DE393716C - Druckluftbremse fuer Eisenbahnzuege u. dgl. - Google Patents
Druckluftbremse fuer Eisenbahnzuege u. dgl.Info
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM 7. APRIL 1924
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 2Of GRUPPE 29
Ivar Drolshammer in Drammen, Norwegen.
Druckluftbremse für Eisenbahnzüge u.dgl. Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. April 1923 ab.
Für diese Anmeldung-ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni 1911 die Priorität auf Grund
der Anmeldung in Österreich vom 3. Mai 1922 beansprucht.
Die Erfindung bezieht sich auf selbsttätige
Druckluftbremsen für Eisenbahnzüge u. dgl., mit deren Hilfe es ermöglicht werden soll, die
Bremsbacken zunächst durch schnelles Einlassen von Druckluft zum Anlegen zu bringen,
während von Erreichung eines gewissen Bremsdruckes ab die weitere Druckluftzuführung und
damit auch Drucksteigerung bis zu dem im Einzelfall gewünschten Enddruck langsamer
erfolgen soll.
Bei langen Zügen, besonders bei Güterzügen, ist es nämlich erwünscht, den Bremsdruck beim
Einleiten eines Bremsens zunächst schnell bis zu einer bestimmten Spannung von z.B. o,6Atm.
ansteigen zu lassen, damit sämtliche Wagen möglichst schnell, aber mit einer verhältnismäßig
geringen Bremskraft abgebremst werden; dadurch läuft der Zug langsam auf und erhält
eine gewisse Starrheit. Wird jetzt ein stärkeres ίο Bremsen eingeleitet, so soll die Bremskraft viel
langsamer ansteigen als vorher in dem Bereich von ο bis 0,6 Atm. Bremsdruck, damit der
Unterschied der zu gleichen Zeiten wirkenden Verzögerungskräfte am Zuganfang und am Zugende
verringert wird; dadurch wird die Ursache des starken Auflaufens und der Zerrungen im
Zug, die sehr leicht zu Zugzerreißungen führen, beseitigt.
Bei Personen- und Schnellzügen, die nicht annähernd so lang sind wie die langen Güterzüge
und deren Zug- und Stoßvorrichtungen im allgemeinen viel besser ausgebildet sind, kann es
dagegen erwünscht sein, daß der Bremsdruck bei Schnellbremsungen schnell bis zum maximalen
Bremsdruck ansteigt. Bei den heutigen Eisenbahnverhältnissen wird verlangt, daß jeder
Eisenbahnwagen in einen beliebigen Zug eingestellt werden kann, was nur dann möglich ist,
wenn die Form des Ansteigens der Bremsdrucklinie und die Höhe der jeweilig erforderlichen
größten Bremskraft entsprechend der Zugart und der Belastung des Wagens durch eine Umschaltvorrichtung
entsprechend geändert werden können.
Um eine solche Regelung bezüglich der Form der Bremsdrucklinie zu erreichen, wurden bisher
sogenannte Mindestdruckventile benutzt, die den großen Nachteil besitzen, daß sie sehr verwickelt
sind und daher leicht Betriebsstörungen ; verursachen. Der grundsätzliche Nachteil dieser
Ventile besteht aber darin, daß die Bremszeit und die Lösezeit voneinander abhängig sind.
Nun soll aber die Bremszeit eines Wagens, der in einem Personenzug läuft, ungefähr 6 Sekunden,
dagegen wenn derselbe Wagen in einem Güterzug laufen soll, ungefähr 45 Sekunden betragen,
wie dies z.B. bei der bekannten.Kunze-Knorr-Bremse der Fall ist. Hierdurch erhöht
sich aber auch die Lösezeit der Bremse von ungefähr 10 Sekunden auf ungefähr 45 bis
70 Sekunden je nach der Größe des jeweiligen Bremskolbenhubes. Dabei bleibt diese Lösezeit
stets dieselbe, gleichgültig, ob der Zug aus einem oder hundert Wagen besteht. Hierdurch leidet
die Manövrierfähigkeit der Bremse stark, was 1 sich besonders auf Gebirgsbahnen mit verschie- '
denen Steigungen und vielen Windungen sehr i nachteilig bemerkbar macht. Außerdem sind
die Anschaffungs- und Unterhaltungskosten dieser Ventile erheblich und bedeuten so eine
große geldliche Belastung der Eisenbahnen.
Die Erfindung löst grundsätzlich die Aufgabe, eine solche Bremsdruckkurve mit schnellem
Ansteigen auf einen gewissen niedrigen Druck und von dort ab eine langsamere Drucksteige-,
rung auf den gewünschten Enddruck zu ver- : bürgen, ohne daß aber die Lösezeit der Bremse
beeinflußt wird; dabei sollen gleichzeitig die grundsätzlichen und die konstruktiven Nachteile
der bekannten Mindestdruckventile be-1 seitigt werden. Dies wird dadurch erreicht, daß
i zunächst von einer solchen Grundform einer Druckluftbremse ausgegangen wird, bei der, wie
z. B. in dem Patent 373774, ein Steuer kolben oder ähnliches Element benutzt wird, das sich
auf Grund der in der Hauptleitung herbeigej führten Druckveränderungen in diesen ein-I
deutig zugeordnete (proportionale)' Stellungen bewegt. Dieser Steuer kolben und der zugehörige
eigentliche Steuerschieber bzw. das entsprechende Element des Bremssteuerventiles
; überwachen nun derart gemeinsam das überströmen von Druckluft aus dem Hilfsluftbehälter
(und der Hauptzuleitung) in den Bremszylinder, daß beim Einleiten eines Bremsens
schnell Hilfsbehälterluft (und Leitungsluft) in den Bremszylinder strömt, bis der gewünschte
Mindestdruck erreicht ist. Bei diesem wird selbsttätig das starke Überströmen aus dem
j Hilfsluftbehälter ganz, und das Überströmen ! aus der Hauptzuleitung fast ganz unterbrochen,
so daß von jetzt ab die weiter erforderliche Bremsluft ausschließlich oder doch nur zum
größten Teil aus dem Hilfsluftbehälter durch eine enge Drosselöffnung über das Bremssteuerventil
in den Bremszylinder strömt; damit kann das weitere Ansteigen des Bremsdruckes nur langsam erfolgen.
Die im Anfang gewünschte schnelle Einströmung der Luft über das Bremssteuerventil zum
Bremszylinder wird durch von dem Steuerkolben bis zur Erreichung des gewünschten Druckes
offengehaltene Durchtrittsöffnungen vermittelt, die so gewissermaßen neben der direkten Übertrittsmöglichkeit
der Druckluft einen Nebenweg oder einen Umweg darstellen, der mit Übersteigen des gedachten Druckes abgesperrt
wird, so daß nur der direkte Weg verbleibt. Wie auf diese Weise die Bremsluft über den Hilfsluftbehälter
zum Bremszylinder gesteuert wird, so kann auch die vor dem Steuer kolben stehende
Luft in der Hauptleitung über das Bremssteuerventil zum Bremszylinder geführt werden,
wobei ebenfalls mit Erreichung des bestimmten Druckes eine von dem Steuerkolben herbeigeführte
gänzliche oder teilweise Absperrung des Übergangquerschnittes bewirkt wird. Das Ändern der Form des Ansteigens des Bremsdruckes
von der Güterzugeinstellung auf die Personenzugeinstellung kann einfach durch Verstellen
des Absperrhahnes des Bremszylinderventils herbeigeführt werden, wobei entweder
dieselbe Gesetzmäßigkeit, aber in anderen Abmessungsverhältnissen,
beibehalten werden, oder überhaupt ein Wechsel der Gesetzmäßigkeit an sich erfolgen kann.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel einer solchen Druckluftbremse, und zwar stellt
Abb. ι einen Längsschnitt dar, während Abb. 2 ein Längsschnitt durch den Absperrhahn ist.
Abb. 3 ist ein in der Achse des Absperrhahnes
ίο durch Anordnung nach Abb. ι geführter Querschnitt;
Abb. 4 zeigt einen teilweisen Längsschnitt, während Abb. 5 einen Teilquerschnitt
durch den Zylinder des Steuerkolbens erkennen läßt. Abb. 6, 7 und 8 sind Querschnitte durch
den eigentlichen Absperrhahn des Ventiles in dessen drei bezeichnenden Stellungen.
Der Steuerkolben Ii, der mit einer Aussparung 4 versehen ist, trägt mittels der Kolbenstange
d den Federteller T1, auf den sich die Feder F1 abstützt, die anderseits den Steuerkolbenschieber
s mitnimmt, der mit der muschelartigen Aussparung α und den Durchtrittskanälen
ζ versehen ist und sich im übrigen lose auf der Kolbenstange d führt. Die Kolbenstange
d stützt weiter auf einen Federteller T2, der auf einer Doppelfeder F2 ruht, die j eweils
dem Leitungsdruck auf dem Steuerkolben K das Gleichgewicht hält und die demnach bei
gelöster Bremse gespannt und bei maximalem Bremsdruck entsprechend entspannt ist. Das
Zylindergehäuse D ist mit einem Einlaßstutzen β (Abb. 2) versehen, ferner dem Anschluß g für
den Bremszylinder und schließlich für den in Abb. ι abgebrochen angedeuteten Hilfsluft-
behälter B, der mit den Einlaßkanälen E, E1 \
und ι und dem Auslaßkanal y versehen ist. j Ferner besitzt das Gehäuse D den Auslaß- j
stutzen^ die Aussparungen k1, k2, k3 und 2 j
und die Kanäle 0, o1 und 5, ferner die Lauf- j
büchse L, die mit den Einlaßkanälen g\ k, x1,
χ2· 3j 5 un(i Xs und den Auslaßkanälen h versehen
ist; der Absperrhahn H weist die Kanäle w1, w2, w3 und to* und die Rückschlagventile
F1 und F2 auf.
Die Abb. 1 zeigt die ganze Einrichtung unter Voraussetzung der Lösung der Einkammer- I
bremse, wobei also die Hauptzuleitung β bzw. j der Hilfsluftbehälter B mit dem üblichen Druck :
von 5 Atm. geladen ist. Die Dienstbereitschaft der Bremse ist dadurch erreicht, daß der :
Lokomotivführer das Führerbremsventil all- ' mählich öffnet, wodurch Druckluft aus dem i
Hauptluftbehälter der Lokomotive, der unter ! konstantem Druck von z. B. 8 Atm. gehalten j
wird, die Hauptzuleitung &■ und den Hilfsluft- ■
behälter B durch die Rückschlagventile F2, F1 ;
und den Kanal J?1 auffüllt. Nachdem der Absperrhahn H geöffnet und in die in Abb. 1 er- .
sichtliche Stellung verstellt ist, kann Luft aus der Hauptzuleitung durch die Öffnung w^ im '
Absperrhahn und Kanal 0 nach der oberen Seite \ [ des Steuerkolbens K strömen. Beiz. B. 3,5 Atm.
Druck in der Hauptzuleitung fängt der Steuerkolben K unter Zusammendrückung der Feder
Fz an, sich zu bewegen und erreicht bei ; z. B. 5 Atm. Druck seine in Abb. 1 gezeichnete
untere Endstellung; in dieser legt sich 'der Federteller Γ2 gegen einen entsprechenden Ab-"
satz des Gehäuses, womit bei Überladen der Hauptzuleitung über 5 Atm. die Feder F2 nicht
stärker als festgelegt, belastet werden kann. Durch Verschieben des Steuerkolbens K nach
unten hat gleichzeitig der Steuerschieber s die in Abb. 1 gezeichnete Lage eingenommen.
Bei langsamem Vermindern des Druckes in der Hauptzuleitung (Betriebsbremsung) wird
zunächst durch Schluß der Rückschlagventile F1, V2 das Rückströmen der Luft aus dem
Hilfsluftbehälter B in die Hauptzuleitung e verhindert. Der Steuerkolben K und damit die
Kolbenstange«! mit dem Federteller T1 wird etwas nach oben verschoben, und zwar so weit,
bis der jeweilige Luftdruck auf dem Kolben K gleich der jeweiligen Spannung der Feder Fz ist;
damit werden dem Steuerkolben den jeweiligen Drücken in der Hauptleitung eindeutig zugeordnete
(proportionale) Stellungen angewiesen. Beim Verschieben des Steuerkolbens K wird
der Steuerschieber s durch die entstehende kleine Spannung der Feder F1, die der Reibung go
des entlasteten Steuerschiebers entspricht, mitgenommen. Hierdurch werden die Auslaßkanäle
h für die aus dem Bremszylinder G überströmende Luft geschlossen und dafür der Einlaßkanal
k zum Bremszylinder geöffnet (Bremsstellung). Die Druckluft kann jetzt also vom
Hilfsluftbehälter B durch den Kanal E schnell durch die weite Absperrhahnöffnung w1, die
Kanäle 1, 2, 3, die Aussparung 4 des Steuerkolbens K, die Kanäle 5 und 6, Aussparung ks,
Kanäle k, die Aussparung a des Steuerschiebers
s, die öffnungen g·1 der Laufbüchse L in
den Bremszylinder C strömen und gleichzeitig durch die Öffnungen ζ des Steuerschiebers in
den Raum zwischen Steuerschieber s und Steuerkolben Jv. Dieser Weg der Bremsluft ist der
oben als »Nebenweg« oder »Umweg« bezeichnete und besitzt relativ große Durchtrittsquerschnitte.
Gleichzeitig strömt Druckluft aus dem Hilfsluftbehälter B durch den Kanal £ in die
Öffnung w1 und die enge Drosselöffnung w2
langsam nach der Aussparung ks und durch die
Kanäle k, die Aussparung a des Steuerschiebers
s, die Öffnungen g1 und den Stutzen g in den Bremszylinder C. Dieser als »direkt« bezeichnete
Weg weist also kleinere Querschnitte auf.
Gleichzeitig hat der Steuerschieber s die in gleicher Höhe mit den Kanälen k angeordnete
öffnung x1 der Laufbüchse L geöffnet, womit
die vom Steuerkolben K durch seine Bewegung nach oben in die Hauptzuleitung e zurück-
gedrängte Luftmenge (gegebenenfalls auch eine größere) durch die öffnung x3, den Kanal o1,
die öffnung x1, die Aussparung a, öffnungen g1
und den Stutzen g in den Bremszylinder C strömen kann. Dadurch wird erreicht, daß der
Druckabfall sich in der über den ganzen Zug erstreckenden Hauptzuleitung sehr schnell und
gleichmäßig fortpflanzt; damit werden die Bremsen der hinteren Wagen des Zuges ebenso
ίο schnell und gleichmäßig in Tätigkeit gesetzt wie die Bremsen der vorderen Wagen.
Wird keine Verringerung des Druckes in der Hauptzuleitung durch den Lokomotivführer
eingestellt, so bleibt der Steuerkolben K in der ihm durch die Druckerniedrigung eindeutig bestimmten
Stellung sofort stehen, während Druckluft aus dem Hilfsluftbehälter und aus der Hauptzuleitung nur so lange nach dem
Bremszylinder strömen kann, bis der achsiale Rückdruck der den Bremszylinder füllenden
Luft auf dem Steuerschieber s gleich der durch seine Verschiebung entstehenden Spannung der
Feder F1 ist. Der Steuerschieber s wird also in eine Stellung zurückgeschoben, in der er die
Kanäle k und x1 wieder absperrt. Bei einer
weiteren allmählichen Druckverminderung in der Hauptzuleitung spielt sich derselbe Vorgang
noch einmal unter Erreichung eines höheren Bremsdruckes ab.
Wenn entsprechend einem bestimmten Druckabfall in der Hauptzuleitung ein Bremsdruck
im Zylinder E von z. B. 0,6 Atm. erreicht ist, so hat also der Steuerkolben Jv einen bestimmten
Weg nach oben zurückgelegt. Die ganzen Verhältnisse sind nun so gewählt, daß jetzt der
Steuerkolben K die Zuströmung der Druckluft aus dem Hilfsluftbehälter B über das Bremssteuerventil
in den Bremszylinder C durch die weiten öffnungen w1, 1, 2, 3, 5 und 6 absperrt,
indem er die Durchtrittsöffnungen 3 und 5 schließt; damit ist also der erwähnte Umweg
der Druckluft abgesperrt. Mit weiterem Erhöhen des Bremsdruckes durch Vermindern des
Druckes in der Hauptzuleitung seitens des Lokomotivführers kann jetzt die Druckluft aus
dem Hilfsluftbehälter nur mehr auf dem direkten Wege, das heißt durch die enge Drosselöffnung
w2 des Bremssteuerventils in den Bremszylinder C gelangen. Dadurch erfolgt das Ansteigen
des Bremsdruckes von jetzt an nur langsam, und zwar entsprechend der Größe der Drosselöffnung w2, so daß man z. B. die Bremszeit
auf etwa 40 Sekunden bemessen kann. Damit nun nicht das Überströmen der Druckluft
aus der Hauptzuleitung in den Bremszylinder durch die öffnung χΆ, den Kanal o1
und die öffnung x1 das langsame Ansteigen des
Bremsdruckes verhindert, schließt der Steuerkolben Jv gleichzeitig die öffnungen 3 und 5
und die Öffnung λ;3 ab, womit auch das starke
Überströmen aus der Hauptzuleitung beim Erreichen eines Bremsdruckes von z. B. 0,6 Atm.
aufhört. Falls es im Betrieb noch wünschenswert sein sollte, daß ein ganz schwaches Überströmen
von Druckluft aus der Hauptzuleitung in den Bremszylinder nach dem Erreichen des
Bremsdruckes von z. B. 0,6 Atm. eintritt, so kann man die Lauf büchse L noch mit einer
engen Überströmöffnung (in der ■ Zeichnung nicht dargestellt) versehen, die der Steuerkolben
Jv erst in seiner höchsten ^teilung abschließt.
LTm das selbsttätige Überströnjen aus der
Hauptzuleitung den Betriebsverhaltnissen besonders gut anzupassen, ist die Laufbüchse L
außer mit der öffnung x1 noch mir einer größeren
öffnung x2 versehen, die beim schnellen
Vermindern des Druckes in der Hauptzuleitung durch den Lokomotivführer von dem Steuerschieber
s freigegeben wird; damit kann die Druckluft aus der Hauptzuleitung durch die beiden öffnungen x1 und x2, das heißt also noch
schneller als früher beschrieben, in den Bremszylinder C strömen. Mit dem allmählichen
Zurückdrücken des Steuerschiebers s unter den 8g in dem Raum αΆ sich einstellenden Gegendruck
wird zunächst die öffnung A'2 abgeschlossen,
so daß nur x1 zur Verfügung steht.
Wird der Absperrhahn H aus der in Abb. 1 und Abb. 6 gezeichneten Lage, die der Güterzugeinstellung
entspricht, in die nach Abb. 1, das heißt die Personenzugeinstellung verstellt,
so strömt stets schnell Druckluft aus dem Hilfsluftbehälter B ungedrosselt durch die große
Bohrung w1 des Absperrhahnes H, die Aussparungen
k3, die Einlaßöffnungen k, die Aussparung
α des Steuerschiebers s, die Öffnungen g und den Stutzen g in den Bremszylinder C, bis
der maximale Bremsdruck erreicht ist. Hierdurch wird z. B. die Bremszeit von den oben
angenommenen 40 Sekunden auf z. B. 6 Sekunden ermäßigt, ohne daß damit die normale
Lösezeit der Bremse und das beliebige Regeln des Bremsdruckes beeinflußt würde. Man kann
aber den Absperrhahn H so ausbilden, daß auch für die Personenzugeinstellung an" sich die
gleiche Gesetzmäßigkeit wie für die Güterzugeinstellung beibehalten wird — das heißt der
enge direkte Weg und der weitere Umweg über die vom Steuerkolben Ji gesteuerte öffnung —
nur in anderen Abmessungsverhältnissen.
Wird der Absperrhahn H in seine in Abb. 8 bezeichnete Abschlußstellung gebracht, so wird
der Hilfsluftbehälter B überhaupt ganz abgesperrt, dadurch also die Druckluft darin erhalten.
Dagegen strömt, wenn die Bremse angezogen war, jetzt die Druckluft aus dem Bremszylinder
C durch den Auslaßkanal y und die weite öffnung w1 des Absperrhahnes H ins
Freie, wodurch die Bremse sich löst.
Damit auch die Größe der Bremskraft entsprechend der jeweiligen Beladung der Wagen
beliebig geändert werden kann, ist das Bremssteuerventil mit einem besonderen, in Abb. ι
dargestellten Aufbau versehen. Da dies aber nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist, so ist auch von einer Beschreibung dieser rein zusätzlichen Einrichtung hier abgesehen.
Es sei hier lediglich noch erwähnt, daß die Drosselöffnungen nicht in dem Hahnküken angeordnet
ζΐί werden brauchen, sondern auch in
ίο der Hähnbächse vorgesehen sein können, wie
überhaupt im Rahmen des oben angegebenen Leitgedankens noch eine Reihe anderweitiger
baulicher Ausführungen möglich sind.
Claims (8)
1. Druckluftbremse für Eisenbahnzüge u. dgl., bei der mit Einleitung des Bremsens
der Bremsdruck zunächst schnell bis zu einer bestimmten geringen Spannung steigt,
während das weitere Anwachsen nur langsam erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß der in dem vom Führerbremsventil eingeregelten
Luftdruck in der Hauptleitung eindeutig zugeordnete (proportionale) Stellungen
bewegte Steuerkolben zusammen mit dem eigentlichen Steuerschieber des Bremssteuerventils
das Überströmen von Druckluft in den Bremszylinder derart überwachen, daß beim Einleiten des Bremsens die Luft
schnell in den Bremszylinder strömen kann, bis ein gewünschter Mindestdrück erreicht
wird, während von da ab selbsttätig die weiter erforderliche Druckluft nur durch
eine enge Drosselöffnung in den Bremszylinder strömen kann, womit das weitere Ansteigen
des Bremsdrucks nur langsam erfolgt.
2. Druckluftbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerkolben
und Steuerschieber des Bremssteuerventils das Überströmen von Druckluft aus dem Hilfsluftbehälter (und der Hauptleitung)
in den Bremszylinder derart überwachen, daß beim Einleiten des Bremsens schnell Hilfsbehälterluft (und Leitungsluft)
in den Bremszylinder strömen, bis der gewünschte Mindestdruck erreicht ist, bei dem
selbsttätig das starke Überströmen aus dem Hilfsbehälter (und das Überströmen aus der
Hauptleitung) unterbrochen wird, während von jetzt an die weiter erforderliche Druckluft
(mindestens zum überwiegenden Teil) nur aus dem Hilfsluftbehälter durch eine enge Drosselöffnung über das Bremssteuerventil
in den Bremszylinder strömt.
3. Druckluftbremse nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß von den
zwei Zuleitungen für die Bremsluft zum Bremszylinder die eine unmittelbar zu dem
Steuerschieber führt, während die andere derart auf dem Umwege über eine von dem
Steuerkolben gesteuerte. Durchtrittsöffnung geführt wird, daß dieser Umweg nur bis zu
einer bestimmten Stellung des Steuerkolbens offen bleibt, mit Überschreiten dieser Stellung
jedoch abgeschlossen wird.
4. Druckluftbremse nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der unmittelbare
Weg zu dem Steuerschieber des Bremssteuerventils die enge Drosselöffnung aufweist,
während der Umweg über die von dem Steuerkolben bis zu einer bestimmten Stellung offen gelassene Durchtrittsöffnung
entsprechend größere Querschnitte aufweist.
5. Druckluftbremse nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Absperrhahn
des Bremssteuerventils zwei Durchtrittsöfmungen einstellt, von denen die eine (weitere) dem Umweg über die vom Steuerkolben
gesteuerte Durchtrittsöffnung entspricht, während die zweite (enge) unmittelbar
zum Steuerschieber des Bremssteuerventils führt.
6. Druckluftbremse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß durch Umschalten
des Absperrhahnes des Bremssteuerventils entweder eine entsprechende Einschaltung
je eines unmittelbaren Weges und eines Umweges, aber in anderen Größenverhältnissen,
herbeigeführt wird, oder eine große Durchtrittsöffnung auch für den unmittelbaren
Übergang der Bremsluft zum Steuerschieber eingestellt wird.
7. Druckluftbremse nach Anspruch 6 mit Zuleitung der vor dem Steuerkolben in der
Hauptleitung stehenden Druckluft durch eine von diesem Kolben gesteuerte Öffnung
zum Bremszylinder, gekennzeichnet durch eine derartige Lage dieser Uberströmöffnung,
daß der Steuerkolben mit Beginn der langsanieren Drucksteigerung auch diese öffnung
abschließt.
8. Druckluftbremse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß außer der vom
Kolben mit Beginn der langsameren Drucksteigerung abgeschlossenen Öffnung für die
Luft aus der Hauptleitung noch eine enge Öffnung zum gleichen Zwecke vorhanden ist,
die der Steuerkolben in der bekannten Weise erst in seiner äußersten Stellung abschließt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB1189523A GB214092A (en) | 1923-05-02 | 1923-05-02 | Improvements in valve mechanism for railway brakes |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE393716C true DE393716C (de) | 1924-04-07 |
Family
ID=9994611
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1923D0043458 Expired DE393716C (de) | 1923-05-02 | 1923-04-04 | Druckluftbremse fuer Eisenbahnzuege u. dgl. |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE393716C (de) |
GB (1) | GB214092A (de) |
NL (1) | NL14615C (de) |
-
0
- NL NL14615D patent/NL14615C/xx active
-
1923
- 1923-04-04 DE DE1923D0043458 patent/DE393716C/de not_active Expired
- 1923-05-02 GB GB1189523A patent/GB214092A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB214092A (en) | 1924-04-17 |
NL14615C (de) |
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