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Vorrichtung an Fallhämmern mit gegen den Bär verschiebbarem und gebremstem
Hubgestänge.
Es ist bei Fallhämmern bekannt, das Hubgestänge, z. B. Brett, Zahnstange. Kolbenstange samt
Kolben u. dgl., gegen den Bär verschiebbar zu machen und die beim Falle angesammelte, lebendige Kraft 'des Gestänges durch eine Bremse zu vernichten. Es ist weiters bekannt, die lebendige Kraft des gegen den Bär verschiebbaren Gestänges in einem Dampf-oder Luftpolster des Hubzylinders aufzuspeichern ii1nd das Hochschleudern des Gestänges durch eine nur beim Aufgange wirksame, hydraulische Bremse boar zu verhindern.
''Beide Konstruktionen haben Nachteile. Die erstere führt bei elastischen Treibmitteln, wie z. B.
Dampf, Pressluft od. dgl., zu unerwünscht hohen Relativgeschwindigkeiten zwischen Gestänge und Bär und leidet daher unter starkem Verschleiss der Mitnehmer, die letztere erfordert sehr lange Verzögerungs- wege des Gestänges, die baulich unbequem sind.
Die vorliegende Erfindung besteht in einer zweckmässigen Kombination beider Konstruktion- gedanken. Sie verwendet zwei hydraulische Bremsen ; die eine dieser Bremsen ist vornehmlich beim
Abgange, die andere nur beim Aufgange des Gestänges wirksam.
Fig. 1 zeigt den Erfindungsgedanken schematisch in einer beispielsweisen Ausführungsform, während in Fig. 2 eine Einzelheit dargestellt ist.
Im Bär 1 ist ein hydraulischer Zylinder 2 angebracht, in dem ein Tauchkolben, 5 mit den beiden
Scheibenkolben 4 und 5 spielt. In der Figur sind die Kolben in höchster Lage dargestellt. Hiebei stützt sich der Bär mittels des Zylinderdeckels auf den Bund 6 des Tauehkolbens. Die Bohrungen 9 im Kolben 4 sind für die Bremsflüssigkeit frei passierbar, denn der Ventilteller 7 wird durch die Feder 8 in höchster
Lage gehalten.
Die gezeichnete Stellung der Kolben bleibt während de3 BärfaHes ungeändert. Erst nach der plötzlichen Verzögerung des Bären durch den Schlag verschieben sieh die Kolben nach unten und die
Bremsflüssigkeit muss um den Kolben 5 und durch, aber auch um den'Kolben 4 strömen. Da bei den üblichen Fallhöhen die Bär-Endgeschwindigkeit etwa 6-5 M/. sec beträgt, schiesst die Flüssigkeit mit grosser Geschwindigkeit durch die Bohrungen 9 nach oben. Würde sich der Ventilteller 7 auf seinem
Sitze befinden, so würde er gleichfalls mit sehr grosser Geschwindigkeit hoehgeschleudert werden und könnte beim Anprall an den Bund 6 oder eine anderweitige Fangvorrichtung leicht Schaden nehmen.
Diese Gefahr wird vermieden, indem der Ventilteller 7 durch die Feder 8 hochgehalten und so das Anheben des Tellers durch die Flüssigkeit entbehrlich gemacht wird.
Die Bremsflüssigkeit wird bei ihrer Strömung um und durch die Kolben stark gedrosselt, wodurch der zur Verzögerung des Gestänges und zur Energievernichtung nötige Überdruck entsteht.
Die durch den Tauchkolben 3 verdrängte Flüssigkeit tritt durch die Löcher 10 in den im Innern von 3 vorgesehenen Windkessel.
Um die Bremskraft trotz der abnehmenden Geschwindigkeit de3 Gestänges annähernd konstant zu halten, ist der untere Zylinderteil verjüngt. so dass der Ausflussquerschnitt für die vom Kolben 5 ver- drängte Flüssigkeit stetig abnimmt. Das Gestänge wird also vom Augenblicke de ; Schlages angefangen eine annähernd gleichmässig verzögerte Bewegung machen bis e3 zur Ruhe gelangt.
Sobald die Hubkraft einsetzt, wird die Bremsflüssigkeit durch die Bohrungen 9 nach unten strömen und das Ventil 7 unter Überwindung der nur wenig grösser als das Ventilgewicht gewählten Spannung der Feder 8 schliessen. Für das Überströmen stehen dann nur mehr die Nuten 11 in der Zylinderwand
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zur Verfügung. Da. diBseber'einen ziemlich kleinen Querschnitt haben, findet der Kolben 4 bei1n, Hrih- gange kräftigen Widerstand und k : ähn gegen den Bär nur eine kleine Relativgeschwindigkeit annehmen.
Da die Nuten 11 überdies nach oben auskeilen, ist ein ganz sanftes Anlegen des Bundes 6 an den Zylinder- deckel gesichert.
Der untere Kolben 5 ist beim Hochgange des Gestänges wirkungslos, weil die grossen, von ihm freigegebenen Querschnitte bei der geringen Aufgangsgeschwindigkeit des Gestänges keine merkbare
Drosselwirkung erzeugen können.
In dem Masse als der Tauchkolben 3 hochgeht, tritt die Bremsflüssigkeit aus dem Windkessel 3 wieder in den Bremszylinder 2. ;
Beim Abgange des Gestänges ist wegen der grossen Kolbengeschwindigkeit keine vollständige Dichtheit des Kolbens 4 erforderlich, wohl aber beim Aufgange, denn nur dann wird die Relativgeschwindigkeit des Gestänges gegen den Bär durch das Längsprofil der Nuten 11 geregelt werden können.
- Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher die Dichtung des Kolbens 4 mittels eines Liderungs- ringes 12 bewirkt Werden kann. Der Raum hinter diesem Ringe steht in an sich bekannter Weise durch Bohrungen 13 mit der Kolbenoberseite in Verbindung. Diese Kolbenseite ist beim Abgange Saugseite, beim Aufgange Druckseite. Demgemäss wird der Ring 12 beim Abgange nur durch seine Federkraft an die Zylinderwand gedrückt, beim Abgänge hingegen auch durch den auf der Kolbenoberseite herrschenden Druck.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung an Fallhämmern mit gegen den Bär verschiebbarem und gebremstem Hubgestänge, gekennzeichnet durch die Kombination zweier hydraulischer Bremsen, von denen die eine vornehmlich beim Abgange des Gestänges nach dem Schlage, die andere nur während des Aufganges des Gestänges vor und während des Bärhubes wirksam ist.