DE2315250B2 - Drackluft-Bremsanlage für Fahrzeuge - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Druckluft-Bremsanlage
für Fahrzeuge, mit einer über ein Betriebsbremsventil betätigbaren Betriebsbremse und einer über ein
Parkbremsventil betätigbaren Federspeicher-Parkbremse, in deren zum Federspeicherbremszylinder
führende Bremsleitung eine Drosselstelle eingeschaltet ist.
Bei der aus der DE-OS 19 24 339 bekannten Druckluft-Bremsanlage liegt zwischen dem'von Hand
betätigbaren Parkbremsventil und dem Federspeicher-Bremszylinder in der Bremsleitung eine einschaltbare
Drosselstelle, deren Wirkungsweise vom Druck in der Bremsleitung bestimmt ist. Bei Betätigung der Parkbremse
wird die Bremsleitung vom Parkbremsventil entlüftet, worauf die Speicherfeder des Federspeicherbremszylinders
die Bremsen anzieht. Bei diesem normalen Bremsvorgang mit intakter Bremsleitung kommt die verzögernde Wirkung der Drosselstelle
nicht zur Geltung, da der Federspeicherbremszylinder bereits bei einer relativ geringen Druckabsenkung in
der Bremsleitung die Bremsen betätigt. Eine durch die Drosselstelle zeitlich verzögerte Bremsung erfolgt
jedoch dann, wenn beispielsweise durch Bruch der Bremsleitung ein schlagartiger Druckabfall entsteht. Ein
vom Druck in der Bremsleitung beaufschlagter Kolben, der unter einer entgegengesetzt wirkenden Federvorspannung
steht, schiebt in diesem Falle einen Drosselstift in einen Leitungsdurchgang und verzögert somit
den Druckverlust im Federspeicherbremszylinder. Auf diese Weise wird verhindert, daß beispielsweise
während der Fahrt durch Bruch der Bremsleitung ein schlagartiges Abbremsen erfolgt Trotz dieses Sicherheitsmerkmals
zeigt diese bekannte Bremsanlage den Nachteil, daß die lediglich zum Sichern eines stillstehenden
Fahrzeuges konzipierte Parkbremse sowohl beim Bruch der entsprechenden Bremsleitung als auch bei
versehentlichem Betätigen des Parkbremsventils das gesamte Fahrzeug abbremsen muß. Zum einen ist die
Bremswirkung durch die Federkraft der Fede. jpeicher-Parkbremse begrenzt Andererseits wird die relativ
schwach gebaute Parkbremse einschließlich zugeordneter Bauteile beim Abbremsen eines rollenden Fahrzeugs
übermäßig verschlissen und beansprucht Falls bei einem Fahrzeugsystem, das aus Zugmaschine und
'■5 Anhänger besteht ein derartiger Bruch der Bremsleitung
auftritt, können sich für den Fahrer gefährliche Situationen ergeben, wenn zwar die rollende Zugmaschine
durch die Parkbremse abgebremst wird, der ungebremste Anhänger jedoch zu schieben beginnt
In der DE-OS 22 56 772 ist eine Druckluft-Bremsanlage für Kraftfahrzeuge vorgeschlagen, bei der zur
Sicherung eines Fahrzeugs an stark abfallendem Gelände die Parkbremse gleichzeitig von der Betriebsbremse unterstützt werden soli, indem bei Betätigung
des Parkbremsventils in die Parkbremsstellung der absinkende Druck in der Bremsleitung zum Federspeicherbremszylir-der
gleichzeitig das Betriebsbremsventil in die Bremsstellung umsteuert Würde jedoch bei
dieser Bremsanlage die Parkbremse mehrfach betätigt,
JO bevor das Fahrzeug vollständig zum Stillstand gekommen
ist, würde die gleichzeitig mit der Betriebsbremse angelegte Parkbremse überbeansprucht und relativ
hohem Verschleiß unterworfen werden, da sie im allgemeinen für derartige Beanspruchungen nicht
J5 ausgelegt ist
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Druckluft-Bremsanlage zu schaffen, bei der nach Betätigung des
Parkbremsventils auch ein in Fahrt befindliches Fahrzeug sicher abgebremst werden kann, ohne daß die
•«ο Parkbremse übermäßigem Verschleiß oder übermäßiger
Beanspruchung unterworfen ist.
Diese Aufgabe wird bei einer Druckluftbremsanlage der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß bei
Betätigung des Parkbremsventils in die Parkbremsstellung die Drosselstelle unabhängig vom Druck in der
Bremsleitung wirksam ist und ein auf den absinkenden Druck in der Bremsleitung ansprechendes Umschaltventil
das Betriebsbremsventil in die Bremsstellung umsteuert
Auf diese Weise wird erreicht, daß bei Betätigung des Parkbremsventils der absinkende Druck in der Bremsleitung
das Betriebsbremsventil in die Bremsstellung umschaltet und damit zuerst die Betriebsbremsen
angelegt werden. Die Drosselstelle bewirkt ein verzögertes Ansprechen des Federspeicherbremszylinders;
die Parkbremsen werden dann erst angelegt, wenn das rollende Fahrzeug durch die Betriebsbremsen bereits
stark abgebremst ist. Vorteilhafterweise wirkt das Betriebsbremsventil bei angekuppeltem Anhänger auch
M) auf diesen Fahrzeugteil, so daß beispielsweise ein
Schlepper mit schwer beladenem Anhänger sowohl auf der Straße als auch abseits vom Fahrweg bei Betätigung
des Parkbremsventils sicher abgebremst wird, ohne daß durch den Schub eines ungebremsten Anhängers eine
gefährliche Fahrsituation auftreten könnte und/oder die Parkbremsen einer übermäßigen Belastung ausgesetzt
wären. Durch die kombinierte Wirkung von Betriebsbremsen und Parkbremsen kann auch bei starkem
Gefälle ein schweres Fahrzeug sicher gehalten werden.
Aufgrund der in Anspruch 2 wiedergegebenen Merkmale wird erreicht daß beim Lösen der Parkbremsen,
also beim Druckbeaufschlagen der Bremsleitung, die Drosselstelle über ein parallel geschaltetes Rückschlagventil
wirksam umgangen wird und damit die Parkbremsen unverzögert gelöst werden. Während
nach Betätigung des Parkbremsventils in die Parkbremsstellung, also beim Entlüften der Bremsleitung,
das Einrücken der Parkbremse durch die Drosselstelle ι ο so lange verzögert wird, bis die Betriebsbremsen
eingerückt sind, erfolgt bei Betätigung des Parkbremsventils in die Bremsfreigabestellung das Strömen von
Druckluft vom Parkbremsventil zum Federspeicherbremszylinder im wesentlichen ungedrossek und damit
unverzögert Auf diese Weise läßt sich vermeiden, daß der Fahrer nach Betätigung des Parkbremsventils in die
Bremsfrsigabestellung sein Fahrzeug bereits in Bewegung
setzt während die Parkbremse noch nicht völlig außer Eingriff gebracht ist.
Die Merkmale des Anspruchs 3 begehen sich auf eine vorteilhafte Ausgestaltung des Umschaltventil.
Besonders vorteilhaft erweist sich die Verwendung einer derartigen Bremsanlage bei einem aus Zugfahrzeug
und Anhänger bestehenden Kraftfahrzeugzug. >~>
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung beschrieben; in dieser
zeigt
F i g. 1 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Druckluft-Bremsan'.age für ein Zugfahrzeug mit «1
Anhänger,
Fig.2 einen Vertikalschnitt durch das in Fig. I
verwendete Zweikreis-Betriebsbremsventil und F i g. 3 den Schnitt längs der Linie 11l-lll ir/ F i g. 2.
Auf der linken Seite der gestrichelten Linie 11 in r. Fig. 1 sind diejenigen Bauelemente der Druckluft-Bremsanlage
dargestellt, die auf einem Zugfahrzeug angebracht sind, während die Bauelemente auf der
rechten Seite der gestrichelten Linie 11 am Anhänger
montiert sind. Die dargestellte Druckluft-Bremsanlage -411
läßt sich insbesondere bei einer abseits der Straße einsetzbaren Fahrzeugausrüstung, wie beispielsweise
bei Zug-Schürffahrzeugen verwenden.
Das Zugfahrzeug besitzt einen Motor oder eine andere geeignete Krafteinheit 12 und ein Getriebe 13 -r,
mit einer Ausgangswelle 14, der e:ne Parkbremse 16
zugeordnet ist. Die Krafteinheit 12 treibt einen Luftkompressor 17 an, der über eine Leitung 19, in die
ein Rückschlagventil 21 eingesetzt ist, Druckluft zu einem Hauptvorratsbebälter 18 liefert; das Rückschlag- ίο
ventil 21 verhindert ein Rückströmen von Luft dann, wenn zwischen dem Kompressor 17 und dem
Rückschlagventil eine Unterbrechung auftreten sollte.
Ein zweiter Vorratsbehälter 22 ist über eine Leitung 23, in die ein Rückschlagventil 24 eingesetzt ist, zur v>
Druckluftaufnahme mit dem Hauptvorratsbehälter 18 verbunden; das Rückschlagventil 24 verhindert,daß Luft
vom zweiten Vorratsbehälter 22 zum Hauptvorratsbehälter 18 strömt. Für den Luftkomprecsor 17 ist ein
Regler 26 vorgesehen, der den Druck im Hauptvorrats- «> behälter 18 über eine Leitung 27 erfaßt. Der
Hauptvorratsbehälter 18 liefert über eine Leitung 31 Druckluft zu einer Vorratsbehälter-Zuführöffnung 28
eines Zweikreis-Betriebsbremsventils 29, das mittels
Pedal betätigt wird; der zweite Vorratsbehälter 22 t.5
liefert über eine Leitung 33 Luft zu einer Vorratsbehälter-Zuführöffnung 32. Der Hauptvorratsbehälter 18
versorgt auch einen dritten Vorratsbehälter 36 auf dem Anhanger über eine zeitung 37 mit Druckluft; in die
Leitung 37 ist ein Rückschlagventil 38 eingesetzt, das
eine Rückströmung in der Leitung 37 vom Behälter 36 verhindert.
Wenn das Betriebsbremsventil 29 durch Niederdrükken eines Pedals 41 betätigt wird, wird die Zuführöffnung
32 mit einer Abgabeöffnung 42 verbunden, im. über eine Leitung 44 ein Druckluftsteuersigna! zu einem
Not- bzw. Sicherheits-Relaisventil 43 zu liefern. Die Zuführöffnung 28 liefert ebenfalls Druckluft zu einer
Abgabeöffnung 46, womit weiterhin über eine Leitung 49 und Verzweigungen 51 und 52 den Druckkammern
47 von Bremsbetätigungsgliedem 48 des Zugfahrzeugs
Luft zugeführt wird. Die Stange 53 des Bremsbetätigungsgliedes 48 ist durch eine (nicht gezeigte) geeignete
Einrichtung mit einer Zugfahrzeugbremse verbunden. Wenn an die Steueröffnung 56 des Sicherheits-Relaisventils
43 Steuerdruck angelegt wird, führt dieses Ventil Druckluft vom Behälter 36 über Leitungen 57; 58 und
Verzweigungen 61; 62 den Bremsbetätigungsgliedern
48 am Anhänger zu. Eine Notstc\ieröffnung 63 des
Sicherheits-Relais-Ventils 43 ist über tine Leitung 64
und die Leitung 37 mit dem Hauptvorratsbehälter 18 verbunden. Wenn der an der Notsteueröffnurg 63
anliegende Druck unter einen vorbestimmten Pegel fällt, verbindet das Sicherheits-Relaisventil 43 automatisch
den Behälter 36 mit den Bremsbetätigungsgliedern 48 und rückt dadurch die Bremsen an den Anhängerrädern
ein.
Die Parkbremse 16 wird durch eine Speicherfeder 66 angelegt, die gegen einen Kolben 67 eines Federspeicherbremszylinders
68 wirkt. Der Kolben 67 besitzt eine mit ihm starr verbundene Kolbenstange 69, deren
freies Ende mit einem Parkbremsen-Einrückhebel 71 schwenkbar verbunden ist. Der Federspeicherbremszylinder
68 besitzt eine durch einen Zylinder 73 und den Kolben 67 definierte Druckkammer 72, die über eine
Bremsleitung 77 mit einem manuell betätigten Parkbremsventil 76 verbunden ist. In der Bremsleitung 77
liegt eine Strömungssteuereinrichtung 78 mit parallelen Leitungen 7«» und 81, bei der eine Drosselstelle 82 in die
Leitung 7° und ein Rückschlagventil 83 in die Leitung 81
eingesetzt sind. Die Strömungssteuereinrichtung 78 arbeitet funktionsmäßig wie ein Drossel-Rückschlagventil;
sie ermöglicht eine relativ unbehinderte Strömung vom Parkbremsventil 76 durch das Rückschlagventil
83 zur Druckkammer 72 des Federspeicherbremszylinders
68; jedoch muß eine Entlüftungsströmung von der Druckkammer 72 vollständig durch die Drosselstelle
82 hindurch, so daß ein langsames Entlüften und langsames Einrücken der Parkbremse durch die
Speicherfeder 66 bewirkt wird. Wird das Parkbrenuventil
76 nach oben in seine Entlüftungsstellung g2zogen, dann wird die Bremsleitung 77 mit dem Auslaß
verbunden und die Leitung 86 auf der VorratsbehcJterseite
des Parkbremsventils wird gesperrt.
Wie sich im einzelnen aus F i g. 2 und 3 erkennen läßt, umfaßt der obere Teil des Betriebsbremsventils 29 eine
Not- oder Sicherheitseinrichtung mit einer Steueröffnung 87, die durch eine Leitung 88 mit der Abgabe- oder
Parkbremsseite des Parkbremsventils 76 verbunden ist Eine Vorratsbehälter-Zuführöffnung 89 der Sicherheitseinrichtung
des Betriebsbremsventils 29 ist mit den Vorratsbehältern 18 und 22 über eine Leitung 91 und
Ver/weigungsleitun ;en 92 und 93 verbunden. Die
Verzweigungsleitungen 92 und 93 enthalten Rückschlagventile 94 und 96, die ein Strömen von Druckluft
zwischen den Behältern 18 und 22 verhindern
Nach Fig.2 umfaBt das Zweikreis-Betriebsbremsventil
29 einen Betätigungskolben 101, der über eine am Pedal 41 drehbar angebrachte Rolle 102 betätigt wird;
das Pedal 41 ist über einen Schwenkzapfen 103 mit dem Ventil verbunden. Eine Abwärtsbewegung des Betäti- '>
gungskolbens 101 bewirkt, daß zwei verschiebbare
Ventilelemente 104 und 106 nach unten in Anlage an hohle Ventilkörper 107 und 108 verschoben werden, um
EntlUftungsöffnungen 109 und 111 abzuschließen, und
daß die Ventilkörper 107 und 108 von ihren Sitzflächen in
abheben, um die Vorratsbehälter-Zuführöffnung 32 mit der Abgabeöffnung 42 und die Vorrat^behälter-Zufiihröffnung
28 mit der Abgabeöffnung 46 zn verbinden. Im dargestellten Zustand des Betriebsbremsventils wird die
Luft von den Vorratsbehältern 18 und 22 abgesperrt und ι > sind die Abgabeöffnungen 42 und 46 mit der
Atmosphäre verbunden, wodurch die Rremsbctätigungsglieder 48 in Lösestellung sind.
Nach Fig. 3 umfaßt das Betriebsbremsventil eine automatisch arbeitende Sicherheitseinrichtung 121, die :u
die mit der Leitung 88 verbundene Steueröffnung 87, die an die Leitung 91 angeschlossene Vorratsbehälter-Zuführöffnung
89 und eine Entlüftungsöffnung 122 aufweist. Die Sicherheitseinrichtung 121 umfaßt eine
Arbeits-Druckkammer 123, die dann, wenn sie unter r>
Druck gesetzt ist, eine Bewegung der Ventilelemente 104 und 106 in Abwärtsrichtung in eine Bremsstellung
hervorruft. Die Druckluftzuführung zur Druckkammer 123 und die Entlüftung der Druckkammer 123 wird
durch ein Umschaltventil 124 mit einem zweiteiligen m
Ventilglied 126 mit Ventilteilen 127 und 128 gesteuert,
die durch nicht dargestellte Schraubgewinde starr miteinander verbunden sind. Das Umschaltventil 124
wird durch eine Schraubenfeder 129 in die dargestellte Stellung federvorgespannt. Der Ventilteil 127 umfaßt r>
einen Sitz 131 und eine Bohrung 132, in welcher ein Vertiefungen aufweisender, durchmesserreduzierter
Abschnitt 133 eines Ventilelementes 134 angeordnet ist. Das Ventilelement 134 umfaßt eine Scheibe 136 an
seinem linken Ende, die, so wie es dargestellt ist, die Entlüftungsöffnung 122 an einem Ventilsitz 148
verschließt, und ein Scheibenteil 137 an seinem anderen Ende, das gegen die Wirkung einer kleinen Schraubenfeder
138 von seinem Ventilsitz weggehalten ist. In der in Fig. 3 dargestellten Stellung des Umschaltventils 124 π
wird über die Vorratsbehälter-Zuführöffnung 89, eine Kammer 141, Öffnungen 142, eine Innenkammer 143,
die Vertiefungen 144 im dnrchmesserreduzierien
Abschnitt 133, eine Kammer 146 und über einen Durchgang 147 Druckluft zur Arbeits-Druckkammer V)
123 geliefert. Diese Stellung des Umschaltventils 124 liegt dann vor, wt-nn der Druck an der Steueröffnung 87
unter einen vorbestimmten Wert fällt. Dies tritt in zwei Situationen auf: zum einen dann, wenn das Parkbremsventil
76 seine Parkbremsen-Lösestellung einnimmt, die in F i g. 1 dargestellt ist und der Druck im Hauptvorratsbehälter
18 unter einen vorbestimmten Wert (etwa 75% des normalen Betriebsdruckes) abfällt; und ebenfalls
dann, wenn die Parkbremse sich in ihrer Bremsstellung befindet wo die Steueröffnung 87 mit dem Auslaß durch t>o
das manuell betätigte Parkbremsventil 76 verbunden ist
Unter normalen Betriebsbedingungen liegt der Druck in der Steueröffnung 87 und in einer gegen die
Federvorspannung wirkenden Druckkammer 150 oberhalb des für eine Sicherheitsbetätigung vorbestimmten
Minimalwertes, so daß das Umschaltventil 124 nach
rechts verschoben ist; somit sitzt der Scheibenteil 137 auf dem Sitz 131 auf und die Scheibe 136 ist von ihrem
Ventilsitz 148 abgehoben; dadurch ist eine Luftströmung von der Vorratsbehälter-Zuführöffnung 89 zur
Arbeits-Druckkammer 123 verhindert und die Arbeits Druckkammer 123 ist über den Durchgang 147, die
Kammer 146 und die Entlüftungsöffnung 122 mit dem Auslaß verbunden. Die Sicherheitseinrichtung 121
umfaßt eine Luftablaßeinrichtung für langsames Entlüf ten in Form eines Keramikstopfens 151, der in einet
Bohrung 152 durch einen mit Gewinde versehenen Bauteil 153 gehalten wird, welcher einen zentralen
Kanal 154, der durch ihn hindurchläuft, aufweist. Diese Eigenschaft eines langsamen Entlüftens ist insbesondere
dann nützlich, wenn man den Bremsdruck von der Betriebsbremsen wegnehmen will und die Parkbremse
16 das Fahrzeug an seiner Stelle halten soll. Dies is insbesondere bei einem Druckluft/Hydraulik-Systen
erwünscht, wo die Druckluft-Bremsbetätigungsglieder 48 hydraulische Hauptzylinder betätigen. Bei einiger
Druckluft-Hydraulik-Systemen können die Dichtungs teile des hydraulischen Bremssystems herausgedrück
werden, wenn sie für längere Zeit durch die Druckluft Bremsbetätigungsglieder 48 in einem Bremseinrückzu
stand gehalten werden.
Es folgt nun die Beschreibung der Betriebsweise der dargestellten Druckluft-Bremsanlage.
Wenn die Bedienungsperson das Fahrzeug parker und die Parkbremsen anlegen will, bringt sie da«
Fahrzeug normalerweise zum Stillstand und schalte dann o'as manuelle Parkbremsventil 76 in seine
Entlüftungsstellung. Dadurch wird die Druckkammer 7 des Federspeicherbremszylinders 68 entlüftet und die
Betriebsbremsen werden durch Betätigung der Sicher hebeeinrichtung 121 des Zweikreis-Betriebsbremsven
tils eingerückt. Nach einer vorbestimmten Zeitdauer entweicht der Luftdruck in der Arbeits-Druckkammer
123 der Sicherheitseinrichtung 121 durch die in Forrr des Keramikstopfens 151 vorgesehene Luftablaßvor
richtung. Auf diese Weise werden die Behälter 18 und 2Ί
langsam entlüftet. Wenn das Fahrzeug wieder in Betriet genommen wird, bleibt die Parkbremse durch die
Speicherfeder 66 eingerückt, bis der Fahrer da Parkbremsventil 76 in dessen Luftabgabestellung
dargestellt in Fig. 1, schaltet, und der Druck dei Bremsanlage zumindest 76% des normalen Werte«
erreicht hat.
Wenn der Druck im Hauptvorratsbehälter Ii
nachläßt, wird der verringerte Druck im llauptvorrats
behälter an der Steueröffnung 87 der Schutzeinrichtung
121 des Betriebsbremsventils 29 erfaß! und da: Betriebsbremsventil wird betätigt, so daß Druckluft vorr
Vorratsbehälter 22 die Bremsbetätigungsgiieder 4* de;
Zugfahrzeuges betätigt. Der Vorratsbehälter 22 hefen ebenfalls Luftdruck zur Steueröffnung 56 des Sicher
heits-Relaisventils 43, so daß die Anhängerbremsei
durch Zuführung von Druckluft zu den Anhängerbrems betätigungsgliedern 48 vom Behälter 36 eingerück
werden. Unabhängig davon, welcher Luftdruck in Hauptvorratsbehälter verbleibt wird dieser mit der
Bremsbetätigungsgliedern 48 am Zugfahrzeug verbun den. Ebenfalls überwindet die Speicherfeder 66 dei
Parkbremse bei genügend abfallendem Luftdruck in Vorratsbehälter 18 die durch die Druckluft in dei
Druckkammer 72 ausgeübte Kraft und legt di« Parkbremse an.
Wenn der Fahrer das Fahrzeug parken und die Parkbremse anlegen will und er zufällig, bevor da:
Fahrzeug zum Stillstand gebracht worden ist da: Parkbremsventil 76 in dessen Entlüftungsstelluns
bewegt, in der die Parkbremse eingerückt wird, dann werden die Betriebsbremsen durch die Tätigkeit der
Schutzeinrichtung 121 unmittelbar eingerückt, bevor die
Parkbremse 16 angelegt wird, da die Drosselstelle 82 in der Bremsleitung 77 das Anlegen der Parkbremse 16
durch die Speicherfeder 66 verzögert. Auf diese Weise wird die Sicherheit im Fahrzeugbetrieb erhöht.
Claims (4)
1. Druckluft-Bremsanlage für Fahrzeuge, mit einer
über ein Betriebsbremsventil betätigbaren Betriebsbremse und einer über ein Parkbremsventil betätigbaren
Federspeicher-Parkbremse, in deren zum Federspeicherbremszylinder führende Bremsleitung
eine Drosselstelle eingeschaltet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß bei Betätigung des Parkbremsventils (76) in die Parkbremsstellung die
Drosselstelle (82) unabhängig vom Druck in der Bremsleitung (77) wirksam ist und ein auf den
absinkenden Druck in der Bremsleitung (77) ansprechendes Umschaltventil (124) das Betriebsbremsventil
(29) in die Bremsstellung umsteuert
2. Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zur Drosselstelle (82)
ein Rückschlagventil (83) geschaltet ist, das beim Druckbeaufschlagen des Federspeicherbremszylinders
(68} seine Offenstellung einnimmt und bei Betätigung des Parkbremsventils (76) in die Parkbremsstellung
geschlossen ist
3. Bremsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Umschaltventil (124) die
Be- und Entlüftung einer im Betriebsbremsventil (29) angeordneten Arbeits-Druckkammer (123) steuert
und hierzu ein auf der einen Seile von einer Schraubenfeder (129) und auf der anderen Seite vom
Druck in der Bremsleitung (77) beaufschlagtes Ventilglied (126) aufweist
4. Bremsanlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch die
Verwendung bei einem -uus Zugfahrzeug und
Anhänger bestehender. Kraftfahrzeugzug.
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