DE538771C - Druckluftbremseinrichtung - Google Patents

Druckluftbremseinrichtung

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DE538771C DE1930538771D DE538771DD DE538771C DE 538771 C DE538771 C DE 538771C DE 1930538771 D DE1930538771 D DE 1930538771D DE 538771D D DE538771D D DE 538771DD DE 538771 C DE538771 C DE 538771C
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    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60TVEHICLE BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF; BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF, IN GENERAL; ARRANGEMENT OF BRAKING ELEMENTS ON VEHICLES IN GENERAL; PORTABLE DEVICES FOR PREVENTING UNWANTED MOVEMENT OF VEHICLES; VEHICLE MODIFICATIONS TO FACILITATE COOLING OF BRAKES
    • B60T15/00Construction arrangement, or operation of valves incorporated in power brake systems and not covered by groups B60T11/00 or B60T13/00
    • B60T15/02Application and release valves
    • B60T15/36Other control devices or valves characterised by definite functions
    • B60T15/54Other control devices or valves characterised by definite functions for controlling exhaust from triple valve or from brake cylinder

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  • Transportation (AREA)
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  • Valves And Accessory Devices For Braking Systems (AREA)

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Druckluftbremseinrichtung mit einer ein abgestuftes Lösen der Bremsen bewirkenden Ventileinrichtung.
In der Hauptsache besteht die Erfindung darin, daß die genannte Einrichtung zum abgestuften Lösen wirksam oder unwirksam gemacht wird, und zwar durch eine in der Zugleitung· hervorgerufene, auf einen Steuerschieber einwirkende außergewöhnliche Druckerhöhung bzw. Druckerniedrigung, die vom Führer mit Hilfe eines an sich bekannten Druckreglers bewirkt wird.
Mit Hilfe der neuen Einrichtung ist es dem Führer ermöglicht, von seinem Stande auf der Lokomotive aus nach Belieben ein unmittelbares oder ein abgestuftes Lösen bei allen mit der Lokomotive gekuppelten Fahrzeugen zu veranlassen. Durch die neue Einrichtung wird es ermöglicht, vom Führerstande, also von einer Stelle aus wahlweise den Lösevorgang nach Belieben zu regeln, ohne daß es nötig ist, die Einrichtungen zum abgestuften Lösen vorher besonders einzustellen.
Nur durch außergewöhnliche Druckerhöhung bzw. Druckerniedrigung· in der Zugleitung wird das Wirksam- oder Unwirksammachen der Einrichtung zum abgestuften Lösen erreicht.
Auf der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel eine den Erfindungsgegenstand veranschaulichende Einrichtung im Schnitt dargestellt.
Die Bremsausrüstung setzt sich zusammen aus einer Steuerventileinrichtung 1, einer Regelventileinrichtung 2, einem Regelbehälter 3, einer Ventileinrichtung 4, die an den Regelbehälter angeschlossen ist, einem Bremszylinder 5, einer Lösewechseleinrichtung 6, einem Hilfsbehälter 7 und einer Bremsleitung 8.
Die Steuerventileinrichtung 1 enthält innerhalb ihres Gehäuses eine Kolbenkammerg, die mit der Bremsleitung 8 durch einen Kanal und die Leitung 10 verbunden ist. Der in der Kolbenkammer 9 bewegliche Kolben 11 trägt einen Fortsatz oder Zapfen 12, der dazu bestimmt ist, auf den Hauptschieber 13 und einen Hilfsschieber 14 einzuwirken, die sich in der Kammer 15 befinden. Ein Kanal und eine Leitung 16 verbinden die Schieberkammer 15 mit dem Hilfsbehälter 7.
Im Gehäuse der Regelventileinrichtung 2 ist eine Kammer 17 für den Schieber 18 vorgesehen, der durch den Zapfen 19 betätigt wird. Der Schieber 18 und der Zapfen 19 werden mittels den in das Gehäuse eingesetzten, im Abstand voneinander angeordneten Biegeplatten 20, 21 und 22 bewegt.
Die Biegeplatte2i liegt zwischen denSchei- 6d ben 23 und 24. Die Kammer 25 zwischen den beiden Biegeplatten 20 und 21 steht dauernd mit der Außenluft durch den Kanal 26 in Verbindung. Der Zapfen 19 ist mit der Scheibe 24 verschraubt, auf der die Biegeplatte 20 aufliegt.
In der über der Biegeplatte 20 befindlichen Kammer 27 befindet sich eine bewegliche Scheibe 28, auf der die Feder 29 auf ruht.
Die Biegeplatte 22 ist zwischen den Scheiben 30 und 31 bzw. zwischen dem Bund 34 des Zapfens 19 und der Mutter 33 eingespannt. Unterhalb der Biegeplatte befindet sich die Kammer 32 mit der Feder 35, die gegen die Biegeplattenscheibe 31 anliegt. Das untere Ende des die Biegeplatten verbindenden Zapfens 19 wirkt auf das obere Ende eines im Gehäuse geführten Gliedes 36 ein, das unter dem Einfluß einer in der Kammer 38 liegenden Feder 37 steht. Das Glied 36 ist mit einer Längsnut 39 versehen, die unten in einer Ringnut 40 endigt. Durch diese Nuten soll die Verbindung zwischen der Federkammer 38 und der darüberliegenden Biegeplattenkammer 32 hergestellt werden.
Die Ventileinrichtung 4 enthält in einem Gehäuse eine Biegeplatte 41, mit der ein Zapfen 42 verbunden ist, der auf einen Schieber 43 in der Kammer 44 einwirkt. Auf der anderen Seite der Biegeplatte 41 liegt gegen das Ende des Zapfens 42 eine durch die Feder 47 belastete Kappe an.
Die Ventileinrichtung 6 enthält innerhalb
ihres Gehäuses eine Biegeplatte 48. Die Kammer 49 auf der einen Seite dieser Biegeplatte enthält eine durch die Feder 51 belastete Kappe 50, die einen Rand 52 hat, der sich gegen den Ansatz 53 des Gehäuses anlegen kann, so daß die Bewegung derKappe5o nach rechts begrenzt wird.
Die Ventileinrichtung6 enthält ferner einen Zapfen 54, der sich im Gehäuse hin und her bewegen kann und dazu bestimmt ist, auf einen Schieber 55 einzuwirken. Die Schieberkammer 56 steht dauernd mit der Außenluft durch den Kanal 57 in Verbindung.
Der verschiebbare Ventilzapfen 54 hat in der Nähe seines rechtsseitigen Endes einen Bund 58, gegen den eine sich gegen das Gehäuse abstützende Feder 59 anliegt. Diese Feder hat die Wirkung, daß der Zapfen 54 ständig gegen die Kappe 50 gedruckt wird.
In der Nähe des entgegengesetzten Endes des Zapfens 54 ist eine Ringnut 60 angebracht. Im Bewegungsbereich dieser Ringnut befindet sich ein Sperrglied 61, das unter dem Druck einer Feder 63 steht, die sich gegen die mit Anschlagrand 66 versehene Kappe stützt, die ihrerseits durch die Feder 65 nach oben gedrückt wird, soweit es der Anschlagrand 66 zuläßt. Über der Kappe 62 liegt eine Biegeplatte 67. In die über der Biegeplatte befindliche Kammer 68 mündet der Kanal 10.
Wird Druckluft in die Bremsleitung 8 eingelassen, so strömt sie durch die Leitung und den Kanal 10 zur Steuerventilkolbenkammer 9, ferner zur Biegeplattenkammer 68 und zur Biegeplattenkammer 45 der Ventileinrichtung 4.
Der so der Kammer 9 zugeführte Luftdruck treibt den Kolben 11 des Steuenventils in seine auf der Zeichnung dargestellte rechtsseitige Endstellung oder Lösestellung. Die Schieber 13 und 14 werden ebenfalls entsprechend nach rechts bewegt. Bei dieser Stellung strömt die Druckluft aus der Kolbenkammer 9 durch den Kanal 69 zur Kammer 38 im unteren Teil der Regelventileinrichtung 2, weiter durch die Nuten 40 und 39 im Glied 36 zur Biegeplattenkammer 32, ferner durch den Kanal und dieLeitung 16 einerseits zur Schieberkammer 15 des Steuerventils und andererseits zum Hilfsbehälter 7.
Der der Biegeplattenkammer 45 der Ventileinrichtung 4 zugeführte Druck veranlaßt eine Durchbiegung der Biegeplatte 41; durch den Zapfen 42 wird der Schieber nach rechts bewegt, so daß er den engen Kanal 70 nicht mehr überdeckt. Die dem Kanal 16 zugeführte Druckluft strömt auch zur Biegeplattenkammer 27 der Regelventileinrichtung, ferner zur Biegeplattenkammer 71 und zum Regelbehälter 3 über das Rückschlagventil 72 durch den Kanal 70, die Schieberkammer 44 und den Kanal 73. go
Steht das Steuerventil in Lösestellung, so ist der Bremszylinder 5 mit der Außenluft durch das Rohr und den Kanal 74, die Schieberhöhlung 75, den Kanal 76 über die enge Bohrung γγ, die Schieberkammer 56 und den Kanal 57 verbunden.
Die Biegeplatten 20 und 22 haben die gleiche wirksame Fläche. Da die Drücke, welche in den Biegeplattenkammern 27 und 32 wirken, im wesentlichen gleich sind, so veranlaßt der Druck der Feder 35, daß die Biegeplatte 20 in Berührung mit der federbelasteten Kappe 28 bleibt. Wenn die Biegeplatte 20 gegen diese Kappe anliegt, so ist das Regelventil ausgeglichen, und der Schieber 18 ist so weit aufwärts bewegt, daß er den Kanal 78 freigibt, der zum Sitz des Schiebers 55 führt. In diesem Kanal 78 ist ein verengter Durchgang 79 vorgesehen.
Der Druck der Feder 51 wirkt derart, daß, wenn in der Bremseinrichtung, im Regelbehälter und in der Biegeplattenkammer 71 normaler Druck herrscht, die Biegeplatte 48 durch den Federdruck in der in der Zeichnung dargestellten Stellung gehalten wird; der Zapfen 54 wird also dann in seiner rechtsseitigen Stellung durch den Druck der Feder gehalten, so daß durch den Schieber der Kanal 78 abgedeckt, der Kanal 76 dagegen freigelegt ist.
Bei freigelegtem Kanal 76 ist die Kammer der Regelventileinrichtung mit der Außen-
luft verbunden, und zwar auf dem Wege über Kanal 80, Kanal 76, engen Durchlaß 1JJ, Schieberkammer 56 und Kanal 57.
Bei diesem Zustand der Bremseinrichtung, bei der der Bremszylinder mit der Außenluft verbunden ist, wird eine Betriebsbremsung bewirkt, indem der Bremsleitungsdruck in üblicher Weise vermindert wird, was eine entsprechende Druckverminderung in der Steuerventilkolbenkammer 9 zur Folge hat. Infolge dieser Druckverminderung in der Kammer 9 verschiebt sich der Steuerventilkolben 11 unter Mitnahme des Hilfsschiebers 14 und des Hauptschiebers 13 in die Bremsanzugsstellung. Ist das geschehen, so strömt Druckluft aus dem Hilfsbehälter 7 zur Schieberkammer 15 und zum Bremszylinder 5 durch den Kanal 81 im Hauptschieber und durch den Kanal und die Leitung 74.
Ist es erwünscht, den Bremszylinderdruck zu beschränken, wenn ein Anziehen der Bremsen bewirkt wird, so wird das übliche, auf der Zeichnung nicht dargestellte Bremsventil in Abschlußstellung gebracht. Wenn nun der Luftdruck im Hilfsbehälter, der in der Schieberkammer 15 des Steuerventils herrscht, ein wenig geringer wird als der Bremsleitungsdruck, der in der Steuerventilkolbenkammer 9 herrscht, so hat dies eine Verschiebung des Kolbens 11 und des Hilfsschiebers 14 zur Folge, der seine Stellung gegenüber dem Hauptschieber 13 verändert. Bei dieser Betriebsabschlußstellung schließt der Schieber 14 den Hauptschieberkanal 81 ab, so daß der weitere Zufluß von Druckluft zum Bremszylinder abgeschnitten wird.
Um die Bremsen nach einer Betriebsbremsung zu lösen, wird der Druck in der Bremsleitung 8 in der üblichen Weise vermehrt, wodurch der Steuerventilkolben 11 mit den Schiebern 13 und 14 in seine Lösestellung verschoben wird. Befindet sich der Hauptschieber 13 in Lösestellung, so wird Druckluft aus dem Bremszylinder 12 ins Freie ausgelassen, und zwar durch die Leitung und den Kanal 74, die Schieberhöhlung 75 im Hauptschieber 13, den Kanal 76, den engen Durchlaß yy, die Schieberkammer 56 und den Kanal 57.
Soweit ist die Wirkung der Bremseinrichtung beschrieben, bei Stellung der Ventileinrichtung 6 in ihrer unmittelbaren, unverriegelten Lösestellung.
Sollen die Bremsen nach dem abgestuften Lösesystem wirken, so stellt der Führer die übliche, nicht dargestellte Speiseventileinrichtung auf der Lokomotive so ein, daß ein bestimmter höherer Druck in der Bremsleitung herrscht, der den normalen, in der Bremsleitung gehaltenen Druck übersteigt.
Dieser höhere Druck teilt sich dem Hilfsbehälter 7 mit, und zwar auf dem Wege über Leitung und Kanal 10, Steuerventilkolbenkammer 9, Kanal 69, Steuerventilkammer 38, Nuten 40 und 39 im Glied 36, Biegeplattenkammer 32 und Kanal und Leitung 16.
Durch den Kanal 10 strömt auch Druckluft mit höherem Druck zur Biegeplattenkammer 45 in der Ventileinrichtung 4. Die Biegeplatte 41 wird infolgedessen nach rechts durchgedrückt. Der Schieber 43 wird in die Füllstellung bewegt, bei welcher der Kanal 70 freigelegt ist. Hierbei strömt die dem Kanal 16 zugeführte Druckluft zum Regelbehälter 3, zur Biegeplattenkammer 27 in der Regelventileinrichtung und zur Biegeplattenkammer 71. Der der Biegeplattenkammer 71 zugeführte Druck genügt, um den Druck der Feder 51 zu überwinden. Die Biegeplatte 48 wird durchgedrückt, der Zapfen 54 nach links bewegt unter Überwindung des Druckes der Feder 59. Der Schieber 55 wird so weit bewegt, daß der Kanal 78 freigelegt, während der Kanal 76 überdeckt wird.
Die der Biegeplattenkammer 68 zugeführte Druckluft bewirkt ein Durchdrücken der Biegeplatte 67 nach unten. Der Körper 62 wird entgegen dem Druck der Feder 65 entsprechend in der gleichen Richtung verschoben. Die auf dem Sperrkörper 61 ruhende Feder 63 wird zusammengedrückt, so daß der Sperrkörper 61 gegen den Zapfen 54 angedrückt wird. Die Feder 63 ist eine verhältnismäßig schwache Feder, so daß der Druck, welchen der Sperrkörper auf den Zapfen 54 ausübt, auf diesen schwachen Federdruck beschränkt ist. Es entsteht also keine die Bewegung des Zapfens 54 beeinträchtigende Reibung.
Wenn der Zapfen 54 in genügendem Maße nach links verschoben wird, s» daß der Schieber 55 den Kanal 78 freigibt, dagegen den Kanal 76 für die unmittelbare Lösung überdeckte, so kommt die Nut 60 des Zapfens 54 unter dem Sperrkörper 61 zu stehen. Die Feder 63 drückt den Sperrkörper in die Nut, so daß der Zapfen 54 verriegelt wird. Ebenso wird der Schieber 55 in seiner Linksstellung verriegelt. Dieses ist die Stellung für abgestufte Lösung.
Der Zweck der Verriegelung ist, diese Ventileinrichtung zu verhindern, unbeabsichtigt in die unmittelbare Lösestellung zu kommen, in dem Falle, in welchem der Regelbehälterdruck so gering wird, daß die Feder 51 nicht mehr in Spannung gehalten wird.
Bei dieser beschriebenen Stellung der Ventileinrichtung 6 für abgestuftes Lösen wird eine Betriebsbremsung dadurch bewirkt, daß der Druck in der Bremsleitung stufenweise in der üblichen Weise vermindert wird; die Steuerventileinrichtung 1 bewirkt dabei, wie
oben beschrieben, ein Zuströmen von Druckluft aus dem Hilfsbehälter 7 zum Bremszylinder 5.
Bei Bremsstellung des Steuerventilkolbens 11 ist der Kanal 69 mit der Schieberkammer 15 des Steuerventils verbunden, so daß sich der Druck der Luft in der Biegeplattenkammer 32 mit dem Hilfsbehälterdruck vermindert.
xo Wenn der in der Biegeplattenkammer 32 herrschende Hilfsbehälterdruck also sich vermindert hat, so wirkt der höhere Regelbehälterdruck in der Biegeplattenkammer 27 auf die Biegeplatte 20 ein; dadurch wird der Regelschieber 18 nach abwärts bewegt, da dieser höhere Druck den verminderten Hilfsbehälterdruck und den Druck der Feder 3 5 überwindet; der Kanal 78 wird durch den Schieber 18 abgedeckt, so daß keine Verbindung der Schieberkammer 17 mit der Außenluft mehr besteht.
Es sei hier bemerkt, daß die Feder 47 der Ventileinrichtung 4 in ihrer Spännung bzw. Stärke so bemessen ist, daß die diese Feder umgebende und unter ihrem Druck stehende Widerlagshülse 46 die Biegeplatte 41 daran hindert, den Schieber 43 in eine solche Stellung zu bringen, daß der zum Hilfsbehälter führende Kanal 16 frei wird; der Regelbehälterdruck wird also so aufrechterhalten, um die Wirkung der Regelventileinrichtung 2 zu bestimmen.
Um nach einer Betriebsbremsung die Bremsen zu lösen bei einer Stellung der Ventileinrichtung 6 in abgestufter Lösestellung, wird der Luftdruck in der' Bremsleitung 8 in der üblichen Weise gesteigert; das Steuerventil wird dann veranlaßt, in der Lösestellung zu wirken, bei welcher der Kanal 69 wieder mit der Kolbenkammerg des Steuerventils verbunden ist, so daß Bremsleitungsdruck aus der Kammer 9 der Biegeplattenkammer 32 und dem Hilfsbehälter 7 zugeführt wird.
Sind nun die Biegeplatten 22, 21 und 20 im wesentlichen gleichmäßig druckbelastet, so werden sie zusammen mit dem Verbindungszapfen 19 unter Mitnahme des Schiebers 18 nach aufwärts bewegt, und zwar in eine Stellung, bei der der Kanal 78 freigelegt wird. Bei dieser Stellung liegt die obere Biegeplatte 20 gegen die federbelastete Kappe 28 an.
Ist nun der Kanal 78 freigelegt, so strömt Druckluft aus dem Bremszylinder 5 ins Freier und zwar durch Rohr und Kanal 74, Höhlung 75 im Steuerventilschieber 13, Kanäle 76 und 80, Schieberkammer 17 in der Regelventileinrichtung, über das Ende des Steuerschiebers 18, den Kanal 78, die Verengung 79, die Schieberkammer 56 und den Kanal 57. Ist es nach einer Betriebsbremsung erwünscht, ein abgestuftes Lösen zu bewirken, so kann der Bremsleitungsdruck erhöht werden, um die gewünschte Verminderung des Bremszylinderdruckes zu erreichen. Diese Vermehrung des Bremsleitungsdruckes veranlaßt die Steuerventileinrichtung, in die Lösestellung zu gehen, bei welcher der Bremszylinder 5 mit der Schieberkammer 17 der Regelventileinrichtung durch Leitung und Kanal 74, Schieberhöhlung 75 und die Kanäle j6 und 80 verbunden ist.
Da sich nun bei der Lösestellung des Steuerventils der Druck in der Biegeplattenkammer 32 der Regelventileinrichtung und im Hilfsbehälter erhöht entsprechend der Druckerhöhung in der Bremsleitung, so wirkt unter den Biegeplatten 22 und 21 ein höherer Druck als über der Biegeplatte 20 in der Kammer 27. Die Folge davon ist, daß die Biegeplatten 20, 21 und 22 nach oben durchgedrückt werden' und in die aus der Zeichnung erkennbare Stellung gelangen, bei der der Schieber 18 den Kanal 78 freigibt. Jetzt kann Druckluft ' aus dem Bremszylinder 12 ins Freie führen, wie oben beschrieben. Wenn nun der in der 85, Regelschieberkammer 17 wirksame Bremszylinderdruck sich vermindert entsprechend der Vermehrung des Bremsleitungsdruckes, so überwiegen die Drücke, die die Biegeplatten nach abwärts zu bewegen bestrebt go sind. Der Schieber 18 legt sich infolgedessen vor die Mündung des Kanals 78, schließt also den Auslaß von Druckluft aus dem Bremszylinder ins Freie ab. Wird der Bremsleitungsdruck noch weiter gesteigert, so vollzieht sich eine weitere Verminderung des Bremsleitungsdruckes.
Befindet sich die Ventileinrichtung 6 in der Stellung für abgestuftes Lösen und ist es erwünscht, ein direktes Lösen der Bremsen zu bewirken, so stellt der Führer zuerst das Speiseventil so ein, daß der Bremsleitungsdruck in normaler Höhe aufrechterhalten bleibt, also der normale Druck nicht überschritten werden kann; dann wird der Bremsleitungsdruck und der Druck in der Biegeplattenkammer 68 vermindert, und zwar bis zu einem bestimmten Grade unter dem Druck, der in der Bremsleitung gehalten wird, wenn unter normalen Umständen eine no volle Betriebsbremsung bewirkt wird.
Ist der Druck in der Biegeplattenkammer so vermindert, so veranlaßt der Druck der Feder 65 eine Aufwärtsbewegung des Körpers 62. Dieser nimmt das innere Halsstück mit. Der Sperrkörper 61 wird emporgehoben und ausgeschaltet, so daß er den Zapfen 54 freigibt.
Der Luftdruck in der Biegeplattenkammer der Ventileinrichtung 4 wird ebenfalls mit dem Bremsleitungsdruck vermindert, so daß der auf die eine Seite der Biegeplatte 41 in
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der Schieberkammer 44 wirkende Regelbehälterdruck eine Durchbiegung der Biegeplatte nach links veranlaßt, und zwar unter Überwindung der auf die Hülse 46 wirkenden Feder 47. Der Schieber 43 wird in die Auslaßstellung bewegt, bei welcher der Druck im Regelbehälter 3 in der Biegeplattenkammer 27 der Regelventileinrichtung und in der Biegeplattenkammer 71 der Ventileinrichtung 6 vermindert wird, indem die Luft zum Hilfsbehälter 7 durch den Kanal 73 über das Ende des Schiebers 43 durch die Schieberkammer 44 und den Kanal 16 strömt.
Wenn der Luftdruck in der Biegeplatte 71 der Ventileinrichtung 6 sich bis auf den im Regelbehälter gehaltenen normalen Druck (oder unter diesen Druck) vermindert hat, so bewegt sich die Biegeplatte 48 unter dem Einfluß der auf das Widerlager 50 wirkenden Feder nach rechts. Der Zapfen 54 wird in gleicher Richtung bewegt. Der Kanal 78 wird abgedeckt und der Kanal 76 freigelegt.
Indem man so die Bremseinrichtung zwecks
Änderung der Stellung der Ventileinrichtung 6 von der Abstufungslösestellung in die unmittelbare Lösestellung wirken läßt, vollzieht sich das Anziehen der Bremsen; gewünschtenfalls kann auch das unmittelbare Lösen der Bremsen in derselben Weise, wie oben beschrieben, bewirkt werden.
Aus der vorhergehenden Beschreibung ist ersichtlich, daß ein fortgesetztes und vollständiges Lösen der Bremsen oder ein abgestuftes Lösen mittels der Regelventileinrichtung bewirkt werden kann, und daß das unmittelbare Lösen der Bremsen unabhängig von der Regelventileinrichtung veranlaßt werden kann. Die gewünschte Wahl des Lösevorganges kann durch den Führer von seinem Stand auf der Lokomotive getroffen werden. Man kann einige Fahrzeuge des Zuges mit den üblichen Bremsen zum unmittelbaren Lösen, andere Fahrzeuge mit der Bremseinrichtung nach der vorliegenden Erfindung ausrüsten. Wenn dies der Fall ist, ist es erwünscht, an den mit der verbesserten Bremseinrichtung ausgerüsteten Fahrzeugen die abgestufte Löseeinrichtung abzuschneiden, damit eine übereinstimmende Bremswirkung auf allen Zugfahrzeugen gewährleistet ist.
Wenn die Einrichtung für abgestuftes Lösen auf den mit der Einrichtung gemäß der Erfindung \*ersehenen Fahrzeugen nicht abgeschnitten wird, so könnte der Führer seine Bremseinrichtung zum abgestuften Lösen der Bremsen wirken lassen, was ein vollständiges Lösen der Bremsen bei unmittelbarer Lösung zur Folge hätte, während die anderen nur teilweise gelöst würden, was unerwünscht ist.
Mit der neuen Bremseinrichtung zum Umschalten für unmittelbare Lösung kann dieser Übelstand nicht eintreten; vielmehr werden die Bremsen auf allen Fahrzeugen gleichmäßig wirken.
Mit Ausnahme der selbsttätigen Wechselventileinrichtung ist die dargestellte und beschriebene Einrichtung die gleiche wie sie dargestellt, beschrieben und nachstehend beansprucht ist, weshalb es unnötig ist, alle Wirkungs- und Betriebsvorgänge in Verbindung mit dieser Einrichtung näher zu beschreiben.
Wie aus der vorhergehenden Beschreibung ersichtlich, sieht die Erfindung eine Druckluftbremseinrichtung vor, bei der der Führer von seinem Stand auf der Lokomotive nach Belieben entweder eine unmittelbare oder eine abgestufte Lösung der Bremsen an einem Fahrzeug oder einem Zug von Fahrzeugen erreichen kann.
Die Erfindung ist nicht auf die besondere Bauart und Anordnung der hier beschriebenen Ausführungsform beschränkt; vielmehr kann diese sich ändern, ohne von dem Sinn der Erfindung abzuweichen.

Claims (7)

Patentansprüche:
1. Druckluftbremseinrichtung mit einer ein abgestuftes Lösen der Bremsen bewirkenden Ventileinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß diese Einrichtung zum abgestuften Lösen wirksam oder unwirksam gemacht wird durch eine in der Zugleitung hervorgerufene, auf einen Steuerschieber (55) einwirkende außergewöhnliehe Druckerhöhung bzw. Druckerniedrigung, die vom Führer mit Hilfe eines an sich bekannten Druckreglers bewirkt wird.
2. Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (55) durch eine Biegeplatte (48) o. dgl. betätigt wird, die einerseits unter Zugleitungsdruck, andererseits unter dem Druck einer Feder (51) steht.
3. Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine vom Führer beeinflußbare Sperrvorrichtung (61 bis 67) mit der Schiebereinrichtung (55) oder einem damit verbundenen Gliede zusammenwirkt.
4. Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrvorrichtung (6i bis 67) durch Druckluft betätigt wird.
5. Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrvorrichtung ein Sperrglied (61) enthält, auf das eine Biegeplatte (67) o. dgl. einwirkt, die einer- iao seits unter Zugleitungsdruck, andererseits unter dem Druck einer Feder (65) steht.
6. Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum abgestuften Lösen für gewöhnlich unwirksam ist und nur dann wirksam wird, wenn sich der Zugleitungsdruck über den normalen, in dieser Leitung gehaltenen Druck erhöht.
7. Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum abgestuften Lösen unwirksam wird bei einer vorher bestimmten Verminderung des Zugleitungsdruckes unter den normalen Druck.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen
BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICIISDRUCICEIiEl
DE1930538771D 1929-12-14 1930-12-12 Druckluftbremseinrichtung Expired DE538771C (de)

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