DE542791C - Verfahren zum Trocknen oder Vulkanisieren der Isolierung elektrischer Leitungen durch Erwaermung des leitenden Kernes - Google Patents
Verfahren zum Trocknen oder Vulkanisieren der Isolierung elektrischer Leitungen durch Erwaermung des leitenden KernesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren, um die isolierhüllen elektrischer Leiter,
z. B. von einzelnen Drähten, Litzen, oder um diejenigen von Kabeln u. dgl. von innen heraus zu trocknen oder zu vulkanisieren.
Die Isolierhüllen aus Fasermaterial, Firnissen, Gummi usw. müssen gut getrocknet
werden, und sofern es sich um die Vulkanisierung von Gummi handelt, muß auch diese
Arbeit gründlich und sorgfältig ausgeführt werden, damit die fertigen Isolierhüllen
ihren Zweck sicher erfüllen und eine lange Lebensdauer aufweisen. Um das zu erreichen,
wird am zweckmäßigsten die Hitzeeinwirkung so gestaltet, daß sie im Innern der Isolierhüllen beginnt und von dort nach
außen vordringt.
Man hat bereits vorgeschlagen, bei elektrischen
Leitern mit hohem elektrischen Widerstände eine Hitzeeinwirkung von innen
nach außen zur Anwendung zu bringen. Zu diesem Zwecke schickte man einen elektrischen
Strom unmittelbar durch den Leiter von einem zum anderen Ende hindurch. Dieses Verfahren ist aber in vielen Fällen
nicht anwendbar und außerdem immer umständlich und kostspielig.
Gemäß der Erfindung wird die Induktionswirkung eines eine Spule durchfließenden
Wechselstroms benutzt, um die von den Induktionsströmen in dem Leiter erzeugte Wärme von innen nach außen zwecks Trocknens
oder Vulkanisierens auf die Isolierhülle wirken zu lassen. Damit schafft die Erfindung ein neues, und zwar ein möglichst
wirtschaftliches Verfahren zur Fertigstellung von Isolierhüllen für elektrische Leiter.
Die Erfindung beschränkt sich jedoch nicht auf die Anwendung ihres Verfahrens
bei solchen Leitern, deren elektrischer Widerstand hoch genug ist, um ohne weiteres eine
ausreichende Erhitzung durch die Induktionsströme zu ermöglichen. Die beabsichtigte
Wirkung wird vielmehr auch bei Leitern mit einer für diesen Zweck zu hohen Leitfähigkeit erreicht. In diesem Falle
wird der eigentliche Leiter nur für die Zwecke der Behandlung der Isolierhülle
noch mit einer Schicht aus einem Stoff von höherem elektrischen Widerstandskoeffizienten,
beispielsweise aus Zink, Zinn usw., versehen, ehe die Isolierhülle aufgebracht wird.
Die Induktionsströme wirken dabei in diesem Überzuge oder dieser Schicht genügend erhitzend,
um die gewünschte Trocknungs- oder
Vulkanisierungswirkung in der Isolierhülle zu erhalten.
Will man das gleiche Verfahren zum Trocknen und Vulkanisieren der Isolierung
elektrischer Leiter in Form von Isolierschläuchen, die zunächst für sich hergestellt
werden, benutzen, so müssen diese mit einem behelfsmäßigen leitenden Kern versehen
werden.
ίο Die beiliegende Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel
der Art und Weise, wie die vorliegende Erfindung angewandt werden kann. Der Apparat ist schematisch in Abb. ι
gezeigt, und typische Ausführungsformen von zur Behandlung mit Wärme gemäß der Erfindung
geeigneten isolierten Leitungen sind in den Abb. 2 bis 4 dargestellt.
In Abb. 2 ist ein isoliertes elektrisches Kabel dargestellt, welches fortschreitend
ao teilweise entisoliert ist, um seinen inneren Aufbau zu zeigen. Dieses Kabel umfaßt
einen elektrischen Leiter io, welcher aus Kupfer oder anderem Metall sein kann und
Eigenschaften von hoher elektrischer Leitfähigkeit und niedrigem Widerstand besitzt.
Zweckmäßig ist dieser Leiter, wenn er eine hohe Leitfähigkeit besitzt, für einen später
zu beschreibenden Zweck mit einer Umhüllung Ii aus Zinn oder einer Umhüllung 12
aus Zink oder von beiden versehen. Der Leiter mit seiner Umhüllung wird mit einer
Hülle von Isolierstoff 13, der hauptsächlich aus Gummi besteht, überzogen. Diese Hülle
kann durch irgendeine der verschiedenen bekannten Methoden, die mehr oder weniger
gebräuchlich sind, aufgetragen werden. Das Isoliermaterial 13 kann durch weitere Umhüllungen
oder Umkleidungen und durch eine Beflechtung 14 bedeckt und geschützt
werden.
Abb. 3 der Zeichnung zeigt eine andere Art von Isolierung, die gewöhnlich für elektrische Leiter angewandt wird. Sie besteht
aus mehreren Umhüllungen 15 von faserigem Material, beispielsweise Papierband, welches
von einer wasserfesten Schutzdecke 16 umgeben und geschützt ist, die aus Blei, ähnlich
wie bei den gewöhnlichen bleigedeckten Kabeln oder aus einem anderen Feuchtigkeit
widerstehenden Stoff bestehen kann.
Bei den in Abb. 2 und 3 gezeigten Konstruktionen
sind die Kerne oder metallischen Leiter 10 dauernd innerhalb des sie umgebenden
Materials eingeschlossen. Abb. 4 zeigt eine Konstruktion, bei welcher die Erfindung angewandt werden kann
und bei welcher nur vorübergehend ein Kern benutzt wird. Bei einem zeitweiligen Kern
ist es aus weiter unten zu erwähnenden Gründen zweckmäßig, ein Metall von verhältnismäßig
hohem Widerstandskoeffizienten gegen den elektrischen Strom zu verwenden, und der Kern selbst kann, wenn er einen entsprechenden
Durchmesser hat, hohl sein.
In Abb. 4 ist ein röhrenförmiger Kern 20 gezeigt, der eine zentrale Bohrung 21 hat.
Eine Lage 22 aus Gummi oder anderem zu behandelnden Material wird auf geeignete Weise auf den Kern aufgebracht und kann
dann der Hitzebehandlung gemäß der vorliegenden Erfindung unterworfen werden.
Zurückkommend auf die Bauart nach Abb. 2 kann es unter gewissen Bedingungen
vorkommen, daß die Umhüllung 13 aus Gummi oder Gummimasse eine gewisse
Menge von Lösungsmitteln oder Feuchtigkeit enthält, welche man entfernen will. Die Entfernung
derselben kann am besten durch Anwendung von Hitze geschehen, zuerst auf die innere Fläche des Überzugs, d. h. wo er
mit dem metallischen Leiter in Berührung kommt, und von da fortschreitend nach außen, so daß die Feuchtigkeit aus der Oberfläche
der Umkleidung 13 austritt und zerstreut wird.
Wiederum in Verbindung mit der in Abb. 3 dargestellten Einrichtung kann es erwünscht
sein, die Umkleidung 15 aus Papier und anderem faserigen Material vor der Anwendung
des Bleimantels 16 o. dgl. vollständig auszutrocknen, und dies kann auch in
ähnlicher Weise nach der Erfindung wirksam durchgeführt werden.
Bei der Umkleidung 13 des Leiters, wie in Abb. 2 dargestellt, oder bei der Umhüllung 22
auf dem Kern 20 in Abb. 4 kann es erwünscht sein, die Anwendung von Hitze eine genügende
Zeit und in genügender Menge fortzusetzen, um die Vulkanisierung des Gummis oder der Gummimasse herbeizuführen, und
dies kann auch wirksam durdi die Erzeugung von Hitze in dem Kern und ihre Übertragung
nach außen durch den Gummi hindurch geschehen. Bei dicken Wandungen von Gummi oder Gummimasse kann es erwünscht sein,
die übliche Anwendung von Hitze auf die äußere Oberfläche der Wandung durch Anwendung
von Hitze auf die innere Fläche zu ergänzen, um eine gleichmäßige Vulkanisierung
durch die ganze Wandung hindurch zu sichern.
Es soll jetzt die schematische Darstellung eines Apparats (Abb. 1) zur Ausführung der
Erfindung beschrieben werden. Der dargestellte Apparat zeigt schematisch eine An-Ordnung,
durch welche ein elektrischer Strom in einem metallischen Kern A ähnlich den Leitern 10 der Abb. 2 und 3 oder dem
behelfsmäßigen Kern 20 von Abb. 4 induziert wird, um Hitze darin zu erzeugen. Dieses Ergebnis wird dadurch erzielt, daß ein
magnetisches Feld in großer Nähe der Leiter
mit Hilfe einer Primärspule oder von Primärspulen 25, durch welche ein Wechselstrom
von hoher Frequenz hindurchfließt, erzeugt wird. Da nun induzierte Ströme in dem Leiter entstehen, die die Neigung haben,
sich auf der Oberfläche des Leiters zusammenzudrängen, so ist der Querschnitt für
den induzierten Strom sehr klein und entspricht höchstens der obersten Schicht am
to Umfang des zu erhitzenden Leiters.
Die Stärke des induzierten Stromes, welcher in dem zu erhitzenden Leiter auftreten
kann, hängt von dem Widerstand des Materials ab, in welchem der induzierte
Strom auftritt. Der Kern der in Abb. 2 und 3 gezeigten Konstruktion ist hauptsächlich
aus Kupfer oder anderem Metall von niedrigem Widerstand, damit dasselbe ein wirksamer elektrischer Leiter beim Gebrauch
sein kann. Es ist schwer, darin einen genügenden Strom zu induzieren, um nach der
Erfindung den Leiter zu erhitzen. Wird nun der Leiter mit Zinn oder Zink oder beiden,
wie früher beschrieben, überzogen, um einen Weg für die an der Oberfläche des Leiters
verlaufenden induzierten Ströme zu schaffen, der einen höheren Widerstand bietet als das
Kupfer oder ähnliche Metalle hoher Leitfähigkeit, so wird dadurch die Erzeugung von
Hitze wesentlich erhöht. Der Weg des induzierten Stromes ist hauptsächlich auf der
Oberfläche des zu erhitzenden Leiters, und obwohl die Umkleidungen von Zinn und Zink einen Weg von größerem Widerstand
bieten, fließt der Strom nichtsdestoweniger auf jenem Wege, und zwar infolge der Stromverdrängung
zur Oberfläche der bekannten Hautwirkung. Obgleich das Erhitzen des Kupferdrahtes ohne die Umkleidungen von
Zinn oder Zink oder beiden möglich, ist, wird die Erzeugung von Hitze bedeutend unterstützt
und in großem Ausmaße praktisch gemacht durch die Umkleidung mit einem Metall von hohem Widerstand auf der Oberfläche
des Kupferleiters, Um eine starke Stromverdrängung zur Oberfläche zu erhalten, werden Wechselströme von hoher Frequenz
benutzt. Es kommen dafür auch sehr hohe Wechselstromfrequenzen, etwa-10 000 Perioden
und mehr per Sekunde, in Betracht. Auch die für die Erzeugung einer Frequenz
von ι Million Perioden pro Sekunde bekannten Apparate sind hierfür, zu gebrauchen,
beispielsweise ein Vakuumröhrenoszillator.
Da es sich bei der in Abb. 4 gezeigten Bauart der Isolierung elektrischer Leiter bei
der Herstellung zunächst nur um einen zeitweiligen Kern handelt, der nur für die
Zwecke der Erzeugung innerer Hitze für die Fertigstellung der Umkleidungen benutzt
wird, und da dieser später nicht als ein elektrischer Leiter zu dienen braucht, kann er aus
einem Material gemacht werden, welches verhältnismäßig ein schlechter Leiter ist und
einen hohen Widerstand besitzt. Er kann deshalb unmittelbar ohne Anwendung von Umkleidungen von metallischem hohem
Widerstände auf seiner Oberfläche erhitzt werden, und zwar durch Ströme von niedrigerer
Frequenz als sie für die Bauart gemäß Abb. 2 und 3 benutzt werden.
Claims (3)
1. Verfahren zum Trocknen oder Vulkanisieren der Isolierung elektrischer Leitungen
durch Erwärmung des leitenden Kerns mittels elektrischen Stroms im Durchzugsverfahren, dadurch gekennzeichnet,
daß diese Erwärmung in der beim Erhitzen des Belastungsmaterials von Krarup-Drähten bekannten Weise
durch über dem isolierten Leiter angebrachte Induktionsspulen erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Leitern mit
einem zu geringen elektrischen Widerstand die Induktionsspule mit Wechselstrom von hoher Frequenz gespeist wird
und der Leiter in seiner oberen Schicht aus Metall von höherem Widerstands- g0
koeffizienten als demjenigen des Leiters besteht.
3. Verfahren zum Trocknen und Vulkanisieren der Isolierung elektrischer
Leiter in Form von Isolierschläuchen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
diese mit einem behelfsmäßigen leitenden Kern versehen werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| US296085XA | 1927-08-26 | 1927-08-26 |
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE542791C true DE542791C (de) | 1932-02-03 |
Family
ID=21849934
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DEG74098D Expired DE542791C (de) | 1927-08-26 | 1928-08-15 | Verfahren zum Trocknen oder Vulkanisieren der Isolierung elektrischer Leitungen durch Erwaermung des leitenden Kernes |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE542791C (de) |
Cited By (3)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| DE948557C (de) * | 1935-07-15 | 1956-09-06 | Henri Auguste Leduc | Verfahren und Vorrichtung zum Erwaermen, insbesondere zum Vorvulkanisieren, Vulkanisieren oder Regenerieren von Kautschukmischungen oder aehnlichen Materialien |
| DE971582C (de) * | 1953-05-29 | 1959-02-19 | Licentia Gmbh | Verfahren zur Isolation von Wicklungen, insbesondere von Staenderwicklungen elektrischer Maschinen |
| EP1100290A2 (de) | 1999-11-11 | 2001-05-16 | EUPEC PipeCoatings GmbH | Verfahren und Vorrichtung zur Vorwärmung eines Rohrstrangs im Bereich von Rundschweissnähten |
-
1928
- 1928-08-15 DE DEG74098D patent/DE542791C/de not_active Expired
Cited By (4)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| DE948557C (de) * | 1935-07-15 | 1956-09-06 | Henri Auguste Leduc | Verfahren und Vorrichtung zum Erwaermen, insbesondere zum Vorvulkanisieren, Vulkanisieren oder Regenerieren von Kautschukmischungen oder aehnlichen Materialien |
| DE971582C (de) * | 1953-05-29 | 1959-02-19 | Licentia Gmbh | Verfahren zur Isolation von Wicklungen, insbesondere von Staenderwicklungen elektrischer Maschinen |
| EP1100290A2 (de) | 1999-11-11 | 2001-05-16 | EUPEC PipeCoatings GmbH | Verfahren und Vorrichtung zur Vorwärmung eines Rohrstrangs im Bereich von Rundschweissnähten |
| DE19955751C1 (de) * | 1999-11-11 | 2001-06-21 | Eupec Pipecoatings Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zur Vorwärmung eines Rohrstrangs im Bereich von Rundschweißnähten |
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