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Einrichtung zum stufenweisen Lösen von Einkammerdruckluftbremsell.
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum stufenweisen Lösen von Einkammerdruckluftbremsen, bei welcher ein Absperrorgan zur Anwendung gelangt, das die eingeleitete Ausströmung aus dem Bremszylinder unterbricht, sobald Druckausgleich zwischen Hilfsbehälter und Hauptleitungsrohr eintritt.
Bei solchen Einrichtungen wurde bereits die Anordnung eines besonderen Löseventils vorgeschlagen, welche die Abströmung der Druckluft aus dem Bremszylinder über das übliche Bremssteuerventil in die Aussenluft überwacht und ständig unter der Einwirkung des im Hilfsbehälter herrschenden Druckes steht. Gemäss der Erfindung wird nun dieses Löseventil in dem Hilfsbehälterdruek entgegengesetztem Sinne vom Druck im Hauptleitungsrohr beeinflusst, während beim Bremsen die Hauptleitung gegen das Löseventil selbsttätig abgesperrt wird.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der vorliegenden Einrichtung in Fig. 1, 2 und 3 bei verschiedenen Stellungen der Teile schematisch dargestellt.
Das Bremssteuerventil mit dem in einem Zylinder spielenden Kolben 31 nebst Kolbenstange 33 und Schieber 34 ist von der üblichen Bauart. Eine Seite des Kolbens steht mit dem Hauptleitungsrohr 30, die andere mit dem Hilfsluftbehälter 39 in dauernd offener Verbindung. Die Füllnut, 32 im Zylinder stellt bei gelöster Bremse die Verbindung zwischen dem Hauptleitungsrohr und dem Hilfsluftbehälter her. Der Schieber 34 besitzt einen Kanal 35 und eine Ausnehmung 36, die mit zwei Öffnungen im Schieberspiegel zusammenwirken, an deren eine die Druckluftaustrittsleitung 38 des Bremszylinders und an deren andere die ins Freie gehende Fortsetzung 15, 16, 23 dieser Leitung angeschlossen ist.
Das Lösesteuerventil wird von einem Zylinder 1 gebildet, in dem ein Kolben 7 (oder eine Biegehaut) an einem Ende einer Stange 9 spielt.
Gemäss der Erfindung ist eine Seite des Kolbens 7 durch eine Leitung 4 in dauernd offener Verbindung mit dem Hilfsluftbehälter 39 und das entgegengesetzte Ende der Stange 9 trägt ein Ventil 10, das die Verbindung zwischen der Druckluftaustrittsleitung 2. 3 und der ins Freie führenden Öffnung 3 überwacht. Die andere Seite des Kolbens 7 steht durch eine Leitung 2, 14 mit dem Hauptleitungsrohr 30 in Verbindung, welche Leitung nur beim Lösen der Bremse offen ist, gegen Ende der Löseperiode aber selbsttätig abgesperrt wird und auch bei angestellter Bremse abgesperrt ist. Diese Steuerung der Leitung 2,
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die zum Lösesteuerventil führende Leitung 2 mündet.
Das Ventil sitzt auf einem Ende einer Stange 20, deren anderes Ende einen Kolben 19 trägt, welcher in einer zylindrischen Kammer des Gehäuses 13 spielt. In das vom Ventil 21 abgekehrte Ende des Zylinders 7. 3 münden die Rohre 15 und 16 und ausserdem sind darin zu beiden Seiten des Kolbens 19 kleine, ins Freie führende Löcher 17, 18 vorgesehen.
Die Arbeitsweise der beschriebenen Einrichtung ist folgende :
Wird zwecks Ladens der Bremse Druckluft in das Hauptleitungsrohr eingelassen, so verschiebt sich der Steuerkolben 37 des Bremssteuerventiles in seine Lösestellung nach links (s. Fig. 1), wobei durch die Füllgut 32 des genannten Ventiles der Hilfsbehälter 39 aufgefüllt wird. Gleichzeitig tritt Druckluft durch die Leitung 14 aus der Hauptleitung in das Gehäuse 1j ein und schiebt das Vorschaltventil 21 samt Kolben 19 nach links. Der Zutritt der Druckluft zum Lösesteuerventil wird so durch das Ventil 21 abgesperrt (Fig. 1).
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sichtigtes Anziehen der Bremse infolge Undichtheiten im Bremssteuerventil nicht eintreten kann.
Eine weitere Verbindung mit der Aussenluft ist ferner durch die Öffnung 17 geschaffen. Die in Fig. 1 dargestellte Lage der Teile bleibt bis zur Einleitung einer Bremsstufe bestehen.
Ermässigt der Führer den Hauptleitungsdruck, so steuert das Bremssteuerventil wie üblich in seine Bremsstellung um (Fig. 2), wobei durch den Steuerschieber 34 die Verbindung der Leitungen 38 und 15 unterbrochen wird. An der Stellung der Teile des Vorschaltventiles und des Lösesteuerventiles ändert sich hiebei nichts, so dass das Lösesteuerventil durch das Ventil 21 von der Hauptleitung abgesperrt bleibt.
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wird auch bei schwer beweglichen Bremssteuerventilen bzw. bei von der Lokomotive weit entfernten Fahrzeugen und kleinen Drucksteigerungen dadurch gesichert, dass der Zutritt der Luft zum Lösesteuerventil vorerst durch das Ventil 21 des Vorschaltventiles abgesperrt ist. Durch die Verschiebung des Kolbens 31 wird wieder der Bremszylinder auf dem bereits beschriebenen Wege mit dem Vorschalt-
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steuerventil verbunden.
Durch die aus dem Bremszylinder entweichende Druckluft wird der Kolben 19 des Vorschaltventiles entgegen dem auf die Stange 20 wirkenden Hauptleitungsdruck nach rechts verschoben und das Ventil 21 geöffnet, so dass Hauptleitungsdruck durch die Rohrleitungen 14 und 2 in das Lösesteuerventil gelangen kann. Gleichzeitig wird im Auslöseventil das durch die Feder 26 nur schwach belastete Ventil 25 auf seinen Sitz gedrückt.
Da durch die enge Nut 32 des Bremssteuerventiles das Auffüllen des Hilfsbehälters 39 nur langsam vor sich geht, kann sich vor dem Kolben 7 des Lösesteuerventiles ein genügender Überdruck bilden, um den genannten Kolben nach links zu verschieben (Fig. 3), wodurch einerseits der Luft ein zweiter Weg über die Füllnut 5 und Bohrung 6 zumHilfsbehälter eröffnet wird, andererseits durch Abheben des Ventiles 10 Bremszylinderluft durch Leitung 23, Rückschlagventil 12, Drosselstück 11 und Öffnung 3 entweichen kann.
Der Kolben 7 bleibt so lange in seiner linken Endstellung, bis er nach erfolgtem Druckausgleich zwischen Hauptleitung und Hilfsbehälter unter der Wirkung des Überdruckes auf das eine Ende der Kolbenstange 9 wieder nach rechts verschoben und durch das Ventil 10 das Abströmen der Bremszylinderluft unterbrochen wird, nachdem auch Ventil 25 geschlossen ist. Die erste Lösestufe ist beendet, das
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Man kann auch von der Anordnung der engen Bohrung 17 Abstand nehmen, wenn in anderer Weise dafür Vorsorge getragen wird, dass in der Bremsstellung eine Entlüftung der vom Bremssteuerventil führenden Leitung 13, 16 erfolgt.
Dies kann etwa durch die Anordnung eines in der Zeichnung in punktierten Linien angedeuteten Kanals 47 erfolgen, der die Höhlung. 36 im Schieber in der Bremsstellung mit der Aussenluft verbindet und durch den gleichfalls in punktierte Linien angedeuteten Ansatz 48 des Schiebers gesteuert wird.
Um die Bremsen eines von der Lokomotive getrennten Fahrzeuges von Hand aus rasch lösen zu können, werden gleichzeitig mit dem normalen bei Druckluftbremsen gebräuchlichen Auslöseventil die beiden Ventilkegel 25 und 29 des den Gegenstand der österr. Patentschrift Nr. 102602 bildenden Auslöseventiles durch eine geeignete Vorrichtung angehoben.
In den Fig. 4 und 5 ist eine Ausgestaltung der Einrichtung nach der Erfindung dargestellt, welche die Anwendung des gleichen Löseventils wie nach Fig. 1-3 ohne Verwendung eines Vorschaltventiles ermöglicht. Zu'diesem Zwecke wird der Kolben 31 des Bremssteuerventiles durch eine Stange 42 mit einem Schieber 41 verbunden, der die Mündung 40 der unmittelbar zum Lösesteuerventil führenden Leitung 2 überwacht. Bei gelösten Bremsen bzw. während einer Lösestufe hat das Bremssteuerventil die aus Fig. 4 ersichtliche Lage, in welcher der Schieber 41 die Mündung 40 der Leitung 2 freigibt. Beim Bremsen gelangt das Bremssteuerventil in die aus Fig. 5 ersichtliche Lage, in welcher der Schieber die Mündung 40 der Leitung 2 abschliesst. Der Schieber 40 wirkt demnach während des Bremsen und Entbremsens genau so wie das Vorschaltventil bei der Konstruktion nach Fig. 1-3.
Ein Unterschied besteht nur insofern, als das Vorschaltventil bei gelösten Bremsen die Verbindung zwischen Hauptleitung und
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hält. Im übrigen deckt sich die Ausführung und. Wirkungsweise des Lösesteuerventiles vollkommen mit jener nach Fig. 1-3.
Die Ausführung nach Fig. 4 und 5 könnte auch derart erfolgen, dass zwischen dem Schieber 41 und dem Kolben. 31 nur eine kraftschlüssige Verbindung geschaffen wird, derart, dass der Kolben 31 bei seiner Bewegung in die Bremsstellung (Fig. 2) den Schieber 41 mitnimmt, bei der Rüekbewegung in die Lösestellung jedoch der Schieber 41 durch eine Feder in die Ofenlage gebracht wird.
Schliesslich könnte die Steuerung der Leitung 2 auch unmittelbar durch den Schieber-34 des Bremssteuerventiles erfolgen. In diesem Falle muss natürlich ein Bremssteuerventil von besonderer Konstruktion zur Anwendung kommen, wie dies aus den Fig. 6 und 7 der Zeichnung ersichtlich ist. Die Leitung 2 mündet bei 45 im Schieberspiegel, in welchen ferner bei 46 ein von der rechten Seite des Kolbens 31 ausgehender Kanal 4. 3 mündet. Behufs Steuerung dieser Öffnungen 45 und 46 im Schieberspiegel ist eine besondere Ausnehmung 44 im Schieber 34 vorgesehen.
In der Lösestellung bzw. bei gelösten Bremsen (Fig. 6) werden die Leitungen 2 und 43 durch die Ausnehmung 44 im Schieber miteinander und daher auch die Hauptleitung JO mit dem Löseventil verbunden, während in der Bremsstellung (Fig. 7) der Schieber die Öffnung 46
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gesehen werden, welche die vollständige Entbremsung sichert.
Abgesehen von der durch die vorliegende Einrichtung gebotenen Möglichkeit, das Lösen der Bremsen in beliebig kleinen Stufen vornehmen zu können, wobei auf jede solche Stufe ein sehr langsames völliges Lösen der Bremse oder ein Festerziehen der Bremse folgen kann, was insbesondere für das Befahren langer Gefälle von grosser Wichtigkeit ist, weist die vorliegende Einrichtung auch noch den Vorteil grosser Betriebssicherheit auf, da Federn, welche erheblichen Beanspruchungen ausgesetzt sind, völlig entfallen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zum stufenweisen Lösen von Einkammerdruekluftbremsen mit einem besonderen Löseventil, welches die Abströmung der Druckluft aus dem Bremszylinder über das übliche Bremssteuerventil in die Aussenluft überwacht, dadurch gekennzeichnet, dass das Löseventil, welches in der einen Richtung ständig unter der Einwirkung des im Hilfsbehälter herrschenden Druckes steht, in entgegengesetzter Richtung nur bei Lösestellung des Bremssteuerventiles vom Druck im Hauptleitungsrohre beeinflusst wird, beim Bremsen jedoch gegen die Hauptleitung selbsttätig abgesperrt wird.