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Anzeigevorrichtung.
Die Erfindung bezieht sich auf Anzeigevorrichtungen für Signale, Verkehrsstellen, Reklame u. dgl. jener Art, bei denen die Anzeigetafel in ihrer Länge an endlosen, durch Hand oder motorisch bewegten Ketten aufgehängt sind.
Gemäss der Erfindung sind nun die einzelnen Tafeln an den Anschlussenden derart mehrfach winklig gebogen, dass sie auf den Umbiegestellen aufruhen und unter spitzwinkliger Einstellung sich schuppenartig überdecken und an den Stirnenden jeweils nur eine oder zwei Tafeln durch mit Vierkant oder vierzähnigen Kettenrädern versehenen Wellen zu scharf rechtwinkliger Einstellung zu den andern gebracht werden, so dass ein oder zwei Tafeln gleichzeitig und wahlweise ein-oder beidseitig sichtbar werden.
Die Vorrichtung besteht aus einem aus einem Stück bestehenden Kettenband B oder aus endlosen Ketten od. dgl., welche über zwei oder über vier mit Vierkant oder vierzähnigen Kettenräderpaaren versehene Wellen W nachspannbar laufen. Auf dem Kettenband B od. dgl. sind Tafeln T von beliebiger Länge und Breite parallel rechtwinklig zur Laufrichtung der Kette B derart angebracht, dass sie an einem Ende mit den Kettengliedern verbunden sind, u. zw. nur in Länge eines Kettengliedes, d. i. gleich der Seitenlänge des Vierkante einer vierkantigen Welle W oder eines Zahnabstandes eines vierzähnigen Kettenrades.
Alle Tafeln T liegen, mit Ausnahme der zwei im rechten Winkel abgekippten, beiderseits gleichzeitig lesbaren, mehrfach überdeckt schuppenartig übereinander, so dass bei sehr geringer Ketten-oder Bandlänge sehr viele beliebig grosse Tafeln angebracht werden können, deren Gesamtlänge zusammengenommen also ein Vielfaches der Ketten- oder Bandlänge beträgt.
Bei einer abgeänderten Ausführung mit zwei Vierkantwellen liegen alle Tafeln T mit Ausnahme der zwei im rechten Winkel abgekippten, ebenfalls beiderseits gleichzeitig lesbaren, kulissenartig hintereinander, also ebenfalls verdeckt und unlesbar oder bei Anwendung von vier quadratisch oder rechteckig zueinander angeordneten Vierkantwellen sind nur immer die an den vier Ecken im rechten Winkel zueinanderstehenden je zwei Tafeln, u. zw. je eine von der Vorderseite, die andere von der Rückseite gleichzeitig abwechselnd von einer und bei der nächsten Vierteldrehung von der andern Seite lesbar.
Auch in diesem Falle beträgt die Gesamttafelbreite ein Vielfaches der Gesamtkettemänge.
Die Zahl der Tafeln T ist gleich der Zahl der Bandstreifen oder Kettengliederpaare, also der Kettenoder Bandlänge, dividiert durch die Breite einer Tafelbefestigung. Das Kettenband kann aus den Tafeln selbst gebildet oder die Tafeln T auf dem Band oder der Kette od. dgl. fest oder leicht auswechselbar befestigt werden.
Die wahlweise auf Vor-oder Rüekwärtsgang einstellbare Bewegung der Kette B geschieht entweder ruckweise oder gleichförmig. Die ruckweise Fortbewegung kann z. B. entweder durch Zug-
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(s. Fig. 1 und 2) versehenen Zughebels H geschehen, wobei die Doppelklinke K in ein Zahnrad oder in eine besondere Sehaltscheibe greift, welche mit der Welle W1 verbunden ist.
Die Vorwärtsbewegung des Zughakens K (s. Fig. 6) oder des Zughebels (s. Fig. 1 und 2) geschieht entweder in bekannter Weise auf mechanischem, pneumatischem, elektromotorischem oder elektro- magnetischem Wege oder mittels eines als Antriebsorgan ausgebildeten Elektredrehfeldfernzeigers, während die Rüekwärtsbewegung durch eine kräftige Zugfeder Z F bewirkt wird.
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Je nachdem der doppelseitig ausgebildete Zughaken K (Fig. 6) oder die Doppelklinke X (Fig. l und 2) auf Vorwärts- oder Rückwärtsbewegung umgelegt oder geschaltet wird, erfolgt Vorwärts-oder Rückwärtsgang der Kette K oder Vorwärts-oder Rückwärtsdrehung der Welle Wl. Der Hub des Zug-
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entsprechend Bremsfedern od. dgl. angewendet oder die Zahnlücken oder besondere Vertiefungen z. B. der Schaltscheibe benutzt, in die ein oder mehrere Schnapper eingreifen und die Vierkantwellen in der beabsichtigten Lage festhalten.
Bei Anwendung eines Elektrodrehfeldfernzeigers, der bisher wohl als Zeigertelegraph bekannt, in der beabsichtigten Anwendung als kraftentwickelndes Antriebsorgan aber neuartig ist, wird das Drehfeld entsprechend kräftiger wirkend ausgebildet und statt des Zeigers ein starker Anker od. dgl. angewendet und mit dem Zahnrad R verbunden. Die kreisförmige Schalttafel der Geberstelle, über die eine-Kurbel kreist, wird mit gleichen oder abgekürzten Zeichen versehen, wie die Tafeln T des Anzeigeapparates an der Empfangsstelle. Genau der Kurbelstelle des Gebers entsprechend, stellt sich das Zahnrad R der Empfangsstelle ein. Steht z. B. die Kurbel auf 15 , so hat sich auch der Anker auf der Empfangstelle und mit ihm das Zahnrad R auf 150 eingestellt. Damit ist eine genaue Kontrolle zwischen Geberund Empfangstelle möglich.
Zughaken oder Klinken K fallen hiebei weg, da die Drehung vorwärts oder rückwärts oder mehrmals kreisend von selbst erfolgt.
Wird ein Elektromagnet od. dgl. oder für Vor-und Rückwärtsgang je ein solcher angewendet und die Geberstelle mit Zählerwerk, welches die Hübe registriert, versehen, ist auch in diesem Falle eine Kontrolle möglich. Das gleiche oder ähnliche gilt natürlich auch für jede andere Bedienungsart. Zur Sicherung, dass besonders breite Tafeln T in der wagerechten Stellung nicht überhängen, sind leichte Auflagefedern f vorgesehen (s. Fig. 1, links), die wohl das Überhängen, nicht aber die gewollte Weiterdrehung verhindern.
Die Tafeln T können auch beweglich auf der Kette B befestigt werden, so dass diese an dem Drehpunkt entweder durch ihre Schwere nach unten oder durch Anschlag am Vierkant nach oben umklappen.
In diesem Falle liegen nur die oberen Tafeln T schuppenartig übereinander, während die unteren und seitlichen kulissenartig hintereinander hängen, also nur die vordere Tafel von vorn und die hintere Tafel von hinten, wobei diese beiden Seiten mit den gleichen Zeichen versehen sein können, lesbar ist. Diese Spezialanwendung ermöglicht den Vierkant der Wellen W oder den Durchmesser der Zahnräder zuverringern und noch mehr Tafeln auf der gleichen Kettenlänge unterzubringen.
Der Apparat ist vorwiegend für folgende Zwecke gedacht :
1. Als Anzeiger der Halte-und Umsteigestellen in Strassen-und Eisenbahn, Speise-und Schlafwagen, Verkehrsautobussen und sonstigen Verkehrsfahrzeugen mit oder ohne gleichzeitige Reklame und als Orientierungsapparat für Lotschiffe und Flugzeuge, wobei die Tafeln mit Situationsplan oder Panorama versehen sind.
2. Als Signal-und Befehlsapparat für Schiffe, Bergwerke und andere industrielle-speziell geräusch- volle-Betriebe u. dgl., für heereszwecke, Sicherheitsdienst, Rangierbahnhöfe usw.
3. Als Fahrtrichtungs- und Fahrzeitanzeiger für verkehrsreiche Bahnhöfe, Bahnsteige und Wartesäle. In diesem Falle würden die Tafeln beispielsweise folgende Bezeichnungen tragen : Abfahrt-D Zug München Berlin 955h.
4. Als Reklameapparat,. sowohl für Schaufenster als auch grosse Flächen, z. B. Dachreklame, für Reklamesäulen usw. Bei schneller ruckweiser Bewegung können auch bewegliche oder Ergänzungsbilder nach Art der Kinematographen ermöglicht werden.
5. In einfacher Ausführung auch als Taschenkino ähnlich den bekannten buchartigen Taschenkinos.
In der Zeichnung zeigt Fig. 1 den gesamten Apparat nach Anspruch 1 im Längsschnitt. In diesem sind beispielsweise 50 Tafeln untergebracht und mit T J-T 50 bezeichnet. W1 und W2 sind die vierkantigen Wellen, Sp sind die spannlager, in welchen die Welle la gelagert ist. B ist die aus Gliedern gebildete Kette, auf der die Tafeln befestigt sind. N ist das Zahnrad, welches das kleine auf der Welle Wi sitzende Zahnrad n antreibt. H ist der Doppelhebel, an dem einerseits die beiden Zugseile Z S eingehängt, anderseits die Doppelklinke angebracht sind. Fi und Fi, sind die Federn, durch die die Klinke K um-
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waagrechte Tafel Ti aufliegt.
E sind die Stifte, in welche die Zugketten Zv und Zn abwechselnd eingehakt werden können. G ist die mit Glas, Ceylon od. dgl. verschlossene Schauöffnung.
Fig. 2 zeigt den Schaltungsteil im Querschnitt. Fig. 3 zeigt einen Teil der Welle Wi mit Zahnrad r im Querschnitt, Kn ist eine Kurbel, die in besonderen Fällen zur schnellen Umdrehung der Welle li dient. Fig. 4 zeigt die Vorderansicht des Apparates mit der sichtbaren Tafel T 51). Fig. 5 zeigt eine Einzel-
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eingeschoben sind. Fig. 6 zeigt eine andere Schaltungsart unter Anwendung eines Doppelhakens X, welcher in die Bolzen der Bolzenkette oder Aussparungen der Kettenglieder greift. Z S sind die beiden Zugseile, wovon jeweils das eine oder andere je nach Vorwärts- oder Rückwärtsbewegung der Kette über eine Rolle geführt ist.
Fig. 7 und 8 erläutern das schuppenartige Aufeinanderlagern der Tafeln T und die beiderseitige Sichtbarmachung der abgekippten Tafel. Die Tafeln sind in diesem Falle mit Schrauben auf den Gliedern befestigt und zur freien Überlagerung der Schrauben z-förmig abgekröpft. Fig. 8 zeigt die Stellung um 1/8 weitergedreht.
In nachstehendem Beispiel sei-unter Hinweis auf Fig. 1-5 und 7-8-die Wirkungsweise des Apparates nochmals näher erläutert, wobei der Antrieb von Hand mittels der beiden Zugseile Z S V gedacht ist. Es sind zwei Zugseile angebracht für den Fall, dass der Apparat, z. B. in der Mitte an der Decke eines Strassenbahnwagens befestigt ist und der Schaffner ihn sowohl von der vorderen als auch hinteren Plattform oder jeden andern Stelle im Wagen bedienen kann.
Will man Rückwärtsbewegung des Kettenbandes "B", also Rechtsdrehung der Wellen WI-W2 erreichen, so hängt man das Kettchen Z"in den Stift E ein, während Zn ausgehängt, also frei ist. Dadurch wird der kleine Doppelhebel D4, der sich auf der Welle des grossen Zahnrades R lose bewegen kann, nach links gedreht und die mit ihm und der Doppelklinke K verbundene Feder Fi gespannt, so dass nun die linke Seite der Doppelklinke K eingeschaltet und in die Zähne des grossen Zahnrades R (oder einer besonderen Schaltscheibe) eingreifen kann, während die Feder P2 entspannt und die rechte Seite der Doppelklinke K zwangsweise ausgeschaltet ist.
Zieht man nun an einem der beiden Zugseile Z S, so macht der Doppelhebel H, der sich in Ruhestellung am Anschlag 12 oder in der punktiert gezeichneten Lage (Fig. 1) befunden hat, eine Drehung
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spricht einer Vierteldrehung des kleinen Zahnrades r oder der Wellen Wi-Ws Der Hebel H und die damit verbundene Doppelklinke K dreht also das grosse Zahnrad R soweit nach links, als der Hub des Hebels H von rechts nach links ergibt, und da das Zahnrad R das kleine Zahnrad r antreibt, muss dieses mit der mit ihm fest verbundenen Welle W1 eine Vierteldrehung nach rechts ausführen.
Die Glieder oder die Kette B und die damit verbundenen Tafeln T-Tgo bewegen sich also rückwärts. Tafel 50 rückt also an Stelle von Tj, Tj an Stelle von T2 usf.
Lässt man das Zugseil Z S los, so zieht die kräftige Zugfeder Z P den Hebel wieder bis zum Anschlag A2 zurück, gleichzeitig glertet die entsprechend geformte Klinke Kinfolge Nachgebens der Feder F, federnd leer über die Zähne des Zahnrades R hinweg. Dieser Vorgang kann dauernd wiederholt werden, wie dies z. B. bei Ringlinien der Strassenbahn usw. der Fall wäre. Es rückt also bei jedesmaligem Zug am Zugseil Z5 das Kettenband B um Kettengliedlänge, d. i. gleich eine Tafel T, weiter.
Will man die Tafeln in umgekehrter Reihenfolge erscheinen lassen, das Kettenband also auf Vorwärtsgang einstellen, so hängt man das Kettchen Zv aus dem Stift E aus, Zr dafür ein. Dadurch wird der kleine Doppelhebel D4 nach rechts gedreht, die Feder Fi entsprechend entspannt und die linke Seite der Doppelklinke J ausgeschaltet und dafür die Feder F2 gespannt und die rechte Seite der Doppel-
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Zähne des grossen Zahnrades R hinweg, lässt man dann das Zugseil los, so bewirkt die kräftige Zugfeder 7, F die Rechtsdrehung des Zahnrades R und damit die Linksdrehung des kleinen Zahnrades r und der Wellen und die Vorwärtsbewegung des Kettenbandes B. Tafel Ti gelangt in diesem Falle also an Stelle von Tafel O usw.
Auch dieser Vorgang kann dauernd wiederholt werden. Die Umschaltung von Rück-in Vorwärtsbewegung oder umgekehrt ist z. B. nötig, wenn Strassenbahnwagen auf derselben Strecke zurückfahren usw. Der Apparat läuft also ebensogut vor-als auch rückwärts und lässt sich leicht und schnell umschalten.
In Fig. 7 ist näher erläutert, wie die Tafeln T beispielsweise befestigt werden können und oben und unten schuppenartig aufeinanderlagern, während die seitlich abgekippten beiderseits frei sichtbar sind.
Fig. 8 zeigt die Stellung der Tafeln bei rur %-Drehung der Wellen WH W2 und veranschaulicht deutlich, wie die Tafeln an den Wellen seitlich abkippen und sich wieder auf die andern auflagern, der Kreis sich also immer wieder schliessen muss, gleichgültig, ob Rechts-oder Linksdrehung der Wellen erfolgt. Denkt man sich die Wellen (Fig. 8) weiter um 1/8 gedreht, so ergibt sich wieder das gleiche Bild wie Fig. 7, nur mit dem Unterschied, dass sich die Kettenglieder um ein Glied und damit um eine Tafel weiter bewegt haben. Bei Linksdrehung der Wellen gelangt also Tafel Ti an Stelle von T50, T2 T2 an Stelle von Tl usf., bei Rechtsdrehung T 50 an Stelle von Ti, Ti an Stelle von T usf.
Die Tafeln sind meist aus leichtem Material (Aluminium Cellon od. dgl. ) hergestellt. Der Apparat ist staubdicht gekapselt und an der Sehauöffnung S mit durchsichtigem Material (Glas, Cellon od. dgl.) versehen.
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