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Druckluftbremseinrichtung für Schienenfahrzeuge mit Dreidrucksteuerventil
und Beschleuniger Die Erfindung bezieht sich auf Druckluftbremseinrichtungen, insbesondere
auf für europäische Eisenbahnen geeignete Druckluftbremseinrichtungen, wie sie in
der USA.-Patentschrift 2 7o7 I34 beschrieben sind.
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Aufgabe der Erfindung ist in erster Linie die Verbesserung derartiger
Bremseinrichtungen. Nach der Erfindung sind bei Druckluftbremseinrichtungen für
Schienenfahrzeuge mit Dreidrucksteuerventil und Beschleuniger, wobei die Verbindung
zwischen der Hauptleitung und dem Vorratsbehälter gedrosselt ist, zwei Drosseln
und ein Rückschlagventil in der Behälterfüll- und -überladungsrückströmverbindung
angeordnet, derart, daß Druckluft aus der Hauptleitung in den Vorratsbehälter nur
über die eine der beiden Drosseln strömen kann, wodurch einem Überladen des Vorratsbehälters
aus der mit dem vollen Hauptbehälterdruck beaufschlagten überladenen Hauptleitung
entgegengewirkt wird, und daß Druckluft aus dem etwa dennoch überladenen Vorratsbehälter
beschleunigt über beide. Drosseln in die inzwischen auf normalen Betriebsdruck gebrachte
Hauptleitung zurückströmen kann, wobei die Durchflußleistung der beiden Drosseln
zusammengenommen nur so groß ist, daß eine zum Ansprechen des Beschleunigungsgliedes
ausreichende
Minderung des Hauptleitungsdruckes gegenüber dem Vorratsbehälterdruck erreicht wird.
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Weitere Aufgaben und Vorteile der Erfindung sind aus der im folgenden
gebrachten ausführlicheren Beschreibung ersichtlich. In der Zeichnung sind Fig.
I und IA eine Druckluftbremseinrichtung nach der Erfindung in schematischer Ansicht,
und Fig. 2 ist die Abwicklung eines in den Fig. I und IA im Schnitt gezeichneten
Steuerventils zur Verdeutlichung der in den verschiedenen Stellungen dieses Ventils
hergestellten Verbindungen.
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Die Bremsausrüstung nach der Erfindung enthält ein Bremssteuerventil
I, das bei Drucksenkungen in einer Hauptleitung 2 Druckluft aus einem Vorratsbehälter
3 in einen Bremszylinder 4 zum Anlegen der Bremsen des Eisenbahnwagens einströmen
läßt und beim Auffüllen der Hauptleitung mit Druckluft den Vorratsbehälter mit Druckluft
auffüllt und Druckluft aus dem Bremszylinder ausströmen läßt.
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Das Bremssteuerventil I besteht aus einem Rohrträger 5 mit Anschlüssen
für die Hauptleitung 2, den Vorratsbehälter 3 und den Bremszylinder 4, an dem auf
einer Seite ein Umstellventil 6, auf einer anderen Seite eine aus einem Abstufungsventil
7 und einem Bremszylindermindestdruckventil 8 zusammengesetzte Ventilkombination
und auf einer dritten Seite eine aus einem Steuerbehälterabsperrventil 9, einem
Beschleunigungsventil Io und einem Dreifachauslöseventil zusammengesetzte Ventilkombination
angebracht sind.
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Im Rohrträger 5 befinden sich ein Steuerbehälter bzw. eine Steuerkammer
12 und ein Übertragungsbehälter bzw. eine Übertragungskammer 14.
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Das Abstufungsventil 7 des Bremssteuerventils besteht aus einem Gehäuse
mit vier koaxial mit Abstand voneinander angeordneten, jeweils am Umfang in dem
Gehäuse eingespannten biegsamen Membranen 15, 16, I7, 18, wobei der Durchmesser
der Membran 16 wesentlich größer als die untereinander praktisch gleich großen Durchmesser
der übrigen Membranen ist.
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Auf die Außenfläche der Membran 15 wirkt der Druck der in einer Kammer
I9 befindlichen Druckluft, die aus der Hauptleitung 2 über eine Bohrung 2o und ein
in einer Kammer 21a angeordnetes Regelventil 21 in die Kammer I9 einströmen kann.
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Zwischen den Membranen 15 und 16 befindet sich eine Kammer 22, die
über eine Bohrung 23 in ständiger Verbindung mit dem Bremszylinder 4 steht.
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Zwischen den Membranen 16 und I7 befindet sich eine über eine Bohrung
25 ständig mit der Atmosphäre verbundene drucklose Kammer 24, während eine Schieberkammer
26 zwischen den Membranen I7 und 18 über eine Leitung 27 in ständiger Verbindung
mit dem Vorratsbehälter 3 steht. Auf die Außenfläche der Membran 18 wirkt der Druck
der Druckluft in einer über eine Bohrung 29 ständig mit dem Steuerbehälter 12 verbundenen
Kammer 28.
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In der Schieberkammer 26 befindet sich eine an einem Ende an der Membran
I7 mittels einer Schulter und einer in der atmosphärischen Kammer 24 angeordneten
Membranscheibe 3I befestigte Schieberspindel 3o, wobei eine auf die Spindel 3o aufgeschraubte
Mutter 32 die Membran I7 zwischen der Spindelschulter und der Membranscheibe eingespannt
hält. Das andere Ende der Schieberspindel steht über die beiderseits der Membran
18 angeordneten und mittels einer Mutter 35 zusammengehaltenen üblichen Membranscheiben
33, 34 in kraftschlüssiger Verbindung mit der Membran 18. Dieses Spindelende weist
eine Ausnehmung 36 auf, in der sich ein etwa kugelförmiger Ansatz 37 der Membranscheibe
33 abwälzen kann, wobei der Radius des Ansatzes kleiner ist als der Radius der Ausnehmung
der Spindel, um Relativbewegungen der Membranen zum gegenseitigen Ausrichten zu
ermöglichen. Das an der Membran 17 befestigte Ende der Schieberspindel 3o ist mit
einer entsprechenden Ausnehmung 38 versehen, über welche eine kraftschlüssige Verbindung
mit einem Ansatz 39 der mit der Membran 16 zusammenhängenden Membranscheibe 4o hergestellt
wird. Da die Membran 16 mittels einer Mutter 42 zwischen den Membranscheiben 40
und 41 eingespannt ist, besteht die kraftschlüssige Verbindung damit auch zwischen
dieser Membran und der Spindel 30.
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Die Membran 15 ist mittels einer Mutter 45 in der Kammer I9 zwischen
den Membranscheiben 43 in der Kammer 22 und 44 in der Kammer i9 eingespannt. Die
in der Kammer 22 befindliche Membranscheibe 43 hat einen in eine zentrale Bohrung
47 in der Membranscheibe 4o der Membrankombination 16, 40, 41, 42 ragenden zentralen
Ansatz 46, der geführte Relativbewegungen zum Ausrichten ohne größere Reibung zwischen
den beiden Membranen ermöglicht. Der Durchmesser des Ansatzes 46 der Membranscheibe
43 ist über den größeren Teil seiner Länge kleiner als der Innendurchmesser der
Bohrung 47 in der Membranscheibe 40, während am Ansatzende ein in der Bohrung 47
gleitend geführtes kugelförmiges Glied 48 vorgesehen ist, das diese geführten Relativbewegungen
und die Richtbewegungen ermöglicht.
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Das Abstufungsventil ? enthält weiterhin ein ausziehbar in lern Gehäuse
und koaxial zu den Membranen angeordnetes Ventilsitzglied 49 für das Regelventil
2 i .
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Das Regelventil2i besteht aus einer zum Aufliegen auf einem Sitz
50 in dem Glied 49 in einer koaxial mit dem Ventilsitz in einer passenden
Gehäusebohrung 52 gleitend angeordneten Buchse geführten Scheibe. Eine in der Bohrung
52 sich gegen das Gehäuse abstützende Druckfeder 53 sucht das Ventil 51 auf seinen
Sitz 5o zu drücken. Durch die Art der Verbindung zwischen dem Ventil 21 und der
Buchse 51 ergibt sich ein gewisses Spiel, so daß das Ventil ausreichende Bewegungsfreiheit
gegenüber der Buchse hat, um bei bestimmten, weiter unten beschriebenen Betriebszuständen
von seinem Sitz abzukippen.
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Das Ventil 21 wird durch eine Spindel 55 betätigt, die an einem
Ansatz der zu der Membran 15 gehörenden Membranscheibe 43 befestigt ist und
durch
die Kammer I9 und eine Bohrung 56 in dem Ventilsitzglied 49 gegen die Unterseite
des Ventils 2I stößt und dieses gegen die Wirkung der Feder 53 von seinem Sitz abhebt.
Die Spindel 55 ist von kleinerem Durchmesser als die Bohrung 56 im Ventilsitzglied
49, so daß Druckluft bei geöffnetem Ventil durch diese Bohrung an der Spindel vorbeiströmen
kann. Die Spindel 55 ist exzentrisch zu dem Ventilsitz 5o und dem Ventil
21 angeordnet, so daß das Ventil 21 zu Beginn der Öffnungsbewegung der Spindel 55
in an sich bekannter Weise gekippt wird, was eine feinere Regelung des Druckluftzustromes
aus der Hauptleitung 2 in die Kammer I9 ermöglicht.
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Die Feder 53 ist vorzugsweise eine leichte Feder von derart geringer
Rückstellkraft, daß das Gleichgewicht des Membransystems bei durch die Spindel 55
geöffnetem Ventil 21 nicht wesentlich gestört wird.
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In dem das Abstufungsventil 7 enthaltenden Gehäuseteil ist eine Vorratsbehälterfüllbohrung
6o vorgesehen, die in den Schieberspiegel 59 und damit in die Schieberkammer 26
mündet. Weiterhin befinden sich in diesem Gehäuseteil eine Bremszylinderbohrung
61 und eine ebenfalls in den Schieberspiegel 59 mündende Entlüftungsbohrung 62.
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Das Abstufungsventil 7 ist weiterhin mit einem auf dem Spiegel 59
gleitenden, in an sich bekannter Weise in eine Ausnehmung der Schieberspindel 30
eingesetzten und mit der Spindel beweglichen Schieber 65 versehen. Die kräftschlüssige
Verbindung des Schiebers mit der Spindel ist dabei durch Anstoßen des Schiebers
gegen die Stirnflächen der Ausnehmung gegeben. Der Schieber 65 enthält eine Nut
66 von etwas größerer Länge, als der Abstand zwischen der Bremszylinderbohrung 61
und der Entlüftungsbohrung 62 beträgt, so daß sie in der betreffenden Schieberstellung
diese beiden Bohrungen miteinander verbindet.
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In dem Schieber 65 befindet sich außerdem eine Bremszylindereinströmbohrung
67, die einerseits mit der Schieberkammer 26 in ständiger Verbindung steht und andererseits
mit der Bremszylinderbohrung 61 im Schieberspiegel in Überdeckung gebracht werden
kann, um Druckluft aus dem Vorratsbehälter von der Schieberkammer in die letztgenannte
Bohrung überströmen zu lassen. Die Längen des Schiebers 65 und die Anordnung der
Bohrungen 6oa, 6I und 62 sind derart, daß in der gezeichneten Lösestellung des Ventils
die Bremszylindereinströmbohrung 67 abgeschlossen ist und die Schiebemut 66 die
Bremszylinderbohrung 6I mit der atmosphärischen Bohrung 62 verbindet, während die
Vorratsbehälterfüllbohrung 6o zur Schieberkammer 26 hin geöffnet ist. Wird der Schieber
aus dieser Lösestellung in Richtung nach der Vorratsbehälterfüllbohrung 6oa bewegt,
so kommt er gegebenenfalls in eine Bremsstellung, in der die Bremszylindereinströmbohrung
67 die Bremszylinderbohrung 61 überdeckt, die Schiebernut 66 von dieser Bremszylinderbohrung
61 abgezogen ist und der Schieber die Füllbohrung 6oa abschließt. Der Schieber 65
hat außerdem eine zwischen seiner Lösestellung und seiner Bremsstellung gelegene
Abschlußstellung, in der er die Füllbohrung 6oa überschleift, während die Schiebernut
66 von der Bremszylinderbohrung 61 abgezogen und die Bremszylindereinströmbohrung
67 abgeschlossen und von der Bremszylinderbohrung 6I abgezogen ist.
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Weiterhin enthält das Abstufungsventil 7 ein Federanschlagsglied 7o,
gegen das sich in der Lösestellung des Schiebers 65 ein vorspringender Ansetz 7I
der Schieberspindel 3o anlegt. Das Federanschlagsglied 70 ist als eine Hülse 72
ausgebildet und umfaßt einen entsprechenden Teil der Schieberspindel 30 mit Spiel.
An einer Stirnfläche der Hülse 72 ist ein radial nach außen gerichteter Ringflansch
73 angesetzt, der sich gegen eine ringförmige Schulter 74 des Gehäuses abstützt
und zur Führung einer Gleitbewegung in einer zylindrischen Gehäusebohrung 75 dient,
wodurch beim Umsteuern des Schiebers 65 aus der Lösestellung in Richtung nach der
Membrankammer 28 die Schieberspindel 3o eine Führung erhält. An ihrem Außenumfang
wird die Hülse 72 in einem Federtellerglied 8o geführt, das mittels eines in einer
Ringnut in der Bohrung 75 eingesetzten Sprengringes 81 in der Bohrung gehalten wird.
Der ringförmige Zwischenraum zwischen dem Hülsenglied 72 und der Mantelfläche der
Bohrung 75 von dem Ringflansch 73 bis zu dem Federtellerglied 8o dient zur Aufnahme
einer zwischen diesem Ringflansch und dem Federteller wirksamen Druckfeder 83. Durch
diese Anordnung wirkt der Schieberspindel 3o und damit der Membrankombination bei
Bewegung der Membranen aus der Lösestellung in Richtung nach der Membrankammer 28
die Spannung der Feder 83 über den Ansatz 70 entgegen.
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Die Rückstellkraft der Feder 83 ist derart bemessen, daß schon ein
geringer Druckunterschied beispielsweise von 7/10 Psi (o,o5 kg/cm2) in der Kammer
I9 gegenüber der mit dem Steuerbehälter verbundenen Kammer 28 bei entlüfteter Kammer
22 die genannte Bewegung der Membranen und des Schiebers 65 zu dem weiter unten
beschriebenen Zweck bewirkt.
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Ein Vorratsbehälterrückschlagventil 9o ist in Verbindung mit dem Abstufungsventil
7 vorgesehen. Es besteht aus dem üblichen ringförmigen Ventilsitz 9I zur Aufnahme
des üblichen, durch eine Druckfeder 93 in Richtung auf dein Sitz 9I belasteten Rückschlagventiltellers
92. Darüber hinaus enthält das Ventil 9o auch noch als zusätzliche Maßnahme gegen
Undichtigkeitsverluste ein bekanntes, mit dem Tellerventil 92 in Reihe geschaltetes
Kugelrückschlagventil 94 mit Ventilsitz. Die Einlaßseite des aus dem Kugelventil
94 und dem Tellerventil 92 gebildeten Rückschlagventiis 9o ist über eine Bohrung
95 mit der Kammer i9 im Ab,-stu£ungsventil7 verbunden, während die Auslaßseite in
ständiger Verbindung @nlt einer Zweigleitung der Vorratsbehälterfüllbohrung 6o über
eine Drossel 96 und mit dem Vorratsbehälter 3 Über ein weitere Zweigleitung der
Bohrung 60, ehje Drossel 97 und eine Zweigleitung der Boirur19 27 steht.
Die
auf das Tellerrückschlagventil 92 wirkende Feder 93 ist derart bemessen, daß bei
einem beispielsweise um I7 Psi (o,I3 kg/cm2) höheren Druck auf der Einlaßseite das
Ventil öffnet und die Einlaßseite zu dem weiter unten beschriebenen Zweck mit der
Auslaßseite verbindet.
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Der Durchströmquerschnitt der Drossel 97 ist nur so gering, daß der
Vorratsbehälterdruck beim Ergänzen von das normale Maß nicht überschreitenden Druckluftverlusten
im Bremszylinder aus dem Vorratsbehälter aufrechterhalten wird, während dies bei
allen anormal starken Bremszylinderundichtigkeiten nicht mehr der Fall ist. Im Vergleich
zu der Drossel 97 hat die Drossel 96 verhältnismäßig großen Querschnitt.
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Das Bremszylindermindestdruckventil 8 enthält eine ständig mit einer
Abzweigung der Bremszylinderbohrung 61 verbundene Kammer Ioo und eine ständig mit
einer Abzweigung der zum Bremszylinder 4 führenden Bohrung 22 verbundene Kammer
IoI. Beide Kammern Ioo, IoI sind durch eine Trennwand Io2 mit einer Verbindungsöffnung
Io3 abgeteilt. Die Öffnung Io3 in der Trennwand Io2 ist auf einer Seite von einem
ringförmigen Ventilsitz Io4 umgeben, der zur Aufnahme eines in der Kammer Ioo angeordneten
Ventils Io5 dient. Durch Aufsitzen des Ventils Io5 auf seinen Sitz Io4 wird die
Verbindung zwischen den Kammern Ioo und IoI über die Öffnung Io3 unterbrochen.
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Das Ventil Io5 kann, wie in der Zeichnung dargestellt, als Hubventil
aus einem auf geeignete Weise an einem Metallglied Io6 befestigten elastischen Stoff
bestehen, wobei das Metallglied am äußeren Umfang in der Kammer Ioo geführt wird
und dadurch eine Bewegung des Ventils in Richtung auf seinen Sitz Io4 und umgekehrt
ermöglicht. Eine leichte Druckfeder Io7 sucht das Ventil Io5 auf seinen Sitz zu
drücken.
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Zur Betätigung des Ventils Io5 gegen die Spannung der Feder 107 dient
ein Kolben IIo, der mit ihm über einen Stößel III und ein Ventil II2 verbunden ist.
Der Stößel III wird an einem Ende in einer Bohrung 113 im Gehäuse geführt und ragt
durch die Kammer Ioo und die Öffnung 103 in der Trennwand Io2 in die Kammer IoI,
wo er zentrisch gegen das Ventil II2 stößt.
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Der Kolben IIo besteht aus einem ringförmigen Teil II5 und einem scheibenförmigen
Teil 116, die beide durch einen zylindrischen Teil II7 vom praktisch dem gleichen
Außendurchmesser wie der scheibenförmige Teil miteinander verbunden sind. Der Außendurchmesser
des ringförmigen Teiles 115 ist größer als der des scheibenförmigen Teiles, und
beide Teile sind gleitend innerhalb des größeren und des kleineren Teiles einer
Gehäusebohrung I2o angeordnet.
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Die eine Stirnfläche des scheibenförmigen Teiles des Kolbens IIo ist
zur Aufnahme des Ventils II2 mit einer Eindrehung mit einer zur Führung des Ventils
112 zu dem weiter unten beschriebenen Zweck zylindrischen Mantelfläche 122 versehen.
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Das Ventil 112 besteht aus einem ringförmigen Teil 123 aus elastischem
Stoff, der mit einem in der Bohrung I22 gleitend geführten Metalltellerglied 124
verbunden ist. Mittels eines in einer Ringnut in der Kolbenbohrung I22 eingesetzten
Sprengringes 125 wird das Ventil in der Eindrehung des Kolbens gehalten.
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Auf der Grundfläche des kleineren Teiles der Bohrung 12o ist ein ringförmiger
Ventilsitz 128 zur Aufnahme des Ventils 112 koaxial zu der Bohrung angeordnet. Der
zwischen dem Ventil II2 und seinem Sitz 128 gebildete Raum ist über eine Drossel
129 ständig mit der Kammer IoI verbunden. Der andere größere Teil der Bohrung I2o
ist durch eine Verschlußkappe 13o abgeschlossen. Die Verschlußkappe 130 ist mit
einem zentrisch vorstehenden Teil 131 versehen, der einen um eine Bohrung 133 angeordneten
ringförmigen Ventilsitz 132 enthält. Über eine Drossel 134 steht die Bohrung 133
in ständiger Verbindung mit dem Übertragungsbehälter 14 im Rohrträger 5.
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Die Außenmantelfläche des Teiles I3I der Verschlußkappe 13o dient
zur Halterung einer Druckfeder 136, die zwischen dieser Verschlußkappe und dem scheibenförmigen
Teil 116 des Kolbens IIo wirksam ist und den Kolben IIo ständig in Richtung auf
den Ventilsitz 128 zu bewegen sucht.
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Innerhalb des zylindrischen Teiles 117 des Kolbens IIo befindet sich
ein mit dem scheibenförmigen Teil 116 des Kolbens zusammenhängendes und aus der
Mitte des scheibenförmigen Teiles hervorragendes Glied 138, das zur Führung der
Feder 136 und zur Aufnahme eines Übertragungsbehälterentlüftungsventils 139 dient.
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Das Ventil 139 kann, wie in der Zeichnung dargestellt, als Hubventil
ausgebildet sein und aus einem ringförmigen elastischen Teil 140 bestehen, der sich
dichtend auf den Ventilsitz 132 legen kann und mit einer in einer Bohrung I42 in
dem Glied 138 gleitend geführten Scheibe I4I verbunden ist. Eine leichte Feder 143
ist innerhalb einer Eindrehung in dem hervorragenden Glied 138 derart angeordnet,
daß sie das Ventil 139 in eine durch Anstoßen der Ventilscheibe 141 gegen einem
in eine Ringnut in einer Bohrung 142 eingelegten Sprengring 144 definierte Normalstellung
zu bewegen sucl-:; .
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Die zur Aufnahme des Ventils 112 eingedreht;. Stirnfläche des Kolbens
i io ist in der Mitte mit einem vorstehenden Ansatz 146 versehen, der sich gegen
die Scheibe 124 des Ventils 112 legt und dieses unter der Wirkung der Feder 136
auf seinen Sitz 128 zu drücken sucht. In der auf Grund der Spannung der Feder 136
erreichten bezeichneten Schließstellung des Ventils 112 hält der an der Unterseite
der Ventilscheibe 124 anliegende Stößel i i i das Ventil io5 in der Kammer ioo gegen
die Wirkung einer leichten Feder 107 von seinem Sitz 104 abgehoben.
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Der durch den größeren Teil der Bohrung 12o, den Flansch i 15 und
den Zylinderteil des Kolbens i io begrenzte Raum ist über eine Gehäusebohrung i5o
mit weitem Querschnitt ständig mit dem den Ventilsitz 128 umgebenden, Raum verbunden.
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An den Ringteil 115 des Kolbens iio ist eine in Richtung auf die Verschlußkappe
130 vorstehende
ringförmige Rippe 151 angegossen, die sich dichtend
gegen einen elastischen Dichtring 152 an der Verschlußkappe legen kann und dadurch
den Hub des Kolbens begrenzt, wie weiter unten noch beschrieben wird. Weiterhin
ist in dem Flansch II5 eine kleine Leckbohrung 153 von verhältnismäßig engem Querschnitt
vorgesehen, die aus weiter unten beschriebenen Gründen beide Flanschseiten miteinander
verbindet. Die Leckbohrung 153 ist in radialer Richtung außerhalb der Ringnut 151
angeordnet.
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Die Verschlußkappe 130 enthält eine verhältnismäßig weite Bohrung
I54, durch die der größere obere Teil der Bohrung I2o mit der Atmosphäre verbunden
ist und die derart angeordnet ist, daß sie sich innerhalb der Ringrippe 151 des
Kolbens IIo befindet, wenn dieser gegen den Dichtring 152 geschoben ist.
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Das Steuerbehälterabsperrventil 9 besteht aus drei koaxial mit Abstand
voneinander im Gehäuse eingespannten biegsamen Membranen I6I und I62 sowie 16o,
wobei die untereinander gleich großen Membranen 161 und 162 geringeren Durchmesser
haben als die Membran 16o.
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Zwischen den Membranen 161 und 162 ist eine über eine Bohrung I64
an den Steuerbehälter angeschlossene Kammer 163 gebildet. Eine Schieberspindel 165
hält die beiden Membranen auseinander. Die Schieberspindel I65 ist an einem Ende
abgesetzt und zentrisch durch die Membran 162 in eine zur Atmosphäre entlüftete
Kammer 166 geführt. Mittels einer Membranscheibe I67 und einer Mutter 168 ist die
Membran 162 in ihrem Mittelteil mit der Schieberspindel 165 verbunden.
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Das andere Ende der Schieberspindel I65 ist gleichfalls abgesetzt
und zentrisch durch die Membran I6I in eine zwischen den Membranen 16o, 161 gebildete
und über eine Bohrung 170, ständig mit dem Übertragungsbehälter verbundene Kammer
170 geführt. Mittels einer Membranscheibe I7I in der Kammer I70 mit einer Mutter
I72 ist die Membran 161 mit der Schieberspindel 165 verbunden.
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Eine an der Membran 16o anliegende Membranscheibe I74 in der Kammer
I70 ist mit einem durch eine zentrische Öffnung in der Membran 16o in eine mit dem
Bremszylinder verbundene Kammer I75 auf der gegenüberliegenden Membranseite geführten
Gewindestutzen I74 versehen. Auf den Gewindestutzen I74 ist eine Membranscheibe
I76 in der Kammer I75 mit einer Mutter I77 aufgebracht, derart, daß die Membran
I6o in der Mitte zwischen den beiden Membranscheiben I73 und I76 eingespannt ist.
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Eine in der atmosphärischen Kammer I66 angeordnete und auf die Membranscheibe
I77 wirkende Steuerfeder I8o sucht die verschiedenen Teile des Absperrventils 9
in die durch Anstoßen der Schieberspindel 165 mit dem Ansatz 181 gegen eine Schulter
182 am Gehäuse bestimmte, in der Zeichnung dargestellte Normal- bzw. Füllstellung
zu bewegen.
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Das Steuerbehälterabsperrventil g enthält weiterhin einen kraftschlüssig
mit der Spindel 165 verbundenen Schieber 183, der die Verbindung sowohl zwischen
dem Vorratsbehälter 3 und dem Steuerbehälter 12 als auch über eine Drossel 184 zwischen
den beiden Behältern und der Hauptleitung 2 steuert.
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Der Schieber 183 ist mit einer Bohrung 185 versehen, die in der oben
bezeichneten Normal- oder Füllstellung eine Abzweigung der Vorratsbehälterbohrung
27 überdeckt.
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Eine zweite oder Absperrstellung des Schiebers 183, in der die Schieberbohrung
185 von der Vorratsbehälterbohrung 27 abgezogen ist, ist durch Anstoßen der Schieberspindel
165 mit einem Ansatz 186 gegen eine Schulter 187 am Gehäuse bestimmt.
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Das Beschleunigungsventil Io enthält eine an ihrem Umfang im Gehäuse
eingespannte biegsame Membran I9o. Auf der einen Seite der Membran I9o befindet
sich eine über eine Abzweigung der Bohrung 27 ständig mit dem Vorratsbehälter 3
verbundene Kammer I9I und auf der anderen Seite eine über eine Abzweigung der Bohrung
2o ständig mit der Hauptleitung 2 verbundene Kammer 192.
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Eine mit einem Schieber I97 kraftschlüssig verbundene Schieberspindel
I93 befindet sich in der an die Hauptleitung angeschlossenen Kammer I92 und ist
mittels Membranscheiben I94, I95 und einer Mutter I96 an der Membran I9o befestigt.
Auf das freie Ende der Schieberspindel I93 wirkt eine leichte Druckfeder 198, die
die Spindel mit der Membran in Richtung nach der Kammer I9I in die gezeichnete,
durch Anstoßen der Membranscheibe I95 gegen eine Schulter I99 am Gehäuse bestimmte
Abschlußstellung zu bewegen sucht, in welcher Stellung der Schieber I97 die Verbindung
zwischen einer Abzweigung der Bohrung I7oa und der an die Hauptleitung angeschlossenen
Kammer I92 unterbricht.
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Eine Schnellwirkungsstellung der Schieberspindel I93, in der der Schieber
I97 die in die Kammer I92 mündende Bohrung I7oa vom Übertragungsbehälter öffnet,
ist durch Anstoßen der Membranscheibe I94 der Schieberspindel gegen eine Schulter
2oo in der Kammer 192 bestimmt.
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Das kombinierte Bremszylinder-, Steuerbehälter-und Vorratsbehälterentlüftungsventil
II enthält eine über eine Bohrung 2o6 und die Kammer 163 im Steuerbehälterabsperrventil
9 ständig mit dem Steuerbehälter 12 verbundene Kammer 2o5 und eine über eine Abzweigung
der Bohrung 27 ständig mit dem Vorratsbehälter 3 verbundene Kammer 207. Beide
Kammern 205 und 207 sind durch eine Trennwand 2o9 mit einer Bohrung
2i0 voneinander abgeteilt. An einem Ende der Bohrung 210 befindet sich ein ringförmiger
Ventilsitz 2ii, der in die dieses Ende der Bohrung 21o umgebende Kammer 2o5 hineinragt.
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In der an dien Steuerbehälter angeschlossenen Kammer 2o5 befindet
sich ein Hubventil 215, das die Verbindung zwischen dieser Kammer und der an den
Vorratsbehälter angeschlossenen Kammer 207 über die Bohrung 2i0 steuert.
Es besteht aus dem üblichen, gegen einen Ventilsitz 211 abdichtenden
Ventilteil
aus einem elastischen Stoff, der mit einer in einer Bohrung 2I8 in einer in die
Kammer 2o5 vorragenden und den Ventilsitz 2II übergreifenden ringförmigen Rippe
2I9 gleitend geführten Scheibe verbunden ist. Eine Feder 22I in der Kammer 2o5 sucht
das Ventil 2I5 in Richtung auf seinen Sitz 211 in die gezeichnete Schließstellung
zu drücken. In geöffneter Stellung liegt das Ventil 2I5 mit der Ventilscheibe gegen
den üblichen Sprengring 222 an dem einen Ende der Bohrung 2Io an und wird dadurch
in der Bohrung gehalten.
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Das Auslöseventil II enthält weiterhin eine durch eine Bohrung 226
im Gehäuse ständig mit der Atmosphäre verbundene Kammer 225 und eine an eine Abzweigung
der Bohrung 23 angeschlossene Kammer 227. Durch eine Trennwand 228 im Gehäuse sind
die mit dem Vorratsbehälter bzw. dem Steuerbehälter verbundenen Kammern 2o7, 227
von der atmosphärischen Kammer 225 abgeteilt.
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In eine zwischen der Kammer 2o7 und der Kammer 225 vorgesehene Bohrung
23o ist ein Ventilhalter 231 mit einer Eindrehung an einem Ende zur Aufnahme eines
Hubventils 232 eingesetzt. Das Ventil 232 kann sich dichtend auf einen ringförmigen
Ventilsitz 233 in dem engen Teil der Bohrung 230 legen.
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Wie bereits oben beschrieben, besteht das Ventil 232 in an sich bekannter
Weise aus einem gegen den Sitz 233 abdichtenden Teil aus elastischem Stoff, der
mit einer in einer Bohrung 236 in der Eindrehung gleitend geführten Metallscheibe
verbunden ist. Durch den an einem Ende der Bohrung 236 angeordneten üblichen Sprengring
237 wird das Ventil 232 innerhalb der Eindrehung gehalten.
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Zwischen den beiden Stirnflächen des Ventilhalters 23I befindet sich
eine Querwand 238 mit einem zentrischen Ansatz 239 zum Betätigen des Ventils 232
in Richtung auf seinen Sitz 233 und mit vergleichsweise weiten Bohrungen 24o neben
diesem Ansatz und innerhalb der Führungsbuchse zum Überströmen von Druckluft aus
der Kammer 2o7 in die Kammer 225 bei geöffnetem Ventil 232. Zwischen die Trennwand
2o9 und die mit dem Ventil 231 zusammenhängende Querwand 238 ist eine den unteren
Teil der Bohrung 2Io umfassende Feder eingesetzt, die den Ventilhalber 231 in Richtung
nach der atmosphärischen Kammer 225 zu bewegen und dadurch das Ventil 232 über den
Ansatz 239 auf seinen Sitz 233 zu drücken sucht.
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In der Bohrung 2Io ist zwischen der Querwand 238 des Ventilhalters
23I und dem Ventil 215 ein Ventilbetätigungsstößel 245 gleitend angeordnet, der
gegen das Mittelstück der Querwand stößt und dazu dient, das Ventil 215 gegen die
Spannung der Feder 231 zu öffnen.
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In der an den Bremszylinder angeschlossenen Kammer 227 ist ein Ventil
25o von gleicher Bauart wie die Ventile 2I5 und 232 angeordnet, das sich auf einen
eine Bohrung 252 in der Trennwand 228 zwischen den Kammern 225 und 227 umgebenden
Ventilsitz 25I im Gehäuse legt. Das Ventil 250 ist mittels einer Ventilscheibe in
der Bohrung 252 geführt. Eine Feder 254 in der Kammer 227 sucht das Ventil 25o in
seine gezeichnete Schließstellung auf den Sitz 231 zu drücken.
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Zum Öffnen der Ventile 2I5, 232 und 25o aus ihren gezeichneten Schließstellungen
dient ein in der atmosphärischen Kammer 225 angeordnetes, an einem Ende mittels
eines Bolzens 261 drehbar an dem Gehäuse gelagertes und in Richtung nach den Ventilen
232 und 25o bewegliches Ventilbetätigungsglied 26o.
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An dem Ventilbetätigungsglied 26o sind Betätigungsstößel 265 und 266
angebracht, die durch Drehen des Betätigungsgliedes 26o im Uhrzeigersinn um den
Bolzen 26I in die Bohrungen unterhalb der Ventile 232, 25o eingeführt werden und
die Ventile öffnen. Durch eine Feder 270 wird das Ventilbetätigungsglied 26o normalerweise
in der gezeichneten Endstellung gehalten, in der die mit ihm zusammenhängenden Finger
265, 266 von den Ventilen 232,25o zurückgezogen sind. Durch Anstoßen eines Ansatzes
27I an der Unterseite des Betätigungsgliedes 26o an die Stirnfläche eines durch
eine Bohrung 226 in dem Gehäuse nach außen geführten und unter der Wirkung einer
außerhalb des Gehäuses angreifenden Kraft zum Betätigen des Gliedes 26o dienenden
Hebels 273 ist diese Endstellung des Betätigungsgliedes 26o festgelegt. An dem mit
dem Glied 26o in Berührung stehenden oberen Ende des Hebels 273 befindet sich ein
Ring 275, der sich gegen eine um den oberen Umfang der Bohrung 226 angeordnete ringförmige
Schulter 276 legt und damit die gezeichnete normale oder Endstellung des Hebels
bestimmt, während er außerdem noch als Drehpunkt zum An kippen des Hebels auf der
Schulter 276 dient, wie .im einzelnen weiter unten beschrieben wird.
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Das Umstellventil 6 wird von Hand betätigt und ergibt verschiedene
Zeiten zum Anlegen und Lösen der Bremsen des betreffenden Wagens je nach der in
Frage kommenden Betriebsart, nämlich Güterzug-, Personenzug- oder Schnellzugbetrieb.
Zu diesem Zweck besteht das Umstellventil 6 aus einem Drehschieber 306 mit drei
verschiedenen, in Fig. 2 angegebenen Stellungen »Güterzug« »Personenzug« und »Schnellzug«,
in die der Drehschieber mittels eines Handhebels 301 und einer Betätigungsspindel
302 gedreht werden kann. Der Drehschieber 3oo befindet sich in einer mit
der Bremszyl.inderleitung 61 verbundenen Kammer 305.
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In den Schieberspiegel des Drehschiebers 300 münden die Bremsbohrungen
3o6, 307, die über Drosseln 308 bzw. 309 mit der Bremszylinderbohrung
23 und über die Bohrung 23 und eine Drossel 31o mit der Bohrung 61 in Verbindung
stehen. Eine Entlüftungsbohrung 62 und eine Lösebohrung i i i münden gleichfalls
in den Schieberspiegel. Die Bohrung 62 ist über eine Drossel 312, eine Bohrung 313
und eine Drossel 314 mit der Atmosphäre verbunden, während die Bohrung 311 über
die Bohrung 313 und die Drossel 312 mit der Bohrung 62 verbunden ist und über eine
Drossel
315, Bohrung 313 und Drossel 314 mit der Atmosphäre in Verbindung
steht.
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In der Güterzugstellung des Umstellventils 6 sind die Bohrungen 3II,
62, 3o6 und 307 sämtlich durch den Drehschieber 300 abgeschlossen, wodurch die Bremszeit,
wie weiter unten im einzelnen noch erklärt wird, allein von der Drossel 310 und
die Lösezeit allein von den Drosseln 3I2 und 314 bestimmt wird.
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In der Personenzugstellung des Drehschiebers 300 wird über eine Schiebernut
32o eine Verbindung zwischen den Bohrungen 61 und 307 hergestellt, wodurch die Drossel
309 parallel zu der Güterzugdrossel 31o geschaltet wird und damit die Durchströmquerschnitte
dieser beiden -Drosseln gemeinsam die Bremszeit im Personenzugbetrieb bestimmen.
Gleichzeitig verbindet eine Schiebernut 321 die Bohrungen 62 und 311 miteinander,
wodurch die Lösedrossel 315 parallel zu der Lösedrossel 312 geschaltet wird, so
daß die Durchströmquerschnitte dieser beiden Drosseln in Reihe mit der Drossel 314
die Lösezeit im Personenzugbetrieb bestimmen.
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In der Schnellzugstellung des Drehschiebers 3oo verbindet eine Schiebernut
322 die Bohrungen 61, 307 und 3o6 miteinander, wodurch die Drosseln 308, 309 und
310 parallel zueinander geschaltet werden und damit die Bremszeit im Schnellzugbetrieb
bestimmen. Die Lösedrossel 315 bleibt dabei weiterhin über die Schiebernut 3z1 parallel
zu der Lösedrossel 312, die beide in Reihe mit der Drossel 3I4 die Lösezeit im Schnellzugbetrieb
bestimmen. Wirkungsweise Ist kein Druckmittel in der Bremseinrichtung vorhanden,
so befinden sich sämtliche Teile in der gezeichneten Stellung mit Ausnahme des handbetätigten
Umstellventils 6, das vorläufig in der gezeichneten Güterzugstellung angenommen
wird. Erstes Auffüllen der Bremseinrichtung Zum ersten Auffüllen der Bremseinrichtung
des Zuges oder auch zum Wiederauffüllen der Bremseinrichtung zum Zweck des Lösens
der Bremsen nach einer voraufgegangenen Bremsung ist es üblich, das nicht gezeichnete
Führerbremsventil auf der Lokomotive zunächst in eine Lösestellung zu legen, in
welcher Druckluft unter vergleichsweise hohem Druck unmittelbar aus dem üblichen
Hauptbehälter der Lokomotive in die Hauptleitung 2 an der Lokomotive überströmt.
Erst nach einer je nach den vorherrschenden Bedingungen vom Lokführer verschieden
festgesetzten bestimmten Zeit wird das Führerbremsventil in die Fahrtstellung bewegt,
in der der Druck der weiterhin in die Hauptleitung einströmenden Druckluft auf einen
normalen Wert reduziert wird, wie er in der Hauptleitung im ganzen Zuge in der Folge
ständig aufrechterhalten wird. Der Druck in der Hauptleitung auf beispielsweise
den ersten 15 Wagen wird daher anfänglich über den normalen Betriebsdruck erhöht,
wobei diese Überladung der Hauptleitung sich am stärksten auf dem der Lokomotive
zunächst gekuppelten Wagen bemerkbar macht und auf den nach hinten sich anschließenden
Wagen allmählich schwächer wird. Die Zeitdauer, während deren das Führerbremsventil
in der Lösestellung bleiben darf, ist im Verein mit der Anzahl der im Zuge mitgeführten
Wagen und deren Bremseinrichtungen bestimmend für die Anzahl der Wagen, auf denen
die Hauptleitung überladen wird, sowie für die Zeitdauer der Überladung.
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Nach Einspeisen von Druckluft auf die beschriebene Weise in die Hauptleitung
2 zum Auffüllen der Steuerbehälter 12 und Vorratsbehälter 3 an allen mit der erfindungsgemäßen
Bremseinrichtung versehenen Wagen strömt Druckluft aus der Hauptleitung 2 durch
die Bohrung 2o in Kammer 192 im Beschleunigungsventil Io und von dort durch die
Bohrung 4oo und die Drossel I84 gedrosselt in die Kammer 163 im Steuerbehälterabsperrventil
9.
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Aus der Kammer 163 im Steuerbehälterabsperrventil 9 strömt Druckluft
durch die Bohrung 185 im Schieber 183 und die Leitung 27 ungedrosselt in den Vorratsbehälter
3 und über die Bohrungen I64 und 29 in den Steuerbehälter 12 und in die Steuerkammer
28 im Abstufungsventil 7, wodurch sich in diesen ein Druck aufbaut. Die Drossel
I84 begrenzt dabei derart den Zustrom von Druckluft in die Steuer- und Vorratsbehälter
12 bzw. 3 auf den Wagen im vorderen Zugteil, daß die Neigung zu Überladungen dieser
Behälter während der Dauer der Überladung der Hauptleitung herabgesetzt und gleichzeitig
damit auf einen praktisch gleichmäßigen Druckanstieg in der Hauptleitung durch die
ganze Länge des Zuges hingearbeitet wird, da die Bremsapparate der einzelnen Wagen
praktisch in der gleichen Zeit aufgefüllt werden.
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Die Drossel 184 vermindert zwar die Neigung der Steuer- und Vorratsbehälter
12 bzw. 3 an den einzelnen Bremseinrichtungen zu Überladungen während des ersten
Auffüllens; falls die Hauptleitung 2 auf irgendeinem Wagen jedoch nach dem Auffüllen
der auf diesem Wagen befindlichen Steuer- und Vorratsbehälter 12 bzw. 3 auf den
normalen Betriebsdruck weiterhin überladen bleibt, können die beiden Behälter trotzdem
durch weiteres Einströmen von Druckluft aus der überladenen Hauptleitung über die
Drossel I84 überladen werden. In diesem Falle kann sich nach einem Merkmal der Erfindung
der höhere Druck im Steuer- und Vorratsbehälter 12 bzw. 3 nach Senken des Hauptleitungsdruckes
auf den Normalwert verhältnismäßig schnell über die Kammer 163 im Steuerbehälterabsperrventil
9 und sowohl durch die Drossel z84 als auch über eine Drossel 5oo und ein Rückschlagventil
5oz zur Hauptleitung :2 hin über die Kammer 192 im Beschleunigungsventil zo und
die Bohrung 2o ausgleichen. Infolge der Anordnung der Drosseln 184 und 5oa und des
Rückschlagventils 5oz wird das erste Auffüllen der Steuer- und Vorratsbehälter 12
bzw. 3 daher durch
die Drossel 184 begrenzt, derart, daß die Neigung
dieser beiden Behälter zu Überladungen verringert wird, während etwaige Überladungen
dieser beiden Behälter sich in kurzer Zeit über die selbsttätig vereinigten Durchströmquerschnitte
der beiden Drosseln 184 und 5oo ausgleichen können.
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Während des Auffüllens des Vorratsbehälters 3 auf die beschriebene
Weise strömt gleichzeitig Druckluft aus dem Vorratsbehälter über die Bohrung 27
in die Kammer I9I im Beschleunigungsventil Io und in die Schieberkammer 26 im Abstufungsventil
7 und aus der Kammer 26 über Bohrung Goa, Drossel 96 und Bohrung 6o auf die Auslaßseite
des Rückschlagventils 9o.
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Da die Kammer I9I im Beschleunigungsventil Io mit Druckluft aus der
Hauptleitung 2 beaufschlagt wird, kann beim ersten Auffüllen in dieser Kammer niemals
ein höherer Druck herrschen als in der an die Hauptleitung angeschlossenen Kammer
I92 auf der anderen Seite der Membran I9o, so daß die Feder I98 das Beschleunigungsventil
Io in der oben beschriebenen Abschlußstellung hält, in der die Bohrung I7oa abgeschlossen
und folglich die Verbindung des Übertragungsbehälters I4 mit der Hauptleitung unterbrochen
ist.
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Gleichzeitig strömt in allen angeschlossenen Bremseinrichtungen Druckluft
aus der Hauptleitung 2 durch die Bohrung 2o ungedrosselt in die Kammer 2I auf der
Einlaßseite des Regelventils 2I im Abstufungsventil 7 und von dort nach Maßgabe
des Ventils 21 durch die Bohrung 56 in die Kammer I9 des Abstufungsventils.
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Da die an den Bremszylinder angeschlossene Kammer 22 im Abstufungsventil
7 zu diesem Zeitpunkt drucklos ist (diese Kammer ist über Bohrung 23, Kammern IoI
und 103 im Mindestdruckventil 8, Bohrung 61, Nut 66 im Schieber 65 des Abstufungsventils
7, Entlüftungsbohrung 62 und Drosseln 312 und 314 im Umstellventil 6 mit der Atmosphäre
verbunden) und der in der Schieberkammer 26 des Abstufungsventils 7 herrschende
Druck sich nicht auf 'den Gleichgewichtszustand der Membrankombination in diesem
Ventilteil auswirkt und da die Kammer zwischen den Membranen 16, 17 ständig mit
der Atmosphäre verbunden ist, wird die Stellung der Membrankombination beim ersten
Auffüllen durch die einander entgegenwirkenden Drücke in den an die Hauptleitung
und den Steuerbehälter angeschlossenen Kammern I9 bzw. 28 bestimmt.
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Da weiterhin die an den Steuerbehälter angeschlossene Kammer 28 mit
Druckluft aus der Hauptleitung 2 über die Drossel 184 beaufschlagt wird, kann beim
ersten Auffüllen der Steuer- und Vorratsbehälter 12 bzw. 3 der Druck in dieser Kammer
ebenfalls über den in der Kammer I9 im Abstufungsventil ? herrschenden Druck ansteigen,
so daß die Membrankombination während dieser Zeit auch niemals zu einer Bewegung
aus der gezeichneten Lösestellung in Richtung nach der Kammer I9 veranlaßt werden
kann.
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Infolge des durch die Drossel 184 verzögerten Einströmens von Druckluft
in die Vorrats- und Steuerbehälter 3 bzw. I2 und in die an diese Behälter angeschlossenen
Kammern wird der durch das ungedrosselte Einströmen von Druckluft beim ersten Auffüllen
in die Kammer 2Ia im Abstufungsventil ? sich ausbildende Druck den entgegenwirkenden
Druck in der Steuerkammer 28 zu überwinden suchen. Bei Überwiegen des durch Einströmen
von Druckluft vom Hauptleitungsdruck aus der Kammer 2Ia über däs geöffnete Ventil
21 und die Bohrung 56 in der Kammer I9 entstehenden Druckes um einen durch die Spannung
der Feder 83 bestimmten Betrag gegenüber dem Druck in der Steuerkammer 28 bewegt
sich die Membrankombination in Richtung nach der Steuerkammer 28. Dadurch nähert
sich das Ventil 21 seinem Sitz 5o und drosselt das Überströmen von Druckluft aus
der Kammer 2Ia in die Kammer I9 so weit, daß das federbelastete Rückschlagventil
92 beim ersten Auffüllen der Bremseinrichtung geschlossen bleibt.
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Infolge dieser automatischen Drosselung der Druckluftströmung in die
Kammer I9 auf einen zum Öffnen des Rückschlagventils 92 nicht ausreichenden Wert
werden die Vorrats- und Steuerbehälter 3 bzw. 12 nur über die Drossel 184 wie oben
beschrieben aufgefüllt. In den Bremseinrichtungen der im hinteren Teil des Zuges
eingestellten Wagen wird der Druckanstieg in der Hauptleitung beim ersten Auffüllen
auf Grund des durch die Länge des Zuges gegebenen Druckabfalls nur noch verhältnismäßig
langsam erfolgen, derart, daß die Drücke sich über die Drossel I84 ausgleichen können,
so daß in der Kammer I9 und in der Steuerkammer 28 im Abstufungsventil 7 praktisch
Druckgleichheit besteht. In diesem Falle bleiben die Membranen im Abstufungsventil
? in der gezeichneten Lösestellung, in der das Ventil 2I geöffnet ist und der aus
der Kammer 2Ia in die Kammer I9 überströmenden Druckluft nur wenig Widerstand bietet.
Da weiterhin der Steuerbehälter 12 und die angeschlossene Steuerkammer 28 mit dem
Vorratsbehälter 3 über die Kammer 163 im Steuerbehälterabsperrventil 9 in ungedrosselter
Verbindung stehen, ist der auf der Auslaßseite des Rückschlagventils 92 herrschende
Vorratsbehälterdruck praktisch gleich dem über die Bohrung 95 aus der Kammer I9
zur Einlaßseite des Rückschlagventils 92 eingesteuerten Hauptleitungsdruck, so daß
eine Beaufschlagung des Vorratsbehälters 3 über das Rückschlagventil 92 nicht stattfinden
kann und der Behälter allein über die Drossel 184 in der beschriebenen Weise aufgefüllt
wird.
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Da der Bremszylinder über die Leitung 23, Kammern ioo, ioi im Mindestdruckventil
8, Bohrung 61, Nut 66 im Schieber 65 des Abstufungsventils 7 und Entlüftungsbohrung
62 zur Atmosphäre entlüftet bleibt und häufig auch die Kammern ioo und ioi im Mindestdruckventil8
entlüftet sind, bleibt das Mindestdruckventil beim Auffüllen der Bremseinrichtung
in der gezeichneten Stellung, in der der Übertragungsbehälter 14 über die Drossel
134, die Bohrung 133, das geöffnete Ventil 139 und die Bohrung 154 zur Atmosphäre
entlüftet ist.
Da die Beaufschlagung der Kammer 163 im Steuerbehälterabsperrventil
9 mit Druckluft keine Auswirkung auf den Gleichgewichtszustand der in diesem Ventil
enthaltenen Membranen hat und da sowohl die an den Übertragungsbehälter I4 angeschlossene
Membrankammer I7o als auch die an den Bremszylinder 4 angeschlossene Membrankammer
I75 im Steuerbehälterabsperrventil über die Bohrungen 17o" bzw. 23 zur Atmosphäre
entlüftet bleiben, bleibt auch das Steuerbehälterabsperrventil 9 während des Auffüllens
in der gezeichneten Stellung, in welcher Druckluft aus der Kammer I63 über die Bohrung
185 im Schieber I83 in die zum Vorratsbehälter 3 führende Bohrung 27 überströmt.
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Nach dem ersten Auffüllen sämtlicher Bremseinrichtungen im Zuge wird
sich bei Erreichen eines normalen, je nach der Höhe der Undichtigkeitsverluste zum
Zugschluß hin abfallenden Betriebsdruckes in der Hauptleitung und in den Steuer-
und Vorratsbehältern 12 bzw. 3 der einzelnen Wagen der gleiche Druck einstellen,
wie er auch jeweils in der Hauptleitung an dem betreffenden Wagen herrscht. Anlegen
der Bremsen Zum, Anlegen der Bremsen wird über das Führerbremsventil auf der Lokomotive
in an sich bekannter Weise eine Senkung des Druckes in der Hauptleitung 2 hervorgerufen.
Die Rückschlagventile 92, 94 im Abstufungsteil 7 der Steuerventile an den einzelnen
Wagen verhindern dabei ein Zurückströmen von Druckluft aus dem Vorratsbehälter 3
und dem Steuerbehälter I2 in die Hauptleitung :2 über Bohrung 95, Kammer i9 und
Bohrung 56 im Abstufungsventil und die zur Hauptleitung führende Bohrung 2o. Beim
Einsetzen der Drucksenkung in der Hauptleitung findet zwar ein kurzzeitiges geringfügiges
Zurückströmen durch die Drossel I84 und die Bohrung 500 über die Kammer 192 im Beschleunigungsventil
Io statt; doch hat dies keinerlei Einfluß auf die betrachteten Vorgänge.
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Infolge der über das Führerbremsventil auf der Lokomotive in der Hauptleitung
bewirkten Drucksenkung wird gleichzeitig auch der Druck in der Hauptleitung 2 auf
den ersten Wagen hinter der Lokomotive entsprechend sinken. Nach Erreichen eines
Druckabfalles beispielsweise von o,o2 kg/cm2, der in dieser Höhe auch in der Kammer
I92 im Beschleunigungsventil Io gegenüber dem Druck auf der anderen Seite der Membran
I9o wirksam ist, wird die Membran I9o nach oben gegen die Spannung der Feder 198
verschoben und der Schieber 197 in die durch Anstoßen der Membranscheibe I94 gegen
die Schulter 2oo bestimmte Schnellwirkungsstellung bewegt, in der er die zum Übertragungsbehälter
führende Bohrung II7a mit der Schieberkammer 192 verbindet.
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Durch Herstellen dieser Verbindung zwischen der Schieberkammer I92
im Beschleunigungsventil und der Bohrung I7oa strömt Druckluft vom Hauptleitungsdruck
aus der Schieberkammer über die genannte Bohrung in den Übertragungsbehälter I4
und die Membrankammer 117 im Steuerbehälterabsperrventil 9. Da der in der Kammer
163 im Absperrventil 9 auf die Membranen 161 und 162 wirkende Druck keine Bewegung
der Schieberspindel165 hervorruft, ergibt sich durch die nach Umsteuern des Beschleunigungsventils
Io in der beschriebenen Weise erfolgende Beaufschlagung der Kammer 170 im Ventil
9 eine auf die Membran I6I entgegen der Spannung der Feder 18o wirkende Kraft, die
die Membrankombination auf die Feder 18o zu bewegt. Der Schieber 183 wird dabei
in seine Abschlußstellung mitgeschleppt, in der die Schieberbohrung 185 von der
im Vorratsbehälterbohrung 27 getrennt und die Verbindung zwischen der an den Steuerbehälter
12 angeschlossenen Kammer I63 und der Hauptleitung 2 über Drossel I84, Bohrung 400
und Kammer I92 im Beschleunigungsventil Io unterbrochen ist. In dieser Abschlußstellung
des Schiebers I93 ist daher die Verbindung zwischen dem Vorratsbehälter 3 und dem
Steuerbehälter I2 und zwischen diesen beiden Behältern und der Hauptleitung 2 unterbrochen.
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Über die durch den Schieber I97 des Beschleunigungsventils Io in der
beschriebenen Schnellwirkungsstellung hergestellte Verbindung zwischen der Hauptleitung
2 und dem Übertragungsbehälter I4 fließt Druckluft aus der Hauptleitung in den Übertragungsbehälter,
und zwar über Bohrung 20, Membrankammer I92 im Ventil Io und Bohrung 17o". Die Folge
davon ist eine schnelle örtliche Druckminderung in der Hauptleitung an dem betreffenden
Wagen, wodurch die Druckminderungswelle in der Hauptleitung beschleunigt zum nächsten
Wagen weitergeleitet wird, wo - falls dieser Wagen mit der erfindungsgemäßen Bremseinrichtung
versehen ist - das Beschleunigungsventil io ebenfalls umsteuert und eine entsprechende
örtliche Drucksenkung in der Hauptleitung bewirkt und so fort von einem Wagen zum
anderen durch den ganzen Zug.
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Nach einem Merkmal der Erfindung strömt die in den Übertragungsbehälter
14 aus der Hauptleitung eingesteuerte Druckluft über die Drossel 134, die Bohrung
133, das geöffnete Ventil 139 im Mindestdruckventil 8 und die Bohrung 154 ins Freie,
derart, daß die Hauptleitung an allen mit der erfindungsgemäßen Bremseinrichtung
versehenen Wagen ständig örtlich angezapft wird, wodurch auch bei mehreren hintereinanderlaufenden
Wagen ohne Bremseinrichtung die Druckminderung in der Hauptleitung stark genug ist,
um das Beschleunigungsventil io in den nächsten Wagen ansprechen zu lassen.
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Da die Steuerventile in Europa nicht wie in Amerika zwischen Drucksenkungen
in der Hauptleitung von unterschiedlicher Höhe zur Einleitung von Betriebs- oder
Schnellbremsungen zu unterscheiden brauchen, kann die durch das Beschleunigungsventil
io bewirkte Drucksenkung in der Hauptleitung beliebig schnell verlaufen, was in
Verbindung mit der zum Ansprechen des Beschleunigungsventils
erforderlichen
sehr niedrigen Druckdifferenz die im Zuge vorhandenen Beschleunigungseinrichtungen
in beliebig schneller Aufeinanderfolge ansprechen läßt.
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Die durch das Beschleunigungsventil Io auf die beschriebene Weise
in der Hauptleitung bewirkte Drucksenkung pflanzt sich in die Kammer I9 im Abstufungsventil
7 fort, so daß nach Ausbildung eines entsprechenden Druckunterschiedes der Druck
in der abgeschlossenen Steuerkammer 28 die Membrankombination des Abstufungsventils
gegen den verminderten Hauptleitungsdruck und die Spannung der Feder 53 in der Kammer
21a nach oben bewegt.
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Die Membranen I5 bis 18 sollen sich zweckmäßig bei einer Drucksenkung
in der Kammer I9 beispielsweise von 0,14 oder 0,2I kg/cm2 gegenüber dem Druck in
der Steuerkammer 28 nach unten bewegen. Setzt die Bewegung bei dieser Drucksenkung
jedoch noch nicht ein, so wird der Druck in der Hauptleitung und damit in der Kammer
I9 durch das Beschleunigungsventil Io über Kammer 192, Bohrung 7Ioa, Übertragungsbehälter
14, Drossel 134, Bohrung 133, Ventil 139 im Mindestdruckventil 8 und Bohrung 154
weiterhin gegenüber dem in der Steuerkammer 28 herrschenden Druck gesenkt, bis der
auf die Membranen einwirkende Druckunterschied zur Einleitung der Bewegung ausreicht.
Das zwangläufige, schnellwirkende örtliche Anzapfen der Hauptleitung über das Beschleunigungsventil
Io gewährleistet daher die Verschiebung der Membranen im Abstufungsteil des Steuerventils
selbst auf einem hinter zwei oder mehreren nicht gebremsten Wagen im Zuge eingestellten
Wagen.
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Da das Beschleunigungsventil Io nur dazu dient, die Verbindung zwischen
der Hauptleitung 2 und der zum Übertragungsbehälter 14 führenden Bohrung I7oa über
die Kammer I92 herzustellen bzw. zu unterbrechen, braucht der Schieber I97 nur verhältnismäßig
klein zu sein, so daß das Ventil Io derart ausgebildet werden kann, daß es schon
auf eine sehr geringe Drucksenkung in der Hauptleitung zuverlässig in der beschriebenen
Weise anspricht, um eine zum aufeinanderfolgenden Ansprechen sämtlicher im Zuge
vorhandenen Beschleunigungseinrichtungen ausreichende Drucksenkung in der Hauptleitung
durch den ganzen Zug zu übertragen und anschließend das Abstufungsventil 7 zwangläufig
aus der gezeichneten Lösestellung in die im folgenden beschriebene Bremsstellung
umsteuern zu lassen, selbst wenn das Abstufungsventil 7 aus irgendeinem Grunde nur
träge auf eine Druckabnahme in der Hauptleitung ansprechen sollte.
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Bei der Aufwärtsbewegung der Membranen des Abstufungsventils 7 nach
einer Senkung des in der Kammer I9 herrschenden Hauptleitungsdruckes wird der Schieber
65 von der Schieberspindel 30 in die Bremsstellung mitgenommen, in der sowohl die
Füllbohrung 6oa als auch die Entlüftungsbohrung 62 und die Bremszylinderbohrung
6I voneinander abgesperrt sind und die Schieberbohrung 67 die Bremszylinderbohrung
61 überdeckt, so daß Druckluft aus dem Vorratsbehälter 3 mit verhältnismäßig großer
Geschwindigkeit über Leitung 27, Schieberkammer 26 im Abstufungsventil 7, Bohrung
67 im Schieber 65, Bohrung 61, Kammern Ioo und IoI und Bohrung Io3 im Mindestdruckventil
Io8 und Bohrung 23 in den Bremszylinder 4 einströmt. Durch dieses ungedrosselte
schnelle Einströmen von Druckluft aus dem Vorratsbehälter 3 in den Bremszylinder
wird das Spiel aus dem Bremsgestänge des Wagens genommen, und die Bremsklötze werden
in kürzester Zeit in Berührung mit den Radreifen gebracht.
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Nach Erreichen eines Bremszylinderdruckes beispielsweise von o,28
kg/cm2, bei dem die Bremsklötze gerade am Radreifen anliegen, ohne wesentliche Bremskräfte
auszuüben, wird die Spannung der auf den Kolben IIo sich abstützenden Feder I36
im Mindestdruckventil 8 durch den in der Kammer IIo auf das Ventil 112 innerhalb
des Ventilsitzes I28 wirkenden Bremszylinderdruck überwunden und der Kolben IIo
in Richtung nach der Verschlußkappe 13o bewegt, wodurch sich das Ventil 112 öffnet.
Während bei geschlossenem Ventil 112 nur die durch den Druck auf die von dem Ventilsitz
I28 eingeschlossene Fläche hervorgerufene Kraft der Spannung der Feder 136 entgegenstand,
wirkt der aus der Kammer IoI durch die Drossel 129 einströmende Bremszylinderdruck
nach Öffnen des Ventils 112 auf die Gesamtfläche des scheibenförmigen Kolbenteiles
116, so daß der Kolben IIo schlagartig in seine durch Anstoßen der ringförmigen
Rippe 151 an den Dichtring 152 in der Verschlußkappe 13o bestimmte obere Endlage
umsteuert, in welcher Stellung das Ventil 139 durch die Feder 143 auf seinen Sitz
132 gedrückt wird und weiteres Abströmen von Druckluft aus der Hauptleitung über
den Übertragungsbehälter 14 und die Drossel 134 unterbricht.
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Gleichzeitig mit dem Umsteuern des Kolbens IIo im Mindestdruckventil
8 aus der gezeichneten unteren Stellung in die beschriebene obere Stellung folgt
das Ventil Io5 mit der Spindel III unter der Wirkung der Druckfeder Io7 der Kolbenbewegung
bis zum Aufliegen des Ventils Io5 auf seinen Sitz Io4, wodurch die ungedrosselte
Verbindung zwischen dem Vorratsbehälter 3 und dem Bremszylinder 4 über die Kammern
Ioo, IoI im Mindestdruckventil8 unterbrochen wird. Nach dem Schließen des Ventils
105 erfolgt weiteres Einströmen von Druckluft aus dem Vorratsbehälter 3 in den Bremszylinder
4 über die Schieberkammer 26 im Abstufungsventil ? zum Ausüben einer Bremskraft
zwischen den nicht gezeichneten Bremsklötzen und Radreifen verzögert über die Bohrung
67 im Schieber 65, eine Abzweigung der Bohrung 61, die Drossel 31o im Umstellventil6
(falls dieses sich in der gezeichneten Güterzugstellung befindet) und die Bohrung
23. Das praktisch umgedrosselte Einschießen von Druckluft in den Bremszylinder 4
über das Mindestdruckventil zum Anlegen der Bremsklötze an die Räder wird nebenbei
noch durch die über das Umstellventil 6 in den Bremszylinder
einströmende
Druckluft unterstützt und verstärkt, um das Anlegen der Bremsklötze an die Radreifen
zu beschleunigen.
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Je nach der Stellung des Handhebels 301 am Umstellventil 6 wird entsprechend
der Art des mit der erfindungsgemäßen Bremseinrichtung ausgerüsteten Zuges und der
Betriebsart die Geschwindigkeit der beim Bremsen einströmenden Druckluft festgesetzt.
In der für den Betrieb von Güterzügen zu wählenden Güterzugstellung des Handhebels
301 strömt Druckluft, wie oben beschrieben, verhältnismäßig langsam durch die Drossel
3Io in den Bremszylinder, was zum angemessenen Verzögern eines verhältnismäßig langsam
fahrenden Güterzuges ausreicht. Bei Personenzügen befindet sich der Handhebel 3oI
des Umstellventils 6 in der Personenzugstellung, in der die E1nlaßseite der beiden
Drosseln Sog und 310 mit der Bremszylinderbohrung 23 verbunden ist, so daß die durch
die Bohrung 61 in den Bremszylinder 4 einströmende Druckluft ein schnelleres Ansteigen
der Bremskraft als nur mit der durch die Drossel 310 allein zuströmenden Druckluft
zur Folge hat. Bei Personenzügen mit hoher Reisegeschwindigkeit, bei denen der Bremszylinderdruck
noch schneller gesteigert werden soll, befindet sich der Handhebel 301 des Umstellventils
6 in der Schnellzugstellung, in der die Einlaßseite der drei Drosseln 308, 309 und
31o über die Drehschieberkammer 305 mit der Bohrung 61 verbunden ist, um Druckluft
aus der Bohrung 61 noch schneller als in den beiden vorgenannten Stellungen des
Handhebels 301 aus der Bohrung 61 in die zum Bremszylinder 4 führende Bohrung 23
überströmen zu lassen.
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Der in den Bremszylinder 4 eingesteuerte Druck pflanzt sich auch in
die Membrankammer 22 im Abstufungsventil 7 fort, wo er auch gleichsinnig mit dem
in der Kammer I9 herrschenden Hauptleitungsdruck und entgegen dem Steuerbehälterdruck
in der Kammer 28 auf die Membrankombination einwirkt. Ist die durch Betätigen des
Führerbremsventils bewirkte Drucksenkung in der Hauptleitung auf einen wählbaren
Wert beschränkt, so wird nach Ansteigen des Druckes im Bremszylinder 4 und damit
in der Kammer 22 im Abstufungsventil 7 auf einen der Druckminderung in der Kammer
I9 entsprechenden wählbaren Wert die Membrankombination mit dem Schieber 65 unter
der Wirkung des Bremszylinderdruckes in der Kammer 22 im Verein mit der Drucksenkung
in der Kammer I9 in Richtung nach der Steuerkammer 28 in die Abschlußstellung geschoben,
in der die Schieberbohrung 67 überdeckt und dadurch weiteres Einströmen von Druckluft
in den Bremszylinder 4 und von dort in die Kammer 22 unterbrochen ist. In dieser
Abschlußstellung befindet sich die Membrankombination des Abstufungsventils 7 wieder
im Gleichgewicht, und die Bewegung der Membranen in Richtung nach der Steuerkammer
28 wird unterbrochen, so daß in dieser Stellung des Schiebers 65 die eingesteuerte
Druckluft mit dem gewünschten Druck im Bremszylinder abgeschlossen ist. Der in der
Bremszylinderkammer 22 im Abstufungsventil 7 herrschende Druck wirkt sowohl auf
die Membran 15 als auch auf die Membran 16. Da jedoch die Membran 16 größeren Durchmesser
hat als die Membran 15, überwiegt die nach unten gerichtete Kraft der Membran 16
die nach oben gerichtete Kraft der Membran 15, so daß folglich die aus der Beaufschlagung
der Kammer 22 resultierende Kraft auf die Membrankombination entgegen dem Druck
in der Steuerkammer 28 wirkt. Das Flächenverhältnis der Membranen 15, 16 ist derart,
daß ein zu der Hauptleitungsdruckminderung in der Kammer I9 einem bestimmten Verhältnis
stehender Bremszylinderdruck in der Kammer 22 zum Verschieben der Membrankombination
in die beschriebene Abschlußstellung erforderlich ist, wobei dieses im Abstufungsventil
7 wirksame Druckverhältnis beispielsweise 2,5: 1 beträgt; d. h. für je o,o7 kg/cm2
Druckabnahme in der Kammer I9 sind o,I8 kg/cm2 Bremszylinderdruck in der Kammer
22 erforderlich, um die Membranen in die Abschlußstellung des Schiebers 65 zu bewegen,
in der das weitere Nachströmen von Druckluft aus dem Vorratsbehälter 3 in den Bremszylinder
4 über die Schieberkammer 26 und die Schieberbohrung 67 unterbrochen ist.
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Zum Verstärken einer voraufgegangenen Bremsung ist der Druck in der
durchgehenden Hauptleitung 2 entsprechend der gewünschten Verzögerung weiter zu
senken. Diese Drucksenkung wirkt sich an den einzelnen Wagen in der Membrankammer
I9 im Abstufungsventil 7 aus und verursacht eine Störung des Gleichgewichtes der
auf die Membranen ausgeübten Kräfte, und zwar im Sinne des in der Steuerkammer 28
herrschenden Druckes. Als Folge dieser Gleichgewichtsstörung bewegt sich die Membrankombination
in Richtung nach der- Kammer I9 und steuert dabei den Schieber 65 aus der Abschlußstellung
in die Bremsstellung um, in der die Schieberbohrung 67 wiederum die Bremszylinderbohrung
61 überdeckt und Druckluft aus dem Vorratsbehälter 3 wie oben beschrieben in den
Bremszylinder 4 überströmt. Auf Grund des entsprechend der in Kammer I9 wirksamen
Hauptleitungsdruckminderung in Kammer 22 ansteigenden Bremszylinderdruckes wird
die Membrankombination des Abstufungsventils 7 in Richtung nach der Steuerkammer
28 verschoben, wobei der Schieber 65 wieder in seine Abschlußstellung mitgeschleppt
wird, so daß der Bremszylinder 4 mit dem gewünschten Druck abgeschlossen wird. Durch
derartiges stufenweises Senken des Hauptleitungsdruckes lassen sich entsprechende
Drucksteigerungen im Bremszylinder 4 und damit jede gewünschte Bremskraft erreichen.
Statt dessen kann der Hauptleitungsdruck aber auch in .einer einzigen Stufe gesenkt
werden, was eine entsprechende kontinuierlich ansteigende Bremskraft ergibt.
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Nach Erreichen eines über das Abstufungsventil eingesteuerten maximalen
Bremszylindcrdruckes, beispielsweise von 3,5 kg/cm2, der auch in der Membrankammer,
22 auf die Membran 16 wirkt, wird die Membrankombination entgegen dem Druck in der
Steuerkammer 28 von beispielsweise
5 kg/cm2 in die der Abschlußstellung
des Schiebers 65 entsprechende Stellung geschoben und in dieser zusammen mit dem
Schieber selbst bei weiterer Minderung des in der Kammer I9 vorhandenen Hauptleitungsdruckes
gehalten. Ist der maximale Bremszylinderdruck von 3,5 kg/cm2 erreicht, so wird eine
in der Kammer I9 im Abstufungsventil 7 sich auswirkende Senkung des Hauptleitungsdruckes
unter den dem maximalen Bremszylinderdruck entsprechenden Wert keine Bewegung der
Membrankombination mit dem Schieber 65 aus der Abschlußstellung in die Bremsstellung
zur Folge haben, sondern sowohl die Membranen I6 bis I8 als auch der Schieber 65
bleiben trotz dieser übermäßigen Drucksenkung in der Hauptleitung und in der Kämmer
I9 in der Abschlußstellung, während die Membran I5 mit den Membranscheiben 43, 44
sich von der Membran I6 mit den Membranscheiben 40, 4I fort- und, dem höheren Druck
in der Kammer 22 folgend, in Richtung nach der Kammer I9 bis zum Anschlag der ringförmigen
Rippe 503 an der Membranscheibe 44 gegen die Schulter 5o2 im Gehäuse des Abstufungsventils
7 bewegt, worauf die Bewegung der Membran I5 und ihrer Membranscheiben von der Membran
I6 fort zum Stillstand kommt.
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Aus dem Vorstehenden geht hervor, daß eine Bremsung in, beliebigen
Stufen oder auf Wunsch auch in einer einzigen Stufe durchgeführt werden kann. Durch
Schließen des Ventils 105 im Mindestdruckventil wird der Zustrom von Druckluft in
den Bremszylinder 4 auf den Querschnitt der Drossel 3Io und/oder der Drosseln 3o8
und Sog im Umstellventil je nach der Stellung des Handhebels 301 entsprechend der
Art des mit der erfindungsgemäßen Bremseinrichtung versehenen Zuges oder der Betriebsart
hinsichtlich der Fahrgeschwindigkeit begrenzt. Das Ventil Io5 schließt bei einem
Druck im Bremszylinder 4, der gerade zum Verschieben des Bremszylinderkolbens in
die Bremsstellung ausreicht, ohne jedoch dabei schon eine wirksame Bremskraft zu
erzeugen, so daß schädliche Stöße im Zuge durch Auflaufen der Wagen verhindert werden.
Darauf wird die Drossel 3Io und/oder werden die Drosseln 3o8 und Sog zur Regelung
des Druckanstieges wirksam, wodurch sich eine gleichmäßig ansteigende Bremskraft
entsprechend der jeweiligen Zug- und Betriebsart ergibt, derart, daß der Zug ohne
unzulässige Stöße verzögert oder zum Halten gebracht wird.
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Treten in der Abschlußstellung des Abstufungsventils 7 Undichtigkeitsverluste
im Bremszylinder 4 auf, derart, daß der Bremszylinderdruck unter den dem in der
Membrankammer I9 im Abstufungsventil herrschenden Hauptleitungsdruck entsprechenden
Wert absinkt, so bewegt sich die Membrankombination unter der Wirkung des überwiegenden
Druckes in der Steuerkammer 28 allmählich nach oben und läßt den Schieber 65 mit
seiner Bohrung 67 die Bohrung so weit überschleifere, daß Druckluft aus dem Vorratsbehälter
3 über die Schieberkammer 26 im Abstufungsventil 7, die Bohrungen 6I und 23 und
die entsprechenden Drosseln im Umstellventil 6 in ausreichender Menge in den Bremszylinder
4 nachströmt, so daß der Druckluftverlust im Bremszylinder ausgeglichen und der
Bremszylinderdruck auf dem der Druckminderung in der Hauptleitung entsprechenden
Wert gehalten wird. Nach Wiederherstellung des richtigen Bremszylinderdruckes in
der Kammer 22 in Übereinstimmung mit dem augenblicklich vorherrschenden Hauptleitungsdruck
in der Kammer I9 bewegt sich die Membrankombination mit dem Schieber 65 wieder in
die Abschlußstellung zurück.
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Sind die im Bremszylinder während einer Bremsung auftretenden Undichtigkeitsverluste
derart, daß der Vorratsbehälter 3 auf Grund des vorstehend beschriebenen automatischen
Nachspeisens durch das Abstufungsventil 7 erschöpft zu werden droht, so wird einer
solchen Erschöpfung des Vorratsbehälters durch Zuführen von Druckluft aus der Hauptleitung
über Bohrung 2o, Membrankammer I9 im Abstufungsventil 7, Bohrung 95, Rückschlagventil
9o, Bohrung 6o, Drossel 97 und Leitung 27 begegnet. Dieses Nachspeisen von Druckluft
aus der Hauptleitung 2 in den Vorratsbehälter 3 findet bei mäßigen Bremszylinderundichtigkeiten
jedesmal dann statt, wenn der an der Auslaßseite des Rückschlagventils 9 vorhandene
Vorratsbehälterdruck beispielsweise um o,I2 kg/cm2 unter den in der Kammer I9 im
Abstufungsventil 7 an der Auslaßseite des Rückschlagventils 9o vorhandenen Hauptleitungsdruck
fällt. Der höhere Druck in der Bohrung 95 an der Einlaßseite des Rückschlagventils
9o überwiegt darin die Spannung der Feder 93 dieses Ventils, so daß Druckluft aus
der Hauptleitung in den Vorratsbehälter überströmen kann. Die Drosselwirkung der
Drossel 97 auf den Druckluftstrom von der Hauptleitung zum Vorratsbehälter ist dabei
derart, daß das Nachspeisen in den Vorratsbehälter im Falle von außergewöhnlich
großen Bremszylinderundichtigkeiten mit drohender schneller Erschöpfung des Vorratsbehälters
auf ein Ausmaß beschränkt wird, bei dem das spätere Lösen der Bremsen durch Beaufschlagung
der Hauptleitung nicht wegen übermäßiger Anzapfung der Hauptleitung gefährdet ist.
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Außer bei Erschöpfung des Vorratsbehälters 3 infolge Nachspeisens
in den Bremszylinder überwiegt der in der Membrankammer I9I des Beschleunigungsventils
Io herrschende Vorratsbehälterdruck den Hauptleitungsdruck in der Kammer 192 stets
um so viel, daß das Beschleunigungsventil sich während einer wirksamen Bremsung
in der oberen oder Schnellwirkungsstellung befindet. Im Falle einer Erschöpfung
des Vorratsbehälters bis auf den in der Hauptleitung vorhandenen Druck schiebt jedoch
die Feder 198 das Beschleunigungsventil io in die gezeichnete untere oder Normalstellung
zurück, in der der Schieber 197 die von der Schieberkammer 192 zum Übertragungsbehälter
14 führende Bohrung 170" überdeckt. Auf die Funktion der übrigen Einrichtung hat
dies jedoch zu dem vorliegenden Zeitpunkt keinen Einfluß.
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Wird dagegen während einer Bremsung und in der Schnellwirkungsstellung
des Beschleunigungsventils
Io, in der die Bohrung I7oa mit der
Kammer I92 verbunden ist, die Hauptleitung 2 und damit die Kammer I92 im Ventil
Io beispielsweise durch Bruch einer Schlauchkupplung zwischen zwei Wagen oder Leitungsbruch
am Führerbremsventil zur Atmosphäre entlüftet, so werdender Übertragungsbehälter
14 und die Membrankammer 170 im Steuerbehälterabsperrventil durch Überströmen von
Druckluft über die Kammer I92 in die Hauptleitung drucklos. Nach einem Merkmal der
Erfindung wird das Steuerbehälterabsperrventil 9 in diesem Falle durch den Druck
in der über die Bohrung 23 ständig mit dem Bremszylinder 4 verbundenen Kammer I75
in seiner Abschlußstellung gehalten. Unter der Wirkung dieses während einer Bremsung
auf der Membran 16o ruhenden Druckes biegt sich diese bis zum Anstoßen der Membranscheibe
I73 gegen das Stirnende der Schieberspindel 165 durch und hält die Spindel mit dem
Schieber 193 in der in der Zeichnung nicht dargestellten unteren Abschlußstellung,
in der die Verbindung zwischen dem Steuerbehälter 12 und dem Vorratsbehälter 3 und
zwischen diesem und der Hauptleitung 2 über die Drossel 84 unterbrochen ist. Lösen
der Bremsen Zum Lösen der Bremsen und zum Wiederauffüllen der Bremseinrichtung mit
Druckluft wird Druckluft in die Hauptleitung 2 eingespeist, von wo sie durch die
mit der Hauptleitung in Verbindung stehende Bohrung 2o in die Kammer 2Ia im Abstufungsventil
7 strömt. In der Abschlußstellung der Membrankombination und des Schiebers 65 ist
das Ventil 21 von seinem Sitz abgehoben, so daß die Druckluft aus der Kammer 2Ia
weiter über das Ventil 21 und die Bohrung 56 in die Kammer I9 überströmt, deren
Druck dadurch erhöht wird.
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Ist der Druck in der Kammer I9 so weit angestiegen, daß er im Verein
mit der Spannung der Feder 53 und dem in der Kammer 22 wirksamen Bremszylinderdruck
den entgegenwirkenden Druck in der Steuerkammer 28 überwindet, dann bewegt sich
die Membrankombination nach unten in die durch Anliegen des Flansches 7I der Schieberspindel
3o an dem Federanschlagsglied 70 gekennzeichnete Lösestellung, in der die Verbindung
zwischen der Entlüftungsbohrung 62 und der Bremszylinderbohrung 61 über die Nut
66 im Schieber 65 wieder hergestellt und die Bohrung 6oa mit der Schieberkammer
26 verbunden ist.
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Überwiegt die zum Lösen der Bremsen oder zum Abschwächen der Bremskraft
in der an die Hauptleitung angeschlossenen Kammer I9 im Abstufungsventil 7 und damit
in der Bohrung 95 auf der Einlaßseite des Rückschlagventils 9o bewirkte Drucksteigerung
den Vorratsbehälterdruck in der Bohrung 6o auf der Auslaßseite dieses Rückschlagventils
um mindestens o,I2 kg/cm2, so öffnen die Ventile 94, 92 und lassen Druckluft aus
der Bohrung 95 in die Bohrung 6o überströmen und von dort verhältnismäßig stark
gedrosselt in zu diesem Zeitpunkt nur geringer Menge über die Drossel
97 und die Leitung 27 in den Vorratsbehälter 3. Sobald jedoch die in die
Schieberkammer 26 des Abstufungsventils 7 mündende Bohrung 6oa nach Umsteuern des
Abstufungsventils 7 in die Lösestellung als Folge der Drucksteigerung in der Kammer
I9 freigegeben wird, kann der, wie vorstehend beschrieben, zum Wiederauffüllen des
Vorratsbehälters 3 über das Rückschlagventil 9o in die Bohrung 6o geleitete Druckluftstrom
über Drossel 96, Bohrung 6oa, Schieberkammer 26 im Abstufungsventil 7 und Bohrung
27 stärker fließen. Während die Nachspeisedrossel 97 allein nur zum Nachspeisen
in den Vorratsbehälter 3 bei angelegten. Bremsen und im Falle von Undichtigkeiten
im Bremszylinder 4 dient, wird der Vorratsbehälter 3 über die vereinigten Querschnitte
der Drosseln 96 und 97 in der Lösestellung des Abstufungsventils 7 sehr schnell
aufgefüllt. Allerdings findet doch eine geringe Drosselung des Luftdruckstromes
von der Hauptleitung zum Vorratsbehälter durch die vereinigten Querschnitte der
Drosseln 96 und 97 beim Wiederauffüllen des Vorratsbehälters in der Löse stellung
des Abstufungsventils statt, wodurch, verhindert werden soll, daß zum Auffüllen
des Vorratsbehälters die Hauptleitung örtlich an den einzelnen Wagen plötzlich zu
stark angezapft und die Fortpflanzung der Druckwelle in der durchgehenden Hauptleitung
in Frage gestellt und damit das ordnungsgemäße Lösen der Bremsen an den Wagen im
hinteren Teil des Zuges gegebenenfalls verhindert wird. Der Vorratsbehälter 3 wird
so lange über die Drossel 96, 97 aufgefüllt, wie die Bohrung 6o mit der Schieberkammer
26 in Verbindung steht und der Hauptleitungsdruck in der Bohrung 95 den Vorratsbehälterdruck
in der Bohrung 6o zum Offenhalten des Rückschlagventils 92 um mindestens o,12 kg/em2
überwiegt. Nähert sich der Vorratsbehälterdruck dem Hauptleitungsdruck, beispielsweise
auf weniger als o,12 kg/cm2, so schließt das Rückschlagventil 92 unter der Wirkung
der Feder 93 und unterbricht weiteres Einströmen von Druckluft über die Bohrung
95 in den Vorratsbehälter 3 über die Bohrung 6o und die Drossel
96 bzw. 97.
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Gleichzeitig strömt in der oben beschriebenen Lösestellung des Abstufungsventils
7 Druckluft aus dem Bremszylinder q. gedrosselt über Bohrung 23, Drossel 31o im
Umstellventi1 6, Bohrung 61, Nut 66 im Schieber 65 des Abstufungsventils 7, Bohrung
62 und je nach der Stellung des Handhebels 301 des Umstellventils 6 entweder über
die hinterei.nanderliegenden Drosseln 312, 31.4 oder die parallel zueinander und
mit der Drossel 314 in Reihe liegenden Drosseln 312, 315 ins Freie, wobei-die aus
dem Bremszylinder ,4 abströmende Druckluft entsprechend der Zugart und der Betriebsart
des betreffenden Zuges gedrosselt wird. Die Drossel 312 allein mit der in Reihe
geschalteten Drossel 314 ergibt ein verhältnismäßig gleichmäßiges Lösen der Bremsen
bei verhältnismäßig langsam fahrenden Güterzügen, während die vereinigten Durchströmquerschnittä
der beiden Drosseln 312 und 315 'in Reihe mit der Drossel 314 sowohl bei normalen
Personenzügen als auch bei Schnellzügen verwendet
werden, um ein
der höheren Fahrgeschwindigkeit solcher Züge angemessenes schnelleres Lösen der
Bremsen zu erzielen.
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Diese durch gedrosseltes Auslassen von Druckluft aus dem Bremszylinder
über das in Lösestellung befindliche Abstufungsventil 7 und das Umstellventil 6
bewirkte Minderung des Bremszylinderdruckes ergibt ein allmähliches Absinken des
Bremszylinderdruckes im Verhältnis zu der Drucksteigerung in der Hauptleitung, was
sich auch in der Membrankammer 22 des Abstufungsventils 7 auswirkt. Wird der Druck
in der Hauptleitung auf weniger als den normalen Betriebsdruck gesteigert, so hat
die Druckminderung in der Kammer 22 eine allmähliche Störung des Kräftegleichgewichtes
der Membrankombination im Abstufungsventil 7 zur Folge, derart, daß der Druck in
der Steuerkammer 28 überwiegt und die Membranen in Richtung nach der Kammer I9 in
die Abschlußstellung des Schiebers 65 bewegt, so daß die Bohrung 6oa von der Schieberkammer
26 abgeschlossen und in Verbindung zwischen den Bohrungen 62 und 6I über die Schiebernut
66 und damit die weitere Entlüftung des Bremszylinders 4 unterbrochen wird.
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Nach der Rückkehr des Abstufungsventils 7 in die Abschlußstellung
unter der Wirkung des sinkenden Bremszylinderdruckes in der Membrankammer 22 ist
der dadurch eingestellte Bremszylinderdruck infolge der unterschiedlichen Flächen
der Membranen 15 und I6 dem in der Kammer I9 herrschenden Hauptleitungsdruck verhältnisgleich.,
und zwar im Verhältnis 2,5 : I, d. h., bei einer Drucksteigerung von 0,07 kg/cm2
in der Hauptleitung gegenüber dem während einer bestimmten Bremsstufe vorherrschenden
Druck ist eine Senkung des Bremszylinderdruckes um o,I7 kg/cm2 erforderlich, um
die Membrankombination in die Abschlußstellung zurückzuschieben.
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Steigt der Druck in der Hauptleitung an einem mit der erfindungsgemäßen
Bremseinrichtung ausgerüsteten Wagen zu stark an, was beispielsweise an dem der
Lokomotive zunächst gekuppelten Wagen der Fall sein kann, so bewegt sich die Membrankombination
des Abstufungsventils 7 unter der Wirkung der daraus resultierenden Überladung der
Membrankammer I9 in Richtung nach der Steuerkammer 28 und schleppt den Schieber
65 zunächst in seine durch Anstoßen des Flansches 7I der Schieberspindel 30 gegen
den Federanschlag 73 bestimmte Lösestellung, in welcher Druckluft aus dem Bremszylinder
4 über die Bohrungen 6I, 62 und die Schiebernut 66 ins Freie ausgelassen wird, während
über die freigegebene Bohrung 6oa Druckluft aus der Hauptleitung über Kammer I9,
Ventil 9o, Bohrung 6o und Drosseln 96, 97 in den Vorratsbehälter 3 einströmt. Steigt
der Hauptleitungsdruck in der Kammer I9 weiterhin übermäßig stark an, so setzt die
Membrankombination im Abstufungsventil 7 ihre Bewegung in Richtung nach der Steuerkammer
28 unter Mitnahme des Federanschlags 73 gegen die Spannung der Feder 83 fort, so
daß das Regelventil 2I sich seinem Sitz 5o nähert und dadurch den Druckanstieg in
der Kammer I9 dem daraus sich ergebenden gedrosselten Abströmen von Druckluft aus
der Kammer 22 angleicht. Durch diese mittels automatischer Betätigung des Ventils
21 bewirkte Regelung des Druckanstiegs in der Kammer I9 wird wiederum der Zustrom
von Druckluft aus der Kammer I9 in den Vorratsbehälter 3 über das Rückschlagventil
9o, die Bohrung 6o und die Drosseln 96, 97 geregelt. Auf dem der Lokomotive
zunächst gekuppelten Wagen wird infolge dieser Regelung des Zustromes von Druckluft
zur Kammer I9 die der Hauptleitung entnommene Druckluft nicht zu einem derart schnellen
Wiederauffüllen des Vorratsbehälters 3 verwendet, daß dadurch die Fortpflanzung
der Druckwelle in der Hauptleitung zum Zugschluß hin unzulässig verzögert werden
könnte. Durch diese Maßnahme werden die Abstufungsventile 7 in den Steuerventilen
der im Zugverband folgenden Wagen schnellstens zum Ansprechen gebracht, um sowohl
die Bremsen dieser Wagen zu lösen als auch die Vorratsbehälter wieder aufzufüllen.
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Steigt der Druck in der Hauptleitung 2 über den in der Steuerkammer
28 herrschenden Druck und bleibt er in dieser Höhe so lange erhalten, daß der Bremszylinderdruck
sich über die Nut 66 im Schieber 65 zur Atmosphäre ausgleichen kann, so nimmt die
Membrankombination nach Wiederherstellung des Gleichgewichtes zwischen den Drücken
in den Kammern I9 und 28 gegebenenfalls eine Stellung ein, in der das Regelventil
2I geschlossen ist und eine Überladung der an die Hauptleitung angeschlossenen Kammer
I9 über einen Druck von 0,05 kg/cm2 über den Druck in der Steuerkammer 28 verhindert.
Bei entlüftetem Bremszylinder und bis auf 0,05 kg/cm2 unter den Druck in der Kammer
I9 entsprechend der Spannung der Schließfeder 93 des Rückschlagventils 9o aufgefülltem
Vorratsbehälter 3 bleiben die Membranen des Abstufungsventils 7 so lange gegen die
Spannung der Feder 83 in dieser Stellung, wie die Überladung der Hauptleitung an
dem betreffenden Wagen andauert.
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Auf die oben beschriebene Weise läßt sich der Druck im Bremszylinder
4 durch entsprechendes abgestuftes Steigern des Druckes in der Hauptleitung 2 abgestuft
ermäßigen. Wahlweise kann der Hauptleitungsdruck auch in einer einzigen Stufe gesteigert
werden. Ist gegen Ende des Lösevorganges der Druck in der Hauptleitung 2 und damit
in der Membrankammer I9 bis auf o,I4 oder 0,21 kg/cm2 unter den normalen Betriebsdruck
gestiegen, wie er im Steuerbehälter 12 und in der Steuerkammer 28 auf der Membran
i8 wirksam ist, so bleibt die Membra,nkombination infolge des dadurch erreichten
Gleichgewichtszustandes in der gezeichneten Lösestellung, worauf der Restdruck im
Bremszylinder q. und in der Kammer 22 sich zur Atmosphäre ausgleicht und das Wiederauffüllen
des Vorratsbehälters 3 bis au.f o,12 kg/cm2 unter den Hauptleitungsdruck erfolgt.
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Nach Absinken des Bremszylinderdruckes auf einen unbedeutenden Wert,
beispielsweise 0,35 kg/cm2, drückt die Feder 136 im Mindestdruckventil
8
den Kolben IIo von der Dichtung I52 ab und in Richtung nach der Kammer IoI, so daß
das Ventil II2 sich wieder auf seinen Sitz I28 legt, während gleichzeitig das Ventil
I39 von seinem Sitz I32 abgehoben wird, worauf die im Übertragungsbehälter 4 und
in der Membrankammer 170 im Steuerbehälterabsperrventil 9 befindliche Druckluft
über Drossel 134, Bohrung 133, Ventil 139 im Mindestdruckventil 8 und Bohrung 154
zur Atmosphäre abströmt. Durch das Zurückhalten von Druckluft im Übertragungsbehälter
I4 bis zum Öffnen des Ventils 139 im Mindestdruckventil 8, was erst nach dem nahezu
vollständigen Lösen der Bremsen erfolgt, wird die zu einem stoßartigen Anlegen der
Bremsen führende Einleitung einer schnell wirkenden Druckminderung in. der Hauptleitung
vermieden, wenn während des Lösens die Hauptleitung zum Wiederanlegen der Bremsen
plötzlich entlüftet werden sollte und das Beschleunigungsventil Io daraufhin in
seine Schnellwirkungsstellung umsteuern und den Übertragungsbehälter mit der Hauptleitung
verbinden würde. Da bei der vorliegenden Anordnung der Übertragungsbehälter I4 noch
mit Druckluft beaufschlagt ist, bevor er über das Mindestdruckventil 8 in der beschriebenen
Weise ins Freie entlüftet wird, tritt bei einem gegebenenfalls notwendigen Wiederanlegen
der Bremsen eine schnell wirkende Entlüftung der Hauptleitung nicht ein.
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Ist während des beschriebenen Lösens der Bremsen das Regelventil 21
des Abstufungsventils 7 geschlossen, wie es vorübergehend auf dem der Lokomotive
zunächst gekuppelten Wagen mit überladener Hauptleitung der Fall sein kann, und
soll die Bremskraft durch entsprechendes Senken des Hauptleitungsdruckes erhöht
werden, so kann das Ventil 2I durch die Anordnung der Feder 53 und der Ventilführungsbuchse
5I öffnen und Druckluft aus der Kammer I9 in die Hauptleitung 2 zurückströmen lassen,
so daß die Membrankombination des Abstufungsventils schnellstens in die Bremsstellung
umgesteuert wird.
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Anschließend an das durch Ermäßigen des Bremszylinderdruckes auf 0,35
kg/cm2 verursachte Umsteuern des Mindestdruckventils 8 in seine untere Stellung
und nach weiterem Senken des auch in der Kammer I75 im Steuerbehälterabsperrventil
9 wirksamen Bremszylinderdruckes beispielsweise auf o,2I kg/cm2 unter der Voraussetzung
gleichzeitigen Senkens des Druckes in der an den Übertragungsbehälter angeschlossenen
Membrankammer I7o im Steuerbehälterabsperrventil 9 über die Bohrung I7oa, den Übertragungsbehälter
I4 und die Drossel I34 führt die Feder I8o die Membranen des Steuerbehälterabsperrventils
9 in die obere Endlage zurück, in der der Schieber I83 mit der Schieberbohrung I85
wieder die Bohrung 27 überschleift und die zur Hauptleitung führende, in die Schieberkammer
I63 mündende Bohrung an der Auslaßseite der Drossel I84 freigibt. Infolgedessen
gleichen sich die Drücke im Vorratsbehälter 3 und im Steuerbehälter I2 über die
Schieberkammer I63 im Steuerbehälterabsperrventil 9 aus, während beide Behälter
über die Drossel 184 und die Kammer I63 gedrosselt auf den Normaldruck aufgefüllt
werden.
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Kommt es nach dem Umsteuern des Steuerbehälterabsperrventils 9 in
die Füllstellung zu Überladungen der Steuer- und Vorratsbehälter über die Drossel
84 aus der Hauptleitung, so wird nach Herstellen des normalen Betriebsdruckes in
der Hauptleitung der höhere Behälterdruck unverzüglich über die vereinigten Querschnitte
der Drossel 184 und der automatisch durch die Anordnung des Rückschlagventils 5oI
eingeschalteten Drossel 500 ausgeglichen, wie dies bereits im Zusammenhang mit dem
ersten Auffüllen der Bremseinrichtung beschrieben ist.
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An einem mit der erfindungsgemäßen Bremseinrichtung ausgerüsteten
und in einen Personenzug eingestellten Wagen ist das Umstellventil 6 in die Personenzugstellung
zu drehen, in der die über die Drossel 309 führende Leitung geöffnet ist, so daß
nach dem bei einem bestimmten Druck im Bremszylinder 4 erfolgenden Umsteuern des
Mindestdruckventils 8 Druckluft nach Maßgabe der vereinigten Querschnitte der beiden
Drosseln 3Io, 309 in den Bremszylinder einströmt und die Bremsen in der für diese
Betriebsart erforderlichen kürzeren Zeit als im Güterzugbetrieb mit der dann allein
wirksamen Drossel 310 zum Anlegen bringt. Soll der betreffende Wagen im Schnellzugdienst
eingesetzt werden, so ist das Umstellventil 6 in die Schnellzugstellung zu drehen,
in der die über die beiden Drosseln 3o8, 309 führende Leitung parallel zu
der Drossel 310 geschaltet ist, so daß sich der für diese Betriebsart erwünschte
Anstieg der Bremskraft ergibt. Sowohl in der Personenzugstellung als auch in der
Schnellzugstellung des Umstellventils 6 sind beide Drosseln 3I5, 3I2 parallel zueinander
und wieder beide in Reihe mit der Drossel 3I4 geschaltet, so daß das für diese Zugarten
erwünschte schnellere Lösen der Bremsen gegenüber der nur die Drosseln 312, 3I4
verwendenden Güterzugstellung erzielt wird.
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Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Bremseinrichtung beim Ansprechen
auf Minderungen bzw. Steigerungen des Druckes in der Hauptleitung 2 ist, unabhängig
von der Stellung des Umstellventils, in allen Fällen die gleiche wie voirstehend
beschrieben. Wirkungsweise des Auslöseventils i i Um Druckluft aus dem Bremszylinder
4 und/oder dem Vorratsbehälter 3` und/oder dem Steuerbehälter 12 eines einzelnen
Wagens auszulassen, ist der Hebel 273 des Ventils i i von Hand zu -betätigen, wodurch
das Betätigungsglied 26o sich um den Stift 261 dreht und die Finger 265, 266 auf
die Ventilei 232, 25o zu bewegt. Bei einem bestimmten Bewegungswinkel des Betätigungsgliedes
26o hebt der Finger 266 das Ventil 25o von seinem Sitz ab, so daß Druckluft aus
dem Bremszylinder4 übern eine Abzweigung der Bohrung 23, Kammer 227, Bohrung 252,
Kammer 225 und Bohrung 226 ins Freie abströmen kann, während die Ventile 2i5
und
232 geschlossen bleiben. Durch weitere gleichsinnige Bewegung des Betätigungsgliedes
26o, wobei der Finger 266 das Ventil 25o weiterhin geöffnet hält, hebt der Finger
265 das Ventil 232 an, so daß Druckluft außer aus dem Bremszylinder 4 auch aus dem
Vorratsbehälter 3 über eine Abzweigung der Bohrung 27, Kammer 2o7, Bohrungen 240,
230 und Kammer 225 ins Freie abströmt. Durch noch weitere gleichsinnige Bewegung
des Betätigungsgliedes 26o bringt der an dem Ventil 232 anliegende Finger 265 das
Glied 23I zum Anliegen an den Stößel 245, worauf das Ventil 215 angehoben und Druckluft
aus dem Steuerbehälter I2 zusätzlich zu der aus dem Bremszylinder 4 und dem Vorratsbehälter
3 abströmenden Druckluft über Bohrung I64, Kammer I63 im Abstufungsventil 9, Bohrung
2o6, Kammer 2o5, Bohrung 2Io, Kammer 2o7 und das geöffnete Ventil 232 ins Freie
ausströmen läßt.
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Durch Betätigen des Hebels 273 in umgekehrter Richtung bzw. durch
Loslassen dieses Hebels wird das Betätigungsglied 26o unter der Wirkung der Feder
270 in die gezeichnete Endstellung zurückgeführt, in der die Finger 265, 266 außer
Eingriff mit den Ventilen 232, 25o und die Ventile 2I5, 232, 25o durch die Federn
22I, 24I, 254 geschlossen sind, so daß die Entlüftung des Steuerbehälters I2, des
Vorratsbehälters 3 und des Bremszylinders 4 damit unterbrochen ist. Zusammenfassung
Das vorstehend beschriebene mehrlösige Bremssteuerventil nach der Erfindung drosselt
das erste Auffüllen der Bremsvorrichtungen auf den im Zugverband mitgeführten Wagen,
so daß Überladungen dieser Bremsvorrichtungen verhindert werden und eine gleichmäßige
Verteilung der Druckluft beim ersten Auffüllen über die ganze Länge des Zuges zwecks
gleichmäßiger Beaufschlagung der Bremsvorrichtungen auf den einzelnen Wagen erzielt
wird. Weiterhin ermöglicht das erfindungsgemäße Bremssteuerventil ein verhältnismäßig
schnelles Zurückströmen von gegebenenfalls trotz der Gegenmaßnahmen entstandener
Überladungen in der Hauptleitung. Darüber hinaus sind in den Bremssteuerventilen
verbesserte Mittel zum Bewirken einer örtlichen schnellwirkenden Drucksenkung in
der Hauptleitung an dem betreffende Wagen vorgesehen, wodurch das Ansprechen der
Bremssteuerventile an den nachfolgenden Wagen auf diese Drucksenkung auch dann gewährleistet
ist, wenn vor diesen Wagen Wagen ohne oder mit ausgeschalteter Bremsvorrichtung
eingestellt sind.