DE3630892C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein in die Vorratsleitung
einer Zweileitungs-Bremsanlage für Anhänger einschaltbares
Sperrventil mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1
angegebenen Merkmalen.
Ein solches Sperrventil ist aus der DE-OS 20 63 962 bekannt.
Das Sperrventil ist hier nicht nur in die Vorratsleitung,
sondern zusätzlich auch in die Bremsleitung eingeschaltet. In
seinem Gehäuse ist ein Durchlaßventil vorgesehen, dessen
Schließglied als Ventilkörper ausgebildet ist und von der
Kraft einer Feder in Schließrichtung beaufschlagt ist. Durch
den manuell durchzuführenden Kupplungsvorgang des
Kupplungskopfs der Bremsleitung wird das Durchlaßventil in
die Offenstellung überführt, in der der Ventilkörper von dem
eingezogenen Gehäuserand abgehoben gehalten wird. In der
entkuppelten Stellung ist der hinter dem Sperrventil
angeordnete Teil der Vorratsleitung über den geöffneten
Kupplungskopf der Bremsleitung entlüftet und somit die
Notbremse eingelegt. Ein Ankuppeln des Kupplungskopfes der
Vorratsleitung allein führt somit noch nicht zur Lösung der
Notbremse, so daß auf die Notwendigkeit der Kupplung auch des
Kupplungskopfs der Bremsleitung aufmerksam gemacht wird.
Andererseits führt aber das ordnungsgemäße Kuppeln der beiden
Kupplungsköpfe der Vorratsleitung und der Bremsleitung
zwangsläufig (mechanisch) zum Öffnen des Durchlaßventils im
Sperrventil. Dies ist nicht in allen Fällen vorteilhaft bzw.
in manchen Fällen sogar gefährlich. Wird beispielsweise das
Zugfahrzeug zum Zweck der Verbindung zwischen Zugfahrzeug und
Anhänger an einen Anhänger herangefahren, so daß die
mechanische Verbindung zwischen Zugfahrzeug und Anhänger
herbeigeführt wird, und stellt der Fahrer des Zugfahrzeugs
auf Grund der eingelegten Feststellbremse oder der Notbremse
des festgebremsten Anhängers fest, daß der gesamte Lastzug
durch die Bremse des Anhängers gehalten wird, dann kann dies
dazu verleiten, auf die Einlegung der Feststellbremse des
Zugfahrzeugs zu verzichten, wenn er zur Durchführung des
Kupplungsvorgangs der beiden Kupplungsköpfe aus der Kabine
des Zugfahrzeugs aussteigt. Führt er dann den ordnungsgemäßen
Kupplungsvorgang an den beiden Kupplungsköpfen durch, dann
wird die vorher eingelegte Feststellbremse oder Notbremse des
Anhängers gelöst und der Lastzug kann selbständig
hinwegrollen, wodurch zusätzlich noch der Fahrer, der den
Kupplungsvorgang gerade ordnungsgemäß beendet hat, gefährdet
wird.
Aus der DE-OS 27 55 398 ist ein in die Vorratsleitung einer
Zweikreis-Bremsanlage eines Anhängers einschaltbares
Sperrventil bekannt, dessen Schließglied von der Kraft einer
Feder in Schließrichtung beaufschlagt ist und erst bei
Überschreiten eines der Kraft der Federeinstellung
entsprechenden Drucks in die Offenstellung übergeht, so daß
dann über die Vorratsleitung der Druckluftvorratsbehälter auf
dem Anhänger aufgefüllt werden kann. Das Sperrventil arbeitet
völlig unabhängig von einem Kupplungsvorgang am Kupplungskopf
der Bremsleitung, so daß damit die Möglichkeit gegeben ist,
daß das Ankuppeln der Vorratsleitung allein bereits zum Lösen
der Betriebsbremszylinder aufweisenden Notbremse des
Anhängers führt. Diese Möglichkeit ist insoweit gefährlich,
als ein Lastzug ohne ordnungsgemäße Kupplung des
Kupplungskopfs der Bremsleitung hinwegfahren kann, jedoch
nicht in der Lage ist, über die Bremsleitung eine
Anhängerbremsung während der Fahrt zu bewirken.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Sperrventil der
eingangs beschriebenen Art derart weiterzubilden, bei dem das
Ankuppeln der Vorratsleitung und der Bremsleitung nicht zur
Lösung der Federspeicherbremszylinder aufweisenden
Feststellbremse und/oder der Betriebsbremszylinder
aufweisenden Notbremse des Anhängers führt, auch wenn die
Feststellbremse des Zugfahrzeugs gelöst ist. Andererseits
soll das Ankuppeln der Vorratsleitung und der Bremsleitung
Voraussetzung sein, um überhaupt die Feststellbremse und/oder
die Notbremse des Anhängers vom Zugfahrzeug bewußt lösen zu
können.
Erfindungsgemäß wird dies durch die im Anspruch 1 angegebenen
Merkmale erreicht. Ein ordnungsgemäßer Kupplungsvorgang der
Kupplungsköpfe für die Vorratsleitung und die Bremsleitung
führt allein nicht zu einem Lösen der Feststellbremse
und/oder der Notbremse auf dem Anhänger, so daß der Fahrer
durch ein unvorhergesehenes Lösen dieser Bremsen nicht
überrascht werden kann. Der Fahrer ist vielmehr in der Lage,
diese Bremse auf dem Anhänger zu einem von ihm frei zu
bestimmenden Zeitpunkt durch kurze Betätigung der
Betriebsbremse zu lösen. Die Kraft der den Steuerkolben in
Schließrichtung des Durchlaßventils belastenden Feder wird
nur dann überwunden, wenn ein Steuerimpuls in der
Bremsleitung auftritt. Erst dann verläßt der Steuerkolben
seine Absperrstellung und geht in seine Offenstellung über,
so daß das von ihm mitgebildete Durchlaßventil dann
offengehalten wird, wenn auch die Vorratsleitung
ordnungsgemäß angekuppelt wurde. Es findet dann in üblicher
Weise die Auffüllung der Vorratsbehälter auf dem Anhänger
statt, in deren Folge bzw. parallel dazu auch die
Feststellbremse und/oder die Notbremse gelöst werden. Ist
dagegen z. B. vergessen worden, die Bremsleitung zu kuppeln,
dann fehlt ein solcher Steuerimpuls an dem Sperrventil, so
daß es nicht umschaltet und insoweit die Feststellbremse
und/oder die Notbremse auf dem Anhänger nicht gelöst werden
können.
Das Sperrventil kann zweckmäßig ein Rückschlagventil
aufweisen, welches eine Rückströmung von Vorratsluft aus dem
abgesperrten Teil der Vorratsleitung gestattet. Dieses
Rückschlagventil ermöglicht also die Entlüftung der
Vorratsleitung bei Abriß des Anhängers oder beim Abkuppeln
der Vorratsleitung, so daß damit die Feststellbremse oder die
Notbremse eingelegt wird. Das Rückschlagventil muß jedoch
nicht unbedingt im Sperrventil angeordnet sein; es ist auch
möglich, innerhalb der Bremsanlage ein zum Sperrventil
gesondertes Rückschlagventil zu verwenden, welches das
Sperrventil überbrückt.
Der Steuerkolben kann als Differentialkolben ausgebildet sein
und zwischen seinen beiden Teilwirkflächen einen mit
Dichtmaterial belegten Absatz aufweisen. Der Steuerkolben
besitzt damit eine Reihe von Teilwirkflächen, die jedoch alle
auf einer Seite angeordnet sind, während auf der anderen
Seite des Differentialkolbens nur die mechanische Feder
einwirkt. Die erste Teilwirkfläche ist mit dem Druck in der
Bremsleitung beaufschlagbar. Es können auch weitere
Teilwirkflächen anströmseitig und vor dem Durchlaßventil an
dem Steuerkolben gebildet sein, die über Druckluft aus der
Vorratsleitung beaufschlagbar sind. Zweckmäßig besitzt der
Steuerkolben hier zwei weitere Teilwirkflächen, die gleich
groß und entgegengesetzt gerichtet sein können, so daß die
Stellung des Steuerkolbens sich beim Ankuppeln der
Vorratsleitung nicht verändert, weil dieser kraftmäßig
insoweit ausgeglichen ist. Außer diesen Flächen weist der
Steuerkolben natürlich auch noch die zweite Teilwirkfläche
auf, die abströmseitig zum Durchlaßventil, jedoch auf der
gleichen Seite wie auch die erste Teilwirkfläche, angeordnet
ist und die vom ausgesteuerten Druck in der Vorratsleitung
beaufschlagt ist. Diese zweite Teilwirkfläche kann auch als
Haltefläche bezeichnet werden, denn sie sorgt dafür, daß der
Steuerkolben, sofern er erst einmal durch einen Steuerimpuls
aus der Bremsleitung betätigt worden ist und das Sperrventil
damit das Durchlaßventil geöffnet hat, in der Offenstellung
verbleibt, und zwar auch dann, wenn der Impuls in der
Bremsleitung - wie dies üblich ist - auch wieder wegfällt.
Beim Abkuppeln der Vorratsleitung nimmt der Steuerkolben im
Sperrventil seine Schließstellung wieder ein, in welcher die
Vorratsleitung abgesperrt ist.
Die erste Teilwirkfläche und ein als Ventilsitz des Durchlaßventils dienender eingezogener Gehäuserand
des Sperrventils können den gleichen Durchmesser aufweisen.
Damit wird durch das Ankuppeln der Vorratsleitung keine
zusätzliche Kraftkomponente auf den Steuerkolben geleitet. Es
ist aber nicht schädlich, die betreffenden Dichtungen auch
geringfügig mit unterschiedlichen Durchmessern auszubilden,
um beispielsweise eine Zusatzkraft zu der mechanischen Feder
in deren Richtung wirkend vorzusehen oder umgekehrt. So kann
die erste Teilwirkfläche einen größeren Durchmesser aufweisen
als der eingezogene Gehäuserand,
um bei einem ankommenden Impuls in der Bremsleitung schnell
und bereits auf niedriger Druckstufe das Durchlaßventil im
Sperrventil zu öffnen.
Der Steuerkolben kann auf seiner von der Feder beaufschlagten
Seite an die Atmosphäre angeschlossen sein, so daß er einen
geschlossenen Kolbenboden aufweisen kann.
Der Steuerkolben kann auch einen das Gehäuse des Sperrventils
durchdringenden Fortsatz zwecks manueller Betätigung
aufweisen. Dieser Fortsatz gestattet es dann, den Anhänger
z. B. im Fährenbetrieb zusammen mit solchen Zugfahrzeugen
einzusetzen, die nur mit einer Leitung (Vorratsleitung)
ausgestattet sind.
Die Erfindung wird anhand bevorzugter Ausführungen weiter
verdeutlicht. Es zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch das Sperrventil mit einer
möglichen Schaltungsanordnung,
Fig. 2 einen Schnitt durch eine zweite
Ausführungsform des Sperrventils mit
weiterer Schaltungsmöglichkeit,
Fig. 3 einen Schnitt durch eine dritte
Ausführungsform des Sperrventils im
Zusammenbau mit einem Anhängerbremsventil,
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform des
Sperrventils in einer weiteren
Schaltungsmöglichkeit,
Fig. 5 einen Schnitt durch eine weitere
Ausführungsform des Sperrventils und
Fig. 6 das Sperrventil mit integriertem
Schnellöseventil.
Das in Fig. 1 im Schnitt in einer ersten
Ausführungsform dargestellte Sperrventil (1), welches
seiner Art nach völlig neu ist und daher auch als
Schaltventil, Sicherheitsventil oder in ähnlicher
Weise bezeichnet werden könnte, weist ein Gehäuse (2)
auf, an welchem drei Anschlüsse (3, 4, 5) und eine
Entlüftungsöffnung (6) gebildet sind. An den Anschluß
(3) ist die Vorratsleitung (7) angeschlossen, die von
dem Kupplungskopf-Vorrat herangeführt ist. Mit dem
Anschluß (4) steht die Bremsleitung (8) über einen
entsprechenden Abzweig in Verbindung. Vom Anschluß (5)
führt die Vorratsleitung (7) weiter zu einem
automatischen Umschaltventil (9), welches in bekannter
Weise manuell betätigbar ist. Das Umschaltventil (9)
ist mit einem Anhängerbremsventil (10) mit
Notbremseinrichtung baulich vereinigt. An das
Anhängerbremsventil ist über eine Leitung (11) ein
Druckluftvorratsbehälter (12) angeschlossen. Die
Bremsleitung (8) führt über einen achslastabhängig
gesteuerten Druckregler (13) zu dem Relaisteil des
Anhängerbremsventils (10). An dieses sind
ausgangsseitig über eine Leitung (14) in üblicher
Weise Betriebsbremszylinder (15) angeschlossen.
Das Gehäuse (2) des Sperrventils (1) weist eine
gestufte Bohrung (16) auf, in der ein entsprechend
abgesetzter Steuerkolben (17) dichtend und gleitend
geführt ist. Dies geschieht mit zwei Dichtungen (18
und 19), die auf den entsprechenden Durchmessern
angeordnet sind. Die Dichtung (18) teilt im Gehäuse
bzw. der gestuften Bohrung (16) eine Steuerkammer (20)
ab, die in dauernder Verbindung mit dem Anschluß (4)
steht. Mit Hilfe dieser Dichtung (18) ist an dem
Steuerkolben (17) im Anschluß an die Steuerkammer (20)
eine erste Teilwirkfläche (21) verwirklicht, die hier
als Kreisfläche ausgebildet ist.
Zwischen den Dichtungen (18, 19) ist mit Hilfe eines
eingezogenen Gehäuserands (22) und einem mit
Dichtmaterial belegten Absatz (23) am Steuerkolben
(17) ein Durchlaßventil (22, 23) gebildet, wobei der
Steuerkolben (17) gleichzeitig die Funktion eines
Ventilkörpers übernimmt. Der Durchmesser des
Durchlaßventils (22, 23) und der Durchmesser der
Dichtung (18) sind gleich groß ausgebildet, so daß
auf diese Weise am Steuerkolben (17) eine
Vorratskammer (24) geschaffen wird, die in dauernder
Verbindung mit dem Anschluß (3) und damit der
Vorratsleitung (7) steht; bei Heranführung von
Vorratsluft übt diese auf den Steuerkolben (17) jedoch
keine resultierende Kraft aus, weil infolge der
gleichen Durchmesser eine druckentlastete Anströmung
verwirklicht ist. Zwischen dem Durchlaßventil (22, 23)
und der Dichtung (19) ist eine als Kreisringfläche
ausgebildete weitere Teilwirkfläche (25) vorgesehen,
an die im Gehäuse (2) eine Abströmkammer (26)
anschließt, die in dauernder Verbindung mit dem
Anschluß (5) steht. Die Abströmkammer (26) ist auf der
gleichen Seite des Steuerkolbens (17) vorgesehen, wie
die Steuerkammer (20). An seinem unteren Ende ist der
Steuerkolben (17) geschlossen ausgebildet, so daß
jenseits der Dichtung (19) in der gestuften Bohrung
(16) ein Federraum (27) abgeteilt wird, der über die
Entlüftungsöffnung (6) an die Atmosphäre angeschlossen
ist und in dem eine Feder (28) angeordnet ist, die
den Steuerkolben (17) entgegen einer in der
Steuerkammer zur Auswirkung gebrachten Kraft
beaufschlagt.
Der Steuerkolben (17) ist in seinem Innern hohl
ausgebildet und besitzt einen eingezogenen Rand (29),
der mit einem Ventilkörper (30), der auf einer Feder
(31) abgestützt ist, ein Rückschlagventil (29, 30)
bildet. Auf diese Weise wird im Steuerkolben (17) ein
Raum (32) geschaffen, der über eine Durchbrechung (33)
in dauernder Verbindung mit der Vorratskammer (24)
steht. Jenseits des Rückschlagventils (29, 30) ist
eine Kammer (34) im Steuerkolben (17) gebildet, die
über eine Bohrung (35) in dauernder Verbindung zu der
Abströmkammer (26) steht. Das Rückschlagventil (29,
30) ist so eingebaut, daß es eine Vorwärtsströmung in
der Vorratsleitung (7) verhindert, jedoch eine
Rückströmung ermöglicht.
Die Abstimmung der Flächen und Durchmesser am
Steuerkolben (17) ist so gewählt, daß ein in der
Bremsleitung (8) und damit in der Steuerkammer (20)
auftretender Druckimpuls mit Hilfe der Teilwirkfläche
(21) eine solche Kraft auf den Steuerkolben (17)
ausübt, die in der Lage ist, die Feder (28)
zusammenzudrücken und damit das Durchlaßventil (22, 23)
zu öffnen. Die Größe der Teilwirkfläche (25) ist so
festgelegt und auf den Vorratsdruck abgestimmt, daß
die aus der Beaufschlagung mit Vorratsluft
resultierende Kraft (ebenfalls allein) in der Lage ist,
die Kraft der Feder (28) auch dann überwunden zu halten,
wenn ein Öffnungsvorgang des Durchlaßventils (22, 23)
vorangegangen ist und die Steuerkammer (20) drucklos
wird.
Die Funktion des Sperrventils innerhalb der
Anhängerbremsanlage ist folgende:
In drucklosem Zustand und bei abgekuppelten Leitungen
nehmen die Teile die in Fig. 1 dargestellte
Relativlage ein. Auch nach dem Ankuppeln der
Vorratsleitung (7) und der Bremsleitung (8) ist die
Relativlage insoweit unverändert, d. h. obwohl bei
laufendem Kompressor auf dem Zugfahrzeug nun
Druckluft über die Vorratsleitung (7) und den Anschluß
(3) in die Vorratskammer (24) einströmt, führt dies zu
keiner resultierenden Kraftkomponente am Steuerkolben
(17), so daß das Durchlaßventil (22, 23) geschlossen
bleibt. Die Abströmkammer (26) bleibt daher nach wie
vor drucklos und die Notbremse, mit der der Anhänger
vor seinem Ankuppeln gebremst war, bleibt mit Hilfe
des Anhängerbremsventils (10) und der Betriebsbremse
eingelegt. Der Lastzug kann, obwohl eine ordnungsgemäße
Kupplung der Vorratsleitung (7) und der Bremsleitung
(8) vorliegt, nicht wegfahren. Hierzu ist es erst
erforderlich, die Betriebsbremse einmal zu betätigen,
so daß über die Bremsleitung (8) ein entsprechender
Druckimpuls ausgesteuert wird. Damit gelangt
Druckluft über die Bremsleitung (8) auch zu dem
Anschluß (4) und in die Steuerkammer (20), so daß sich
der Steuerkolben (17) unter Überwindung der Kraft
der Feder (28) in Bewegung setzt und das
Durchlaßventil (22, 23) öffnet. Die in der
Vorratskammer (24) anstehende Druckluft kann nun in
die Abströmkammer (26) und über den Anschluß (5) in
den weiteren Teil der Vorratsleitung (7) überströmen,
so daß die Druckluft über das automatische
Umschaltventil (9) und das Anhängerbremsventil (10)
sowie die Leitung (11) in den
Druckluftvorratsbehälter (12) gelangt, der nunmehr
ergänzend aufgefüllt wird. Mit dem Öffnen des
Durchlaßventils (22, 23) gelangt die Vorratsluft auch
auf die zweite Teilwirkfläche (25). Die hierdurch auf
den Steuerkolben (17) ausgeübte Kraft reicht aus, um
den Steuerkolben (17) in seiner Offenstellung, also
die Offenstellung des Durchlaßventils (22, 23) auch
dann beizubehalten, wenn der Druckimpuls über die
Bremsleitung (18) wieder wegfällt, also die Steuerkammer
(20) drucklos wird. Das Fahrzeug ist damit fahrbereit
und kann wegfahren. Bei Bremsungen während der Fahrt
ändert sich die Stellung des Steuerkolbens (17) nicht
bzw. nicht wesentlich, d. h. das Durchlaßventil (22,
23) bleibt nach wie vor geöffnet. Betriebsbremsungen
werden über die Bremsleitung (8), modifiziert durch
den Druckregler (13), mit Hilfe des
Anhängerbremsventils (10) zu den Betriebsbremszylindern
(15) ausgesteuert.
Bei einem Abriß der Vorratsleitung (7) oder auch beim
Abkuppeln der Vorratsleitung (7) kommt die
Notbremseinrichtung des Anhängerbremsventils (10) zur
Wirkung. Zunächst einmal schließt das
Durchlaßventil (22, 23) infolge der Druckabsenkung in
der Steuerkammer (24) und der Abströmkammer (26).
Nach dem Schließen des Durchlaßventils (22, 23)
öffnet das Rückschlagventil (29, 30) und der Teil der
Vorratsleitung (7), der von dem Sperrventil (1) zu
dem Anhängerbremsventil (10) führt, wird drucklos, indem
die eingeschlossene Luft vom Anschluß (5) durch die
Abströmkammer (26), die Bohrung (35) in die Kammer (34)
sowie über das geöffnete Rückschlagventil (29, 30) in
den Raum (32) und über die Durchbrechung (33) in die
Vorratskammer (24) und damit über den Anschluß (3)
abströmt. Man erkennt, daß das Rückschlagventil (29,
30) nicht unbedingt im Steuerkolben (17) integriert
angeordnet sein muß. Auch eine Überbrückungsschaltung
zu dem Sperrventil (1) in der Vorratsleitung (7) wäre
möglich.
Falls die Bremsleitung nicht gekuppelt wurde und allein
ein Ankuppeln der Vorratsleitung (7) vorliegt, kann der
Anhänger nicht weggefahren werden, weil die Notbremse
weiterhin eingelegt bleibt. Obwohl sich in der
Vorratskammer (24) der Druck der Vorratsleitung
aufbaut, bleibt das Durchlaßventil (22, 23) geschlossen,
weil auch die Steuerkammer (20) drucklos bleibt. Ein
vom Motorfahrzeug ausgesteuerter Druckimpuls kann nicht
in die Bremsleitung (8) gelangen, weil die Verbindung
fehlt. Der Fahrer wird auf diese Art und Weise daran
erinnert, daß die Bremsleitung (8) noch zu kuppeln ist.
Gleichfalls führt ein Kuppeln der Bremsleitung (8)
allein dazu, daß auch hier die Notbremse eingelegt
bleibt und der Fahrer auf diese Weise ebenfalls daran
erinnert wird, zusätzlich die Vorratsleitung (7) zu
kuppeln.
Fig. 2 zeigt eine zweite Ausführung des Sperrventils
(1), wobei hier zusätzlich ein Schnellöseventil (36)
integriert bzw. angeflanscht ist. Dieses
Schnellöseventil (36) weist in üblicher Weise einen
Ventilkörper (37) auf und besitzt eine eigene
Entlüftungsöffnung (38), so daß der Teil der
Vorratsleitung (7), der vom Anschluß (5) zu dem
Anhängerbremsventil (10) führt, nicht über den
Kupplungskopf der Vorratsleitung (7) entlüftet werden
muß, sondern über einen vergleichsweise größeren
Querschnitt schneller über die Entlüftungsöffnung (38)
entlüftet werden kann. Die Funktion des
Schnellöseventils ist jedoch bekannt und muß daher
nicht weiter beschrieben werden.
Das Rückschlagventil am bzw. im Steuerkolben (17) ist
hier etwas anders verwirklicht. Eine Manschette (39)
deckt Durchbrechungen (40) elastisch ab, so daß auf
diese Art und Weise ein Rückschlagventil (39, 40)
gebildet ist, welches jedoch in der gleichen Richtung
arbeitet wie das anhand der Fig. 1 aufgezeigte
Rückschlagventil (29, 30). Die Kraft der Feder (28) ist
hier einstellbar mit Hilfe einer Einstellschraube (41),
so daß damit die Druckstufe variiert bzw. verstellt
werden kann, bei der das Durchlaßventil (22, 23)
infolge Druckimpuls in der Bremsleitung (8) öffnen
soll. Weiterhin besitzt der Steuerkolben (17) einen
Fortsatz (42), der dichtend aus dem Gehäuse (2)
herausgeführt und mit einem Gummibalg (43) abgedeckt
ist. Dieser Fortsatz (42) ist für eine manuelle
Betätigung des Sperrventils (1) gedacht, wenn eine
Bremsleitung (8) nicht zur Verfügung steht. Dies ist
beispielsweise im Fährenbetrieb der Fall, wenn der
mit der Zweileitungs-Bremsanlage ausgerüstete Anhänger
mit einem Zugfahrzeug weggefahren bzw. rangiert werden
soll, welches nur einen Kupplungskopf-Vorrat, also
eine Einleitungsbremse aufweist. Auf diese Weise kann
der fehlende Druckimpuls in der Steuerkammer (20)
durch manuelles Niederdrücken des Steuerkolbens (17)
ersetzt werden. Auch hier reicht die in der
Vorratsleitung (7) herangeführte Druckluft in ihrer
Auswirkung auf die Teilwirkfläche (25) aus, um das
Durchlaßventil (22, 23) geöffnet zu halten. Die
Funktion der Notbremse bleibt unangetastet.
Fig. 3 zeigt, daß das Sperrventil (1) auch mit dem
Anhängerbremsventil (10) zusammengebaut werden kann.
Das Anhängerbremsventil (10) ist in üblicher Weise als
Relaisventil ausgebildet und mit einer
Notbremseinrichtung versehen. Dies entspricht dem
Stand der Technik und muß daher nicht im einzelnen
beschrieben werden. Die Funktion dieses mit
Sperrventil (1) ausgestatteten Anhängerbremsventils (10)
ist somit verständlich.
Fig. 4 zeigt ein etwas modifiziertes Sperrventil (1)
in einer Federspeicher-Anhängerbremsanlage mit
bevorzugter Behälterfüllung. Das Sperrventil (1) ist
an sich ähnlich ausgebildet wie die vorangehend
beschriebenen Ausführungsformen. Am Gehäuse (2) ist
lediglich zusätzlich ein Anschluß (44) verwirklicht,
der in dauernder Verbindung mit der Vorratskammer (24)
steht und von dem eine Leitung (45) über ein
Rückschlagventil (46) zu dem Druckluftvorratsbehälter
(12) führt. Vom Anschluß (5) führt der zweite Teil der
Vorratsleitung (7) über ein Überströmventil mit
Rückströmung (47) zu einem Federspeicherrelaisventil
(48), welches seinen Druckluftvorrat aus dem
Druckluftbehälter (12) über eine Leitung (49) bezieht.
Von dem Federspeicherrelaisventil (48) wird über eine
Leitung (50) der Federspeicher (51) eines
kombinierten Federspeicherbremszylinders mit dem
Betriebsbremszylinder (15) beaufschlagt. In der
Bremsleitung (8) ist ein achslastabhängig gesteuerter
Bremskraftregler (13) vorgesehen und diesem
nachgeschaltet ein Relaisventil (52), welches seinen
Druckluftvorrat über eine Leitung (53) bezieht und
von dem eine Steuerleitung (54) zu den
Betriebsbremszylindern (15) und eine Leitung (55) zu
dem Federspeicherrelaisventil (48) führt.
Die Funktion des Sperrventils (1) in dieser Anlage ist
folgende:
Nach dem Kuppeln der Vorratsleitung (7) strömt die
von der Druckluftquelle gelieferte Druckluft bei
geschlossenem Durchlaßventil (22, 23) in die
Vorratskammer (24) und von dort über den Anschluß (44)
und die Leitung (45) über das Rückschlagventil (46)
in den Druckluftvorratsbehälter (12), der aufgefüllt
wird. Dies führt jedoch noch nicht zu einem Lösen
der Federspeicherbremse. Erst wenn über die
gekuppelte Bremsleitung (8) ein Druckimpuls in die
Steuerkammer (20) des Sperrventils (1) ausgesteuert
wird, öffnet das Durchlaßventil (22, 23) und bleibt
infolge der Beaufschlagung der Wirkfläche (25)
geöffnet, so daß Vorratsluft über den Seitenteil der
Vorratsleitung (7) und das Überströmventil mit
Rückströmung (47) zu dem Federspeicherrelaisventil
(48) strömen kann, so daß hierdurch das Lösen der
Federspeicherbremse ausgelöst wird. Eine nicht
gekuppelte Bremsleitung (8) verhindert auch hier das
Lösen der Federspeicherbremse. Wie ersichtlich,
bleibt andererseits die Federspeicherbremse bei einem
Abkuppeln der Vorratsleitung (8) in ihrer Wirkung voll
erhalten, indem die Entlüftung der Vorratsleitung (7)
zu einer Entlüftung der Druckkammer im Federspeicher
(51) führt.
Fig. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform des
Sperrventils (1). Das Rückschlagventil (29, 30) ist
hier nicht im Steuerkolben (17) untergebracht, sondern
seitlich im Gehäuse vorgesehen. Die Funktion ändert
sich hierdurch in keiner Weise.
Eine weitere Ausführungsform des Sperrventils (1) mit
einem integrierten Schnellöseventil (36) ist in Fig.
6 dargestellt. Der Steuerkolben (17) weist
anströmseitig die Besonderheit auf, daß er hier als
Stufenkolben ausgebildet ist, so daß die Dichtung (18′),
die hier die Teilwirkfläche (21) in der Steuerkammer
(20) abteilt, auf einem vergleichsweise größeren
Durchmesser angeordnet ist. Die separate Dichtung (18)
erfüllt die Abgrenzfunktion hinsichtlich der
Vorratskammer (24). Auf diese Art und Weise wird eine
Druckübersetzung möglich, d. h. der Steuerkolben (17)
spricht bereits bei niedrigerem Druck in der
Bremsleitung (8) an. Der Ventilkörper (37) des
integrierten Schnellöseventils (36) arbeitet hier in
einem beweglichen Fortsatz (56) des Steuerkolbens (17),
der hier eine weitere Dichtung (57) aufweist, die
letztlich die Trennung gegenüber dem Federraum (27)
bewirkt. Die Funktion entspricht den vorher
gezeigten Beispielen.
Claims (8)
1. In die Vorratsleitung einer Zweileitungs-Bremsanlage für
Anhänger einschaltbares Sperrventil, welches den die
Feststellbremse und/oder die Notbremse steuernden Geräten
vorgeschaltet ist und ein Durchlaßventil für Druckluft in der
Vorratsleitung aufweist, welches von einem Durchlaßsitz und
einem von der Kraft einer Feder in Schließrichtung
beaufschlagten Schließglied gebildet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schließglied des Durchlaßventils (22,
23) ein entgegen der Kraft der Feder (28) betätigbarer
Steuerkolben (17) mit mindestens zwei Teilwirkflächen (21 und
25) ist, dessen erste Teilwirkfläche (21) anströmseitig vom
Druck in der Bremsleitung (8) in Öffnungsrichtung des
Steuerkolbens (17) beaufschlagbar ist und dessen zweite
Teilwirkfläche (25) abströmseitig zum Durchlaßventil (22, 23)
angeordnet und so bemessen ist, daß der Steuerkolben (17)
durch eine Beaufschlagung der zweiten Teilwirkfläche (25) mit Druckluft in der Vorratsleitung
(7) in der geöffneten Stellung gehalten wird.
2. Sperrventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
es ein Rückschlagventil (29, 30; 39, 40) aufweist, welches
eine Rückströmung von Vorratsluft aus dem abgesperrten Teil
der Vorratsleitung (7) gestattet.
3. Sperrventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Steuerkolben (17) als
Differentialkolben ausgebildet ist und zwischen seinen
beiden Teilwirkflächen (21 und 25) einen mit Dichtmaterial
belegten Absatz (23) als Teil des Durchlaßventils (22, 23) aufweist.
4. Sperrventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste Teilwirkfläche (21) des Steuerkolbens
(17) so bemessen ist, daß die über die erste Teilwirkfläche (21)
bei Beaufschlagung mit einem Bremsdruck abgegebene Kraft
größer als die Kraft der den Steuerkolben (17) belastenden
Feder (28) ist.
5. Sperrventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Teilwirkfläche (21) und ein als Ventilsitz des Durchlaßventils (22, 23) dienender eingezogener
Gehäuserand (22) des Sperrventils (1) den gleichen
Durchmesser aufweisen.
6. Sperrventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Teilwirkfläche (21) einen größeren Durchmesser
aufweist als ein als Ventilsitz des Durchlaßventils (22, 23) dienender eingezogener Gehäuserand (22) des Sperrventils (1).
7. Sperrventil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Steuerkolben (17) auf seiner von der
Feder (28) beaufschlagten Seite an die Atmosphäre
angeschlossen ist.
8. Sperrventil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Steuerkolben (17) einen das Gehäuse
(2) des Sperrventils (1) durchdringenden Fortsatz (42) zwecks
manueller Betätigung aufweist.
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DE19863630892 DE3630892A1 (de) | 1986-09-11 | 1986-09-11 | Zweileitungs-bremsanlage fuer anhaenger |
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Publications (2)
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ID=6309336
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