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Verfahren zur Herstellung von Desinfektionsmitteln und Saatgutbeizen.
Die Quecksilberverbindungen der mehrwertigen Phenole der Benzolreihe konnten bis jetzt als Desinfektionsmittel und Saatgutbeizen noch keine Verwendung finden, da sie grösstenteils noch nicht bekannt waren und weil in dem einen Fall, wo eine derartige Verbindung beschrieben ist (Resorzin-Hg, Dimroth B. 35,2865) deren Unbeständigkeit einer praktischen Anwendung im Wege steht.
Es wurde nun gefunden, dass die Merkurierung der Polyoxyverbindungen der Benzolreihe bei gewöhnlicher Temperatur so schnell vor sich geht, dass das Auflösen einer trockenen Mischung der Bestandteile in Wasser genügt, um die gewünschte Umsetzung zu erzielen. Die nach den bis jetzt bekannten Verfahren meist sehr umständliche, mit Verlusten verbundene, mehrere Operationen erfordernde Isolierung der Phenol-Quecksilber-Verbindung ist in unserem Falle dadurch vermieden, dass man in sehr einfacher Weise die trockene Mischung der Komponenten in Wasser zur Auflösung bringen kann. In dem Moment. wo die Mischung mit Wasser in Berührung kommt, tritt auch schon die vollständige Bindung des Quecksilbers an das betreffende Phenol ein, so dass nach Zusatz von Natronlauge kein Quecksilberoxyd mehr ausfällt.
Um die Lösungsgeschwindigkeit zu erhöhen ; kann man noch Kochsalz oder ähnlich wirkende Mittel zusetzen. Infolge der sauren Reaktion der zur Verwendung kommenden Quecksilbersalze und in einigen Fällen auch der Phenole zeigen die Mischungen naturgemäss schwach saure Reaktion. Für solche Fälle, wo dies in der Praxis nicht erwünscht ist, kann man durch entsprechenden Zusatz von Alkalien, z. B. Soda, die saure Reaktion beseitigen und so völlig neutral reagierende Mischungen erzielen.
Ferner liegt noch die Möglichkeit der Kombination mit anderen wasserlöslichen Desinfizientien vor.
Vor den sonst bekannten Phenol-Quecksilber-Verbindungen haben die neuen Mischungen den Vorteil der Geruchlosigkeit. Nicht nur die Mischungen als solche, sondern auch deren wässerige Lösungen sind farblos und beständig ; sie können unbeschadet ihrer Haltbarkeit einige Stunden auf 95-100 erhitzt werden. Um die Mischung der Komponenten möglichst vollkommen zu gestalten, hat es sich als zweckmässig erwiesen, die klare Lösung zur Trockne zu verdampfen und den Rückstand zu pulverisieren. Die neuen Mischungen erwiesen sich in der Desinfektionspraxis und als Saatbeize zur Vernichtung tierischer und pflanzlicher Schädlinge als ausserordentlich wirksam. Desinfektionsmittel, in denen so viele günstige Eigenschaften vereinigt sind, waren bis jetzt in der Gruppe der Phenol-Quecksilber-Verbindungen noch nicht bekannt.
Hier wird daher eine oft empfundene Lücke ausgefüllt.
Die Verwendungsmöglichkeit war überraschend und nicht vorauszusehen, weil die Phenol-
Quecksilber-Verbindungen im allgemeinen schwer löslich und erst nach Zusatz von Ätzalkali in Lösung gebracht werden können und weil nach den Angaben Dimroths (B. 35, 2865) nicht zu erwarten war, dass Mischungen von Quecksilbersalzen mit Resorzin und damit auch der andern Polyverbindungen der Benzolreihe bzw. deren wässerige Lösungen beständig waren.
Beispiel l. 11 Gewichtsteile Resorzin und 27 Gewichtsteile Sublimat werden zu einem Pulver innig zerrieben und gemischt.
Beispiel 2. 5'5 Gewichtsteile Resorzin und 31'8 Gewichtsteile Quecksilberacetat werden wie vorher zu einer innigen Mischung verrieben.
Beispiel 3. 24-8 Gewichtsteile 1-Methyl-2. 6-Dioxybenzol, 27-0 Gewiehtsteile Quecksilber- chlorid und 27'0 Gewichtsteile Kochsalz werden wie vorher beschrieben behandelt.
Beispiel 4. 12'6 Gewichtsteile Pyrogallol, 27-1 Gewichtsteile Sublimat und 30'0 Gewichtsteile
Kochsalz werden wie vorher behandelt.
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