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Steuerventil für Druckluftbremsen Die Erfindung betrifft ein Steuerventil
für Druckluftbremsen mit einer Steuerkammer und einem Steuerkolben, welcher zusammen
mit einem Gegenkolben das Einlaß- und Auslaßventil steuert, und mit einer Zwischenkammer,
welche die Verbindung zwischen dem Bremszylindereinlaßventil einerseits mit der
Zugleitung und andererseits mit dem Hilfsluftbehälter herstellt- Die Erfindung bezweckt
bei Steuerventilen dieser Art, die Durchschlägsgeschwindigkeit zweitgehend . zu
erhöhen. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Verbindung der Zwischenkammer
mit der Zugleitung und mit dem Hilfsluftbehälter durch :ein einziges Doppelsitzventil
beherrscht wird.
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Es ist bereits bekannt, Rückschlagventile in der. - Verbindung zwischen
Zugleitung und Bremszylinder vorzusehen; wobei. zur Vereinfachung der Steuerkolben:
fortgelassen wird und das Ventil, statt es durch einen SteuerhoIben zu steuern,
als Rückschlagventil wirkt. Es wurde auch bereits vorgeschlagen, beim Bremsen die
Verbindung Hilfsluftbehälter - -Bremszylinder zu drosseln, um einen Übertritt -der
Luft aus der Leitung in den Hilfsluftbehälter zu ermöglichen. Ferner wurde auch
die Anordnung eines Steuerventils mit vom Bremgzylinderdruck beeinflußtem Durchlaßventil
in dem Verbindungsweg zwischen Hilfsluftbehälter und Bremszylinder bekannt, hei
welchem ein - das Durchlaßventil umgebender, den Mindestdruckeinlaß bestimmender
ständig offener Kanal vorgesehen war.
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Bei sämtlichen bekänntgewordenen Einrichtungen ist jedoch das in die
Verbindung der Zwischenkammer mit der Zugleitung und mit dem Hilfsluftbehälter eingeschaltete
Ventil nicht wie vorliegend als Doppelsitzventil ausgebildet, welches während der
Bremsung, Lüftung und Füllung der Bremse durch Luftdruek von -beiden Seiten belastet
ist und welches die Fizilung Lies Hilfsluftbehälters derart- steuert, daß auch die
Luftbehälter am Ende .eines langen Zuges, wo zu Anfang Tier Füllung 'ein geringerer
Druck in der Hauptluftleitung
herrscht, in der gleichen Weise gefüllt
werden wie die Luftbehälter ein Anfang des Zuges.
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In der Zeichnung ist das Steuerventil gemär:) der Erfindung schematisch
im Längsschnitt veranschaulicht.
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i ist die Steuerkammer, 5 ein mit der Zugleitung verbundener Raum,
6 die Leitung zum Hilfsluftbehälter, 9 das Füllventil, welches bei Druckerniedrigung
in der Zugleitung 5 die Steuerkammer i gegenüber den Räumen 6 und 5 sofort abschließt.
Die Zwischenkammer 2 steht mit dem Raum 3 und der zum Bremszylinder führenden Leitung
14 über das Einlaßventil 4. und durch die Ironische Offnung 12 mit dem Hilfsluftbehälter
6 in Verbindung. Das Leitungsventil i o besitzt einen Drosselbund i 3 und einen
Drosselzapfen i i der Raum ; ist durch die Membran 8 von der Steuerkammer i getrennt.
Im Steuerkolben 2; sind Federn 19 und 33 angeordnet, auf welchen ein Zapfen 18 gelagert
ist, der in bekannter Weise die Höhenlage des Einlaßventils l und des Auslaßventils
22 steuert, dessen Ventilsitz sich am verschiebbar angeordneten Ausströmungsrohr
23 befindet. Der linke Arm des Waagebalkens i; trägt den bekannten Gegenkolben 15,
auf welchem der im Raum 14. herrschende Druck des Bremszylinders einwirkt.
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Die Wirkung des Steuerventils ist folgende: Die aus der Zugleitung
in .den Raum 5 eintretende Druckluft hebt das Leitungsventil io und strömt dann
um den Drosselzapfen i i und durch die Öffnung 12 in. den Hilfsluftbehälter 6 und
über das Füllventil 9 in die Steuerkammer i ein. Der wesentlichste Unterschied gegenüber
den bekannten Anordnungen besteht darin, daß das Ventil i o die Füllung des Hilfsluftbehälters
dadurch steuert, daß der kalibrierte Ansatz i i des Ventils Io in die konische Öffnung
12 eingreift und den Luftziitritt in den Hilfsluftbehälter drosselt, wenn in demselben
der Luftdruck niedriger ist als in der Hauptluftleitung: f e größer der Druckunterschied
zwischen der Hauptluftleitung und dem Hilfsluftbehälter ist, desto mehr wird der
Luftzutritt gedrosselt, und das Füllen der Luftbehälter gleicht sich zeitlich gegenseitig
aus, so daß die Luftbehälter am Anfang und am Ende eines langen Zuges in gleicher
Weise gefüllt werden.
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Bei der Bremsring erniedrigt sich, der Druck in der Hauptluftleitung
5, das Leitungsventil Io wird geschlossen, der Steuerkolben =,- verscHiebt sich
schnell. nach oben. und durch -Wirkung der Feder i g :öffnet sich das Einlaßventil
:1. In der Zwischenkammer 2 sinkt der Druck, was ein neuerliches Anheben <leg
Ventils i o zur Folge hat. Die Luft strömt aus der Zugleitung über das Leitungsventil
i o durch die Zwischenkammer 2 über das geöffnete Einlaßventil in den Raum 3 und
von hier aus in. den Bremszylinder. Dabei verhindert das gehobene Leitungsventil
Io vermittels des Drosselbundes i i das Entweichen der Luft aus dem Hilfsluftbehälter
6 in die Zwischenkammer 2, so daß die Luft aus der Leitung mit großer Geschwindigkeit
in den Bremszylinder strömen: kann.
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Die dynamische Wirkung dieser Strömung hält das Leitungsventil Io
zunächst im emporgehobenen Zustand. Nach Ablauf einer gewissen Zeit entsteht im
Bremszylinder ein Druck, dessen Höhe durch den Widerstand des Gegenkolbens 15, auf
«-elchen der Bremszylinderdruck einwirkt, bestimmt ist. Sobald der Gegenkolben 15
infolge des Druckes im Bremszylinder in Tätigkeit gesetzt wird, wird der unigedrosselte
Druckanstieg beendigt, und der Druck steigt dann langsam. Das Einlaßventil 4 sinkt,
so daß die Luft langsamer in den Bremszylinder strömt, was durch den Drosselbund
auf diesem Ventil bedingt ist.
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Infolge Sinkens der Strömungsgeschwindigkeit der Luft um das Leitungsventil
Io herum sinkt dasselbe auf seinen Sitz; durch den von oben wirkenden statischen
Druck wird das Leitungsventil geschlossen, so daß die Luft aus dem Hilfsluftbehälter
6 über die Öffnung 12 durch die Zwischenkammer 2 und das Einlaßventil 4 in den Bremszylinder
strömen kann.