Falle der Veränderung der Zusammensetzung des bei den einzelnen Leitern verwendeten Isoliermaterials werden bei Verwendung von Papierisolation verschiedene Grade des Papiers angewendet oder die Papiere werden ganz verschiedentlich zusammengesetzt.
Da natürlich die Kapazitätswerte in jedem besonderen Fall von der Qualität des verwendeten Papiers, der Grösse und Art der zum Glätten der Isolierleiter verwendeten Matrizen usw. abhängig sind, müssen zur Erzielung der besten Ergebnisse Versuche in obgenannter Richtung gemacht werden, bevor die betreffende Isolation der verschiedenen Arten von Adernpaaren endgültig festgesetzt wird.
Auf gleiche Weise kann die Kompensierungswirkung statt durch blosse Veränderung der Qualität oder Quantität der auf die Leiter aufgebrachten Isolation usw. durch Verwendung von Zwischenlagen verschiedener Zusammensetzung und Beschaffenheit zwischen den Kupferleiter und dem dieselben umgebenden Isoliermaterial bewerkstelligt werden. Abwechselnd können einige Leiter mit derartigen Zwischenlagen versehen und andere ganz ohne Zwischenlagen sein. Eine gleiche Wirkung kann durch
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Veränderung der Zusammensetzung der zwischen den Kupferleiter und dem diese umgebenden Isolationsmaterial verwendeten Zwischenlagen erzielt werden. Für manche Leiter können z. B. Zellulosebindfäden verwendet werden, während für andere Leiter Baumwolle od. dgl. an deren Stelle genommen werden können.
Die Kompensierungswirkung nach vorliegender Erfindung kann noch durch eine weitere Methode herbeigeführt werden, welche darin besteht, dass die Zusammensetzung oder die Quantität des zu Erkennungszweeken auf der Papierisolation jedes Leiters verwendeten Farbmaterials verändert wird.
In vielen Fällen, wie z. B. bei einem Viererkabel, kann gewünscht werden, die infolge verschiedener
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auszugleichen. Diese Ungleichheiten können durch zwei klar unterschiedliche Methoden eine Gegenwirkung erhalten. Bei der Annahme, dass es sich um zwei Vierer handelt, wovon der eine kurze Viererdralle und der andere lange Viererdralle hat, ist zu sehen, dass die Phantomkapazität des Vierers mit kurzen Drallen im Vergleich zur Phantomkapazität des Vierers mit langen Drallen hoch ist.
Gleichzeitig sei zur Beweisführung angenommen, dass beim Vierer mit langen Drallen die Kapazität der Kunstleitung 100 und beim Vierer mit kurzen Drallen die Kapazität der'Kunstleitung 105 beträgt. Bei Messung der Adernpaarkapazität des ersten Vierers wird nun gefunden, dass sie bei einem Paar 100 und beim andern Paar 102 beträgt. Beim zweiten Vierer wird eine Adernpaarkapazität von 106 bei dem einenPaar und 108 bei dem andern Paar gefunden. Diese Differenzen in den Adernpaarkapazitäten können dadurch eine Gegenwirkung erhalten, dass auf dem einen Adernpaar eine gegenüber dem andern Paare verschiedene Quantität von Farbe aufgebracht wird. Z. B. wird bei dem
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ist als jener des zweiten kurzdralligen Paares mit einer Kapazität von 102.
Auf die gleiche Weise können die Paarkapazitäten des zweiten Vierers, die mit 106 und 108 angegeben wurden, ausgeglichen werden.
Gegen den Aussenteil eines Kabels liegende Vierer sind länger als jene, die nächst dem Mittelpunkte liegen, und besitzen daher eine höhere Kapazität. Zur Kompensierung dieser, einem solchen Verseilungsystem anhaftenden Kapazitätsdifferenz können obbeschriebene Ausgleichsmethoden angewendet werden.