DE493492C

DE493492C - Vorrichtung zur UEberwachung der Fuellung einer Steuerkammer bei Steuerventilen und Loeseventilen an Einkammerdruckluftbremsen

Info

Publication number: DE493492C
Application number: DEH120699D
Authority: DE
Original assignee: WILHELM HILDEBRAND DR ING
Current assignee: WILHELM HILDEBRAND DR ING
Priority date: 1929-03-12
Filing date: 1929-03-12
Publication date: 1931-04-02

Description

Vorrichtung zur Überwachung der Füllung einer Steuerkammer bei Steuerventilen und Löseventilen an Einkammerdruckluftbremsen Bei Einkammerdruckluftbremsen, bei denen auch der Lösevorgang stufenweise durchgeführt werden kann, wirkt außer dem veränderlichen Hilfsbehälter oder Hauptleitungsdruck und dem im Bremszylinder sich entwickelnden Druck noch eine Druckkraft auf das Steuerorgan ein, deren Größe nicht im gleichen Verhältnis wie der Leitungs- oder Hilfsbehälterdruck oder auch der Bremszylinderdruck sich ändert, sondern nahezu konstant bleibt und höchstens denjenigen geringfügigen Änderungen unterliegt, die sich aus der durch die Bewegungen des Steuerorgans bedingten geringen Vergrößerung oder Verkleinerung desjenigen Raumes ergeben, in dem diese Druckkraft aufgespeichert ist. Dieser Raum stellt daher eine Kammer, einen Behälter o. dgl. dar, der nur bei völlig gelöster Bremse von der Hauptleitung oder vom Hilfsluftbehälter her aufgefüllt wird.
Man hat daher bislang als Überwachungsorgan für derartige Steuerräume einRückschlagventil angewendet, das sich zu dem Raum hin öffnet und :durch den im Innern des Raumes herrschenden Druck auf seinen Sitz gepreßt wird, wenn sich der Druck in der Hauptleitung oderäim Hilfsluftbehälter bei Einleitung einer Bremsung verringert. Ein solches Rückschlagventil ist nicht immer ein zuverlässiges Absperrorgan; im Falle seiner Undichtigkeit findet eine Rückströmung des Inhaltes beim Lösen in die Leitung oder in den Hilfsbehälter statt, wodurch bei rasch aufeinanderfolgenden Bremsungen eine Erschöpfung des Kammerinhaltes eintreten kann.
Um dem abzuhelfen, wird gemäß der Erfindung die Überwachung der Füllung eines derartigen Steuerraumes durch den den Lösevorgang steuernden Schieber bewirkt, der durch einen Kolben gesteuert wird, der auf der einen Seite dem in dieser erwähnten Kammer herrschenden Druck, auf der anderen Seite dem veränderlichen Hauptleitungs- oder Hilfsbehälterdruck ausgesetzt ist, wobei zwischen dem Schieber und demjenigen Kolben, der durch den Bremszylinderdruck beaufschlagt wird, ein Spielraum vorgesehen ist, damit bei Einleitung einer Bremsung der Steuerkolben für den Schieber in der Lage ist, die Verbindung zwischen der Steuerkammer und dem Hilfsbehälter oder der Hauptleitung, in der eine Druckverminderung erfolgt, schnell abzuschließen und auf diese Weise zu verhindern, daß etwas von dem Inhalt der Steuerkammer in den Behälter oder in die Leitung zurückfließt; andererseits hat das angedeutete Spiel den Vorteil, daß die Einwirkung des Bremszylinderdruckes auf die Schieberbewegung aufhört, bevor die Einlaßöffnungzu der Steuerkammer freigelegt wird, so daß keine Gefahr besteht, daß der beim Lösen steigende Hilfsbehälter- oder Hauptleitungsdruck .im Verein mit dem dabei zwar abnehmenden, aber immer noch wirksamen Bremszylinderdruck den Schieber gegen den Kammerdruck so verstellt, daß der Kammereinlaß schon freigelegt wird, bevor der Hauptleitungs- oder Hilfsbehälterdruck `den höchsten Wert erreicht hat, was ein Rückströmen des Kammerinhaltes zur Folge ,haben würde.
Das Schema einer mit der Vorrichtung ausgerüsteten Einkammerdruckluftbremse ist auf der Zeichnung dargestellt, und zwar befindet sich die Bremse in der Lösestellung.
Wird zwecks Einleitung einer Bremsung der Hauptleitungsdruck verringert, so verschließt zu Beginn der Aufwärtsbegwegung des Kolbens K" und der Schieber ST und S der Schieber S" die niedrige, aber entsprechend breite Einlaßöffnung der Kammer A, bevor die Verbindung des Bremszylinders C mit der Auslaßöffnung o unterbrochen wird. Im Lauf der weiteren Bewegung erfolgt dann zunächst diese Unterbrechung und danach die Verbindung zwischen dem Hilfsluftbehälter B und dem Bremszylinder C, wobei die Stange des Steuerkolbens KZ sich gegen die Stange des mit Bremszvlinderdruck beaufschlagten Kolbens K,, legt, so daß dieser etwas angehoben wird.
In welcher Weise sich das stufenweise Anziehen der Bremse vollzieht, ergibt sich aus der Wirksamkeit des Kolbens K, Wird zum Zweck der Herbeiführung einer Lösestufe der Leitungsdruck erhöht, so wirkt der im Raum oberhalb des Kolbens K, befindliche Bremszylinderdruck zusammen mit dem auf die Oberseite des Kolbens Kt wirkenden Hauptleitungsdruck auf Abwärtsbewegung der Schieber S und Se. Sobald ersterer den- Auslaß o mit dem kleinen Zweigkanal cl verbindet, erfolgt ein Ausströmen von Bremszylinderluft, daher ein Abnehmen des Druckes auf K, und ein Stillstand der Schieberbewegung. Der Schieber S" hat dabei den Einlaß der Steuerkammer A noch nicht freigelegt. Durch weitere stufenweise Erhöhung des Hauptleitungsdruckes läßt sich die Bremswirkung wieder stufenweise vermindern.
Wegen des zwischen den Kolbenstangen des Steuerkolbens K1 und des Kolbens K, vorgesehenen Spieles stößt der Kolben K, an seine Hubbegrenzung an, bevor der Kolben 132 seinen Hub beendet hat, und es wirkt daher zuletzt der Bremszylinderdruck nicht mehr auf die Verschiebung der Schieber S und S,, ein; infolgedessen kann der SchieberS,dieEinlaßöffnungzur Kammer A erst freilegen, wenn der Hauptleitungsdruck seinen Höchstwert erreicht hat. Es wird auf diese Weise vermieden, daß die in der Kammer A befindliche Druckluft nach der Leitung zurückströmt, wenn in dieser noch nicht der Höchstdruck herrscht, wodurch jedesmal ein Druckverlust in der Kammer A eintreten würde, wenn etwa die Erhöhung des Leitungsdruckes nicht bis zu dessen Höchstwert durchgeführt wird, was bei Festhaltung einer Bremsstufe oder bei Einleitung einer neuen Bremsung vor völligem Lösen denkbar wäre.

Claims

PATENTANsrr,ucz-i: Vorrichtung zur Überwachung der Füllung einer Steuerkammer bei den unter dem Einfluß des Bremszylinderdruckes des im gleichen Richtungssinne wirkenden Hauptleitungs- oder Hilfsbehälterdruckes und des im entgegengesetzten Sinne wirkenden, in der Steuerkammer herrschenden, in der Höhe des höchsten Leitungsdruckes aufrechtzuerhaltenden Druckes befindlichen Steuerventilen von Einkammerdruckluftbremsen, dadurch gekennzeichnet, daß als Überwachungsorgan der Schieber dient, der den Lösevorgang steuert und durch einen Kolben (K,) bewegt wird, der einerseits unter dem in der Kammer (A) aufrechtzuerhaltenden Druck, andererseits unter dem veränderlichen Hauptleitungs- oder Hilfsbehälterdruck steht, wobei zwischen dem Schieber und einem vom Bremszylinderdruck beeinflußten Kolben (K,) ein Spielraum vorgesehen ist, zu dem Zweck, eine schnelle Unterbrechung zwischen .der Kammer (A) und der Hauptleitung oder dem Hilfsbehälter beim Bremsen herbeizuführen und beim Lösen ein Rückströmen des Kammerinhaltes in die Leitung oder den Hilfsbehälter zu verhüten.