<Desc/Clms Page number 1>
EMI1.1
Gegenstand der Erfindung bildet eine Vorrichtung zum raschen Entladen überladener Hilfsbehälter oder Steuerkammer von Druckluftbremsen.
Die neuesten Forderungen an eine Güterzugbremse gehen dahin, bei eventuell eingetretener Überladung der Bremsanlage bzw. bei einem Übergang von einer höheren Betriebsspannung auf eine niedrigere diese Druckermässigung in allen Bremsen eines langen Zuges von der Lokomotive aus in möglichst kurzer Zeit bewerkstelligen zu können, ohne dass die Bremsen anspringen.
Es wird hiebei der Umstand ausgenutzt, dass die Steuerventile der Druckluftbremsen ausnahmslos eine bestimmte Unempfindlichkeit aufweisen müssen, welche nach den bestehenden internationalen Vorschriften derart beschaffen sein muss, dass die Steuerventile bei einem Druckabfall unter O'l Atm. in 15 Sekunden nicht mehr in die Bremsstellung übergehen.
Bei den bekannten Druckluftbremsen wird die Beseitigung einer Überladung allgemein in der Weise durchgeführt, dass der Lokomotivführer durch eine langsame, unterhalb der oben angegebenen Unempfindliehkeitsgrenze liegende Druckabsenkung in der Hauptleitung zunächst in dieser selbst, im weiteren Verlaufe aber auch in den Hilfsbehältern und Steuerkammer, die wie üblich, in der Lösestellung der Steuerventile durch Nuten oder Empfindlichkei1sbohrungen mit der Hauptleitung in offener Verbindung stehen, über das Führerbremsventil oder einen geeigneten Hahn od. dgl. die Druekverminderung herbeiführt.
EMI1.2
Räume ab.
Aus diesem Grunde hat man bei verschiedenen Ausführungen von Bremsanlagen dahin gestrebt, nicht in den gesamten Räumen über die Hauptleitung den Druck herabzusetzen, sondern z. B. bloss in den vergleichsweise kleinen Steuerkammern oder nur in einem Teil der Hilfsbehälter, während die übrigen Räume, soweit es sieh mit deren Funktion vereinbaren lässt, überladen blieben.
Immerhin sind die auf diesem Wege erreichbaren Druekherabsetzungs-oder Entladungszeiten für den praktischen Betrieb noch immer sehr lang. Zeiten von 7 bis 10 Minuten für eine Druckherabsetzung von 1 Atm. galten bisher als erreichbares Minimum, wenn die Bremsen nicht ansprechen sollen.
Auf den ersten Blick scheint in diesen Werten ein Widerspruch mit der eingangs erwähnten, mit Rücksicht auf die normale Empfindlichkeit der Steuerventile zulässigen Druckabsenkung von O'l Atm. in zirka 15 Sekunden zu liegen. Es ist jedoch leicht einzusehen, dass bei sehr langen Zügen, wie sie der neuzeitliche Verkehr verlangt (100 Wagen und mehr), an der Spitze des Zuges bereits der Druckabfall seinen äussersten Höchstwert aufweist, während weiter rückwärts infolge der zahlreichen Luftzuflüsse aus den Hilfsbehältern bzw. Steuerkammern oder aus beiden die Druckabsenkung nur äusserst langsam erfolgt und so die Entladung wesentlich verzögert.
Gemäss der Erfindung werden Einrichtungen getroffen, die es ermöglichen, die vom Führerbremsventil zu bewerkstelligende Druckabsenkung auschliesslich oder mindestens zum allergrössten Teil auf die Hauptleitung allein zu beschränken, wogegen der Abfluss der überschüssigen Luft aus Hilfsbehälter und Steuerkammer nicht durch die Hauptleitung, sondern unmittelbar in die Atmosphäre erfolgt.
In der Zeichnung sind drei Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung in Fig. 1-3 beispielsweise, u. zw. schematisch veranschaulicht.
Fig. 1 zeigt die Anwendung der Erfindung bei einer der bekannten Einkammerbremsen. St ist ein Steuerventil der bekannten Art. Z ist der Bremszylinder, H der Hilfsbehälter und R das Gehäuse
EMI1.3
<Desc/Clms Page number 2>
Das Laden oder Auffüllen des Hilfsbehälters erfolgt von der Hauptleitung T über die für den vorliegenden Zweck eng gehaltene Füllnut n und ausserdem über das Rückschlagventil 3. Füllnut und Rückschlagventil sind so bemessen, dass sie zusammen die gleichen Auffüllverhältnisse ergeben, wie die normal bemessene Füllnut. Es kann jedoch auch die Füllnut n überhaupt weggelassen werden, in welchem Falle das Rückschlagventil 3 das Laden allein besorgt.
Soll der Druck im Hilfsbehälter herabgesetzt werden, ohne dass die Bremsen ansprechen, so verringert der Lokomotivführer den Leitungsdruck, wie eingangs angegeben.
Da die Nut n sehr eng oder überhaupt nicht vorhanden ist, so wird sich alsbald in der Hauptleitung ein niedrigerer Druck einstellen als im Hilfsbehälter, zumal das Rückschlagventil 3 sich nach der Hauptleitung schliesst, ohne dass die Bremse anspringt, da der Steuerschieber Seit einen gewissen Widerstand gegen Verstellung bietet. Der Hilfsbehälter H steht mit dem oberen und die Hauptleitung T mit dem unteren Ende des Zylinders V in dauernd offener Verbindung, in dem ein unter der Wirkung einer Feder 4'stehender Kolben 4 spielt, dessen Stange ein eine ins Freie führende Öffnung 6 überwachendes Entladeventil 5 trägt.
Das letztere und die Feder 4 sind so eingestellt, dass alsbald, nachdem sich ein Druckunterschied zwischen der Hauptleitungs-und der Hilfsbehälterluft eingestellt hat, der aber noch
EMI2.1
Hilfsbehälter herabgeschoben und damit das Entladeventil J geöffnet wird, wodurch Luft aus dem Hilfsbehälter unmittelbar ins Freie entweicht. Damit wird aber der Druck im Hilfsbehälter verringert und somit auch die Gefahr des Ansprechens der Bremse beseitigt.
Dies bietet neben rasehestem Entladen noch einige gewichtige Vorteile.
Es wird nämlich bei sonst gleichbleibender Empfindlichkeit des Steuerventils die Fortpflanzung der Bremswirkung wesentlich verbessert, da keine Luft aus dem Hilfsbehälter in die Leitung rückströmen kann, ehe sich der Steuerschieber in die Bremsstellung begeben hat.
Eine weitere beispielsweise Ausführung der Erfindung zwecks Entladung der Steuerkammer
EMI2.2
der Bremse aufgefüllte Steuerkammer, in der nach diesem Auffüllen der darin erhaltene Höchstdruck bis zu einem folgenden Laden unabhängig vom Spiel der Bremse praktisch unverändert erhalten wird.
Zwischen dieser Steuerkammer und der Hauptleitung T ist ebenso wie bei der Ausführungsform nach Fig. 1 ein Zylinder V eingeschaltet, dessen Oberseite mit der Steuerkammer und dessen Unterseite mit der Hauptleitung T in Verbindung steht. Der Kolben 4, die Feder 4', das Entladeventil 5 und die ins Freie führende Öffnung 6 sind gleich den gleichbezeichneten Teilen der Fig. 1.
Sinkt der Druck in der Leitung nur langsam, so senkt sich das Ventil 5, wie vorhin beschrieben, von seinem Sitz 6 und lässt Druckluft aus der Steuerkammer A ins Freie abströmen, so dass die Entladung der Steuerkammer unmittelbar ins Freie und nicht in die Hauptleitung erfolgt. Wird eine Bremsung vorgenommen, der Hauptleitungsdruck also derart rasch gesenkt, dass der Druck der Steuerkammer infolge geeigneter Bemessung der Bohrung 6 nicht schnell genug entweichen kann, so geht der Kolben 4 rasch nach abwärts, wobei ein weiteres Abströmen von Steuerkammerluft durch den zweiten Teller 11 des Ventils 5 verhindert wird.
Die beispielsweise Anwendung der Erfindung auf Druckluftbremsen mit einem Bremsventil, welch es in der Hauptsache zumBremsen, und einemLöseventil, welches in der Hauptsache zumLosen dient, zeigtFig. 2.
St ist das Bremsventil wie bei Fig. 1, HSt das Hilfssteuerventil bzw. Lösevel1til mit Nachspeiseeinriehtung, Hi und jazz sind die Hilfsbehälter, Z der Bremszylinder, R das Rückschlagventil, wie bei Fig. 1 beschrieben.
Soll der Druck zwecks Entladung langsam gesenkt werden, so wird sich, weil die Unterseite des Kolbens/des Hilfssteuerventils HN unter dem sich langsam verringernden Hauptleitungsdruck und seine Oberseite unter dem beim vorangehenden Laden der Bremse erreichten höchsten Hilfsbehälterdruck steht, der Kolben 7, dessen Bewegungswiderstand bedeutend kleiner ist als der des Kolbens samt Schieber des Steuerventils St, nach abwärts bewegen, wobei das Nachspeiseventil jM geöffnet wird. Infolgedessen strömt Luft aus den Hilfsbehältern B, H und dem Raum oberhalb des Kolbens 7 (d. i. Steuerkammer) in den Bremszylinder, von wo aus sie durch die nicht gezeichnete bekannte Bremszylindernut ins Freie entweichen kann, ohne dass infolge der nur geringen Zuströmung der Bremszylinderkolben vorgeht.
Das Steuerventil St selbst bleibt in Lösestellung, da die Bohrung 9 der Spindelführung des Ventils 10 so bemessen ist, dass im Vereine mit einer etwa vorhandenen engen Füllnut oder aber auch ohne eine solche die normale Empfindlichkeit gewahrt bleibt.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.