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Fernmelde-bzw. Signalleitung.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf Fernmelde-bzw. Signalleitungen, wie sie als Einfach-, Doppel-oder Mehrfachleitungen, aber auch als Aufbauelemente eines Vielleiterkabels verwendet werden können. Von derartigen Leitungen wird für bestimmte Zwecke bei weitgehend geringen radialen Abmessungen neben bestimmten elektrischen Eigenschaften noch eine verhältnismässig grosse Zugfestigkeit verlangt. So wird z. B. vielfach für eine Feldtelephonleitung gefordert, dass die Leitung, bestehend aus Hin-und Rückleiter, bei Einhaltung gewisser elektrischer Eigenschaften keinen grösseren Durchmesser als 2 mm aufweist und dabei doch eine Zugfestigkeit, bezogen auf den Gesamtquerschnitt der Leitung, von mehr als 30 kg besitzt.
Um solche Leitungen herzustellen, musste man bisher zu verschiedenen Notlösungen greifen ; beispielsweise wurden bisher vielfach Signalleitungen so hergestellt, dass man für die Hin-und Rüekleiter Eisen-oder StaMdrähte wählte, um so die erforderliche Zugfestigkeit zu erzielen, dabei aber einen verhältnismässig grossen elektrischen Widerstand und damit eine dementsprechend grosse Dämpfung in Kauf nehmen musste.
Nach der Erfindung werden für Fernmelde-und Signalleitungen für die Hin-und Rückleiter dünne, gegeneinander isolierte Drähte aus gut leitendem Metall, z. K. Kupfer, verwendet und diese Leiter durch Drähte hoher Zugfestigkeit, z. B. durch Bronze-oder Stahldrähte usw., voneinander distanziert. Es wurde gefunden, dass die Widerstands erhöhung durch Anwendung der dünnen Drähte nicht wesentlich ist und durch Wahl eines gut leitenden Metalles für diese Drähte zum grössten Teil oder zur Gänze aufgehoben werden kann. Durch die Distanzierung der Hin-und Rückleiter wird die Betriebskapazität der Leitungen weitestgehend herabgesetzt und, da für die Distanzierungsdrähte Drähte hoher Zugfestigkeit verwendet werden, kann auch die Reissfestigkeit der Leitungen in der nötigen Höhe gehalten werden.
Es sind zwar Leitungen für Fernmelde-und Hochfrequenzzwecke bekanntgeworden, bei denen neben Drähten hoher elektrischer Leitfähigkeit noch Drähte hoher Zugfestigkeit verwendet wurden, doch hatten bei diesen Leitungen die Drähte hoher Zugfestigkeit bloss den Zweck, die Reissfestigkeit der Leitungen zu erhöhen oder, falls Eisendrähte verwendet wurden, eine magnetische Belastung der Leitungen zu erreichen.
Fernmelde-und Signalleitungen, bei welchen die Hin-und Rückleiter durch Drähte hoher Zugfestigkeit distanziert werden, um bei möglichst geringem Durchmesser und hoher Reissfestigkeit eine weitestgehend geringe Kapazität zu erzielen, sind bisher nicht bekanntgeworden.
Die Erfindung soll an Hand der Zeichnung näher erläutert werden :
In Fig. 1 und 2 ist eine beispielsweise Ausführung der erfindungsgemässen Leitung in Querschnitt und Seitenansicht gezeichnet. Für die Hinleitung sind zwei dünne Drähte a vorgesehen, die je mit einer Isolation i versehen sind ; die Rückleitung bilden ganz gleich zwei Drähte b, die ebenfalls isoliert sind. Zwischen den Drähten a und b sind drei dünne Drähte d aus zugfestem Material, z. B. aus Eisen oder Stahl, eingebracht. Durch diese drei Drähte d wird nicht nur die erforderliche Zugfestigkeit der Leitung erreicht, sondern auch die Hin- und Rückleiter a und b so weit voneinander distanziert, dass die gewünschte geringe Betriebskapazität der fertigen Leitung erzielt wird.
Die Drähte d besitzen eine dünne Isolation e, um eine sichere gegenseitige Isolierung der Hin- und Rückleitung zu erhalten. Über das ganze ist noch eine isolierende Umhüllung f angeordnet.
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In einem praktischen Ausführungsbeispiel werden für die Hin-und Rückleiter a, b je zwei dünne, mit einem Emaillack versehene Kupferdrähte mit einem Durchmesser von 0'4 mu verwendet, zwischen welchen drei Stahldrähte d vom Durchmesser 0'3 mm eingebracht werden, die je mit einer Baumwollumspinnung e versehen sind. Die so aufgebaute Leitung erhält noch eine äussere Isolation, bestehend aus einer wetterfest imprägnierten Baumwollumspinnung derart, dass die Leitung einen äusseren Durchmesser von 2 mm aufweist. Die Zugfestigkeit dieser Leitung beträgt etwas mehr als 40 kg ; aber auch die geforderten elektrischen Eigenschaften (elektrischer Widerstand, Betriebskapazität, Selbstinduktion usw. ) der Leitung können durch die erfindungsgemässe Anordnung erreicht werden.
Je nach den Erfordernissen, die man an die erfindungsgemässen Leitungen stellt, wird man die zugfesten Drähte aus verschiedenen Materialien herstellen. Sollen z. B. die zugfesten Drähte innerhalb der Leitung keine magnetische Wirkung ausüben, so werden Drähte aus zugfestem nicht magnetischem Material, z. B. aus Bronze, verwendet. Will man dagegen dem stromführenden Leiter eine zusätzliche induktive Belastung geben, so wird man vorteilhaft die zugfesten Drähte aus einer Eisenlegierung mit guten magnetischen Eigenschaften wählen.
In Fig. 3 ist eine Ausführungsform der erfindungsgemässen Leitung dargestellt, bei welcher für die Hin-und Rückleiter je ein blanker Draht hoher Leitfähigkeit, z. B. aus Kupfer, verwendet ist. Die zwischen den Leitern a und beingeführten Sta1ùdrähte d sind je mit einer Isolierung e versehen, wodurch auch die Leiter a und b gegeneinander isoliert erscheinen. Über die ganze Leitung ist noch eine äussere Isolation f, z. B. durch Bewicklung mit Kautschukband, Guttaperchapapierband od. dgl., vorgesehen, über die noch zum mechanischen Schutz eine Umfleehtung, Umspinnung od. dgl. aufgebracht sein kann.
Die Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemässen Leitung, bei welcher die isolierten, stromführenden Leiter a und b und ein blanker, zugfester Draht d innerhalb der äusseren isolierenden Umhiillung f parallelgelegt sind, derart, dass eine bandförmige Leitung entsteht.
Die Fig. 5 zeigt eine Einfachleitung, bei welcher der isolierte stromführende Leiter a mit einem zugfesten Draht d verdrillt ist. Diese Leitung kann z. B. für Telephonverbindungen gewählt werden, bei welchen als Rückleitung die Erde dient.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung betrifft den Aufbau von Leitungen mit konzentrischen Leitergebilden, wie sie zur Übertragung von Hochfrequenzströmen, beispielsweise bei der Trägerfrequenztelephonie, gebraucht werden.
In Fig. 6 ist eine beispielsweise Ausführungsform einer derartigen konzentrischen Leitung gezeichnet.
Um den zentralen Leiter a hoher Leitfähigkeit sind eine Lage von Drähten d hoher Zugfestigkeit, über welche eine weitere Lage von Drähten b hoher Leitfähigkeit gelegt ist. Die Drähte d hoher Zugfestigkeit sind mit einer Isolierung e versehen derart, dass der zentrale Leiter a von dem konzentrischen Leiter b isoliert ist. Über das so aufgebaute Kabel kann noch eine äussere Isolation f, z. B. aus Papier, Gummi, Guttapercha od. dgl., vorgesehen sein.
Die Verwendung der erfindungsgemässen Konstruktion ist aber nicht nur auf Einfach-oder Doppelleitungen beschränkt, die Konstruktion kann auch auf Leitungen mit mehr als zwei Adern, beispielsweise für den Aufbau von Sternvierern, DM-Vierern, ferner zum Aufbau von Verseilgruppen höherer Ordnung, z. B. Adernachtem usw., Anwendung finden.
Die erfindungsgemässen Einfach-, Doppel-oder Mehrfachleitungen können schliesslich auch zu Vielleiterkabeln zusammengefasst und zum Schutz gegen äussere Einflüsse mit Bleimantel und Bewehrung versehen werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Fernmelde-bzw. Signalleitung, bei welcher neben Drähten hoher elektrischer Leitfähigkeit noch Drähte hoher Zugfestigkeit verwendet werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Hinleiter von den Rückleitern der Leitung durch die Drähte hoher Zugfestigkeit distanziert und entweder die Hin-und Rückleiter oder die Distanzierungsdrähte oder beide isoliert sind.