AT115768B - Verfahren zur Herstellung von kohlensauren Mineralwässern. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von kohlensauren Mineralwässern.

Info

Publication number
AT115768B
AT115768B AT115768DA AT115768B AT 115768 B AT115768 B AT 115768B AT 115768D A AT115768D A AT 115768DA AT 115768 B AT115768 B AT 115768B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
sep
production
natural
mixture
mineral waters
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Otto Dr Warburg
Original Assignee
Otto Dr Warburg
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Otto Dr Warburg filed Critical Otto Dr Warburg
Application granted granted Critical
Publication of AT115768B publication Critical patent/AT115768B/de

Links

Landscapes

  • Cosmetics (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung von kohlensauren Mineralwässern. 



   Es ist eine bekannte Erfahrung, dass Brunnensalze, die durch Abdampfen von natürlichen Mineral-   wässern   gewonnen werden, bei der Auflösung ein Wasser ergeben, dessen Wirksamkeit sich mit derjenigen des natürlichen Mineralwassers nicht messen kann, weil beispielsweise die in den natürlichen Wässern enthaltenen Bikarbonate sich zersetzen. Das gleiche trifft auf die im Handel befindlichen künstlichen   Salzgemische   zu, die jenen   Abdampfrückständen   entsprechen und aus denen durch Auflösen in Wasser   Ersatzlosungen   für die Heilquellen hergestellt werden. Die Wirkung ist schlechter und vielfach ganz anders als diejenige der natürlichen Heilquellen.

   Man hat das in der verschiedensten Weise zu erklären versucht.   Es wurde nun festgestellt, dass diese Umstände bedingt sind durch Unterschiede in der chemischen   Zusammensetzung und entsprechend in den physikalisch-chemischen Konstanten, insbesondere der Azidität.   Die Ersatzwässer sind aus Mangel an freier Kohlensäure viel zu stark alkaliseh gegenüber den   natürlichen Wässern, haben also eine andere Wasserstoffionenkonzentration. Beispielsweise sind Karlsbader Mühlbrunnen und Emser   Kränchen     50-500mal   saurer als die entsprechenden Ersatzwässer. 



   Die Erfindung bezweckt die Herstellung von Mineralwässern mit den natürlichen Konzentrationen an Bikarbonat und freier Kohlensäure, ohne eine der   natürlichen   Quelle fremde Substanz in das künstliche Wasser zu bringen. Das geschieht in der Weise, dass man als Grundlage die Anionen der natürlichen Quelle, soweit sie mehrwertig sind, in Form ihrer sauren Salze unter Verwendung der in der Quelle enthaltenen Kationen benutzt und in wässeriger Lösung aufeinander einwirken lässt. Die Mengenverhältnisse und die Konzentrationen der Lösung wählt man am vorteilhaftesten derartig, dass eine der natürlichen Heilquelle entsprechende Salz-und Kohlensäurekonzentration entsteht. Die Erzeugung von Kohlensäure mit Hilfe saurer Salze ist an sich bekannt, es wird hievon z. B. bei der Herstellung von Badesalzen, Backpulver od. dgl. Gebrauch gemacht.

   Beim vorliegenden Verfahren hingegen ist die Anwendung der sauren Salze auf die Gewinnung kohlensaurer Mineralwässer im Sinne obiger Ausführungen abgestellt. 



   Um beispielsweise ein Mineralwasser zu gewinnen, das dem Karlsbader Mühlbrunnen entspricht, der seiner Hauptmenge nach eine Lösung von Natriumsulfat, Natriumbikarbonat und freier Kohlensäure ist, löst man eine bestimmte Menge von Natriumbikarbonat einerseits und Natriumbisulfat anderseits 
 EMI1.1 
 Gehalt. Enthält die eine Tablette ebenso viele Moleküle Natriumbisulfat, als Kohlensäuremoleküle in einer bestimmten Menge des Quellwassers vorkommen. so ist nach vollzogenem Umsatz die Konzentration der freien Kohlensäure dieselbe wie in der Quelle.

   Wird auch die Bikarbonatmenge richtig, d. h. annähernd so gewählt, dass einem Äquivalent Natriumbisulfat etwa drei Äquivalente Natriumbikarbonat entsprechen, so gleicht der künstlich hergestellte Brunnen sowohl hinsichtlich der Wasserstoffionenkonzentration als auch der Konzentration seiner wesentlichsten Bestandteile der natürlichen Quelle. 



   Die Tabletten für die Moritzquelle in Bad Elster wird man so einrichten, dass man auf 1 Äquivalent Natriumbisulfat in der einen Tablette 2 Äquivalente Natriumbikarbonat in der andern bemisst, um die physikalischen Eigenschaften der Quelle, wie Wasserstoffionenkonzentration und Kohlensäurepartialdruck zu erreichen. Die andern Bestandteile verteilt man entsprechend ihren Eigenschaften auf die beiden Tabletten. 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 Zur Herstellung von Marienbader Kreuzbrunnen presst man Tabletten folgender   Zusammensetzung.   
 EMI2.1 
 
<tb> 
<tb> 



  Tablette <SEP> A. <SEP> Tablette <SEP> B.
<tb> 



  NaHC03............................ <SEP> 1, <SEP> 17055 <SEP> g <SEP> NaHS04........................ <SEP> 0, <SEP> 71680 <SEP> g
<tb> NaCl................................ <SEP> 0, <SEP> 21438 <SEP> CaS04 <SEP> 2 <SEP> aq <SEP> 0. <SEP> 11389..
<tb> 



  Karnallit <SEP> 0,11455 <SEP> ,, <SEP> MgSO4.......................... <SEP> 0, <SEP> 05657..
<tb> 



  KC1................................. <SEP> 0, <SEP> 05969 <SEP> FeSO........................... <SEP> 0, <SEP> 00780"
<tb> BaCl2 <SEP> 2 <SEP> aq <SEP> 0, <SEP> 00009" <SEP> Si2S04 <SEP> aq <SEP> 0, <SEP> 00216"
<tb> SrCl, <SEP> 6aq........................... <SEP> 0, <SEP> 00031" <SEP> MnS04 <SEP> 5 <SEP> aq................... <SEP> 0, <SEP> 00351.,
<tb> Elmosil <SEP> 0, <SEP> 00100,, <SEP> Al2(SO4)3 <SEP> 18 <SEP> aq <SEP> ................ <SEP> 0,00841 <SEP> ,,
<tb> Na, <SEP> HPO. <SEP> 12 <SEP> aq...................... <SEP> 0, <SEP> 00072"
<tb> 
 wozu bemerkt wird, dass Elmosil ein Handelsname für lösliche Kieselsäure ist. 



   Die Tabletten A und B werden einzeln in je   100 cm3   Wasser gelöst und die Lösungen gemischt. 



   Ähnlich verfährt man bei andern Mineralwässern. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von kohlensauren Mineralwässern mit wesentlich gleichen Eigen- schaften der   natürlichen   Wässer, dadurch gekennzeichnet, dass man deren Anionen, soweit sie mehrwertig sind, wie Sulfat, Karbonat, in Form ihrer sauren Salze unter Vewendung der in der natürlichen Quelle enthaltenen Kationen in Wasser löst, wobei durch doppelte Umsetzung Kohlensäure entwickelt wird, vorzugsweise in einer Menge und Konzentration, die den natürlichen Verhältnissen entsprechen.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man diejenigen Komponenten, aus denen die Kohlensäure entwickelt werden soll, gesondert, zweckmässig in Form von Tabletten zur An- wendung bringt.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man noch entsprechende Mengen derjenigen Bestandteile hinzufügt, die das zu ersetzende natürliche Wasser sonst noch enthält.
    4. Gemenge nach Anspruch 3 zur Herstellung von künstlichem Karlsbader Mühlbrunnen, gekenn- zeichnet durch eine Mischung von Natriumbisulfat einerseits und eine Mischung von etwa dem dreifachen Äquivalent Natriumbikarbonat anderseits mit den in der natürlichen Quelle enthaltenen ungefähren prozentualen Mengen von Neutralsalzen.
AT115768D 1925-10-09 1926-10-01 Verfahren zur Herstellung von kohlensauren Mineralwässern. AT115768B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE115768X 1925-10-09

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT115768B true AT115768B (de) 1930-01-10

Family

ID=5654402

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT115768D AT115768B (de) 1925-10-09 1926-10-01 Verfahren zur Herstellung von kohlensauren Mineralwässern.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT115768B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
AT115768B (de) Verfahren zur Herstellung von kohlensauren Mineralwässern.
DE475114C (de) Verfahren zur Herstellung eines Zahnputzmittels
DE501069C (de) Verfahren zur Herstellung von Mineralwaessern
DE660599C (de) Verfahren zur Herstellung von Sicherheitspapier
AT109995B (de) Hochwertige hydraulische Bindemittel und Verfahren zu ihrer Herstellung.
AT59501B (de) Verfahren zur Herstellung von Mischungen, die beim Zusammentreffen mit Wasser gebrauschsfertige, saponinhaltige Reinigungsmittel liefern.
DE371601C (de) Verfahren zur Reinigung bzw. Veredelung von Erdalkalikarbonaten und Magnesiumkarbonat
CH125488A (de) Verfahren zur Herstellung von künstlichem Karlsbader Mühlbrunnen.
DE389549C (de) Verfahren zur Gewinnung eines Gerbmittels aus Sulfitcelluloseablauge
DE144398C (de)
AT105355B (de) Verfahren zur Zerkleinerung von Mineralien mittelst Säuren.
DE406452C (de) Herstellung von Loesungen von Hypochloriten oder freier unterchloriger Saeure
DE354593C (de) Verfahren zur Herstellung von Desinfektionsmitteln
DE2210463C3 (de) Verfahren zur Lösung von Gips
AT159300B (de) Verfahren zum Entkälken von geäscherten Häuten und Blößen.
DE609982C (de) Verfahren zur Verbesserung von Lithopone
DE853502C (de) Verfahren zur Herstellung einer Naehrsalzloesung
DE816758C (de) Verfahren zum Schutze von Holz gegen Feuer durch Impraegnierung
DE462201C (de) Wasserloesliches Praeparat zur Herstellung einer Alkalihypochloritloesung
DE821995C (de) Verfahren zur Behandlung von Sulfitablauge fuer die Herstellung von Gerbstoff
DE481696C (de) Verfahren zur Herstellung grosser Salmiakkristalle
DE545338C (de) Verfahren zur Darstellung eines rasch sich loesenden fungiciden Salzgemisches
DE469516C (de) Verfahren zur Herstellung stabiler waessriger Wismutlactatloesungen
DE241707C (de)
DE492976C (de) Verfahren zur Herstellung bestaendiger und lagerfaehiger, Schwefelwasserstoff entwickelnder Praeparate