DE472349C

DE472349C - Steueranordnung fuer Druckluftbremsen

Info

Publication number: DE472349C
Application number: DED54313D
Authority: DE
Inventors: Ivar Drolshammer
Original assignee: Knorr Bremse AG
Current assignee: Knorr Bremse AG
Priority date: 1927-09-26
Filing date: 1927-11-11
Publication date: 1929-02-28
Also published as: GB300260A; FR663364A; CH133982A; NL25630C; NL26800C; GB297753A

Description

Steueranordnung für Druckluftbremsen Gemäß dem Hauptpatent 47i273 wird bei Druckluftbremsen mit gesondertem Steuerbehälter die gefahrlose Anwendung auch von sehr starken, längere Zeit dauernden- Füllstößen beim Lösen der Bremse ermöglicht, ohne daß der Steuerbehälter über den,vor der Bremsung herrschenden Druck überladen wird. Hierdurch wird die Lösezeit der Bremsen eines langen Zuges wesentlich gekürzt und gleichzeitig die Bedienung des Führerbremsventil:s auf der Lokomotive erleichtert. Grundsätzlich geschieht dies dadurch, daß in der Lösestellung des Steuerkolbens des Bremssteu,e@rventills -entsprechend :ganz gelöster Bremse die Auffüllung des Steuerbehälteris künstlich verzögert wird, ohne da.ß Jedoch damit irgendelne Beeinträchtigung für die Ausübung seiner eigentlichen Funktion beim Bremsen :eintritt.
Die in. denn. Hauptpatient angegebene be- sondere Lösuing beisteht darin, daß für das Auffüllen des zusätzlichen. Steuerbehälters er mit dem Hilfsluftbehälter derart unmittelbar parallel geschaltet wird, daß der Inhalt des verhältnismäßig kleinen Steuerbehälters, aus dem auch während des Bremsens keine Luft verbraucht wird, gleichsam um den Inhalt des Hilfsluftbehälters vergrößert wird, so daß auch ein starker Füllstoß kein Überladen des Steuerbehälters bewirken kann. Bei einer durch Vermindern des Leitungsdruckes eingeleiteten Bremsung wird jedoch diese ParalleIschaltung aufgehoben, d. h. also die unmittelbare Verbindung zwischen Steuerbehälter und Hilfsluftbehälter abgesperrt.
Gemäß der vorliegenden Weiterbildung wird der grundsätzlich gleiche Gedanke der künstlichen Verzögerung des Aufladens des Steuerbehälters dadurch verwirklicht, daß für den Eintritt der Druckluft in den Steuerbehälter eine so enge Bohrung vorgeschaltet wird, daß hiermit das überlader@ vermieden wird, während umgekehrt für den Wiederaustritt der Luft aus dem Steuerbehälter ein zweiter, entsprechend weiterer Weg zur Verfügung gestellt wird, der die Auswirkung des Druckes im Steuerbehälter ohne jede Drosselung gestattet. Man könnte natürlich diese beiden, verschieden großen öffnungen für Eintritt und Austritt auch zwangläu$g steuern lassen, es ist aber möglich, diese ganz selbsttätig vor sich gehen zu lassen, insofern, als für den Eintritt eine ständig offene Drosselbohrung vorgesehen wird, während die große öffnung für den Wiederaustritt der Druckluft aus dem Steuerbehälter mit einem Rückschlagventil versehen wird, derart, daß dieser Weg sich beim Laden schließt, beim Entladen öffnet. Es sei bei dieser Gelegenheit darauf.. daß an sich dieses Gebilde des ständig offenen Drosselweges in Verbindung mit dem durch ,ein Rückschlagventil nur für den einseitigen Durchgang freien weiten Weg bereits in anderweitigem Zusammenhang mehrfach bekannt geworden ist. (Vgl. die deutschen Patentschriften Zig 263 und 436 9g9.) Im vorliegenden Falle wird aber hiermit eine ganz neue Wirkung erzielt.
Die Abbildung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, und zwar ist das bekannte Drolshammer-Bremssteuerventil zugrunde gelegt.
Der Steuerkolben i ist in Stellung »Bremse ganz gelöst« gezeichnet. In dieser Steuerkolbenstellung kann Leitungsluft, die von der Leitung 126 kommend sich ständig auf der -oberen Seite des Steuerkolbens .:i befindet, durch die Drosselbohrung 37 und durch Abdrücken der Dichtungsmanschette 56 des Steuerkolbens i schnell an diesem vorbei in den Kanal 39 strömen. Von hier aus kann aber die Leitungsluft, da das Rückschlagventxl 1-24 geschlossen ist, nur durch die sehr'',eiige, dieses umgehende, ständig offene Drosselbohrung 125 verzögert, und zwar nur ganz langsam in den SteuerbehälterA strömen. Selbst beim Geben von starken Füllstößen in Stellung I des Führerbremsventils während einer verhältnismäßig langen Zeit kann daher der Steuerbehälter A nicht unvorschriftsmäßig überladen werden.
Bei einer Bremsung wird der Leitungsdruck auf der oberen Seite des Steuerkolbens i vermindert. Durch den höheren Druck des Steuerbehälters A verschiebt sich der Steuerkolben i etwas. Dadurch wird das Volumen zwischen der Unterseite des Steuerkolbens i und dem Rückschlagventil 124 plötzlich vergrößert. Es entsteht demnach plötzlich ein kleiner Druckabfall., der das Rückschlagventil 124 sofort öffnet, so daß der volle Steuerbehälterdruck während der Bewegung des Steuerkolbens i zur Wirkung kommt. Der Steuerkolben i kann daher infolge des Rückschlagventils 124 ohne unzulässige Verzögerung der jeweiligen Druckverminderung in der- Leitung sofort folgen. Die Anwendung der Drosselbohrung i25 ohne das Rückschlagventil 124 wäre vollständig unbrauchbar, weil dann der Steuerkolben i der Druckverminderung-in der Leitung nicht mehr sofort folgen könnte. Durch eine solche verspätete Bewegung des Steuerkolbens :würde die Durchschlagsgeschwindigkeit in unzulässiger Weise verkleinert. Außerdem hestände die Gefahr, daß bei geringer Druckverminderung in der Leitung der Druck unter dem Steuerkolben i sich .durch die Drosselbohrung 37 mit dem Leitungsdruck ausgleichen könnte, so daß das Bremssteuerventil gar nicht in Funktion treten würde.
Das Rückschlagventil 124 kann selbstverständlich in verschiedenster Weise ausgeführt werden. Die Drosselbohrung 125 kann z. B. bei Anwendung eines Ventils oder einer Ventilplatte als Rückschlagventil in diesem selbst oder auch als kleine Nut in der Sitzdich= tungsfl,äche angebracht werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Steueranordnung nach Patent 47 i 273, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufladung des Steuerbehälters dadurch verzögert wird, da.ß für die Füllung des Behälters nur ein stark gedrosselter ,Querschnitt zur Verfügung gestellt wird, während für die Entladung des Behälters zwecks Erfüllung seiner Aufgabe ,ein großer Querschnitt zur Verfügung gestellt wird.
2. Ausführungsform für Ansprach i, dadurch gekennzeichnet, gekennzeichnet, daß die Umschaltung von. dem einen Weg auf den anderen Weg in dem Sinne selbsttätig gestaltet wird, daß die an sich bekannte Anordnung zweier Wege verschiedener Querschnitte benutzt wird, von denen der große durch ein Rückschlagventil geschlossen gehalten wird, und zwar in dem Sinne, daß für das Aufladen die ständig offene Drosselbohrung unter Schluß des Rückschlagventils, für das Entladen der größere Weg unter Öffnung des Rückschlagventils benutzt wird.