DE578407C - Druckluftbremseinrichtung - Google Patents
DruckluftbremseinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine selbsttätige Druckluftbremse.
Besonders bei langen Zügen besteht die Gefahr, daß beim Anziehen der Bremsen heftige
schädliche Stöße auftreten, infolge der Tatsache, daß die Bremsen am vorderen Zugende
früher als die am hinteren Zugende angezogen werden. Die einzelnen Wagen laufen dann
heftig gegeneinander auf und verursachen damit to die erwähnten Stöße.
Die Erfindung betrifft in erster Linie eine Einrichtung, mit der das Anziehen der Bremsen
an den Fahrzeugen des vorderen Zugendes verzögert wird, so daß die Bremsen am vorderen
Zugende fast gleichzeitig mit denen am hinteren Zugende angezogen werden.
Eine Ausführungsform der Erfindung ist auf der Zeichnung dargestellt. Fig. 1 zeigt die
Bremseinrichtung mit dem Steuerventil in der normalen Lösestellung, Fig. 2 die Bremseinrichtung
in der Stellung, die die Teile am vorderen Zugende einnehmen, wenn der Leituhgsdruck
zwecks Lösung der Bremsen erhöht wird.
Die Bremseinrichtung enthält ein Steuerventil mit dem Steuerkolben 1, dessen Kammer
2 an seiner einen Seite mit der Bremsleitung 3 verbunden ist. Die Schieberkammer 4
an der anderen Kolbenseite ist mit dem üblichen Hilfsbehälter 5 verbunden, sie enthält den
Hauptschieber 6 und den Abstufungsschieber 7, der vom Kolben 1 mittels der Kolbenstange 8
gesteuert wird.
Das gezeichnete Steuerventil hat die Bauart, mit welcher das Lösen der Bremse verzögert
werden kann. Ein diesem Zweck dienender Anschlag 9 berührt das innere Ende der Kolbenstange
8 und steht unter dem Einfluß einer Feder 10.
Es ist ein Schaltventil vorgesehen, das zwei Biegehäute 11 und 12 enthält, die durch eine
Stange 13 verbunden werden und einen Schieber 14 steuern, der sich in der Schieberkammer 15
befindet. Eine Feder 16 wirkt auf einen Rollenkorb 17, 18 ein, mit dem der Schieber 14 auf
seinem Sitz gehalten wird.
Das Schaltventil bewirkt das Ein- und Ausschalten eines Regelventils (Mindestdruckventils),
das sich aus einer Kugel 19 und einem Kolben 20 zusammensetzt, dessen Stange 21
sich gegen die Kugel 19 anlegt. Eine Feder 22 belastet den Kolben 20 und ist bestrebt, den
Kolben nach oben zu bewegen, so daß er das Ventil 19 öffnet.
Es ist ferner ein Druckbegrenzungsventil vorgesehen, dessen Biegehaut 23 von einer Feder 24
beeinflußt wird und mit einem Ventilkörper 25 verbunden ist. Die Kammer 26 an der einen
Seite der Biegehaut ist an den Bremszylinder 27
leufcdwss Museum
Bibiioihek
angeschlossen. Das Ventil 25 steuert die Verbindung zwischen einem. über Kanal 28 zum
Sitz des Schiebers 6 führenden Kanal 64 und der Kammer 26 sowie dem Bremszylinder 27.
Zur Steuerung des Schaltventils dient ein Hilfssteuerventil mit einer Biegehaut 29. Die
Kammer 30 an der einen Seite der Biegehaut ist über Kanal 31 mit der Bremsleitung 3 verbunden.
Die Schieberkammer 32 an der anderen Seite der Biegehaut steht über Kanal 33 mit der
Kammer 34 und dem Hilfsbehälter 5 in Verbindung. In der Kammer 32 befindet sich ein
Schieber 35, der mittels der Stange 36 von der Biegehaut 29 bewegt wird. Gegen das untere
Stangenende legt sich ein von einer Feder 38 beeinflußter Anschlag 37 an, so daß die Feder 38
der Abwärtsbewegung der Stange 36 aus der gezeichneten Normalstellung heraus entgegenwirkt.
Wird die Bremsleitung bei der in Fig. 1 gezeichneten
Stellung des Steuerventils mit Druckluft aufgeladen, dann fließt die Luft aus der
Leitung 3 zur Kolbenkammer 2 und über die Füllungsnut 39 um den Kolben 1 herum zur
Schieberkammer 4, zur Kammer 34 und zum Hilfsbehälter 5. Der Schnellbremsbehälter 4 wird
in dieser Stellung aus der Schieberkammer 4 über den Kanal 41 im Hauptschieber 6 und den
Kanal 42 mit Luft gefüllt.
Beim Lösen der Bremse nach vorangegangenem Anziehen der Bremse kann der Steuerkolben
ι entweder in die Normallösestellung nach Fig. 1 oder in die Stellung verzögerten
Lösens nach Fig. 2 bewegt werden; dies hängt von der Größe des Druckunterschieds zwischen
Bremsleitung und Hilfsbehälter ab. Am vorderen Zugende, wo die Auffüllung der Bremsleitung
und demnach die Erhöhung des Bremsleitungsdrucks an* schnellsten vor sich geht, bewegen
sich die Steuerkolben in die innere Stellung nach Fig. 2. Der Hauptschieber 6 und der Anschlag 9
werden dann entgegen der Spannung der Feder 10 nach innen getrieben. In dieser Stellung
verzögerten Lösens ist die Verbindung über die Füllungsnut 39 unterbrochen; aus der
Leitung wird dann dem Hilfsbehälter Luft über die Füllungsnut 43 zugeführt. Der Schnellbremsbehälter
wird in der Stellung verzögerten Lösens über einen Kanal 44 aufgeladen, der über eine Verengung45 zum Kanal41 führt;
demnach wird das Auffüllen des Schnellbremsbehälters in dieser Stellung des Steuerventils
verzögert.
Das Hilfssteuerventil, das den einander entgegengesetzten Drücken der Leitung und des
Hilfsbehälters unterworfen ist, arbeitet in ähnlicher Weise wie das Steuerventil, das die
Stellung verzögerten Lösens aufweist. An den Fahrzeugen des vorderen Zugendes reicht die
Erhöhung des Leitungsdrucks beim Lösen der Bremse aus, um die Biegehaut 29 entgegen
der Feder 38 nach unten durchzubiegen, während dies nicht der Fall ist an den Fahrzeugen des
hinteren Zugendes, an denen der Druckunterschied, der durch die Erhöhung des Leitungsdrucks
geschaffen wird, kleiner ist.
Bleibt die Biegehaut 29 in ihrer Normalstellung nach Fig. 1, dann ist der zur Biegehautkammer
47 des Schaltventils führende Kanal 46 über die Höhlung 48 im Schieber 35 mit dem
Auslaßkanal 49 verbunden. Der zur Biegehautkammer 51 führende Kanal 50 ist dann über
die Höhlung 52 im Schieber 35 mit einem Kanal 53 verbunden, der zum Sitz des Hauptschiebers
6 führt. In der normalen Lösestellung des Schiebers 6 mündet der Kanal 53 in die
Schieberhöhlung 54, über die die aus dem Kanal 28 kommende Bremszylinderluft zum Auslaßkanal
55 hin ausgelassen wird.
Demnach findet zeitweise eine Luftzufuhr aus dem Bremszylinder zum Kanal 53
statt. Die hierhin gelangte Druckluft fließt zur Biegehautkammer 51, so daß die Biegehäute 11
und 12 nach rechts in die Stellung nach Fig. 1 bewegt werden. In dieser Stellung ist der zur
Kammer 57 des Kolbens 20 führende Kanal 56 über die Höhlung 58 im Schieber 14 mit dem
Kanal 59 verbunden, so daß die Unterfläche des Kolbens 20 dem Druck der Luft unterworfen
ist, die dem Bremszylinder über das Steuer- 9" ventil und den Kanal 28 zugeführt wird. Der
Kolben 20 wird demnach in seiner oberen Stellung durch die Feder 22 gehalten. Das Ventil 19
bleibt geöffnet, und zwar unabhängig von der Höhe des Bremszylinderdrucks.
An den Fahrzeugen des vorderen Zugendes erhöht sich der Bremsleitungsdruck so schnell,
daß die Biegehaut 29 entgegen der Feder 38 nach unten durchgebogen wird und das Hilfsventil
in die Stellung nach Fig. 2 kommt.
In dieser Stellung ist der Kanal 46 über die Höhlung 52 im Schieber 35 mit dem Kanal 53
verbunden. Demnach fließt beim Lösen der Bremse Bremszylinderluft zur Biegehautkammer
47. Der zur Biegehautkammer 51 führende Kanal 50 mündet dann über die Schieberhöhlung
48 und den Auslaßkanal 49 ins Freie. Die Biegehäute 11 und 12 werden dann nach
links in die Stellung nach Fig. 2 bewegt. In dieser Stellung ist der Kanal 56 vom Schieber 14
freigelegt, so daß er in die Schieberkammer 15 mündet. Die Schieberkammer 15 ist über
Kanal 60 mit der Atmosphäre verbunden, so daß in diesem Falle die Kolbenkammer 57 ebenfalls
atmosphärischen Druck hat.
Vor dem Verlassen eines Bahnhofs pflegt man die Bremsen anzuziehen und wieder zu
lösen, um sich von ihrem guten Zustande zu überzeugen. Die Schaltventile werden dabei
ielbsttätig in der oben beschriebenen Weise eingestellt, d. h. die Schaltventile am vorderen
Zugteil gelangen in die Stellung nach Fig. 2
und die Schaltventile am hinteren Zugende in die Stellung nach Fig. i.
Erfolgt eine Bremsung durch Verminderung - des Leitungsdrucks, dann kommt der Steuer-S
kolben ι in die Bremsstellung, wobei sich der Abstufungsschieber 7 so bewegt, daß er den
Kanal 61 freilegt und darauf den Hauptschieber verschiebt, · so daß der Kanal 61 mit dem
Kanal 23 zur Deckung kommt. Druckluft fließt to dann aus dem Hilfsbehälter 5 über Kanal 28
zum Kanal 62, der mit einer Verengung 63 versehen ist, und zur Kammer 26, ebenso durch
das geöffnete Ventil ig zum Kanal 62 und zur Kammer 26. Von hier fließt die Luft zum Bremszylinder
27. ·
Solange das Ventil 19 geöffnet bleibt, findet eine verhältnismäßig reichliche Luftzufuhr zum
Bremszylinder statt. An den vorderen Fahrzeugen bewirken die Umschaltventile die Entlüftung
der Kolbenkammer 57 in der beschriebenen Weise. Demnach bewegt sich der Ventilkolben 20, wenn der auf seine Oberseite
einwirkende Bremszylinderdruck ausreicht, um die Spannung der Feder 22 zu überwinden, aus
»■5 seiner oberen Stellung heraus, wobei seine Stirnfläche in voller Größe dem Bremszylinderdruck
unterworfen wird. Der Ventilkolben bewegt sich dann schnell auf seinen unteren Sitz, so
daß sich das Ventil 19 schließen kann und die weitere Luftzufuhr zum Bremszylinder über das
Ventil 19 unterbrochen wird. Zweckmäßig richtet man die Bremseinrichtung so ein, daß sich
der Kolben 20 verschiebt, wenn der Bremszylinderdruck gerade ausreicht, um den Bremskolben
nach außen zu bewegen und die Bremsklötze gegen die Fahrzeugräder anzulegen.
Wenn sich das Ventil 19 schließt, findet die weitere Druckluftzufuhr zum Bremszylinder
über die Verengung 63 des Kanals 62 statt, bis der in der Kammer 26 herrschende Bremszylinderdruck
sich so weit erhöht hat, daß die Spannung der auf die Biegehaut 23 einwirkenden Feder 24 überwunden wird. In diesem
Falle wird das Ventil 25 geöffnet; die Druckluftzufuhr
zum Bremszylinder erfolgt dann über den Kanal 64, in dem eine Verengung 65 vorgesehen
ist.
An den vorderen Fahrzeugen findet also anfänglich eine Druckluftzufuhr zum Bremszylinder
statt, die gerade ausreicht, um den Bremskolben nach außen zu bewegen. Hierauf
erfolgt eine langsame Erhöhung des Bremszylinderdrucks durch die Luftzufuhr über die
Verengung 63, und zwar während einer Zeitspanne, die dem Anziehen der Bremsen am
hinteren Zugende entspricht. Nach dem Anziehen der Bremsen am hinteren Zugende öffnet sich schließlich das Ventil 25, so daß
eine schnellere Steigerung des Bremsdrucks am vorderen Zugende stattfinden kann.
An den hinteren Fahrzeugen, an denen die Schaltventile die Stellung nach Fig. 1 einnehmen,
fließt der. Kammer 57 über Kanal 56 ebenso. Druckluft zu wie dem Bremszylinder.
Die einander entgegenwirkenden -. Luftdrücke auf den Ventilkolben 20 heben sich demnach
auf, so daß die Feder 22 den Ventilkolben 20 gegen seinen oberen Sitz hält und das Ventil 19
während der ganzen Bremsung geöffnet bleibt.
Infolgedessen kann der Bremszylinderdruck am hinteren Zugende schneller steigen als am
vorderen Zugende.
Wird der Bremsleitungsdruck zwecks Anziehens der Bremse vermindert, dann geht die
Biegehaut 29 aus der Stellung nach Fig. 1 heraus nach oben, so daß die Schieber 35 am
vorderen Zugteil aus der Stellung nach Fig. 2 in die Stellung nach Fig. 1 gelangen. Auf die
Umschaltventile, die vorher in die Stellung nach Fig. 2 gebracht waren, hat dies jedoch kernen
Einfluß, wenn im Bremszylinder kein Druck zurückgehalten ist. In diesem Zusammenhange
mag erwähnt werden, daß das Hilfsventil schneller anspricht als das Steuerventil
und infolgedessen bei der Verminderung des Leitungsdrucks zwecks Anziehens der Bremse
schon in seine obere Stellung gelangt, bevor das Steuerventil in die Betriebsbremsstellung
kommt. Ist nun im Bremszylinder kein Druck zurückgehalten,- dann fließt auch keine Luft 9°'
durch den Kanal 53, wenn der Schieber 35 in seine obere Stellung kommt. Infolgedessen
fließt auch keine Luft über Schieberhöhlung 52 und Kanal 50 zur Biegehautkammer 51. Am
vorderen Zugende, wo die Umschaltventile die Stellung nach Fig. 2 - einnehmen, verbleiben
demnach die Umschaltventile in dieser Stellung, vorausgesetzt, daß im Bremszylinder kein
Druck zurückgehalten ist.
Wird der Leitungsdruck zwecks Lösens der Bremse erhöht, dann werden die Hilfsventile
in der beschriebenen Weise bewegt, so daß die Umschaltventile entsprechend eingestellt
werden. Diese Einstellung hängt davon ab, ob sich das betreffende Umschaltventil am
vorderen - oder am hinteren Zugende befindet.
Dadurch, daß ein vom Steuerventil unabhängiges Hilfsventil für die Einstellung des
Umschaltventils benutzt wird, kann man diese Einstellung ganz nach Wunsch vornehmen,
wodurch eine größere oder kleinere Anzahl von Fahrzeugen am vorderen Zugende zum
Einnehmen der Stellung nach Fig. 1 veranlaßt werden, indem man lediglich die Spannung
der Feder 38 verändert, so daß ein größerer oder kleinerer Druckunterschied zur Durchbiegung
der Biegehaut 29 nach unten erforderlich wird.
Bei der Fahrt eines Zuges im Gefälle ist es nicht nötig oder wünschenswert, die Erzeugung
des Bremszylinderdrucks am' vorderen Zugende zu verzögern. In Rücksicht hierauf
leuhdies Museum)
Bibliothek
ist eine Einrichtung getroffen, mittels der sämtliche Schaltventile so eingestellt werden
können, daß alle Regelventile (Mindestdruckventile) des Zuges ausgeschaltet werden.
Für diesen Zweck wird der Druck der Luft benutzt, die im Bremszylinder zurückgehalten
wird, wenn der Handgriff 66 des Rückhaltventils 67 in die entsprechende Stellung gebracht
ist. Der Druck dieser Luft veranlaßt die Bewegung des Schaltventils in die Stellung,
bei der das Mindestdruckventil unwirksam ist. Wenn im Bremszylinder ein Druck zurückgehalten
ist und nunmehr nach dem Lösen der Bremse eine neue Verminderung des Leitungsdrucks
stattfindet, dann bewegt sich das Hilfsventil, wie oben beschrieben wurde, in seine
obere Stellung, bevor das Steuerventil in die Betriebsbremsstellung gelangt. Da vom vorangegangenen
Anziehen der Bremse her im Bremszylinder Druckluft zurückgehalten wurde, wird, wenn der Schieber 35 des Hilfsventils in seine
obere Stellung nach Fig. 1 bewegt wird, der Kammer 51 Druckluft aus dem Bremszylinder
über Kanal 53, Schieberhöhlung 52 und Kanal 50 zugeführt, so daß das Schaltventil in dem
Falle, wo es sich in der Stellung nach Fig. 2 befand, in die Stellung nach Fig. 1 bewegt
wird. Wenn also das Rückhaltventil 67 so eingestellt ist, daß im Bremszylinder ein Druck
zurückgehalten wird, dann gelangen sämtliche Schaltventile des Zuges in die Stellung nach
Fig. i, in welcher eine Verzögerung der Luftzufuhr zum Bremszylinder nicht stattfindet,
weil der Kolben 20 des Mindestdruckventils stets in der Stellung nach Fig. 1 verbleibt.
Auch bei sehr schnell fahrenden Zügen ist eine Verzögerung der Luftzufuhr zu den Bremszylindern
am vorderen Zugende zur Vermeidung von Stoßen nicht erforderlich. Um diese (sonst
durch das Mindestdruckventil veranlaßte) Verzögerung zu verhindern, wird nach der Erfindung
der Umstand benutzt, daß man bei schnell fahrenden Zügen einen normalen Leitungsdruck
von etwa 7 kg/cm2 benutzt, während man bei langsam fahrenden Zügen einen geringen normalen
Leitungsdruck von etwa 5,5 kg/cm2 anwendet.
Es ist eine zusätzliche Biegehaut 68 angeordnet, von der eine Stange 69 betätigt wird.
Die Stange 69 liegt konzentrisch zur Biegehaut 11; es kann mit ihr die Biegehaut 11 in
die Rechtsstellung gebracht werden. Die Kammer 70 an der einen Seite der Biegehaut 68
ist über Kanal 71 mit dem Schnellbremsbehälter 40 verbunden. Entgegen dem Luftdruck
in der Kammer 70 wirkt auf die Biegehaut 68 eine Feder 72 ein. Die Spannung der Feder 72 ist so gewählt, daß der Luftdruck
in der Kammer 70, der gleich dem normalen Leitungsdruck bei langsam fahrenden Zügen
oder kleiner als dieser Druck ist, nicht ausreicht, um die Federspannung zu überwinden, daß
dagegen bei wesentlicher Erhöhung des Luftdrucks in der Kammer 70 über den normalen
Druck bei langsam fahrenden Zügen der Luftdruck in der Kammer 70 die Federspannung
überwindet und dann die Biegehaut 68 und die Stange 69 nach rechts bewegt, so daß die
etwa links befindliche Biegehaut 11 nach rechts durchgebogen wird. Auch wird das Umschaltventil
daran gehindert, sich nach links zu bewegen, da sich die Stange 69 gegen die Biegehaut 11 anlegt, solange der Leitungsdruck auf der schnell fahrenden Zügen ent-
sprechenden Höhe gehalten wird.
Die Kammer 70 erhält den Druck des Schnellbremsbehälters 40, dessen Druck dem Leitungsdruck entspricht.
Eine Ausführungsform der Erfindung wurde im einzelnen beschrieben. Es soll jedoch betont
werden, daß die Verwirklichung des Erfindungsgedankens hierauf nicht beschränkt ist.
Claims (7)
1. Druckluftbremseinrichtung mit einem Steuerventil, welches durch Änderungen
des Leitungsdruckes betätigt wird und das Anziehen und Lösen' der Bremse bewirkt,
in Verbindung mit einem Steuerorgan nach Art der Mindestdruckventile, welches das
Maß der Luftzufuhr zum Bremszylinder bestimmt, und einem Hilfssteuerventil, das unabhängig von der Tätigkeit des Hauptsteuerventils
sich gemäß der Erhöhung des Leitungsdruckes bewegt, dadurch gekennzeichnet,
daß das Hilfssteuerventil die Tätigkeit des Mindestdruckventils regelt, um das gleichzeitige Anziehen aller Bremsen
des Zuges zu erreichen.
2. Bremseinrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß mittels des
Hilfsventils (35) ein Schaltventil (14) eingestellt wird, das die Tätigkeit des Regelventils
(19) regelt.
3. Bremseinrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine solche Einrichtung,
daß das Schaltventil (14) auch nach Maßgabe des normalen Leitungsdruckes gesteuert
werden kann.
4. Bremseinrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine solche Einrichtung,
daß das Schaltventil (14) auch durch den Druck gesteuert werden kann, der im
Bremszylinder zurückgehalten wird, wenn die Bremse nach vorangegangenem Anziehen
gelöst wird.
5. Bremseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Hilfsventil
(35) durch eine Biegehaut (29) o. dgl. betätigt
wird, die einerseits vom Leitungsdruck, anderseits vom Hilfsbehälterdruck und einer
Feder (38) beeinflußt wird.
6. Bremseinrichtung nach Anspruch 4 und 5, bei der das Schaltventil durch Biegehäute
o. dgl. bewegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Hilfsventil (35) in seiner einen Stellung die Zufuhr von Luft mit
Bremszylinderdruck zur Biegehaut (11) bewirkt und eine Verbindung zwischen der
Biegehaut (12) und der Atmosphäre herstellt, während das Hilfsventil (35) in seiner
anderen Stellung die Biegehaut (11) mit der Atmosphäre verbindet und der Biegehaut
(12) Luft mit Bremszylinderdruck zuführt.
7. Bremseinrichtung nach. Anspruch 6, bei der das Regelventil durch, einen Kolben
o. dgl. betätigt wird, der auf seiner einen Seite vom Bremszylinderdruck beeinflußt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltventil (14) in seiner einen Stellung
die beiden Seiten des Kolbens o. dgl. (20) verbindet, in seiner anderen Stellung dagegen
eine. Seite des Kolbens (20) mit der Atmosphäre verbindet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US489560A US1832859A (en) | 1930-10-18 | 1930-10-18 | Fluid pressure brake |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE578407C true DE578407C (de) | 1933-06-13 |
Family
ID=23944357
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEW86656D Expired DE578407C (de) | 1930-10-18 | 1931-08-09 | Druckluftbremseinrichtung |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US1832859A (de) |
DE (1) | DE578407C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE957307C (de) * | 1953-09-11 | 1957-01-31 | Westinghouse Air Brake Co | Druckluftbremseinrichtung fuer Schienenfahrzeuge mit Dreidrucksteuerventil und Beschleuniger |
-
1930
- 1930-10-18 US US489560A patent/US1832859A/en not_active Expired - Lifetime
-
1931
- 1931-08-09 DE DEW86656D patent/DE578407C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE957307C (de) * | 1953-09-11 | 1957-01-31 | Westinghouse Air Brake Co | Druckluftbremseinrichtung fuer Schienenfahrzeuge mit Dreidrucksteuerventil und Beschleuniger |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US1832859A (en) | 1931-11-24 |
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