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Zugabfahrtstafel Die Erfindung betrifft eine Zugabfahrtstafel, bei
welcher von einer beliebigen Stelle aus Zugbezeichnung, Abfahrtszeit usw. eingestellt
werden können und bei welcher die Zugbezeichnungstafeln in einem über einer Säule
angeordneten Kasten mittels eines parallel führenden Hebelantriebes, beispiels-,veise
einer Nürnberger " Schere, seitlich herausgeschoben werden. Bekannte Einrichtungen
dieser Art waren zu umständlich ausgebildet, so daß ihre Bedienung keine Erleichterung
des Anzeigendienstes bedeutete; bei einfacher Ausführung dagegen arbeiteten sie
nicht zuverlässig. Von ihnen unterscheidet sich der Erfindungsgegenstand durch besonders
einfache, sicher wirkende Ausbildung. Die Neuerung besteht darin, daß die Verschiebung
der Tafeln mit Hilfe eines unter dem Kasten angeordneten, vom Bestimmungsort aus
seitlich verschiebbaren Kettentriebes erfolgt, der mit Hilfe eines Seilzuges in
Bewegung gesetzt wird und der an einem seiner Glieder an geeigneter Stelle einen
Zapfen trägt, mit dem er in einen am hinteren Ende des jeweils über ihm stehenden
Schildes angebrachten Schlitz eingreift.
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Die Zugabfahrts- und Verspätungszeiten können dabei, wie dies bei
bekannten Zugabfahrtstafeln bereits der Fall ist, gleichzeitig auf beiden Seiten
ziffernweise beliebig eingestellt werden, ohne daß die bedienende Person diese Anzeigen
selbst zu sehen braucht.. Es ist dadurch möglich, die Zugabfahrtstafel so zu bauen,
daß sie auch in Durchgängen und Unterführungen angeordnet werden kann. Die Ziffern
für die Zeitangaben sind in an sich bekannter Weise auf Vielecktrommeln angebracht,
welche mit Hilfe von hohlen Wellen, Zahnrädern, Zahnradsegmenten und Zahnstangen
bewegt werden. Während bei bekannten Zugabfahrtstafeln die Bewegung der einzelnen
Zeitangaben mittels besonderer an der Bedienungsstelle anzubringender kleiner Ziffernscheiben
und Aufsteckschlüsseln in Verbindung mit endlosen Ketten u. dgl. erfolgt, werden
nach der Erfindung für diesen Zweck an sich bekannte einfache Winkelhebel in Verbindung
mit Zahnstangen verwendet. Dadurch ist es ermöglicht, Zugabfahrts- und Verspätungszeiten
gleichzeitig an einer Zugabfahrtstafel in einfachster, bequemer und zweckmäßig gedrängter
Anordnung einzustellen. Die Verwendung von Zahnstangen hat dabei gegenüber den sonst
gebräuchlichen Ketten den Vorteil, daß sie ein stets gleiches und sicheres Einstellen
der Zifferntrommeln gewährleisten, weil ein Längen und dadurch bedingtes Nachstellen,
wie es bei Ketten notwendig ist, nicht vorkommt.
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Die Erfindung ist in, einem Ausführungsbeispiel in der Zeichnung dargestellt.
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Abb. z und z zeigen die Zugabfahrtstafel in Vorder- und Seitenansicht,
wobei die vordere Verschlußwand der Säule teilweise abgenommen ist.
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Abb. 3 ist ein Querschnitt nach A-B der Abb. z.
Abb.
q. und 5 zeigen-in etwas vergrößertem Maßstab das- die Abfahrtstafeln bewegende
Kettenrad mit einem Teil -der Kette.
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Auf einer Blechsäule a von quadratischem Querschnitt und geeigneter
Höhe ist ein entsprechend großer, an einem Ende offener Kasten b befestigt, in welchem
eine Anzahl Zugbezeichnungstafeln c untergebracht ist. Diese Tafeln sind mit ihrem
einen Ende mittels eines parallel führenden Hebelmechanismus, beispielsweise einer
Nürnberger Schere d, frei schwebend an der hinteren geschlossenen Kastenwand befestigt.
Das Aus- und Einschieben der Tafeln c wird durch eine Kette e bewirkt, welche über
zwei Kettenräder f läuft, die auf zwei an. den Enden des Kastens b unter diesem
angebrachten Querwellen g verschiebbar gelagert sind. Die Glieder dieser Kette sind
so geformt, daß sie sich gegenseitig abstützen, so daß die Kette nicht durchhängt.
Ein Glied der Kette trägt einen nach oben zeigenden Zapfen h, der in einen entsprechenden
Schlitz i am hinteren Ende der Tafeln c eingreift. Mit Hilfe zweier unterhalb des
Kettentriebes gelagerter, durch eine Welle j untereinander verbundener Hebel k und
kl, von denen der erstere als Winkelhebel ausgebildet ist, können die beiden Kettenräder
f mit der daraufliegenden Kette e seitlich über die ganze Breite des Kastens b verschoben
werden. Dieses seitliche Verschieben kann vorgenommen werden mittels einer am kleinen
Hebelären des Winkelhebels k angreifenden Stange 1, welche mit ihrem unteren Gewindeende
in einer an der Säulenwand gelagerten, als Handrädchen ausgebildeten Gewindemutter
m steckt, Durch Verdrehen dieser Ge-
windemutter m verschiebt sich - die Stange
l
in senkrechter Richtung, dreht damit den Winkelhebel k und den Hebel k1
und verschiebt dadurch den Kettentrieb e-f auf der Welle g.
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Mit Hilfe eines an der Stange l befindlichen Zeigers Wund einer an
der Säulenwand a angebrachten Skala o kann der an der Kette e befindliche Nocken
la unter jede .gewünschte Zugbezeichnungstafel cgebrachtwerden. Durch Ziehen an
einem seitlich in der Säule angeordneten Seilzug p, der über eine auf der Welle
g befestigte Rolle - läuft, kann die Kette e bewegt und die betreffende Tafel aus
dem Kasten b heraus- und wieder in denselben hineingeschoben werden.
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Die Einrichtung für das Anzeigen der Abfahrtszeiten und der Verspätungen
ist in einem unterhalb der Zugbezeichnungstafeln angeordneten geschlossenen Kasten
q untergebracht. Für die Abfahrtszeiten sind Auf einer Welle stehen Dehneckige Trommeln
Y,für die Verspätungsangaben fünf solcher kleinen Trommeln .r, vorgesehen, auf deren
einzelnen Flächen die Zahlen 0 bis 9 angebracht sind. Diese Trommeln sind mittels
ineinanderstekkender Hohlwellen so gelagert, daß durch seitlich angebrachte Zahnräder
und in dieselben eingreifende Zahnsegrnentes und s1 immer zwei Trommeln zusammen
gedreht werden können, welche die gleichen Zahlen nach beiden Seiten in je einer
Fensteröffnung des Kastens anzeigen. So ist jeweils die erste Trommel vor, rechts
und die erste Trommel von links, die zweite von rechts und die zweite von links,
die dritte von rechts und die dritte von links zusammengekuppelt, so daß stets diese
beiden Trommeln zusammen bewegt werden. Nur die mittlere Trommel wird für sich allein
bewegt, weil deren Zahlen für beide Fenster die gleichen sind. Die Reihenfolge der
einzelnen Zahlen auf den: Trommeln der einen Seite muß aus diesem Grunde die umgekehrte
sein wie diejenige der Trommeln auf der anderen Seite.
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Die Drehung der einzelnen Trommeln erfolgt, wie oben erwähnt, durch
Eingriff eines Zahnsegmentes s und s1 in je ein auf den Hohlwellen sitzendes Zahnrad.
Jedes Zahnsegment ist verbunden mit einem kleinen Zahnrad t und tl,- in welches
eine Zahnstange u und u1 eingreift, die- am oberen Ende je einer Führungsstange
v und v1 befestigt ist. Für die Abfahrtszeittrommeln r sind also vier, für die Verspätungstrommeln
r 1 drei solcher Führungsstangen vorgesehen. Die unteren Endete dieser sieben Stangen
sind an den kurzen Enden von sieben zweiarmigen Winkelhebeln w angelenkt, welche
in einem in Griffhöhe in der Säule befestigten Kasten x mit entsprechenden Führungsschlitzen
drehbar gelagert sind und mittels je einer federnden Feststellvorrichtung auf einer
an jedem Schlitz angebrachten Skala .entsprechend den verschiedenen Trommelflächen
beliebig eingestellt werden können. Durch die Bewegung eines solchen Winkelhebels
w wird also die an ihm angelenkte Führungsstange v senkrecht verschoben, diese bringt
durch Eingriff ihrer oberen Zahnstange in das zugehörige Zahnrad das Zahnsegment
s in Umd..-ehung und bewegt dadurch die betreffenden zwei Trommeln so weit, daß
dieselben in den beiden Fensteröffnungen des Kastens die gleiche Zähl anzeigen,
auf welcher der untere Hebel zv eingestellt ist. Will man beispielsweise die Abfahrtszeit
15 Uhr io Min. anzeigen, so hat man lediglich die vier zugehörigen Hebel w auf die
vier Zahlen i, 5, i und o -einzustellen. In gleicher Weise verfährt man für die
Anzeigung einer beliebigen Verspätungszeit mittels der Trommeln r1. Bei Dunkelheit
werden die Abfahrtszeit und die Verspätungsanzeige mit Hilfe zweier
i
5-Watt-Lampen durch einen geeigneten Spiegelreflex von innen her beleuchtet.
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Die geschilderte Einrichtung zum Anzeigen der Zugabfahrts- und Verspätungszeiten
ist wohl unter Zuhilfenahme von an sich bekannten Mitteln hergestellt; sie bildet
aber in ihrer Art eine weitere Ausbildung der eingangs beschriebenen Zugabfahrtstafeln
und stellt eine notwendige Ergänzung derselben dar, um die Zugabfahrtszeiten erst
zu einer bequemen, zweckmäßigen Einrichtung zu machen, die allen an eine solche
zu stellenden Anforderungen gerecht wird.
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Die Handhabung der ganzen Einrichtung ist bei großer Sicherheit der
gewünschten Einstellung äußerst einfach. An der Bedienungsstelle ist die Säule a
offen und evtl. mittels einer Türe verschließbar ausgebildet.