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Vorrichtung zum Übermitteln von Nachrichten auf Bahnsteigen o. dgl.
an die Reisenden. Die auf den Bahnhöfen verwendeten Fahrtrichtungsanzeiger bestehennochvielfach
aus einer Reihe von handmechanisch einstellbaren Anzeigeschildern. Diese Einrichtungen
sind als außerordentlich unhandlich zu bezeichnen, da sie einmal, namentlich bei
eine größeren Anzahl von verschiedenen Fahrtrichtungen, sehr viel Raum beanspruchen
und ferner infolge ihrer Einzelbedienung auf grU-ßeren Bahnhöfen, auf denen mehrere
Fahrtrichtungsanzeiger benötigt werden, besonders umwirtschaftlich sind.
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Seit geraumer Zeit ist man deshalb dazu: übergegangen, die Fahrtrichtungen
mittel: elektrisch bedienter Einrichtungen anzuzeigen, und zwar sind sowohl elektrisch-mechanische
als auch elektrisch-optische Einrichtungen bekannt geworden, deren Bedienung; von
einer Zentralstelle aus möglich ist. Bei den erstgenannten Ausführungen sind eine
mehr oder weniger große Anzahl von Anzeigeschildern in einem Behälter vereinig und
werden auf elektrischem Wege mittel:: Hubmagneten o. dgl. in sichtbare Stellung
gehoben oder gesenkt. Die optischen Anzeigevorrichtungen bestehen aus einem von
innen zii erleuchtenden Gehäuse mit mehreren Glasfeldern finit entsprechenden, die
Fahrtrichtung anzeigenden Aufschriften, welch letztere aber nur dann erkennbar sind,
wenn (las betreffende Feld von innen her erleuchtet wird. Die praktische Brauchbarkeit
dieser bekannten Anzeigevorrichtungen scheitert aber an der Unmöglichkeit, erstens
die auf großen Verkehrsbahnhöfen, wie Berlin oder Hamburg, notwendige große Anzahl
von Anzeigeschildern oder Leuchtflächen unterzubringen, und zweitens die im Betriebe
häufig vorkommenden Änderungen der bekanntzugebenden Nachrichten mit einfachen Mitteln
vorzunehmen. Derartigen Anforderungen zu genügen ist mittels der bekannten Einrichtung
nur dann möglich, wenn entweder ein großer Raumbedarf (elektrischoptische Einrichtung)
oder eine Vielzahl von Steuerungsgliedern erheblichen Umfanges (elektrisch-mechanische
Einrichtung) in Kauf genommen wird. Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß
vorgeschla-'len, die Nachrichten durch einen Projektionsapparat mit Hilfe von Diapositiven
auf rückstrahlenden oder durchscheinenden Flächen kenntlich zu machen. Die Übermittlung;
von Nachrichten an das Publikum auch bei Tage durch Projektionsapparate ist an sich
bekannt. Man hat diese Art der' Nachrichtengebung nicht nur reklametechnischen Zwekken
dienstbar gemacht, sondern auch bereit: in Vorschlag gebracht, in Straßenbahn- oder
Eisenbahnwagen Projektionseinrichtungen aufzustellen, welche die jedesmalige Haltestelle
anzeigen. Aber bei diesen letztgenannten Einrichtungen war doch die Zahl der bekamitzugebenden
Nachrichten eine be-Schränkte. Die Wiedergabe erfolgte stets in der gleichen Reihenfolge
ohne irgendwelchen Wechsel hinsichtlich eines Teils der bekanntzugebenden Nachrichten.
Es hat bisher die Erkenntnis gefehlt, daß gerade die Projektionseinrichtungen sich
für die Nachrichtenüi:ermittlung auf Bahnhofsanlagen in besonders hohem Maße eignen,
und man hat sich wohl auch durch die mit Rücksicht auf die Mannigfaltigkeit der
Bekanntmachungen zu erwartenden Schwierigkeiten zurückschrekken lassen. Sämtliche
Nachteile aller bisher bekannten Ausführungen werden jedoch durch den Erfindungsgegenstand
beseitigt. Da der Projektionsapparat in großer Nähe der Projektionsfläche zur Aufstellung
gelangen kann, sind die Abmessungen der Diapositive auf wenige Quadratzentimeter
beschränkt. Die Folge ist, daß die Zahl der unterzubringenden Glasbildchen nahezu
eine unbeschränkte ist und selbst auf den größten Bahnhöfen mehr als hundert verschiedene
Nachrichten ohne die geringste Schwierigkeit in buntem Wechsel gegeben werden können.
Die Auswechselung eines Diapositivs ist eine solche von wenigen Sekunden, die Wiedergabe
schlechterdings jeglicher Nachricht ist mit wenigen Federstrichen ermöglicht. Es
können auch bei dieser Art von Fahrtrichtungsanzeigern elektrische Fernsteuerungen
vorgesehen werden, mit deren Hilfe von einer
Zentrale aus gegebenenfalls
mehrere Apparate gleichzeitig bedient werden können. Da die Glasbilder und ihre
Tragorgane ein sehr geringes Gewicht haben im Vergleich zu den Anzeigeschildern
der bisher verwendeten elektrisch-mechanischen Ausführungen, können die vorgesehenen
Hubsegmente oder sonstige Bedienungseinrichtungen klein gehalten und daher auf denkbar
geringstem Raume untergebracht werden. Durch Anordnung schräg gestellter Spiegel
kann die zu .überinittelnde Nachricht nach verschiedenen Seiten gegeben werden,
ohne dadurch die Einrichtung wesentlich zu vergrößern. Derartige Anzeigevorrichtungen
lassen sich auf Bahnhöfen oder in Bahnhofshallen, Warteräumen u. dgl. aufstellen
und zur Übermitthing der Fahrtrichtung, Zugarten, Abfahrts-und Ankunftszeiten, Verspätungen,
Angabe über Sonderzüge u. dgl. benutzen. Namentlich in Zeiten größeren Reiseverkehr:
mit den dann unvermeidlichen Unregelmäßigkeiten leistet der Erfindungsgegenstand
dank seiner Vielgestaltigkeit unschätzbaren Dienst.
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Die Zeichnung veranschaulicht zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes,
und zwar zeih Abb. -i eine Anordnung bei Projizierung auf rückstrahlende Flächen,
Abb. 2 eine solche bei Pro j izierung auf durchscheinende Flächen in Draufsicht,
Abb.3 die gleiche Vorrichtung in Seitenansicht.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. i sind auf dem gemeinsamen Gerüst
c vier Projektionsapparate a angeordnet, deren Strahlenrichtungen paarweise gegeneinander
auf die weißen Flächen b, b' gerichtet sind. Es ist selbstverständlich nicht notwendig,
für jede einzelne Anzeigefläche b, b' beiderseits je einen Apparat a vorzusehen.
Mit Hilfe von Spiegeln läßt sich auch von einem einzigen Apparat aus die Aufschrift
auf mehrere Flächen projizieren.
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Wesentlich einfacher als dieses mehr das Prinzip als eine praktische
Möglichkeit darstellende Ausführungsbeispiel ist dagegen dasjenige nach Abb. :2
und 3. In dein Gehäuse d, welches auf den beiden äußersten, nämlich nach dem Bahnsteige
weisenden Seiten mit durchscheinenden Flächen e, e' versehen ist, befindet sich
ein Projektionsapparat a. In der Strahlenrichtung dieses Apparates sind übereinanderliegend,
und zwar um cgo° gegeneinander gedreht, zwei Spiegel f, f' vorgesehen, von denen
jeder eine der beiden übereinanderliegenden Hälften des projizierten Bildes zurückstrahlt,
und zwar auf die Flächen e und e'. Das Diapositiv trägt in diesem Falle die Aufschrift
doppelt, so daß die obere Aufschrift durch den Spiegel f auf die Fläche e, die untere
Aufschrift durch den Spiegel f' auf die Fläche e' geworfen werden.
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Selbstverständlich ist es auch möglich, noch eine weitere Unterteilung
des Diapositivs vorzusehen. So kann jedes Diapositiv mit drei Aufschriften versehen
werden, die beiden Spiegel f und f' fangen die oberste und die unterste
Aufschrift ab und werfen das Bild auf die Flächen e, e'. Die Spiegel liegen aber
nicht unmittelbar übereinander, sondern lassen zwischen sich einen Raum frei, durch
welchen die mittelste Aufschrift des Diapositivs auf die dann ebenfalls durchscheinend
ausgebildete Fläche e' geworfen wird. Die Diapositive können auch in dem oberen
wie dem unteren Felde nochmals unterteilt sein. Entsprechend würden dann der Spiegel
f und der Spiegel f' sowie auch die Flächen e und c' zu unterteilen
sein. Die ganze Einrichtung, wie sie in Abb. ? dargestellt ist, kann auch doppelt
ausgeführt sein, in der Weise, daß von einer Leuchtquelle g aus die Strahlen durch
zwei einander entgegengesetzt gerichtete Objektive mit nachfolgenden Spiegeln usw.
geworfen werden. Auf diese Weise ist es möglich, beliebig viele Aufschriften auf
eine größere Anzahl vori Flächen zu projizieren und dabei von einer einzigen Zentralstelle
aus eine beliebige Anzahl von Einrichtungen, gegebenenfalls auch gleichzeitig, zu
bedienen.