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Beim Bleichen von Textilgut hat es sich als vorteilhaft erwiesen, das Gut mit verschieden gerichteten Flüssigkeitsströmen zu behandeln, u. zw. insbesondere unter Zusammenwirkung von hori- zontalen und vertikalen Strömen. Gemäss der Erfindung wird der Bleichprozess unter Benutzung dieses bekannten Arbeitsverfahrens in Gefässen aus Zement oder ähnlichen Wassermörteln oder in Metall- gefässen, die mit einem Überzug von Zement oder ähnlichen Wassermörteln versehen sind, durchgeführt.
Gefässe aus Zement sind für das Bleichen mit aktiven Sauerstoff enthaltenden Lösungen bereits verwendet worden. Man ist jedoch zufolge der verhältnismässig geringen Widerstandsfähigkeit solcher
Gefässe, insbesondere gegen stark alkalische Wasserstoffsuperoxydlösungen, dazu übergegangen, die mit den Bleichlauge in Berührung kommenden Teile der Apparatur aus Nickel herzustellen. Nickel ist für grossflächige Apparate zu teuer ; andere, gegen Wasserstoffsuperoxyd und Peroxyd verhältnismässig inaktive Metalle haben sich aber als Gefässmaterial für die Ausführung des eingangs erwähnten Arbeits- verfahrens nicht brauchbar erwiesen, indem zufolge der verstärkten und vervielfachten Berührung der metallischen Gefässwände mit der Bleichlösung eine stürmische Zersetzung dieser Lösung eintritt.
Überraschenderweise hat sich nun gezeigt, dass die bekannten Gefässe aus Zement oder mit Zementaus- kleidung gerade für dieses Arbeitsverfahren weitaus besser geeignet sind als selbst solche aus ziemlich inaktiven Metallen. Es beruht dies offenbar darauf, dass die Eigenschaft des Zementes, auf verdünnte, aktiven Sauerstoff abgebende Lösungen eine weitaus geringere katalytische Einwirkung auszuüben, bei der verstärkten und vervielfachten Berührung der Gefässwände mit der Bleichlösung in den Vorder- grund tritt.
Zur Herstellung des Überzuges wird Zement beispielsweise in Wasser, gegebenenfalls unter Zugabe von Bindemitteln, wie Wasserglas, Zeresit, Densin od. dgl., aufgeschlämmt und die Aufschlämmung möglichst gleichmässig, vorteilhaft in mehreren Lagen, aufgetragen. Nach der Abbindung des Zementes empfiehlt sich eine Nachbehandlung des Überzuges mit einer Silikatlösung. z. B. einer Wasserglaslösung.
In dieser Weise können auch die bisher zum Bäuchen verwendeten Kessel für die Sauerstoffbleiche verwendbar gemacht werden.
Die lebhafte Flüssigkeitsbewegung kann z. B. durch die in der Zeichnung schematisch dargestellte
Einrichtung hervorgerufen werden.
Es bedeutet darin 1 das oben offene oder gegebenenfalls mit einem durch Zement verkleideten
Deckel versehene eiserne Behandlungsgefäss, das mit einem Zementüberzug versehen ist, 2 dessen gelochte
Bodeneinlage zum Auflegen des Gutes, 3 ein Ansatzrohr am Boden des Gefässes, 4 einen Entleerungs- stutzen mit Ablasshahn 10, 5 ein Zirkulationsorgan, z. B. eine Kreiselpumpe, zur Bewirkung des Flüssigkeits- umlaufes, 6 eine Heizvorrichtung für die aus der Pumpe austretende Flüssigkeit, 7 ein innerhalb des
Gutes, vorzugsweise in der Mitte angeordnetes, mit Ausströmungsöffnungen versehenes Rohr. Bei grösseren
Gefässen oder solchen von länglichem Grundriss können auch mehrere. z. B. auf die Mittellinie des läng- lichen Gefässes verteilte Rohre dieser Art angeordnet werden.
Auch können neben den Rohren 7 noch an der Wand des Gefässes angebrachte Flüssigkeitszuführungsrohre vorgesehen sein. 8 ist ein mit Aus- strömöffnungen versehenes gerades, ring-oder spiralförmiges Rohr im oberen Teil des Behälters zur
Erzeugung von vertikalen Strömungen. Vermittels der Verbindungsrohre und Absperr-bzw. Regulier- hähne 9-Mist es. wie aus der Zeichnung ohne weiteres ersichtlich, möglich, jedes der Ansatzrohre mit der 'Saug-oder Druckseite der Pumpe J zu verbinden und so jede gewünschte Kombination von Flüssigkeits-
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Strömungen zu erzielen.
Unter den Horizontalströmungen haben sich die von innen nach aussen gerichteten insofern als besonders vorteilhaft erwiesen, als durch sie das Gut eine Pressung in der Richtung gegen die Gefässwand hin erhält, wodurch die Bildung von Zwischenräumen zwischen Gut und Gefässwand, welche als Wege geringeren Widerstandes Teile der Flüssigkeit der Durchdringung des Gutes entziehen können, vermieden wird.