AT112127B - Verfahren zur Darstellung von halogenhaltigen Pyridinderivaten. - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von halogenhaltigen Pyridinderivaten.

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  Verfahren zur Darstellung von halogenhaltigen Pyridinderivaten. 



   Es ist bereits bekannt,   2-Oxypyridin durch   Behandeln mit Halogenphosphorverbindungen in die entsprechenden 2-Halogenpyridine zu   überführen.   



   Nach der Erfindung wird diese Reaktion nutzbar gemacht für die Herstellung von Pyridin- derivaten, welche neben Halogen noch weitere Reste enthalten, sowie die Einführung therapeutisch wertvoller Reste oder Elemente   ermöglichen.   



   In Ausübung der Erfindung kann man z. B. derart verfahren, dass man   2-0xy-5-nitropyridin   mit
Halogenüberträgern, z. B. Phosphorpentahalogeniden behandelt. Das auf diesem Wege erhaltene
2-Halogen-5-nitropyridin stellt ein wertvolles Zwischenprodukt für die Erzeugung therapeutisch wert- voller Verbindungen dar. Man kann z. B. die Nitrogruppe durch Reduktion in die Aminogruppe über- führen und in das erhaltene   2- Halogen-5-aminopyridin Über   den Diazoweg therapeutisch wertvolle
Elemente oder Gruppen, wie z. B. Arsen, Jod od. dgl. einführen. 



   Auf diesem Wege kann man zu Verbindungen gelangen, welche Wirkungen nach verschiedenen
Richtungen hin auszuüben vermögen. So können z. B. durch Einführung von Arsen trypanocide und spirillocide Präparate hergestellt werden, während die Jodpräparate gegen   Spirillen   und Kokken wirk- sam sind. 



   Beispiel : 600g 2-0xy-5-nitropyridin werden mit   1000 g   Phosphorpentachlorid unter Zusatz von ungefähr 20 g Phosphoroxychlorid innig gemischt und beiläufig 3 Stunden auf 110 bis   1200 erhitzt,   wobei eine vollständige Verflüssigung der Masse eintritt. Man giesst sodann auf Eis und stumpft mit Alkali ab. Das abgeschiedene Rohmaterial wird nach dem Abnutschen aus Methylalkohol unter Zusatz von Tierkohle umkristallisiert. Das   2-Chlor-5-nitropyridin wird   so in einer Ausbeute von 93% erhalten ; es bildet farblose Nadeln vom Schmelzpunkt   110 .   Das Produkt ist in warmem Wasser löslich, in kaltem sehr schwer löslich ; in den gebräuchlichen organischen Lösungsmitteln ist es, besonders in der Wärme, leicht löslich. 



   Die Weiterverarbeitung der erhaltenen Halogennitroverbindungen z. B. auf die entsprechenden Aminoverbindungen, das Diazotieren der letzteren und die Einführung therapeutisch wertvoller Elemente oder Gruppen über den Diazoweg kann nach üblichen Methoden, z. B. wie folgt geschehen : 1,58 kg des erhaltenen   2-Chlor-5-nitropyridins   werden in einem Bad aus   3 l   konzentrierter Salzsäure und 111 Wasser in Gegenwart von 400 g Zinn mit 100 Amp. bei 6 Volt elektrolysiert. Als Kathode benutzt man Kupfer, die Anode besteht aus einem in einer Tonzelle befindlichen Kohlezylinder.

   Die erhältliche dunkelrot Lösung wird im Vakuum zur Trockene gebracht, die hiebei gewonnene kristalline Masse in   3 l   heissem Wasser gelöst und nach Abkühlen auf etwa   40  mit   so viel Kaliumhydroxyd versetzt, bis starker Ammoniakgeruch auftritt. Nach längerem Stehen in Eis werden die abgeschiedenen Kristalle durch Filtration isoliert und das in der Mutterlauge noch enthaltene Produkt durch Ausziehen mit Äther gewonnen. Der durch Filtration gewonnene Hauptanteil, sowie das durch Ausäthern gewonnene und durch Abdestillieren vom Äther befreite Produkt werden der Vakuumdestillation unterworfen, wobei man 2-Chlor-5-aminopyridin in einer Ausbeute von   900 g erhält.   Die Verbindung schmilzt bei   830 und   ist leicht löslich in organischen Lösungsmitteln.

   Zwecks Umwandlung des Körpers in ein therapeutisch wert- volles Präparat, z. B. eine Jodverbindung, verfährt man beispielsweise wie folgt-   128 g 2-Chlor-5-aminopyridin werden in 250 em3 20%iger Salzsäure gelöst und mit 72 g NatriumI nitrit in 200 em3 Wasser diazotiert. Zu der Diazolösung gibt man eine Lösung von 200 g Jodkalium in  
500 em3 Wasser und erwärmt etwa eine Stunde auf dem Wasserbade. Nachdem man mit Natronlauge alkalisch gemacht hat, wird das entstandene   2-Chlor-5-jodpyridin   mit Wasserdampf abdestilliert. Das sich hiebei in feinen Kristallen abscheidende Produkt wird aus Alkohol umkristallisiert. Ausbeute 75%. 



   Die Verbindung ist schwerlöslich in Wasser, leichtlöslich in gebräuchlichen organischen Lösungsmitteln. 



   F. P. 98 bis   99 .   



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Darstellung von halogenhaltigen Pyridinderivaten durch Ersatz der Hydroxyl- gruppe durch Halogen, dadurch gekennzeichnet, dass man Oxynitropyridin durch Behandeln mit Halogen-   überträgern,   z. B.   Phosphorpentahalogeniden   in Halogennitropyridin überführt. 

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Claims (1)

  1. 2. Weitere Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Nitrogruppe zur Einführung therapeutisch wertvoller Elemente oder Gruppen nutzbar gemacht wird, z. B. derart, dass die Halogennitroverbindung reduziert, die entstandene Amidverbindung diazotiert und über den Diazoweg Arsen oder Jod od. dgl. eingeführt wird. **WARNUNG** Ende CLMS Feld Kannt Anfang DESC uberlappen**.
AT112127D 1925-07-22 1925-07-22 Verfahren zur Darstellung von halogenhaltigen Pyridinderivaten. AT112127B (de)

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