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Fernmeldekabel mit im Innern angeordneten-blinden Verseilelementen
Bekanntlich ist es häufig erforderlich, insbesondere bei in konzentrischen Lagen
verseilten Fernmeldekabeln im Innern des Kabels zur Erzielung -eines symmetrischen
Kabelaufbaues und zur Vermeidung von Lücken zwischen den Verseilelementen blinde
Verseilelemente anzuordnen. Dies kann z. B. dann nötig werden, wenn `-ein stärkeres
Kabel in Zweigkabeln fortgesetzt wird, so daß die Summe der Verseilelemente in den
Zweigkabeln gleich der Summe der Verseilelemente im Hauptkabel ist, oder wenn der
Bedarf an Verseilelementen überhaupt geringer ist, als zur Erzielung @ein-es geschlossenen
Kabelaufbaues erforderlich ist. Bisher hat man als blinde Verseilelemente in der
Regel Papierkordeln oder Papierseile benutzt, die es zwar ermöglichten, die Ausfüllung
der Lücken auf billige Weise vorzunehmen, jedoch konnten bei ihrer Verwendung die
günstigen elektrischen Werte, insbesondere die gleichmäßigen Betriebskapazitäten,
nicht oder nur sehr schwer erreicht werden, die man bei einem, Kabel erzielen kann,
bei dem die Anordnung von blinden Verseilelementen nicht erforderlich ist. Man hat
jedoch auch schon den zentralen -Einlagekörper bei einem- nur zwei Adernlagen aufweisenden
Fernmeldekabel als eine Art blindes, zum Teil,aus leitenden Stoffen bestehendes
Verseilelement ausgeführt, indem er aus -einer Papierkordel mit einer Lage aus metallisiertem
Papier und zwei weiteren Lagen aus nichtmetallisiertem Papier hergestellt wurde:
Der Erfindung liegt eine Aufgable zugrunde, die mit einem derartigen zum Teil aus
leitenden Stoffen bestehenden 'zentralen Einlagekörper nicht gelöst werden kann..
Bekanntlich setzen die Kupferadern der äußeren Verseillagen die Störspannungen beim
Auftreten äußerer Störfelder für die Leiter der inneren, Verseillagen in der gleichen
Weise herab wie die metallischen Bewehrungen der Fernmeldekabel. Solche Störfelder
treten beispielsweise bei Parallelführung von Hochspannungsleitungen und Fernmeldekabeln
infolge von Kurzschlüssen in der Hochspannungsleitung und namentlich bei Doppelerdschlüssen
auf. Bei Anwendung der bisher üblichen blinden Verseilelemente ohne Metalleinlage
in den äußeren Verseillagen wird die Schutzwirkung dieser Lagen so weitgehend vermindert;
daß es erforderlich ist, auch in den inneren Verseillagen die kapazitiven Erdunsymmetrien
der Leitungen durch künstliche Mittel, z. B. durch Ausgleichskondensatoren, zu beseitigen
oder mindestens auf Bein zulässiges - Maß zu verringern. Die Anwendung der künstlichem
Mittel zum Ausgleich der kapazitiven Erdunsymmetrien der Leitungen stellt eine erhebliche
Verteuerung der Fernmeldekabelaplagen dar, die man nach Möglichkeit zu vermeiden
bestrebt ist und beispielsweise durch Anordnung der wichtigeren- Fernmeldeleitungen
in. den inneren Verseillagen unter Verzicht auf den Ausgleich der -kapazitiven Erdunsymmetrien
zu umgehen verseucht.
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Die Notwendigkeit, wichtige Leitungen
stets in die
inneren Verseillagen verlegen zu müssen, was häufig urierwünscht ist, und unter
Umständen außerdem noch einen Ausgleich der durch die Nachbarschaft blinder Verseilelemnente
hervorgerufenen kapazitiven Erdunsymmetrien vornehmen zu 'müssen, wird durch .die
Erfindung aufgehoben.
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Gemäß der Erfindung werden nämlich trotz des Erfordernisses blinder
Verseilelemente selbst die hohen, insbesondere beim Verstärkerbetrieb axl die Gleichmäßigkeit
der Betriebskapazität in den einzelnen Spulenfeldem pupinisierter Kabel für jede
Leitung gestellten Anforderungen dadurch erfüllt, daß man die blinden Verseilelemente
in den äußeren Verseillagen mindestens zum Teil aus leitenden Stoffen herstellt.
Dabei. ist es vorteilhaft, den. blinden Verseilelementen den ;gleichen oder ,einen
ähnlichem Aufbau zu geben wie den Betriebsverseilelementen und die blinden Verseilelemente
auch in der gleichen. oder ähnlichen. Weise zu Paaren, Vierern usw. zu verseilen
wie die Betriebspaare, Betriebsvierer usw. Jedoch kann man auch damit auskommen,
daß man von dem den Betriebsverseil.-elemi#nten geometrisch gleichen .oder ähnlichen
Aufbau der blinden. Verseilelemente absieht und ein blindes Verseilelemegt höherer
Ordnung durch ein die gleiche Außenabmessung aufweisendes blindes Verseilelement
niederer Ordnung ersetzt, z. Beinen Blindvierer oder eine blinde Doppelader durch
eine einzige Blindader. Es wurde festgestellt, daß Nebensprechkopplungen auch in
diesem Fall nicht zu befürchten sind. Blei Verwendung von in der gleichen Weise
wie die BetrIebsvers,eilelemente aufgebauten. blinden Verseilelementen erhält man
in den Lagen des Kabels z. B. Blindvierer, die in ihrem Einfluß auf die Kapazität
der sie umgebenden Betriebsvi:ener sich wie normale Betriebsvierer verhalten, so
daß die kapazitive Gleichmäßigkeit des Kabelaufbaues vollkommen gewahrt bleibt.
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An Stelle der Kupferleiter kann man. in den blinden Verseilelementen
auch ein im. Verhältnis zum Kupfer billigeres Metall, z. B. Zink oder Aluminium,
benutzen und beispielsweise den Kern des blinden Verseilelementes aus einem einzigen
Draht aus diesen Metallen herstellen. Anstatt zum Aufbau der blinden VerseileIemente
Zink oder Aluminiumleiter zu benutzen, kann man jedoch auch aus Metallfolien oder
aus metallisiertem Papier hergestellte Kordeln verwenden. Auch kann man unter Umständen,
wie dies bei dem eingangs erwähnten zentralen Einlagekörper bekannt ist, auch nichtmetallische
Kordall z. B. aus Papier benutzen, die mit zeiner dünnen. metallischen Außenhülle,
z. B. einer Metallfolien,-bewicklung, versehen sind. Dabei ist es nicht immer erforderlich,
daß die metallische Hülle geschlossen ist; vielmehr ist zes in gewissen Fällen ausreichend,
eine Metallfolie oder nein metallisiertes Papierband in offenen Schraubenwindungen
um den nichtmetallischen Kern zu wickeln.
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Falls meinem Kabel mit induktiv belasteten Adern blinde Verseilelemente
angeordnet werden müssen, ist !es zweckmäßig, die blinden Verseilelemente gemäß
der Erfindung bzw. deren leitenden lern. aus magnetisierbaren Stoffen aufzubauen
oder sie mit einer magnetisierbaren Bzewicklnag oder mit deiner magnetisierbaren
Hülle zu versehen.. Hierdurch wird der Vorteil erreicht, daß durch das Einfügen
der blinden Verseilelemente die magnetischen Verhältnisse des Kabels nicht gestört
werden und infolgedessen störende magnetische Kopplungen nicht auftreten können.
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Um die Schutzwirkung der @erfindungsgemäß -in den äußeren Verseillagen
angeordneten. binden Verseilelemente noch zu erhöhen, ist @es vorteilhaft, die in
den blinden Verseilelementen befindlichen metallischen Teile an den Kabelverbindungsstellen
leitend durchzuverbinden.