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Fernsprechkabel für Vierdrahtbetrieb Bei Fernsprechkabeln für Vierdrahtbetrieb,
bei denen ein Teil der Adern die Sprechströme der einen Richtung und der andere
Teil der Adern die Sprechströme der anderen Richtung führt, tritt besonders zwischen
den Adern der beiden Sprechrichtungen starkes Übersprechen auf, weil die Störungsströme
ebenfalls verstärkt werden. Zur Vermeidung dieses Übelstandes wurde bereits vorgeschlagen,
die Adern der beiden Sprechrichtungen voneinander elektrostatisch oder elektromagnetisch
zu trennen, indem jeder einzelne Stromkreis mit einer besonderen Schutzhülle umgeben
wird. Dieser Schutz bedingt jedoch einen großen Aufwand an Material und hat außerdem
zur Folge, daß das Kabel sehr dick wird. Man versuchte diesen Nachteil dadurch zu
beseitigen, daß man die zu Gruppen zusammengefaßten Adern der beiden Sprechrichtungen
in einer Anzahl konzentrisch verlaufender, elektrostatisch bzw. elektromagnetisch
untereinander isolierter Ringe anordnete. Dadurch wird wohl an Raum, Material und
Kosten gespart, jedoch bietet dieser Aufbau konstruktive Schwierigkeiten und ist
auch in elektrischer Beziehung von Nachteil. Bei ausschließlichem Vierdrahtbetrieb
lassen sich nämlich .geschlossene konzentrische Ringe aus den Adern nur in den seltensten
Fällen bilden; in der großen Mehrzahl der Fälle ist man gezwungen, einzelne Sprechkreise
unbenutzt zu lassen oder diese restlichen Sprechkreise zur Hälfte für die andere
Sprechrichtung zu verwenden. In letzterem Falle sind dann in .einer Lage Sprechkreise
beider Richtungen vorhanden, wobei die zur entgegengesetzten Sprechrichtung ,gehörigen
Sprechkreise gegen die übrigen Sprechkreise der Lage durch besondere Schirme abgeschirmt
werden müssen. Dabei besitzen die dem Schirm benachbart liegenden Vierer eine erheblich
höhere Kapazität als die anderen, was eine erhöhte Dämpfung zur Folge hat. Diese
Sprechkreise mit erhöhter Dämpfung .bestimmen jedoch die Leistungsfähigkeit des
Kabels, so daß das ganze Kabel schlecht ausgenutzt wird.
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Gemäß der Erfindung werden alle diese Nachteile dadurch beseitigt,
daß die Adern jeder der beiden Sprechrichtungen für sich zu besonderen Bündeln zusammengefaßt
und die beiden Adernbündel im Kabel nebeneinander angeordnet werden. Die beiden
Bündel können entweder jedes für sich mit einem Bleimantel versehen w erden oder
aber mit .einem gemeinsamen Bleimantel umgeben werden. Im Hinblick auf eine möglichst
gute Raumausnutzung ist es zweckmäßig, die Bündel in Halbkreisform zu bringen. Das
kann dadurch geschehen, daß man die .anfänglich runden
Bündel durch
Formwalzen, Kaliber, Nippei o. dgl. laufen läßt oder aber auch dadurch; rlaß man
die Adern durch eine Verteilerscheibe so hindurchfährt, daß sich bereits bei der
Verseilung annähernd halbkreis- oder t;ektorförmige Bündel ergeben, die dann nachträglich
noch durch Hindurchleiten durch Nippel o. dgl. nachgeformt werden können.
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Der Schutz läßt sich noch weiter dadurch erhöhen, daß man zwischen
den beiden Adernbündeln einen elektromagnetischen bzw. elektrostatischen Schirm
anordnet. I.m Falle, claß die beiden Adernbündel je für sich mit einem Bleimantel
umgeben sind, bilden bereits die zwischen den beiden Bündeln liegenden Teile der
Bleimäntel den elektrostatischen Schutz, wenn hingegen die beiden Bündel mit einem
gemeinsamen Bleimantel versehen sind, so kann der Schutz zweckmäßig in einem Metallband
bestehen, das man bei der Verseilung der beiden Bündel zwischen diese einlaufen
läßt oder um jedes der-'beiden einzelnen Bündel herumlegt. Man kann den elektrostatischen
Schutz auch durch einen oder mehrere zwischen den beiden Bündeln angeordnete Schichten
von Doppel- oder Viererleitungen bilden, die nicht für Vi.erdrahtbetrieb benutzt
wer= den. Der elektrostatische Schutz kann noch von einem elektromagnetischen Schutz
begleitet sein, der vorteilhaft aus einem zwischen rien Bündeln angeordneten Streifen
aus manetischem Material besteht. Diese Anordnung bietet bei Verwendung von magnetischen-
Materialien hoher Anfangspermeabilität noch den besonderen Vorteil, daß das magnetische
Material beim Einlaufen in das Kabel keinen Biegebeanspruchungen ausgesetzt ist,
so daß es seine günstigen magnetischen Eigenschaften nicht verlieren kann.
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Besonders vorteilhaft für die Herabsetzung der Störungen ist es, die
Sprechkreise der einen Sprechrichtung-mit anderen Drallen zu verseilen als die der
anderen Sprechrichtung. Dadurch kann selbst bei schwacher Ausführung des elektrostatischen
oder elektromagnetischen Schutzes hohe Kopplungsfreiheit erreicht werden.
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Neben den die Adern der beiden Sprechrichtungen enthaltenden Bündeln
können .im Kabel noch gesonderte, gegen beide Bündel abgeschirmte Sprechkreise für
besondere Zwecke vorgesehen werden. Insbesondere können um die beiden Bündel noch
Schichten von Zweidrahtstromkreisen o. dgl. angeordnet werden.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele .der Erfindung dargestellt.
In Abb. 1 sind zwei annähernd halbkreisförmige Adernbündel 1 und 2 vorhanden, von
denen im Bündel i die Adern der einen Sprechrichtung, in dem Bündel 2 die Adern
der anderen Sprechrichtung zusammengefaßt sind. Das Bündel 1 ist mit einer leitenden
Metallhülle ii umgeben, die einen elektrostatischen Schutz zwischen den beiden Bündeln
darstellt. Das Bündel 2 kann ebenfalls mit einer elektrostatischen Hülle oder mit
einer Hülle aus magnetisierbarem Stoff 21 umgeben sein, die einen magnetischen Schutz
zwischen den beiden Sprechrichtungen bildet. In den Zwickeln 3 und 4 zwischen den
beiden Bündeln können noch, wie punktiert angegeben ist, weitere Adern eingelegt
sein, die für besondere Zwecke verwendbar sind.
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Bei der Ausführungsform gemäß Abb. 2 besteht jedes der Hauptbündel
aus mehreren Teilen, und zwar besteht das eine Hauptbündel aus zwei Unterbündeln
51 und 52, das andere aus drei Unterbündeln 61, 62 und 63. jedes der Hauptbündel
enthält die Adern einer Sprechrichtung. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind die
Unterbündel, welche Adern der gleichen Sprechrichtung enthalten, also auf der einen
Seite die Bündel 51 und 52, auf der anderen Seite die Bündel bi, 62 und 63 einander
benachbart. Dies ist jedoch nicht erforderlich. Es können auch, wie in Abb. 3 dargestellt
ist, die Unterbündel verschiedener Hier Sprechrichtungen sind die Adern miteinander
der einen Sprechrichtung abwechseln.-in zwei Bündel 71 und 72 und die Adern
der anderen Sprechrichtung in zwei entsprechende Bündel 81 und 82 zusammengefaßt.
Die Bündel sind in der Kabelseele so angeordnet, daß diejenigen .der gleichen Sprechrichtung
71 und 72 einander diagonal gegenüberliegen und zwischen ihnen die einander ebenfalls
diagonal .gegenüberliegenden Bündel der anderen Sprechrichtung 81 und 82 angeordnet
sind.
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Wie in Abb. 3 dargestellt ist, können um. die 1 aus den vier Bündeln
71, 72, 81, 82 gebildete Seele noch weitere Adern, beispielsweise in zwei konzentrischen
Lagen 91 und 92, angeordnet sein.