DE2128203B2 - Druckluftbetätigbare Bremssteuerventileinrichtung - Google Patents
Druckluftbetätigbare BremssteuerventileinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine druckluftbetätigbare Bremssteuerventileinrichtung, mit einer Betriebsbremseinrichtung
und mit einer Schnellbremseinnchtung, die einen auf Druckänderungen ansprechenden
Teil aufweist, der mit einem Entlüftungsventil und einem Bremszylinderventil gekoppelt ist und der auf eine
bestimmte zeitliche Änderung des Bremsleitungsdrucks im Verhältnis zu einem Bezugsdruck einerseits durch
öffnen des Entlüftungsventils die Druckänderung verstärkt und andererseits das Bremszylinderventil in
einer Verbindung zwischen einem Druckmittelbehälter und dem Bremszylinder öffnet.
Eine Einrichtung dieser Art, die auch beschleunigtes Lösen ermöglicht, ist Gegenstand eines älteren Rechts
(DE-PS 16 05 282); die Kopplung zwischen dem auf Druck ansprechenden Teil und dem Entlüftungsventil
erfolgt dort über eine Druckluftleitung. Außerdem sind in der älteren Einrichtung besondere Füllventile unter
Schutz gestellt
Es ist auch eine Bremssteuerventileinrichtung bekannt (GB-PS 8 24 708), in der ein Schnellbremsvorgang
von einem von dem auf Druck ansprechenden Teil getrennten Ventil gesteuert wird und für beschleunigtes
Lösen ein besonderer Luftbehälter mit der Bremsleitung verbunden wird, während die Bremszylinder zur
Atmosphäre entlüftet, werden. Eine solche Ausführung ist aufwendig und das Wiederaufladen des besonderen
Luftbehälters nach einem Schneilösevorgang erfordert vergleichsweise viel Zeit.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der einleitend genannten Art so auszuführen,
daß die verschiedenen Funktionen wie Entlüften der Bremsleitung, Verbinden eines Notbehälters mit
dem Bremszylinder zum Unterstützen einer Betriebsbremsung, und Schaffen einer Verbindung zwischen
dem Bremszylinder und der Bremsleitung für beschleunigtes Lösen mit einer konstruktiv einfacheren Ausführung
ausgeführt werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist diese druckluftbetätigbare Bremssteuerventileinrichtung dadurch gekennzeichnet,
daß der auf Druck ansprechende Teil mit dem Entlüftungsventil, dem Bremszylinderventil und außerdem
mit einem zwischen dem Bremszylinder und der Bremsleitung angeordneten Ventil für beschleunigtes
Lösen mechanisch gekoppelt ist, das beim Bewegen des auf Druck ansprechenden Teils in anderer Richtung
unter Schließen der anderen Ventile betätigbar ist.
Durch den Gegenstand nach der Erfindung ist durch die mechanische Kopplung zwischen dem auf Druck
ansprechenden Teil, dem Entlüftungsventil, dem Bremszylinderventil und dem Ventil für beschleunigtes Lösen
eine einfache und gleichzeitig sehr zuverlässige Bremssteuerventileinrichtung geschaffen worden.
Die Erfindung an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels wird nachstehend
näher erläutert.
In F i g. 1 und 2 ist zusammengesetzt in schematischer Weise eine Bremssteuerventileinrichtung mit Betriebsbremseinrichtung
und Schnellbremseinrichtung dargestellt.
Die üblicherweise in Eisenbahnfahrzeuge vorgesehene Betriebsbremseinrichtung weist einen auf Druckänderungen
ansprechenden Steuerkolben 1 auf, der von einem Schaft 2 in dem Gehäuse der Betriebsbremseinrichtung
abgedichtet verschiebbar getragen ist. Der Steuerkolben 1 bildet zusammen mit seiner biegsamen
Membran 3 eine Trennwand zwischen einer Kammer (b), die mit der Bremsleitung ßPverbunden ist, und einer
Kammer (a), die mit einem Hilfsluftbehälter AR verbunden ist.
Der Steuerkolben 1 trägt ein Bremszylindereinlaßventil 4 und ein Bremszylinderauslaßventil 5, deren
jedes durch die Bewegungen des Steuerkolbens 1 betätigbar sind. Weiterhin ist mit dem Steuerkolben 1
ein Hilfsbehälterfüllventil 6 gekuppelt, und in Zuordnung zu diesem ist ein Notbehälterfüllventil 7
vorgesehen. Schließlich ist der zentrale Schaft 2 über eine Stange 8 mit einer Beschleunigerkammer-Einlaß-
und Auslaßventileinrichtung 9 gekuppelt. Die Beschleunigerkammer-Einlaß- und Auslaßventile dieser Einrich-
tung haben ein zusammengesetztes Verschlußglied 10, das einerseits an einen unteren kolbenbetätigten
verschiebbaren Teil 11 und andererseits an eine obere verschiebbare Hülse 12 gegen die Kraft einer Feder 66
anlegbar ist
Die Beschleunigerkammer 14 ist einerseits mit der Unterseite des Schaftes 2 und andererseits mit der
Unterseite des verschiebbaren Teils 11, welcher gewöhnlich in der dargestellten Lage auf einer in einer
Kammer angeordneten Feder 15 ruht, verbunden.
Das Bremszylinderauslaßventil 5 ist auf seiner Auslaßseite über eine Drossel 16 mit der einen Seite
eines Kolbens 17 verbunden, dessen andere Seite über einen nicht gedrosselten Durchgang R1 mit der
Auslaßseite des Ventils 5 verbunden ist. Der Kolben 17 betätigt beim Entlüften des Bremszylinders BC ein
Kugelventil 18, um ein beschleunigtes Bremsenlösen zu ermöglichen, und zwar infolge eines vorübergehenden
Einströmens von Druckmittel aus dem Notbehälter ER
in die Bremsleitung BP, wodurch das Lösen beschleunigt wird.
Das eine Druckluftzufuhr zum Bremszylinder BP gewährleistende Ventil 20 wird vom Bremszylinderdruck
mittels eines auf Druck ansprechenden Kolbens 21 gesteuert, der mittels einer Feder 22 federbelastet ist,
um das Ventil 20 bis zu Bremszylinderdrücken von beispielsweise etwa 0,84 kg/cm2 in der offenen Lage zu
halten. In der geschlossenen Lage des Ventils 20 oberhalb solcher Drücke ist der Durchgang zwischen
dem Hilfsbehälter AR über das Bremszylindereinlaßventil 4 und dem Bremszylinder BC auf den Durchgang
einer Drossel 23 beschränkt. Weiterhin ist ein Bremszylinderhalteventil 24 vorgesehen, welches mit
dem Stößel des Ventils 2ö gekuppelt und von dem Kolben 21 betätigbar ist und über welches und eine
Drossel 26 der Bremszylinder BC mit der Ceschleunigerkammer
14 verbunden werden kann.
Ein ein verzögertes Füllen bewirkendes Ventil 30 ist über einen Stößel von einem Kolben 31 betätigbar,
dessen Unterseite in der dargestellten Lage der Betriebsbremseinrichtung dem Hilfsluftbehälterdruck
über das Hilfsbehälterfüllventil 6 unterworfen ist. Der Kolben 31 ist an der Unterseite mittels einer Feder 32
belastet, während seine Oberseite über eine Drossel 33 und das Ventil 6 mit dem Hilfsluftbehälter AR in
Verbindung steht. Der Weg zu dem Ventil 30 für verzögertes Füllen verläuft von der Bremsleitung BP
über ein Rückschlagventil 34 oder über eine Drossel 35, die dem Rückschlagventil 34 parallel geschaltet ist.
Die Schnellbremseinrichtung besteht aus einem Kolben 40, der zusammen mit einer Membran 41 eine
obere (q) von einer unteren Kammer (p) trennt, von denen die obere Kammer (q) mit einer Beschleunigerkammer
QAC verbunden ist, während die untere Kammer (p) über einen Luftfilter AF mit der
Bremsleitung BP verbunden ist. Der Kolben 40 ist an einem abgedichtet verschiebbaren Stößel 43 befestigt,
über welchen der Kolben 40 bei einer Abwärtsbewegung das öffnen eines Entlüftungsventils 44 bewirken
kann, das zwischen die Bremsleitung BP über einen Grobfilter 45 und die Atmosphäre geschaltet ist.
Das Entlüftungsventil 44 ist normalerweise in der geschlossenen Lage durch eine Feder 46 belastet und
auf einer Verlängerung des Stößels 43 abgedichtet verschiebbar; der Stößel 45 steht weiterhin mit einem
Ventil 47 für beschleunigtes Lösen im Notfall im Eingriff, welches seinerseits einem Federdruck ausgesetzt
ist. der von einer zwischen den Ventilen 44 und 47 angeordneten Feder 48 hervorgerufen wird. Das Ventil
4/ liegt an einem verschiebbaren Ventilsilzteil 49 an,
über den nach Trennen vom Ventil 47 ein Durchgang zwischen dem Bremszylinder ßCund der Bremsleitung
BP geschaffen wird. Das untere Ende des verschiebbaren Vcntiisitzteils 49 kann mit einem Bremszylinderventil
50 in Eingriff treten, das von einer Feder 51 in die geschlossene Lage gedrückt wird, in der es eine
Verbindung zwischen dem Notbehälter ER und dem
ίο Bremszylinder ßCtrennt
Ein Rückschlagventil 52 ist zwischen der Beschleunigerkammer QAC und dem Notbehälter ER (Leitung
Ei) vorgesehen; weiterhin ist in der Schnellbremseinrichtung
ein Lufteinschußventil angeordnet, welches ein Ventilverschlußglied 53 aufweist, das in offener Lage
durch den Druck einer Feder 54 gegen einen Kolben 55 gehalten ist; gegen die Kraft der Feder ist das
Verschlußglied 53 nur dann verschiebbar, wenn der Bremszylinderdruck einen Wert von etwa 0,84 kg/cm2
■20 erreicht hat. Bei diesem Wert kann das Ventilverschlußglied
53 geschlossen werden, um den Weg C1 zu dem Bremszylinder ÄCauf den Weg über eine Drossel 56 zu
beschränken. An die Leitung R 1 ist die Atmosphäre Ex angeschlossen.
:r> Um das gewünschte Arbeiten innerhalb der Schnellbremseinrichtung
zu gewährleisten, sind zwischen den Kammern (q) und (p), zweckmäßig in dem Kolben 40
selbst, federbelastete Rückschlagventile und Drosseln vorgesehen. Bei der dargestellten Ausführungsform sind
•o drei Rückschlagventile 57, 58 und 59 vorgesehen, von
denen das mittig angeordnete Ventil 58 in der dargestellten Lage des Kolbens 40 von seinem Sitz
durch eine mittig angeordnete Nadel 60 abgehoben werden kann, um eine Umgehungsleitung zu einer
so Drossel 62 über das Rückschlagventil 57 herzustellen.
Jedem der Rückschlagventile 57 und 59 ist eine Drossel 63 bzw. 64 zugeordnet. Wie aus Nachstehendem
ersichtlich, arbeitet das Rückschlagventil 59 als ein die Beschleunigerkammer ladendes bzw. füllendes Rück-
ίο schlagventil, und das Rückschlagventil 52 dient als ein
eine Überladung beseitigendes Rückschlagventil für die Beschleunigerkammer QAC.
Die Steuereinrichtung soll beim Ansprechen auf den angelegten Bremsleitungsdruck den Bremsdruck für den
j Bremszylinder BC überwachen, der beim Bremsen vom Hilfsluftbehälter AR und/oder dem Notbehälter ER zu
diesem strömt. In ebenfalls bekannter Weise wird das Bremsenlösen überwacht.
Beim Füllvorgang strömt Druckluft aus der Bremslei-
w tung BPdurch eine Leitung B 2, den Luftfilter AFsowie
die Leitungen B 3 und B 4 hindurch in die Kammer (b) über dem Steuerkolben 1 der Betriebsbremseinrichtung.
Der Bremsleitungsdruck gelangt weiterhin aus der Leitung B3 über eine Leitung B5 in eine Leitung Bl
Vi und über das Rückschlagventil 34 zum Ventil 30 für
verzögertes Füllen, dessen Lage zu diesem Zeitpunkt infolge der Kraft der Feder 32 die dargestellte ist. Es
strömt daher Druckluft über das Ventil 30, die Drossel 33 und eine Leitung A 2 zum Hilfsbehälterfüllventil 6,
w) welches sich ebenfalls in der offenen Lage befindet, und
über eine Leitung Λ 1 zu dem Hilfsluftbehälter AR. Der
Druck im Hilfsluftbehälter AR wird auch über eine Leitung A3 der unteren Kammer (a) unter dem
SteuTkolben 1 zugeführt. Infolge des über die Leitung
i>i Λ 2 anstehenden Hilfsbehälterdrucks auf der Unterseite
des Kolbens 31 kann das Ventil 30 an der Drossel 33 ein im wesentlichen konstantes Druckdifforential aufrechterhalten.
Dies unterstützt ein gleichmäßiges Füllen
über einen ganzen Zug von Fahrzeugen, die an eine gemeinsame Bremsleitung angeschlossen sind.
Bremsleitungsluft wird weiterhin aus der Leitung B5
durch eine Leitung 56 an die Unterseite des Verschlußgliedes 10 des Beschleunigerkammerventils
14 strömen; ein weiterer Strömungsweg für Bremsleitungsluft führt über den Grobfilter 45 und die Leitung
B1 zum Bereich unterhalb des Entlüftungsventils 44.
Zusätzlich kann Luft aus der Bremsleitung ßPüber den
Filter AFund eine Leitung B8 zur Kammer (p) unter
dem Kolben 40 strömen. Aus der Kammer (p) strömt dann Luft über die Drossel 64, das die Beschleunigerkammer
füllende Rückschlagventil 59 und eine Leitung (ql)'ma\z Beschleunigerkammer QAC.
Ein Füllen des Notbehälters ER erfolgt aus dem Hilfsluftbehälter AR über die zum Füllventil 6 führende
Leitung A1, das Notbehäiterfüllventil 7 und eine
Leitung £4 in die Leitung EX die mit dem Notbehälter
ER verbunden ist. Der Notbehälterdruck ist also über ein Rückschlagventil 19 an die Ausgangsseite des
Ventils 18 für beschleunigtes Lösen angelegt, so daß der Notbehälter ER als Druckluftquelle zum beschleunigten
Lösen beim Betätigen des Ventils 18 für beschleunigtes Lösen dient.
Wenn die Anlage betriebsbereit ist, halten das Druckdifferential am Steuerkolben 1 auf Grund des
Beaufschlagens der Unterfläche des Schaftes 2 mit Atmosphärendruck durch die offene Lage des Beschleunigerkammer-Auslaßventils
die Betriebsbremseinrichtung und damit das Ventil 5 in der dargestellten Lage, so
daß die Bremszylinder zur Atmosphäre entlüftet sind; das Ventil 18 für beschleunigtes Lösen verbleibt in der
geschlossenen Lage infolge des geringfügigen Abwärtsschubes, der vom Kolben 17 herrührt.
Die Betriebsbremseinrichtung arbeitet bei Druckänderungen in der Bremssteuerleitung in bekannter Weise,
so daß sich eine Erläuterung des Wirkungsablaufs erübrigt. Druckluft strömt dabei über die Luftleitungen
51, 52 und 53 in die Beschleunigungskammer i4 und über Leitungen A 5, A 6 und A 8 zum Bremszylinder.
Die Unterseite des Schaftes 2 wird daher vom Beschleunigerkammerdruck beaufschlagt.
Die beiden Lufteinschußventile 20 und 53 verbleiben dabei im offenen Zustand, bis der Bremszylinderdruck
einen Wert von etwa 0,84 kg/cm2 erreicht hat. Zu diesem Zeitpunkt schließen sich die Lufteinschußventile 20 und
53 und verkleinern die anfänglich große öffnung zum Bremszylinder BC auf einen Durchgang, der entweder
durch die dem Ventil 20 zugeordnete Drossel 23 oder die dem Ventil 53 zugeordnete Drossel 43 gesteuert ist.
Das Steigen des Bremszylinderdrucks hängt vom Grad der Verminderung des Bremsleitungsdrucks ab.
Wenn die Drucksenkung nicht ausreichend ist, um den geforderten Bremsdruck zu erzeugen, schließt das
Bremszylinderhalteventil 24 nicht, und die Verbindung
zwischen der Beschleunigerkammer 14 und der Bremsleitung BP sowie dem Bremszylinder über die
Leitungen 52, 53, die Drossel 26 und das Ventil 24 zum
Bremszylinder über die Leitung A 6 der Schnellbremseinrichtung
bleibt bestehen. Der Bremsleitungsdruck wird daher durch das Beaufschlagen des Bremszylinders
BC vermindert, bis genügend Bremszylinderdruck erzeugt ist, um den Kolben 21 zu verschieben und
dadurch das Einschußventil und das Bremszylinderhalteventil 24 zu schließen.
Die beschriebene Wirkungsweise erfolgte unter der Annahme, daß der Kolben 40 der Schnellbremseinrichtung
infolge zu langsam steigender Druckdifferenz nicht anspricht; der Druck in der Beschleunigerkammer QAC
strömt dann in die Bremsleitung ßPüber die Drossel 63 und das Rückschlagventil 57 zurück, wodurch bewirkt
wird, daß das Druckdifferential am Kolben 40 nicht
r> ausreichend ist, um das Ventil 44 entgegen der Kraft der
Feder 46 zu verschieben.
Ein Bremsenlösen nach einer Betriebsbremsung erfolgt in üblicher Weise. Das Beschleunigerkammer-Einlaßventil
wird vor dem öffnen des Beschleunigerkammer-Auslaßventils
geschlossen. Hierdurch wird gewährleistet, daß während des Bremsenlösens keine Verbindung zwischen der Bremsleitung BP, der
Beschleunigerkammer 14 und der Atmosphäre vorhanden ist. Nach dem Öffnen des Beschleunigerkammer-Auslaßventils
und Abströmen der Druckluft in die Atmosphäre erfolgt ein Erhöhen des Druckdifferentials
am Steuerkolben 1. Die Abwärtsbewegung des Steuerkolbens wird beschleunigt; das Bremszylinderauslaßventil
5, das Hilfsbehälterfüllventil 6 und das Notbehälterfüllventil 7 werden geöffnet, wobei der Bremszylinder
BC entlüftet wird. Der abströmende Bremszylinderdruck wirkt auf die Unterseite des Kolbens 17 des
Ventils 18 für beschleunigtes Lösen ein, und der Teil 17 wird daher zeitweilig aufwärts bewegt, um eine
Verbindung zwischen dem Notbehälter ER, dessen Druck oberhalb des Ventils 18 vorhanden ist, und der
Bremsleitung BP herzustellen. Infolge der Drossel 16 gleicht sich der Druck am Kolben 17 nach einem kurzen
Zeitraum aus, und das Ventil 18 schließt sich wieder. Das Arbeiten des Ventils 18 für beschleunigtes Lösen
während dieses kurzen Zeitintervalls unterstützt die schnelle Fortpflanzung eines Bremsenlösens entlang
eines Zuges durch Einströmen von Notbehälterluft in die Bremsleitung ÄPüber eine Leitung Ei. Der Druck
unter dem Kolben des verschiebbaren Teils 11 sinkt und
der Kolben wird entgegen der Kraft der Feder 15 in der in der Zeichnung dargestellten Lage gehalten. Die
Betriebsbremseinrichtung befindet sich wieder in der Löselage.
Im Falle einer Notbremsung bei schneller Druckminderung
in der Bremsleitung erfolgt die Verminderung des Bremsleitungsdrucks, der in der Kammer (p) unter
dem Kolben 40 wirkt, schneller, als sie durch den Luftstrom über die Drossel 63 und das Rückschlagventil
57 ausgeglichen werden kann. Die aufwärts gerichtete Kraft des Bremsleitungsdrucks in der Leitung B1 und
die Kraft der Feder 46 unter dem Entlüftungsventil 44 werden daher überwunden; der Kolben 40 bewegt sich
zum öffnen des Entlüftungsventils nach unten. Der Bremsleitungsdruck wird daher über die Leitung Bi
und das offene Ventil 44 schnell auf Atmosphärendruck abgesenkt. Der Kolben 40 und der Stößel 43 bewegen
sich weiter nach unten, um das Ventil 50 vollständig zu öffnen und den Notbehälter ER über eine Leitung E 2
mit dem Ventil 53 zu verbinden, dessen offener Zustand es ermöglicht, daß Luft aus dem Notbehälter ER direkt
dem Bremszylinder ÖCzugeführt wird.
Die Betriebsbremseinrichtung beaufschlagt den Bremszylinder dabei in üblicher Weise. Bei einer
Notbremsung wird daher die Luft aus dem Hilfsluftbehälter AR durch Luft aus dem Notbehälter ER ergänzt,
um ein schnelles Bremsenanlegen zu bewirken. Weiterhin kann das Arbeiten der Schnellbremseinrichtuiig
derart sein, daß beispielsweise eine 20%ige Druckerhöhung gegenüber der Drucklage bei normaler Betriebsbremsung im Bremszylinder ÖCbewirkt wird.
Das Ventilverschlußglied 53 ist wie erwähnt ausgeführt, daß es auf Grund der Kraft der Feder 52 und der
Abmessung des Kolbens 55 offen bleibt, bis der Bremszylinderdruck einen Wert von etwa 0,84 kg/cm*
erreicht hat. Der Druckaufbau im Bremszylinder ßCfür eine Notbremsung beginnt daher sehr schnell, und es
ergibt sich nachfolgend ein ausreichend schneller Druckfall des Bremsleitungsdrucks bis zu dem Punkt, an
welchem das Ventilverschlußglied 53 schließt. Nach diesem Zeitpunkt wird der Aufbau des Bremsleitungsdrucks
durch die Drossel 56 bestimmt.
Die Abwärtsbewegung des Kolbens 40 bewirkt, daß das Rückschlagventil 58 von der Nadel 60 abgehoben
wird, so daß die Drossel 63 nicht mehr über das Ventil 58 umgangen wird; der Luftstrom zwischen den Kammern
(q) und (p) auf beiden Seiten des Kolbens 40 kann lediglich über die Drosseln 62 und 63 in Reihe mit dem
Rückschlagventil 51 erfolgen. Dies bewirkt ein längeres öffnen des Entlüftungsventils 44, bis der Druck in der
Beschleunigerkammer QACauf einen niedrigeren Wert
sinlct, bei welchem die Feder 46 das Entlüftungsventil 44 wieder schließen kann; weiterhin wird ein Schließen des
Ventils 50 ermöglicht, wodurch die Verbindung zwischen dem Bremszylinder BCund dem Notbehälter
ER unterbrochen wird.
Nach einer schnellen Drucksenkung des Bremsleitungsdrucks ist dieser beim Bremsenlösen (Drucksteigerung
in der Bremsleitung) in der Kammer (p) wirksam, um eine Aufwärtsbewegung des Kolbens 40 entgegen
der Kraft einer Feder 65 hervorzurufen. Das Ventil 47 für beschleunigtes Lösen hebt sich daraufhin von seinem
Sitz ab, der am Ventilsitzteil 49 vorgesehen ist, wodurch ein Weg einerseits von dem Bremszylinder BC und
andererseits von ύ 3m Hilfsbehälter AR über das offene
Bremszylindereinlaßventil 4 der Betriebsbremseinrichtung geöffnet ist, so daß Luft über die Leitungen A 7 und
A 8 zur Bremsleitung BP strömen kann. Dadurch wird ein beschleunigter Aufbau von Bremsleitungsdruck
hervorgerufen; dadurch wird der Hilfsbehälterdruck vermindert, so daß die Betriebsbremseinrichtung im
Bremsenlösezustand zu einem früheren Zeitpunkt anspricht, da der Bremsleitungsdruck bei einem
niedrigeren Wert ein Bewegen des Steuerkolbens 1 bewirkt.
Das Ventil 47 für beschleunigtes Lösen arbeitet in Verbindung mit seiner Feder 48 als Rückschlagventil
derart, daß es sich wieder schließt, wenn der Hilfsbehälterdruck und der Bremszylinderdruck Werte
erreicht haben, die bei etwa 0,7 kg/cm2 des Bremsleitungsdrucks liegen. Nachfolgend nähern sich die Drücke
in den Kammern (p) und (q) einander durch Druckausgleich über die Drossel 64 und das Rückschlagventil 59;
der Kolben 40 kehrt in seine dargestellte Lage zurück. Während einer Notbremsung tritt also eine beträchtliche
Druckminderung des Hilfsbehälterdrucks auf; das Füllen des Hilfsluftbehälters AR erfolgt dann über das
Hilfsbehälterfüllventil der Betriebsbremseinrichtung,
wobei das Ventil 30 für verzögertes Füllen ein gesteuertes Füllen bewirkt, indem es an der Drossel 33
ein festes Druckdifferential erzeugt. In ähnlicher Weise wird das Füllen des Notbehälters ER über das Ventil
vorgenommen.
In einem praktischen Ausführungsbeispiel beträgt der
Bremsleitungsdruck im Fahrzustand des Fahrzeugs etwa 4,9 kg/cm2; der Steuerkolben 1 der Betriebsbremseinrichtung
bewegt sich in Richtung des Bremsenanle-O gens, wenn der Bremsleitungsdruck unter etwa
0,052 kg/cm2 des Hilfsbehälterdrucks fällt. Die Betriebsbremseinrichtung
geht danach in eine stabile Überlappungsstellung über, wobei das Bremszylinderventil
geschlossen ist, wenn der Bremsleitungsdruck etwa der gleiche ist wie der Hilfsbehälterdruck.
Die Volumina können so gestaltet werden, daß unter normalen Betriebsbremsungsbedingungen ein Druckfall
des Bremsleitungsdrucks von etwa 1,4 kg/cm2 zu einer vollen Betriebsbremsung bei einem Bremszylinderdruck
von etwa 3,5 kg/cm2 führt. Dazwischenliegende höhere Bremsleitungsdrücke ergeben dazwischenliegende niedrigere
Bremszylinderdrücke.
Das Bremsenlösen unter Betriebsbremsbedingungen wird durch einen Anstieg des Bremsleitungsdrucks von
etwa 0,105 kg/cm2 über den Hilfsbehälterdruck bewirkt, wobei dieser Druck ausreichend ist, um eine Abwärtsbewegung
des Steuerkolbens 1 aus der Überlappungsstellung in eine Lage zu bewirken, in der das Bremszylinderauslaßventil
geöffnet wird.
Wenn das Ausmaß des Absinkens des Bremsleitungsdrucks unter Anlegebedingungen ausreichend ist und
schnell genug erfolgt, arbeitet die Schnellbremseinrichtung mit der Betriebsbremseinrichtung zusammen, um
den Bremszylinderdruck zu einer Notbremsung oder Schnellbremsung zu erhöhen.
Die Drossel 63 und das Rückschlagventil 57 der Schnellbremseinrichtung sind zweckmäßigerweise so
dimensioniert, daß ein Druckfall des Bremsleitungsdrucks von etwa 4,9 auf 3,5 kg/cm2 innerhalb von 2 s ein
Arbeiten der Schnellbremseinrichtung durch öffnen des Entlüftungsventils 44 hervorruft, wohingegen ein
Druckfall in dem gleichen Bereich, d. h. von etwa 4,9 auf 3,5 kg/cm2 innerhalb von 3 s lediglich eine Betriebsbremsung hervorruft. Zusätzlich bewirken kleine
Druckminderungen des Bremsleitungsdrucks von beispielsweise 0,56 kg/cm2 oder weniger nicht allein,
jedoch schnell das Arbeiten der Schnellbremseinrichtung.
Nach einer Notbremsung wird eine Rückstellzeii für das Entlüftungsventil 44 durch Auswahl der Drosseln 62
und 63 vorteilhaft so bewirkt, daß sie in der Größenordnung von 1 Minute liegt. Zusätzlich erfolgt
das Füllen der Schnellbremseinrichtung über die Drossel 64 in annähernd 1 Minute von 0 auf etwa
4,9 kg/cm2.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Druckluftbetätigbare Bremssteuerventileinrichtung,
mit einer Betriebsbremseinrichtung und mit einer Schtiellbremseinrichtung, die einen auf Druckänderungen
ansprechenden Teil aufweist, der mit einem Entlüftungsventil und einem Bremszylinderventil
gekoppelt ist und der auf eine bestimmte zeitliche Änderung des Bremsleitungsdrucks im
Verhältnis zu einem Bezugsdruck einerseits durch öffnen des Entlüftungsventils die Druckänderung
verstärkt und andererseits das Bremszylinderventil in einer Verbindung zwischen einem Druckmittelbehälter
und dem Bremszylinder öffnet, dadurch gekennzeichnet, daß der auf Druck ansprechende
Teil (Kolben 40) mit dem Entlüftungsventil (44), dem Bremszylinderventil (50) und außerdem mit
einem zwischen dem Bremszylinder und der Bremsleitung angeordneten Ventil (47) für beschleunigtes
Lösen mechanisch gekoppelt ist, das beim Bewegen des auf Druck ansprechenden Teils in
anderer Richtung unter Schließen der anderen Ventile betätigbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Entlüftungsventil (44), das Bremszylinderventil
(50) und das Ventil (47) für beschleunigtes Lösen koaxial in einer Reihe angeordnet sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (47) für beschleunigtes
Lösen ein Verschlußglied und einen Sitz (49) aufweist, die in der geschlossenen Lage des Ventils
gemeinsam bewegbar sind, und daß das Hremszylinderventil (50) von dem auf Druck ansprechenden
Teil (40) über eine Betätigungsstange (43) und das bewegbare Ventil (47) für beschleunigtes Lösen
betätigbar ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Lösestellung der Einrichtung das
Ventil (47) für beschleunigtes Lösen federnd (Feder 48) in die Schließstellung gedrückt ist, damit es
während des Bremsenlösens als Rückschlagventil arbeitet und sich bei einem vorbestimmten Wert des
Unterschiedes zwischen dem Bremsleitungsdruck und dem Bremszylinderdruck schließt.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung als
Notbremseinrichtung in Verbindung mit einem die Betriebsbremsungen steuernden Doppelsitzventil
arbeitet, welches auf eine Druckänderung des Bremsleitungsdrucks anspricht, die geringer als die
genannte vorbestimmte Druckänderung ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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