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Zugnummernmeldeeinrichtung In den elektrisch betriebenen Stellwerken
hat man, um den Stellwerksbeamten die Übersicht über die Abwicklung des Verkehrs
zu erleichtern, Gleistafeln aufgestellt, die mit ihren Gleisabschnitten ein naturgetreues
Bild der Gleisanlagen mit allen ihren Kreuzungen, Weichen, Gleisverbindungen usw.
geben. Durch besondere Lichtwirkungen wird gekennzeichnet, welcher Abschnitt gerade
von einem Zug besetzt ist. So sind beispielsweise die freien Abschnitte hell, während
der von dem Zug, besetzte Abschnitt dunkel ist.
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Da nun der Stellwerksbeamte auch gleichzeitig Kenntnis über die Art
des Zuges haben möchte, hat man unmittelbar neben den Gleisabschnitten Fenster angebracht,
in welchen die Nummern der Züge gemeldet werden. Aus diesen Zugnummern gehen alle
Angaben über die Eigenart des betreffenden Zuges hervor. Bei den bisher bekanntgewordenen
oder vorgeschlagenen Zugnummernmeldern ist es schwierig, bei dem geringen vorhandenen
Platz die Zugnummern auf der Gleistafel unterzubringen, besonders wenn bis zu sechs
Zahlen nebeneinander erscheinen müssen. Die Gleistafeln müssen, um ausgedehnte Gleisanlagen
sinnfällig darstellen zu können, trotz starker Verkleinerung gegenüber dem Original
den einzelnen Gleisabschnitten und insbesondere deren Abzweigungen genügenden Raum
belassen. Für die Zugnummern von bis zu sechs Stellen verbleibt daher nur beschränkt
Platz. Die einzelnen Zahlentrommeln, mit denen die verschiedenen Zugnummernmelder
arbeiten, können somit nur bei stark gedrängter Bauform noch Platz finden.
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Es erscheint unzweckmäßig, den Zugnummernmeldern zuliebe die Gleistafeln
zu vergrößern, die
Übersichtlichkeit des Gleisbildes würde darunter
leiden.
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Es ist eine Zugnummernmeldeeinrichtung bekannt, welche mit Schrittschaltern
arbeitet. Die die Zahlen tragenden Zahlentrommeln werden durch die Kontaktarme der
Schrittschalter bewegt. Der Nachteil dieser bekannten Einrichtung ist, daß die die
Zahlentrommel bewegende Apparatur eine solche Breite und Ausdehnung aufweist, daß
beim Nebeneinanderreihen mehrerer solcher Einrichtungen viel toter Raum zwischen
den einzelnen Zahlentrommeln verbleibt.
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Man hat weiter Zugnummernmeldeeinrichtungen vorgeschlagen, bei denen
die Zahlentrommeln einem dauernden Drehmoment unterliegen, das durch ein besonderes
Triebmagnetsystem erzeugt wird. Für die Grundstellung ist ein besonderer Grundstellungsmagnet
vorhanden, der die Zahlentrommel in dieser Lage festhält. Soll eine bestimmte Zahl
nun erscheinen; dann wird die Zahlentrommel vom Grundstellungsmagneten losgelassen
und dreht sich so lange, bis ihr Anker sich vor demjenigen Zahlenmagneten befindet,
der gerade erregt ist.
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Neben dem bereits erwähnten Nachteil des großen Platzbedarfes weist
die vorgeschlagene Anordnung außerdem noch einen großen baulichen Aufwand auf. Sie
benötigt für jede Zahl einen besonderen Zahlenmagneten, daneben einen Grundstellungsmagneten
für die Grundstellung und ein Triebwerk zur Erzeugung des dauernden Drehmomentes.
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Die Nachteile dieser Anordnung werden durch die Erfindung überwunden.
Sie betrifft eine selbsttätige Zugnummernmeldeeinrichtung für Gleistafeln, bei der
jede Stelle einer Zugmeldezahl durch die entsprechende Einstellung einer Zahlentrommel
angezeigt wird. Das hauptsächliche Merkmal der Erfindung ist, daß hinter jeder Zahlentrommel
ein Magnet angebracht ist, dessen Anker die Zahlentrommel zu drehen vermag, und
däß der Magnet eine kleinere oder höchstens dieselbe Breite wie die Zahlentrommel
aufweist.
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Jedes solches System besteht also nur aus einem sehr schmalen Gebilde
von durchgehend gleicher seitlicher Ausdehnung, wobei nirgends die Breite der Zahlentrommel
überschritten wird. Die Zwischenglieder und Betätigungsglieder sind in dem Raum
zwischen Magnet und Zahlentrommel untergebracht.
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Die Zahlentrommel ist aus durchsichtigem Material hergestellt, zum
mindesten trägt sie durchsichtige Zahlen, und ist bis auf ein mittleres Fenster
von der Größe einer Zahl abgedeckt. Im Innern der Trommel gegenüber dem Fenster
ist eine Lichtquelle angebracht, so daß die betreffende, im Fensterausschnitt stehende
Zahl durchleuchtet wird. An den Seiten ist ein jedes System durch schützende und
gleichzeitig formgebende Deckplatten (Lageschilder) abgeschlossen.
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Die Zahlen der Zahlentrommel erstrecken sich vorzugsweise nicht über
die ganze Breite der Trommel hinweg, und über einen Teil ihrer Breite ist die Zahlentrommel
als Klinkenrad ausgebildet. Sie wird von einer durch den Magneten betätigten `,
I Fortschaltklinkc fortbewegt und ist durch eine Sperrklinke gegen Rückwärtsdrehung
gesichert. Um das richtige Arbeiten des Klinkenrades überwachen zu können, sind
in den seitlichen Lageschildern Aussparungen vorgesehen.
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Das Magnetsystem ist so aufgebaut und so gelagert, daß die Achse der
Magnetspule und ihres Eisenkernes sich senkrecht zur Längsachse des Systems erstreckt.
An` den beiden Seiten des Eisenkernes sind plattenförmige Polschuhe angelegt, und
über den Polschuhen, um ein in ihnen gebildetes Drehlager beweglich, befindet sich
der Anker. Diese Anordnung bildet überhaupt die Voraussetzung dafür; daß mehrere
Zugnummerntrommeln dicht nebeneinander angeordnet werden und arbeiten können, ohne
einen störenden Einfluß aufeinander auszuüben. Bei koaxialer Anordnung des Triebmagneten
mit dem System wäre eine starke magnetische Streuung verbunden, d. h. die magnetischen
Kraftlinien würden sich dann über das danebenliegende System kurzschließen, das
magnetische System eines jeden einzelnen Systems würde also durch einen magnetischen
Nebenschluß so stark geschwächt werden, daß das ordnungsgemäße Arbeiten nur bei
einer anomalen Erregung gewährleistet wäre.
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Der erfindungsgemäß über dem System angebrachte Anker schwingt nun
bei jedem auf das System gebrachten Impuls von oben nach unten und schaltet die
Zahlentrommel mit seinem einen als Fortschaltklinke ausgebildeten Ende bei jedem
Impuls um je einen Zahn weiter. Das in das Klinkenrad eingreifende Ende des Ankers
ist um ein Drehlager drehbar ausgebildet und trägt einen Ansatz, gegen welchen sich
eine Feder legt, die zwei Wirkungen auszuüben hat. Diese Feder dient gleichzeitig
als Rückholung des Ankers und der Klinke nach jeder Schaltbewegung.
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Der Strom wird jedem System durch Kontakte zugeführt, die sich an
dem der Zahlentrommel gegenüberliegenden schmalen Ende befinden und die vorzugsweise
als Druck- oder Steckkontakte ausgeführt werden. Die von diesen Kontakten ausgehenden
Leitungen stellen verschiedene Verbindungen her. Der eine Kontakt bildet den Rückpol,
ein zweiter steht mit der in der Zahlentrommel befindlichen kleinen Glühlampe in
Verbindung. Ein weiterer Kontakt führt unmittelbar zur Magnetspule, und schließlich
führt ein Kontakt an die Magnetspule, aber nicht unmittelbar, sondern über eine
im Innern des Systems angeordnete Kontakteinrichtung. Diese im Innern des Systems
angeordnete Kontakteinrichtung ist so länge geschlossen, als die Zahlentrommel eine
solche Lage einnimmt, daß in dem Fenster Zahlen erscheinen. Erst wenn das von Zahlen
freie Feld der Zahlentrommel im Fenster erscheint (Grundstellung), öffnet sich dieser
im Innern befindliche Kontakt. Er übt also die Wirkung eines Selbstabschaltkontaktes
aus und sorgt für die selbsttätige Grundstellung des Systems; er wird auch daher
der Selbstabschaltkontakt genannt. Auf diese Weise wird erreicht, daß nach vorangegangener
Anzeige
die Systeme selbsttätig in die Grundstellung laufen und
in dieser verbleiben, solange keine Impulse unmittelbar auf die Spule gegeben werden.
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Der Selbstabschaltkontakt wird durch eine an ihm angebrachte Tastfeder
gesteuert, welche auf dem Rande der Zahlentrommel schleift. Die Zahlentrommel hat
eine Nut, in welche die Tastfeder hineinfällt, wenn in der Fensteröffnung das von
Zahlen freie Feld der Trommel erscheint.