Mehrleiter-Fernmeldekabel für Trägerstrombetrieb. Die vorliegende Erfindung betrifft ein Mehrleiter-I'ernnreldekabel für Trägerstrom- betrieb mit Aderngruppen in einer äussern Lage und Aderngruppezi in mindestens einer innern Lage. Der Zweelz der Erfindung be steht darin, bei Trägerfrequenzen die Über- tragungskenn;
grössen. der Stromkreise, die von den Leitern der [Truppen der äussern Adern lage gebildet werden, den Cbertragungskenn- ;rössen der Stromkreise, die von den Leitern der Gruppen der innern Adernlage gebildet werden, praktisch anzugleichen.
Inn Schweizer Patent. Nr.195745 ist ge zeigt, dass es sich als fast unmöglich erwiesen hat, durch normale Konstruktion ein Kabel zrn entwickeln, in. welchem die von den Grund- eigensehaften (W, iderstand, Induktivität, Ka pazität und Ableitung) abhängigen Übertra- gungskenngrössen in angemessenen (lrenzeri für alle Stromkreise in dem Kabel die glei chen sind, mit dem Ergebnis,
dass es unmög- lieh ist, aufeinanderfolgende Kabellängen wirksam durch Kreu7en oder andere Mittel auszugleichen, um so Nebensprechen und Im pedanzunregelmässigkeiten zu verringern.
In denn vorerwähnten Patent ist gezeigt worden, dass die Schwierigkeiten auf den bei Träger frequenzen eintretenden Einfluss des Blei nnantels auf die aus Leitern der äussern Adernlage gebildeten Stromkreise zurückzu- führen ist, die wegen der Nähe der Umman telung einen höhern Wechselstromwiderstand und eine geringere Induktivität aufweisen als die Stromkreise, die von Leitern der innern Adernlagen gebildet werden.
Dementspre chend wurde in dem genannten Patent vor geschlagen, die ungleiche Wirkung des Blei mantels dadurch zu verringern, dass zwischen den Bleimantel und die äussere Adernlage eine Schicht eines dielektrischen Materials gebracht wird, in einer derartigen Stärke, dass die Übertragun-skennorössen der aus den Leitern der äussern. Lage gebildeten Strom kreise annähernd gleich gemacht werden den Übertragungskenngrössen der Stromkreise, die von den Leitern der innern Adernlagen gebil det werden.
Das Kabel gemäss der vorliegenden Erfin dung ist dadurch gekennzeichnet, dass zum Zwecke einer bei Trägerfrequenz wenigstens angenähert zu erreichenden Angleichung der Öbertragungskenngrössen der von Leitern der äussern Aderngr_uppen gebildeten Stromkreise an die Übertragungskenngrössen der von Lei tern der innern Aderngruppen gebildeten Stromkreise zum mindesten die 1-Iassnahme er griffen ist, dass die Leiter der äussern Grup pen unter sich einen grösseren Abstand auf weisen als die Leiter der innern Gruppen.
Im folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung an Hand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung sind mit 1 die Gruppen bezeichnet, die als Vierergruppen dargestellt sind. Die Gruppen können aus verdrillten Doppeladern, verdrillten Vierern von beiden der bekannten Arten, das heisst Sternvierer oder D. M.-Vierer, oder sogar aus je sechs oder acht verdrillten Einzeladern, wie z. B. dem Doppelsternvierer, bestehen. Die Grup pen 1 sind in aufeinanderfolgenden Lagen 2, 3 und 4 innerhalb eines Bleimantels 5 an geordnet.
Die Leiter 6 der Gruppen der äussern Lage haben den gleichen Querschnitt wie die Leiter 7 der Gruppen der innern La gen, erfindungsgemäss weisen aber die Leiter 6 in den Gruppen der äussern Lage einen grö sseren Abstand voneinander auf a)ls die Lei ter 7. Der Abstand der Leiter 6 der Gruppen der äussern Lage ist so bestimmt, z.
B. durch Messing von Wechselstromwirkwiderstand und Selbstinduktion der verschiedenen Strom kreise, dass die von den Grundeigenschaften (Induktivität, Kapazität, Ableitung, Wider- stand pro Längeneinheit)
abhängigen über tragungskenngrössen der durch die Leiter der äussern Lage 4 gebildeten Stromkreise prak tisch gleich gemacht werden den übertra- gungskenngrössen der durch die Leiter der innern Lagen 2 und 3 gebildeten Stromkreise. Aus der Zeichnung ist zu ersehen, dass die äussere Lage 4 von dem Bleimantel durch .eine Isolierschicht 8 getrennt ist, wobei die Anord nung derart ist,
dass das Vorhandensein der Schicht 8 und der grössere Abstand der Lei ter 6 unter sich die erwünschte Wirkung auf die Übertragungskenngrössen der von den Leitern 6 der äussern Lage 4 gebildeten Stromkreise hat.
Man erkennt daher, dass die gewünschte Angleichung der übertra.gungs- kenngrössen der durch die Leiter der Gruppen der äussern Adernlage einerseits und durch die Leiter der Gruppen der innern Adern lagen anderseits gebildeten Stromkreise er reicht werden kann,
entweder durch die Mass nahme der grösseren gegenseitigen Beabstan- dung der Leiter der Gruppen der äussern Adernlage oder durch die grössere Beabstan- dung der Leiter der Gruppen der äussern Lage in Verbindung mit der im genannten Patent beschriebenen Massnahme der Einfüh rung einer isolierenden Zwischenlage zwi schen dem Bleimantel und den Gruppen der äussern Adernlage. Zur Erklärung der erhalte- neu technischen Wirkung sei erwähnt,
dass durch die Nähe des Bleimantels der Wechsel- stromwirkii.-iderstand steigt und die Selbst induktion sinkt, und zwar in den Stromkrei sen, die aus Leitern gebildet werden, die in der Nähe des Mantels liegen;
durch Erhöhung des Leitexabstandes in den Gruppen der äussern Adernlage kann die entgegengesetzte Wirklulg in den von den Leitern dieser Grup pen gebildeten Stromkreisen erzielt werden, so dass ein Abgleich gefunden werden kann,
bei dem die übertragungskenngrössen der durch die Leiter der äussern Adernlagen ge bildeten Stromkreise und der durch die Lei ter der .innern Adernlagen gebildeten Strom- kreisse annähernd gleich sind.
Wenn er wünscht, kann also eine Kabelkonstruktion angewandt werden in Verbindung mit einer Konstruktion nach . dem genannten Patent, das heisst eineonstrul.ion, bei der der Leiterabstand der äussern Adernlage grösser ist als der in den innern Lagen und bei der der Mantel von der äussern Adernlage in einer bestimmten Entfernung angeordnet ist,
wo bei die sich summierende Wirkung die L ber- trag%uigskenngrössen der verschiedenen Strom kreise aneinander angleicht.
In Praxis kann die grössere gegenseitige Beabstandung der Leiter der äussern Lage dadurch erzielt werden, dass die Leiter der äussern Adernlage mit mehr Isoliermaterial umwickelt werden, z. B. Papier.
Wenn die Leiter mit schraubenförmigen Umwicklungen von Papierband isoliert sind, kann der ver grösserte Abstand dadurch erzielt werden, class ein breiteres und/oder dickeres Papier band verwendet wird, oder dadurch, dass bei gleicher iIlaperbandbreite eine grössere Anzahl Windungen je Längeneinheit verwendet wird.
Die vorstehend beschriebenen Massnahmen zur Angleichung der Übertra.gungskenngrö- ssen der verschiedenen Stromkreise de Kabels. können dazu führen, dass die von Leitern der Gruppen der äussern Lage gebildeten Strom kreise eine verringerte Betriebskapazität auf weisen. Um diese Schwierigkeit zu überwin den, kann man Massnahmen treffen, um die Betriebskapazität der dureli die Leiter der äussern Adernlage gebildeten Stromkreise zu erhöhen, ohne deren Wechselstroinwirkwider- stand oder deren Selbstinduktion merklich zu verändern.
Zum Beispiel kann die Dielekt.rizi- tätskonstante der Isolation den Gruppen der äussern Lage höher -einackt werden als die der Isolation der Gruppen der innern Lage, indem man ein anderes Isoliermaterial ver- m endet, das in sich eine höhere Dielektrizi- tätskonstante aufweist, oder indem man eine enger anliegende und dadurch verdichtete Iso lation wählt oder indem man das Verhältnis zwischen Luftisolation und Masseisolation än dert.
Anderseits lässt sich der gewünschte Zweck auch dadurch erreichen, dass man zwi schen dass aus sämtlichen Gruppen gebildete Bündel und den Kabeliiiantel eine dünne lei tende Schicht einfügt, wie dies an Hand der Fig. 2 und 3 des erwähnten Patentes beschrie ben ist. Bei dein in der Fil-ur des vorliegenden Patentes dargestellten _Nusführunbsbeispiel kann die leitende Schicht direkt auf der Lage 4 aufliegen oder in der Isolieischieht 8 oder auch aur der @ul@enseite der Schicht. 8 liegen.
Die leitende Schicht kann aus einem schrau- benförmin- finit oder ohne I'berla.ppung gewik- kelten dünnen Band aus -Metall oder metalli- siertem Papier bestehen. Die genaue Lage des Bandes und der Grad der Überlappung be- st.imrnen das Ausmass der zu erzielenden Wir kung.