DE67105C - Verwendung von aus Leisten oder Walzen gebildeten Tafeln zu Reklamezwecken - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAM

PATENTSCHRIFT

KLASSE B4: Papiererzeugnisse.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 22. Januar 1892 ab.

Der Zweck dieser Erfindung ist, ein Paar Anzeigetafeln derart herzustellen, dafs sie vier Anzeigen anstatt zwei, wie bisher, zeigen und diese Anzeigen durch die Vorrichtung zum Wechseln zweier Anzeigen, die hinten und vorn auf den Tafeln angebracht sind, anziehender zu machen.

Die Ausführung der Erfindung geschieht in der Weise, dafs ein geeignetes Gestell, welches entweder über den Schultern oder unter den Armen getragen oder an den Schultern durch Gewebestücke oder Bänder etc. aufgehängt werden kann,, als Träger für die Tafeln benutzt wird. Das Gestell trägt an seinen Enden vorn und hinten eine Anzahl Leisten, deren Kanten zweckmäfsig abgeschrägt sind. An den Enden 'dieser Leisten sind auf jeder Seite zwei Bänder angeordnet, so dafs, wenn die obere Leiste herumgedreht wird, sich sämmtliche anderen Leisten ebenfalls herumdrehen. Es wird daher jedesmal, wenn die obere Leiste nach der einen oder anderen Seite gedreht wird, die auf jeder Seite befindliche Anzeige wechseln. In dem Falle, wo die Anzeige aus Papier besteht und auf die Leisten geklebt wird, mufs natürlich das Papier an dem Rand zwischen den Leisten durchschnitten werden.

Die obere Leiste, die stärker als die übrigen hergestellt wird, um die Beanspruchung der anderen aufnehmen zu können, ist in dem Gestell drehbar gelagert. An derselben wird ein mit Nuth versehenes Rad befestigt, welches mittelst einer Schnur, einer Verbindungsstange oder einer anderen geeigneten Vorrichtung seine drehende Bewegung auf ein anderes Rad überträgt, welches an der im Gestell ebenfalls drehbar gelagerten obersten Leiste einer zweiten Tafel 'befestigt ist. Nach erfolgter Drehung der obersten Leiste klappen auch die anderen Leisten der beiden Tafeln bis zur untersten über, worauf die beiden Tafeln eine andere Anzeige aufweisen. Die Rückbewegung der oberen Leiste veranlafst alsdann wiederum das Erscheinen der ersten Anzeige.

Es können verschiedene Ausführungsformen vorgenommen werden. Anstatt der vorgenannten Anordnung der einzelnen Bänder genügen auch vier Bänder. In diesem Falle werden die Enden nur an den oberen und unteren Leisten befestigt und einfach um die Zwischenleisten herumgeführt. Das eine Band / auf jeder Seite (Fig. 4) wird dabei abwechselnd um die obere und untere Seite jeder Leiste gelegt, während das andere J um jede einzelne Leiste herumgeschlungen wird. Es empfiehlt sich aber auch nach Fig. 5, zwei Bänder abwechselnd um die vordere und hintere Seite der einzelnen Leisten herumzuführen.

Das Gestell kann in irgend einer anderen geeigneten Lage gehalten werden. Glocken und Klingeln können mit den Leisten, welch letztere sich auch durch Walzen ersetzen lassen, in Verbindung gebracht werden, so dafs sie alle ertönen, wenn die Leisten gedreht werden. Auch sei erwähnt, dafs der Apparat, durch ein Uhrwerk-bethätigt, in Schaufenstern, auf Mauern oder anderen geeigneten Plätzen aufgestellt werden oder auch mittelst eines Wagens entlang gefahren werden kann.

Auf beiliegender Zeichnung stellt Fig. 1 einen Mann dar, welcher ein Paar Anzeigetafeln nach vorliegender Erfindung trägt. Die Tafeln sind

an den Schultern aufgehängt, so dafs sie vorn und hinten an den Schultern herabhängen. Die gleichzeitige Bewegung beider Tafeln erfolgt durch die Verbindung der oberen Leisten derselben mittelst Schnurtrieb. Fig. 2 zeigt in perspectivischer Ansicht das eine Ende von drei Leisten A, B und C, die zu einer Tafel vereinigt sind, und die die Leisten verbindenden Bänder E, F, G und H. Das an der Leiste A befestigte und unterhalb A herumgeführte Band E wird auf seinem anderen Ende auf der vorderen Seite der Leiste B befestigt. Das mit einem Ende an der Leiste A befestigte und unterhalb der Leiste B herumgeführte Band F wird auf die vordere Seite zurückgeleitet, um an B unter dem Band G bei F¹ befestigt zu werden. Das an der oberen Seite der Leiste B befestigte und auf der vorderen Seite von B herumgeführte Band G wird unter die Leiste C geleitet und bei G¹ befestigt. Das Band H endlich wird auf der unteren Seite der Leiste B befestigt, auf der vorderen Seite von C herumgeführt und dann hinten an C bei H¹ befestigt; in entsprechender Weise erfolgt die Verbindung einer gröfseren Anzahl von Leisten zu einer Anzeigetafel.

Wird die Drehung der Leiste A, welche nach Fig. 3 eine Vierteldrehung erhalten hat, bis zur halben Umdrehung fortgesetzt, so klappt auch die Leiste B und alle übrigen bis zur untersten nach einander über.

Bei der eine andere Befestigungsweise der Bänder darstellenden Fig. 4 erfolgt die Befestigung des Bandes bei /'. Das andere an A befestigte Band J wird auf der vorderen Seite dieser Leiste und auf der Rückseite von B fortgeführt, alsdann auch um die vordere Seite von B gelegt, wiederum auf die hintere Seite von B geführt und an der Leiste C bei J¹ befestigt.

Bei der nach Fig. 5 abgeänderten Ausführungsform der Fig. 4 e'mpfiehlt es sich, die Leiste mit einer flachen Nuth zu versehen, um die Bänder in Stellung zu halten, da eine Bewegung derselben an den Leisten bei der Ausführung nach Fig. 4 nicht erfolgen kann. Hierbei ist ersichtlich, dafs die Bänder einfach abwechselnd auf der hinteren und vorderen Seite jeder Leiste herumgeführt und an jedem Ende der Leistenreihe bei K befestigt sind.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Die Verwendung der bekannten, aus Leisten oder Walzen gebildeten Tafeln, welche durch Bänder etc. derart mit einander verbunden sind, dafs, wenn die oberste Leiste der Tafel eine halbe Umdrehung erhält, alle anderen, nach unten anschliefsenden Leisten der Tafel gleichfalls umschlagen, zu Reclamezwecken in der Weise, dafs durch das Wenden einer Leiste die eine andere Ankündigung tragenden entgegengesetzten Seiten der Leisten sichtbar werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.