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Anzeigevorrichtung für Signale, Verkehrsstellen, Reklame u. dgl.,
bei welcher die Tafeln an endlosen durch Hand oder motorisch bewegten Ketten o.
dgl. befestigt sind. Es sind bereits Anzeigevorrichtungen bekannt, bei denen Reklame-
und andere Tafeln an endlosen Ketten o. dgl. beweglich oder starr befestigt oder
selbst als Kettenband ausgebildet sind, die eine beständige oder absatzweise Fortbewegung
von Hand aus oder mittels Motors erlangen. Bei diesen entspricht die verfügbare
Anzeigefläche im wesentlichen nur der von den Kettenbändern gebotenen Fläche.
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Zweck der vorliegenden Erfindung ist es nun, diese verfügbare Anzeigefläche
um ein Vielfaches zu steigern und dadurch den Gebrauchswert der Vorrichtung entsprechend
zu erhöhen. Dies wird nach der Erfindung im wesentlichen dadurch erreicht, daß die
einzelnen Tafeln derart mehrfach überdeckt und schuppenartig übereinanderliegend
angeordnet sind, daß die Gesamtlänge aller Tafeln ein Vielfaches der Kettenbandlänge
ergibt, wobei jeweils immer nur ;eine bzw. zwei Tafeln durch mit Vierkant, vierzähnigen
Kettenrädern o. dgl. versehene Wellen genau rechtwinklig zu den anderen eingestellt,
wahlweise ein- oder beiderseitig sichtbar werden. Hierbei können die Tafeln sowohl
starr als auch gelenkig angebracht sein und ihr Antrieb nicht nur in bekannter Weise,
sondern auch durch Fernsteuerung mittels Elektrodrehfeldanzeigers erfolgen, wobei
eine Kontrolle zwischen Geber und Empfänger erreicht wird.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht,
und zwar zeigt Abb. i eine geschnittene Seitenansicht der Anzeigevorrichtung, AbI.
a einen teilweisen lotrechten Schnitt durch die Achse des Antriebszahnrades. Abb.3
ist ein gleicher Schnitt durch die eine Vierkantwelle.
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Abb. q. zeigt die Vorderansicht der Vorrichtung mit einer Tafel und
Abb. 5 eine Seitenansicht des Kettenbandes in größerem Maßstabe.
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Abb.6 ist eine teilweisse Seitenansicht des Kettenbandes, wobei die
Wellen um q.5° gedreht sind.
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Die Anzeigevorrichtung weist zwei Wellen i und a auf, die in einem
Gehäuse 3 entsprechend gelagert und vierkantig gestaltet und bzw. oder mit vierzähnigen
Kettenrädern ausgerüstet sind zur Aufnahme eines endlosen Kettenbandes q., dessen
Kettenglieder 5 die Anzeige- und Signaltafeln 6 tragen: Letztere können, je nach
der Ausgestaltung der Vorrichtung, dem verfügbaren Platze und dem Venvendungs^weck,
starr, wie aus Abb. i, 5 und 6 ersichtlich ist, oder gelenkig angeschlossen
sein.
Sie können jedoch auch in entsprechenden Rahmen eins:chleb- und sicherbar sein,
um sie bequemer auswechseln zu können. Das endlose Band kann aus Kettenbandstreifen
oder Kettengliedern gebildet werden, auf denen die Tafeln befestigt sind, oder aus
' den Tafeln selbst bestehen. Alle Tafeln 6, mit Ausnahme der zwei im rechten Winkel
abgekippten und beiderseits lesbaren Tafeln, liegen mehrfach überdeckt und schuppenartig
übereinander, so daß bei sehr geringer Ketten- oder Bandlänge sehr viele, beliebig
große Tafeln angewendet werden können, deren Gesamtlänge also .ein Vielfaches der
Ketten-oder Bandlänge beträgt.
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Zur genauen Führung und Ausschaltung von störenden Dehnungen der Kette
o. dgl. können die Flächen der Welle i auch mit Zähnen, 'Zapfen 7 a. a. versehen
werden, die in entsprechende Löcher des Bandes q. oder der Kette eingreifen.
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Die Welle 2 ist bei 9 in Spannlagern gelagert, um die Spannung des
Kettenbandes q. genau einstellen und auch seine Länge verändern zu können. Zum Antrieb
des Kettenbandes q. ist auf der Welle i ein Zahnrad io befestigt (s. Abb. i und
3), welches zeit dem Antriebsrad i i kämmt, dessen Welle 12 im Gehäuse 3 gelagert
ist und gleichzeitig einen Zugliehel 13 trägt, an dessen Ende eine Klinke rq. schwingbar
um Zapfen 15 sitzt. Diese Klinke 1¢ ist als Doppelklinke ausgebildet und wirkt jeweils
mit dem einen Ende auf das Rad I 1 oder ein an dieses angeschlossenes Klinkenrad
ein, um so wahlweise für Vor- oder Rückwärtsgang Schalturigen ausführen zu können.
Die beiden Klinkenenden stehen während ihres Eingriffes unter der Einwirkung von
Federn 16 bzw. 17, wovon sich jeweils eine in Spannung befindet; indes könnte natürlich
diese Klinkenschaltung in beliebiger anderer Weise verfolgen.
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Gemäß Abb. i wird die Klinke 14 durch Zugketten 18 und i9 ,oder auch
'Zugstangen betätigt, die an den äußerem Enden eines gleichachsig zum Klinkenhebel
13 angeordneten Doppelhebels 2o .befestigt sind, an dem auch die Federn 16 und 17
innerhalb des Gehä:uses 3 angehängt sind. Je nach Einstellung des Doppelhebels.
2o bewirkt die Klinke 14 Vor- oder Rückwärtsgang. Die für die Schaltung bestimmte
Feder befindet sich in Spannstellung und ist hierzu an einem Stift 21 eingehängt
oder wird in anderer Weise festgehalten.
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Einstellbare Anschläge 22 und 23 hegrenzen den Ausschlag des Klinkenhebels
13, der gemäß Abb. i auf Vorwärtsgang steht. Durch den Zug an einem Seil 2¢ bzw.
2q.' ist ,der Klinkenhebel 13 aus der punktierten Stellung in die ausgezogene Stellung
gebracht worden, und es hat die Klinke 1 ¢ sein Klinkenrad bzw. sein Zahnrad i i
um einen Schaltwinkel gedreht, der so bemessen ist, daß das kleine Rad i o jeweils
eine Vierteldrehung ausführt. Beire Loslassen des Seiles 24 bringt die bei 26 befestigte
Feder 25 unter Entspannung den Klinkenhebel 13 in seine punktierte Anfangslage zurück.
Bei jeder Schaltung werden jeweils eine bzw. zwei Tafeln 6 zur Sichtbarmachung im
rechten Winkel zum Kettenband q. abgekippt, während sich die im rechten Winkel stehenden
Tafeln auf die bereits schuppenartig übereinanderliegenden Tafeln 6 auflegen.
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Ist jedoch nach Umschalten des Doppelhebels 20 die Vorrichtung auf
Rückwärtsgang gestellt, so wird xnittels des Seiles 24 zunächst der Hebel 13 nebst
Klinke 14 leer zurückgezogen, und erst durch die gleichzeitig in Spannung versetzte
Rückführfeder 25 erfolgt die gewünschte Weiterschaltung.
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Zur Sicherung gegen ungewollte Drehung ist das Zahnrad i i oder eine
mit ihm verbundene Schaltscheibe mit in konzentrischem Kreise angeordneten Ausnehmungen
oder Löchern versehen, in die bei jeder Vierteldrehung der Welle i ein federnder
Stift oder Schnapp er 28 0. dgl. selbsttätig einfällt.
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Diese ruckweise Fortbewegung des Kettenbandes q. könnte auch mit Hilfe
von umlegbaren Zughaken erfolgen, welche in die Kettenglieder 5 oder in Lochungen
des Bandes q. greifen und mittels eines umlegbaren Doppelhakens oder in anderer
Weise betätigt worden. Die Bewegung kann jedoch auch eine gleichförmige sein.
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Der Antrieb selbst kann in beliebiger Weise auf mechanischem, pneumatischem,
elektromotorischem bzw.elektromagnetischem Wege oder aber durch einen entsprechend
ausgebildeten Elektrodrehf@eldfernanzeiger erfolgen.
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Zur Sicherung der wagerecht freistehenden Tafel 6 gegen ein überh;äugen
ist zweckmäßig eine Auflagefeder 29 vorgesehen (s. Abb. i). Das Gehäuse 3 ist nach
unten hin durch eine durchsichtige Wand 3o aus Glas, Gellon o. dgl. staubdicht abgeschlossen
'bzw. auch an allen übrigen Stellen, wo eine Tafel sichtbar werden soll.
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Abb.6 zeigt die Wellen. um nur q.5° verdreht gedacht, um zu veranschaulichen,
wie sich die Tafeln 6 am Drehpunkt abkippen bzw. die abgekippten sich wieder schuppenartig
über- oder untereinander lagern. Bei Weiterdrehung um q:5° wird also wieder die
Stellung nach Abb. 5 erreicht, nur daß die Tafeln 6 bzw. Kettenglieder um .eine
vorgerückt zu denken sind. Hierbei ist auch ersichtlich, wie sich die genau gleichartigen,
Z-förmig gekröpften, sonst aber glatten Tafeln in der oberen und unteren Bandlage
unter
Überdeckung der Blefestigungsschrauben wie Fischschuppen oder Dachziegel unter geringer
Neigung zueinander überlagern, so, daß die Überdeckung und Schließung des Kreislaufes
eine stets gleiche bleiben muß.
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Die Zahl. der Tafeln kann noch vergrößert werden, wenn dieselben nicht
starr, sondern beweglich angeschlossen sind, da dann die Kettenglieder bzw. die
Wellenquerschnitte noch kleiner gewählt werden können. In diesem Falle liegen jedoch
die Tafeln nur aaf der oberen Bandlage mehrfach schuppenartig übereinander, diejenigen
der unteren Bandlage hängen dagegen kulissenartig frei hintereinander. Die vordere
und die hintere Tafel sind hier auf gegenseitigen Seiten sichtbar und tragen dann
entsprechend gleiche Beschriftung.
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Die neue Anzeigevorrichtung ist insb esondere für die Wagen der Straßenbahnen,
Eiseisbahn sowie größere Verkehrsfahrzeuge bestimmt. Sie eignet sich aber gleichzeitig
auch als Zugrichtungs- und Fahrzeitanzeiger für verkehrsreiche Bahnhöfe sowie als
Signal-und Befehlsapparat für Schiffe, Bergwerke und andere industrielle Betriebe,
selbst als Reklamevorrichtung ist sie vorteilhaft verwendbar.