Druckmittelbremse, insbesondere für Eisenbahnen. Die Erfindung betrifft eine Druckmittel bremse, insbesondere für Eisenbahnen, bei welcher der Brems- und Lösevorgang durch eine Veränderung des Druckes in der Brems leitung geregelt wird.
Die Erfindung bezweckt, die Bremse un erschöpflich zu machen, das heisst eine Ent leerung der Bremsbehälter in die Bremslei tung beim Bremsen zu vermeiden.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungs gegenstandes ist in der Zeichnung dargestellt. Fig. 1 zeigt schematisch eine Bremse. Fig. 2 stellt ein weiteres Organ der Bremse dar.
Fig. 3. zeigt eine andere Ausführungsform eines Teils der Bremse nach Fig. 1.
Fig. 4 stellt schematisch ein weiteres Organ ,der Bremse ,dar.
Fig. 5 zeigt dieses Organ ebenfalls sche matisch in anderer Ausführungsform.
Aus den Fig. 1 bis 5 ist ersichtlich, dass die Bremse die folgenden Bestandteile um fasst: Einen. Bremszylinder 1, .einen Hilfsluft behälter 2, einen Steuerbehälter 8, eine Über ladungsschutzvorrichtung 79 und ein Steuer- ventil, bestehend aus einem Beschleuniger 7, dem zugehörigen Abschlussorgan 5, einem Einschussorgan 4, dem zugehörigen Abschluss organ 13 (Mindestdruckventil), einem Ab schlussorgan 8 zwischen dem Steuerbehälter 8 und der Empfindlichkeitsbohrung 19, einem Füllorgan 45, bestehend aus einem Füllrück schlagventil 40 und einem Füllregulierventil 41, und einem Hauptsteuerorgan 6.
Die verschiedenen Bestandteile sind mit der Bremsleitung (nicht dargestellt) durch eine Leitung 9 über einen Absperrhahn 10 verbunden.
Die allgemeine Anordnung und Bauart der verschiedenen Bestandteile wird nachfol gend eingehend beschrieben.
Der Beschleuniger 7 besitzt nach Fig. 1 ein Gehäuse mit einem darin befindlichen ver stellbaren Abschlussteil 64 und einem Ventil 66. Die untere Seite des Abschlussteils ist durch eine Leitung 65 mit der Steuerkam mer 17 des Einschussorganes 4 verbunden. Die obere Seite des Abschlussteils 64 ist in Ver bindung mit der Leitung 9. Der Abschlussteil 64 betätigt das Ventil 66, das normalerweise durch eine Feder 67 geschlossen gehalten wird. Durch die Öffnung des Sitzes 68 dieses Ventils wird eine Verbindung hergestellt zwi schen der Leitung 9 und dem Kanal 69. Dieser Kanal führt zum Ventil 35 des Ab- schlussorga,nes 5.
Das Abschlussventil 35 des Abschluss- organes 5 wird durch eine abgeschlossene Röhrenfeder 36 betätigt, deren Inneres durch die Kanäle 37, 49 und 22 mit dem Steuer behälter 3 in Verbindung steht. Die Röhren feder befindet sich in einer Kammer 38, die durch den Kanal 39 mit der Leitung 9 ver bunden ist.
Das Einschussorgan 4 weist ein Gehäuse mit- einer Leitungskammer 14 auf, die mit der Leitung 9 durch eine Leitung 15 in Ver bindung steht; der Boden der Kammer 14 wird durch einen verschiebbaren Abschluss teil 16 gebildet, unter welchem sich eine Steuerkammer 17 befindet, die durch die Kanäle 18 und 22 mit dem Steuerbehälter 3 verbunden ist. Die Verbindung zwischen den Kammern 14 und 17 wird nach Fig. 1 durch die Empfindlichkeitsbohrung 19 in dem Ab schlussteil 16 ermöglicht, wobei die obere Öff nung der Bohrung 19 mit dem Gehäusedeckel ein Ventil bildet. Die Verbindung zwischen der Kammer 17 und dem Raum 28 wird durch das Ventil 25 mit Sitz 26 gesteuert.
Die Kammer 17 steht durch eine Leitung 29 in Verbindung mit dem Hilfsluftbehälter 2.
Das Abschlussorgan 13 (Mindestdruckven til) besteht aus einem verschiebbaren Ab schlussteil 30; dessen untere Seite unter atmosphärischem Druck und dem Druck einer Feder 31 steht. Die obere Seite steht unter dem Druck einer Kammer 32, die durch die Leitung 3.3 mit dem Bremszylinder 1 ver bunden ist. Der Abschlussteil 30 dient zur Betätigung des Ventils 34, welches die Ver bindung zwischen dem Raum 28 und der Kammer 32 steuert.
Das Abschlussorgan 8 zwischen dem Steuer behälter 3 und der Empfindlichkeitsbohrung 19 besteht nach Fig. 3 aus einem Abschluss ventil 20, das durch eine abgeschlossene Röh- renfeder 21 betätigt wird, deren Inneres einer seits durch den Kanal 2 3 mit dem Abschluss organ 5 und anderseits durch die Leitungen 24 und 33 mit dem Bremszylinder 1 verbun den ist.
Das Füllorgan 45 besteht aus einem ein seitigen Füllrückschlagventil 40 und even tuell einem Füllregulierventil 41 (Fig. 4 und 5), das durch eine Röhrenfeder 42 betätigt wird, deren Inneres durch den Kanal 2 2 mit dem Steuerbehälter 3 verbunden ist. Der Raum ausserhalb der Röhrenfeder 42 steht in Verbindung mit dem Hilfsluftbehälter durch die Leitung 44 und einen Regulier hahn 46. Es ist ausserdem eine Umgehungs leitung 43 vorgesehen, welche ein langsames Umfliessen des Ventils 41 gestattet.
Das Hauptsteuerorgan 6 hat ein Gehäuse, in welchem ein verstellbarer Abschlussteil 47 eingebaut ist. dessen untere Seite unter dem Druck einer Kammer 18 steht, die mit dem Steuerbehälter 3 durch einen Kanal 49 ver bunden ist. Die obere Seite des Abschlussteils 47 steht mit der Leitung 9 durch eine Leitung 50 in Verbindung. Der Abschlussteil 47 ist mittels einer Stange 51 mit einem verstell baren Abschlussteil 52 starr verbunden, des sen obere Seite durch den Kanal 53 und den Steuerhahn 54 mit dem Bremszylinder 1 in Verbindung stellt. Die untere Seite des Ab sehlussteils 52 stellt unter atmosphärischem Druck.
Die Stange 51 ist mit einem röhren förmigen Kolben 5.5 starr verbunden, der im Gehäuse des Hauptsteuerorganes 6 verschieb bar ist. Das Innere dieses Kolbens steht in ständiger Verbindung mit der Atmosphäre durch einen Kanal 56 und einen Steuerhahn 57. Der obere Teil des Kolbens 55 bildet den Sitz eines Auslassventils 58, das mit einem Einlassventil 59 starr verbunden ist.
Letzteres uird normalerweise von einer Feder 60 auf seinen festen Sitz 61 angedi:.-iicl#.t. Das Ventil 59 steuert die Druckluft, die von der Leitung 11 mit Hahn 12 aus zu einer Kammer 62 ge- lan-,t, die durch die Leitung 63 mit dem Bremszylinder 1. in Verbindung steht.
Es ist noch zu bemerken, dass die in der Fig.l eingezeichneten Ventile der besseren Verständlichkeit halber alle in der offenen Stellung angegeben sind, dass aber während des Arbeitens der Bremse sich zum Teil andere Stellungen ergeben.
In Abänderung von Fig. 1 können die Hahnen 12 und 57 und eventuell auch der Hahn 46 durch einen einzigen Hahn mit einem entsprechenden Satz von Bohrungen und Kanälen ersetzt sein.
Die Überladungsschutzvorrichtung 79 hat drei Stellungen für einen Betriebsdruck von über 5 kg/cm2, 5 kg/cm2 und 0 kg/cm2. Sie weist gemäss Fig. 2; einen verschiebbaren Ab schlussteil 70 auf, dessen untere .Seite unter atmosphärischem Druck und dem Druck einer Feder 71 steht, die durch die Verstell nocke 72 zusammengedrückt oder entspannt wird. Die obere Seite steht unter dem Druck einer Kammer 73-, die einerseits durch das Ventil 74 mit dem Hilfsluftbehälter 2 und anderseits durch die Leitung 75 mit der Kammer 76 und dem Steuerbehälter 3 ver bunden ist. Der Abschlussteil 70 dient zur Betätigung des Ventils 74, welches die Ver bindung zwischen der Kammer 73 und dem Hilfsluftbehälter 2 steuert.
Die Kammer 76 ist durch das Ventil 77, das auch durch die Nocke 72 gesteuert wird, mit der Atmosphäre verbunden.
Die Arbeitsweise der vorstehend beschrie benen Bremse ist die folgende: Beim erstmaligen Auffüllen der Bremse gelangt die Druckluft aus der Bremsleitung durch den offenen Hahn 10 zum Hilfsluft behälter 2 über die Leitung 9, das schwach belastete Füllrückschlagventil 40 und das Füllregulierventil 41 (Fig. 4 und 5), welches mit verhältnismässig grosser Durchgangsöff nung das Zuströmen der Luft zum Hilfsluft behälter 2 selbsttätig in Abhängigkeit vom Druckunterschied zwischen dem Hilfsluft behälter 2 und dem .Steuerbehälter 3 regelt, und zwar in der Weise, dass der Durchgang durch das Ventil 41 geschlossen wird, sobald der Druckunterschied unter einen vorbestimm ten Wert, zum Beispiel von 0,2 kg/cm, fällt.
Der Steuerbehälter 3 wird noch rascher auf geladen als der Hilfsluftbehälter 2, und zwar über die bei gelöster Bremse offene Empfind lichkeitsbohrung 19 (Fig. 3) und den Kanal 18. t Gemäss Fig. 5 ist eventuell eine Um gehungsleitung 43 mit Drosselbohrung zur weiteren ununterbrochenen, aber sehr lang samen Füllung vorhanden.
Der Steuerbehälter 3, wird also über die ; Empfindlichkeitsbohrung 19, das Abschluss ventil 2'1? und den Kanal 22 und unter Um ständen auch vom Hilfsluftbehälter 2 aus über den Kanal 18 (Fig. 3) aufgeladen.
Druckluft gelangt auch von der Leitung 9 an die Oberseite der Abschlussteile 64, 16 und 47 und aussen an die Röhrenfeder 36.
In der Fahr- bezw. Bremslösestellung, bei welcher in der Bremsleitung der normale oder Betriebsdruck vorhanden ist, befindet sich der Abschlussteil 64 des Beschleunigers 7 in seiner untern Stellung, so dass das Ven til 66 durch die Feder 67 geschlossen ist. Der Abschlussteil 16 des Einschussorganes 4 ist ebenfalls in seiner untern Stellung, so dass das Ventil 25 sich in der geschlossenen Stel lung befindet. Die in diesem Fall offene Empfindlichkeitsbohrung 19, die nach Fig. 1 im Abschlussteil 16 vorgesehen ist, wird nor malerweise gemäss Fig. 3 angeordnet. Der Bremszylinder 1 ist mit der Atmosphäre durch die Leitung 63, das offene Ventil 58, das Innere des Kolbens 55, den Kanal 56 und eine Bohrung des Hahnes 57 verbunden.
Das Ventil 3-5 des Abschlussorganes 5 wird durch die Feder 78 in der offenen Stel lung gehalten und ebenso das Abschlussorgan 8 durch die Feder 80 (Fig. 3).
Das Ventil 34- des Mindestdruckventils 13 wird, wie angegeben, durch die Feder 31 in der offenen Stellung gehalten, da der Druck auf beiden Seiten des Abschlussteils 30 gleich dem atmosphärischen Druck ist.
Die Kammer, die unter dem Abschlussteil 52 im Hauptsteuerorgan 6 vorgesehen ist, hat Atmosphärendruck; der Raum über dem Ab schlussteil 47 steht unter Bremsleitungsdruck und der Raum unter diesem Abschlussteil unter Steuerbehälterdruck, das heisst dem nor malen Bremsleitungsdruck. Das-Ventil 74 der Überladungsschutzvorrich tung 79 ist sowohl in der Stellung "5" als " > 5" der Nocke 72 geschlossen.
Zur Ausführung einer Betriebsbremsung -wird der Druck in der Bremsleitung wie üblich erniedrigt, und diese Druckminderung überträgt sieh in den Raum über dem Ab schlussteil 64 des Beschleunigers 7. Der Ab schlussteil 64 verschiebt sich nach oben unter dem Einfluss des nun höheren Hilfsluftbehäl terdruckes in dem unter ihm befindlichen Raum. Dadurch wird das Ventil 66 entgegen dem Druck der Feder 67 geöffnet. Die Druck luft strömt nun von der Bremsleitung zum Bremszylinder durch die Leitung 9, die offenen Ventile 66 und 35, den Kanal 23, den Raum oberhalb der Röhrenfeder 21 und die Leitungen 24 und 3<B>3</B>.
Diese lokale Druck luftabzapfung unterstützt die Übertragung der Druckerniedrigung in der Bremsleitung über deren ganze Länge auf bekannte Weise.
Sobald eine bestimmte Erniedrigung des Bremsleitungsdruckes in der Leitung 9 ein getreten ist, wird das Abschlussventil 35 durch den auf die abgeschlossene Röhrenfeder 36 wirkenden Steuerbehälterdruck geschlos sen, der grösser ist als der erniedrigte Brems leitungsdruek, der in der Kammer 38 wirkt. Ein weiteres Abströmen von Druckluft aus der Bremsleitung zum Bremszylinder wird so durch das Ventil 35 verhindert. Die lokale Abzapfung von Druckluft aus der Brems leitung -wird somit durch das Abschlussventil 35 begrenzt. Das Abschlussventil 35 wird vor teilhaft so eingestellt, dass der Abschluss bei einer Erniedrigung des Druckes in der Bremsleitung um ungefähr 0,.1 kg/cm2 er folgt.
Sobald der Druck innerhalb der Röh renfeder 21, gegebenenfalls mit Hilfe einer Drosselung in der Leitung 24, einen vorbestimmten Druck von zum Beispiel 0,3 kg/cm2 erreicht hat, wird das Ventil 20 geschlossen und damit nach Fig. 3 einerseits die Verbindung zwischen der Empfindlich keitsbohrung 19 und dem Hilfsluft- und dem Steuerbehälter und anderseits zwischen diesen beiden Behältern unterbrochen. Dadurch wird der Druck im Steuerbehälter 3 erhalten, wenn der Druck im Hilfsluftbehälter 2 erniedrigt wird, wie nachstehend beschrieben ist.
Die Druckerniedrigung in der Brems leitung wirkt auf das Einschussorgan 4 wie folgt: Die durch die Leitung 15 auf die Kam mer 14 übertragene Druckerniedrigung der Bremsleitung bewirkt eine Verschiebung des Abschlussteils 16 nach oben zufolge des den Anschlag gebenden Hilfsluftbehälterdruckes in der Kammer 1.7. Dadurch wird bei Vorhan densein der Empfindlichkeitsbohrung 19 im Abschlussteil 16 (Fig. 1) diese geschlossen und das Ventil 25 von seinem Sitz 26 gehoben. Durch das Offnen des Ventils 25 wird ein rascher Einschuss von Druckluft aus dem Hilfsluftbehälter 2 in den Bremszylinder 1 ermöglicht.
Die Druckluft strömt dabei vom Hilsluftbehälter 2 durch die Leitung 29, den offenen Sitz ?6, das offene Ventil 34 und die Leitungen 33 und 63 in den Bremszylinder 1.
Sobald der Druck im Bremszylinder 1 durch den raschen Einschuss von Druckluft, wie dies vorstehend beschrieben wurde, auf einen bestimmten Wert gestiegen ist, wird das Mindestdruckventil 34 durch den ,"ich nach unten bewegenden Abschlussteil 30 -e- schlossen, weil der Bremszylinderdruck in der Kammer 32 des Organes 13 den entgegen gesetzten Druck der Feder 31 übersteigt. Die weitere Füllung des Bremszylinders mit Druckluft wird auf diese Weise vom Ventil ; 3'i verunmöglicht.
Natürlich wird vor und eventuell gleich zeitig mit dem raschen Einschuss von Druck luft vom Hilfsluftbehälter 2 in den Brems zylinder 1, wie dies vorstehend beschrieben ist, durch den erniedrigten Bremsleitungs- druck, der von der Leitani;
9 aus durch die Leitung 50 auf den obern Teil des Abschluss teils 47 des Hauptsteurorganes 6 übertragen wird, diesem Abschlussteil unter dem über- , wiegenden Einfluss des Steuerbehiilterdruk- kes\in der Kammer 48 leicht nach oben ver schoben, wodurch das obere Ende des Kolbens 55 ain Auslassventil 58 zum Anliegen kommt und so die Verbindung zwischen dem Brems zylinder 1 und der Atmosphäre unterbrochen wird.
Bei weiterer Erniedrigung des Druckes in der Bremsleitung, der auf die obere Seite des Abschlussteils 47 des Hauptsteuerorganes wirkt, bewegt sich dieser Abschlussteil durch die Wirkung des überwiegenden Steuerbehäl terdruckes in der Kammer 48 noch mehr nach oben, wodurch der Kolben 55 weiter gehoben wird und das Einlassventil 59 öffnet. Es wird dadurch Druckluft vom Hilfsluftbehälter 2 dem Bremszylinder 1 durch die Leitung 29, den Hahn 12, die Leitung 11, den offenen Ventilsitz 61 und die Leitung 68 zugeführt.
Der Hahn 12, ist mit einer kalibrierten Bohrung versehen, die die Füllzeit des Brems zylinders 1 mit Druckluft regelt. Er ist zweckmässig mit Bohrungen verschiedener Grösse versehen, die verschiedene Füllzeiten des Bremszylinders ergeben entsprechend wechselnden Betriebsverhältnissen (zum Bei spiel für Güter-, Personen- und Schnellzüge), so dass die Füllzeit für den Bremszylinder wie gewünscht verändert werden kann.
Der so im Bremszylinder 1 erzeugte Druck überträgt sich auf die Oberseite des Abschlussteils 52 durch den Kanal 53 und den Steuerhahn 54. Sobald der Bremszylin derdruck einen Wert erreicht hat, welcher der Druckerniedrigung in der Bremsleitung entspricht, wird der Abschlussteil 52 mit der Stange 5.1 und dem Kolben 55 nach unten ver schoben unter Überwindung des entgegen gesetzt wirkenden Druckes :des Steuerbehälters. in der Kammer 48. Das Einlassventil 59 wird dann durch die Feder 60 geschlossen und da mit die weitere Füllung des Bremszylinders 1 vom Hilfsluftbehälter 2 aus unterbrochen.
Der zwischen denn. Bremszylinder 1 und dem Abschlussteil 52 vorgesehene Steuerhahn 54 ermöglicht, den einer bestimmten Druck erniedrigung in der Bremsleitung entsprechen den Bremszylinderdruck zu ändern.
Nachdem das Einlassventil 59, wie vor stehend beschrieben, geschlossen worden ist, bleibt bei ebenfalls in der Abschlussstellung befindlichem Auslassventil 58 im Bremszylin der 1 die Luftmenge eingeschlossen, bis eine neue Druckveränderung in der Bremsleitung vorgenommen wird. Wenn sich dagegen der Druck im Bremszylinder unbeabsichtigt ver ringert, zum Beispiel durch Verluste, wird durch die Druckerniedrigung der Abschluss teil 52 mit der Stange 51 und dem Kolben 55 wieder nach oben verschoben, wodurch das Einlassventil 59 wieder geöffnet wird und eine neue Füllung mit Druckluft vom Hilfs luftbehälter 2 aus erfolgt, bis die Druck erniedrigung wieder ausgeglichen ist.
Will man das Mass der Abbremsung erhöhen, so wird der Druck in der Bremsleitung weiter erniedrigt, -wodurch die Stange 51 des Haupt- steuerorganes 6 sich von neuem nach oben ver schiebt, um das Einlassventil 59 zu öffnen und den Bremszylinder 1 vom Hilfsluftbehälter 2 aus auf die bereits beschriebene Weise weiter zu füllen. Das Einlassventil 59 wird wieder geschlossen, sobald eine entsprechende Er höhung des Zylinderdruckes hergestellt ist.
Der Zylinderdruck kann auf diese Weise durch Erniedrigung des Druckes in der Brems leitung erhöht werden bis zum Druckaus gleich zwischen Hilfsluftbehälter und Brems zylinder oder bis zu einem bestimmten Höchstdruck im Bremszylinder, wenn ein Höchstdruckbegrenzungsorgan vorgesehen ist.
Um nach dem vorstehend beschriebenen, stufenweisen Bremsen ein stufenweises Lösen der Bremse vorzunehmen, wird der Druck in der Bremsleitung wie üblich nach und nach erhöht. Dadurch wird der Abschlussteil 47 verschoben, und zwar unter Überwindung der Wirkung des Steuerbehälterdruckes in der Kammer 48. Die Stange 51 und der Kol ben 55 werden so verschoben, dass das Aus lassventil 58 sich öffnet, so dass die Druck luft aus dem Bremszylinder 1 durch die Leitung 63, das offene Auslassventil 58, das Innere des Kolbens 55, den Kanal 56 und den Hahn 5 7 ins Freie strömt.
Die Menge per Zeiteinheit der aus dem Bremszylinder 1 aus strömenden Druckluft ist bestimmt durch die kalibrierte Bohrung des Hahnes 57, welcher vorteilhaft mit Bohrungen von verschiedener Grösse, die den einzelnen Betriebsverhältnis sen entsprechen, versehen wird. Sobald der Druck im Bremszylinder 1 durch das Aus strömen der in demselben enthaltenen Druck- Luft, wie vorstehend beschrieben, erniedrigt worden ist, überwiegt der Steuerbehälter druck in der Kammer 48 die Drücke, herrüh rend von der Bremsleitung über dem Ab schlussteil 47 und von dem Bremszylinder über dem Abschlussteil 52, so dass sich der Abschlussteil 47 nach oben bewegt, das Aus lassventil 58 schliesst und jedes weitere Aus strömen von Druckluft aus dem Bremszylin der 1 unterbricht.
Dieser Vorgang wieder holt sich bei jeder weiteren Druckerhöhung in der Bremsleitung, bis der normale Wert dieses Druckes erreicht worden ist. Der Bremszylinderdruck erniedrigt sich schliess lich auf den Atmosphärendruck, so dass die Bremsklötze vollständig gelöst sind.
Wird im Verlaufe der Wiederherstellung des normalen oder Betriebsdruckes in der Bremsleitung der Druck in der Leitung 9 gleich oder grösser als der Hilfsluftbehälter druck in den Leitungen 29 und 65, so senkt sich der Abschlussteil 64 des Beschleunigers 7 und das Ventil 66 kann sich unter der Wir kung der Feder 67 schliessen.
Sobald der in der Bremsleitung wieder hergestellte Druck sich dem normalen Wert nähert, wirkt dieser Druck in der Kammer 38 und öffnet mit Hilfe der Feder 78 das Ab schlussventil 35.
Bei der Druckerhöhung in der Brems leitung senkt sich auch der Abschlussteil 16 des Einschussorganes 4 und das Ventil 25 wird geschlossen.
Ferner wird das Mindestdruckventil 34 durch die Wirkung der Feder 31, die den ab nehmenden Zylinderdruck in der Kammer 32 überwiegt, geöffnet.
Ebenso wird bei Erreichung eines be stimmten Mindestdruckes im Bremszylinder das Ventil 20 des Abschlussorganes 8 wieder geöffnet.
Schliesslich wird beim Ansteigen des Druckes in der Bremsleitung der Hilfsluft behälter 2 über das Füllrückschlagventil 40 aufgeladen. Ist das Füllregulierventil 41 (Fig. 3) vorhanden, so unterbricht dieses den Füllvorgang, sobald der Druckunterschied zwischen dem Hilfsluftbehälter 2 und dem Steuerbehälter 3 einen vorbestimmten Wert von zum Beispiel 0,2 kg/cm2 erreicht hat, also zum Beispiel bei einem Druck von 4,8 kg/cm2 bei einem Betriebsdruck von 5 kg/cm2, und verhindert dadurch die Überladung.
Die in Fig. ? dargestellte Überladungs schutzvorrichtung 79 dient zur Vermeidung von Überladungen bei Fahrten mit gleich bleibendem Betriebsdruck von zum Beispiel 5 kg/cm2.
Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist zusammengefasst die folgende: In der Stellung " > 5" (für variablen Be triebsdruck) ist der Hilfsluftbehälter 2 durch das Ventil 74 und der Steuerbehälter 3 durch das Ventil 7 7 abgeschlossen. Die Feder 71 wird durch die Nocke 72 entsprechend einem Druck von zum Beispiel 6,5 kg/cm2 zusam mengedrückt. Sowohl die Druckluft des Hilfs luftbehälters 2 als auch diejenige des Steuer behälters 3 kann nicht entweichen.
In der Stellung "5" (für 5 kg/cm2 Be triebsdruck) wird die Feder 71 durch die Nocke nur noch entsprechend einem Druck von 5 kg/cm2 zusammengedrückt. Bei Über druck über 5 kg/cm2 im Steuerbehälter 3 wird in gelöstem oder gebremstem Zustand das Ventil 74 geöffnet und es findet ein Ab strömen von Druckluft aus dem Steuerbehäl ter 3- in den Hilfsluftbehälter 2 statt, bis der Druck im Steuerbehälter 3 auf den Betriebs druck von 5 kg/cm2 gefallen ist und das Ven til 74 sieh wieder schliesst. Es werden somit in der Stellung "5\' aus irgendwelchen Grün den eingetretene Überladungen selbsttätig entfernt.
In der Stellung "0" (vollständige Ent leerung) wird die Feder des Druckreglers durch die Nocke entlastet und das Ventil 74 öffnet sich. Gleichzeitig drückt die Nocke das Ventil 7 7 auf. Der Hilfsluftbehälter 2 und der Steuerbehälter 3 können in dieser Stellung teilweise bezw.ganz entleertwerden.
Bei der im Beispiel beschriebenen Bremse werden drei Reguliervorgänge, nämlich die Beschleunigniig der Übertragung der Druck- erniedrigung in der Bremsleitung über die ganze Länge des Zuges durch lokale Abzap- fung aus der Bremsleitung, der rasche Ein schuss von Druckluft in den Bremszylinder zum Anlegen der Bremsklötze an die Räder und die darauffolgenden Abstufungen des Bremsdruckes durch getrennte Organe aus geführt.
Das Organ 8 schliesst die Verbindung der Bremsleitung über die Empfindlichkeitsboh rung 19 mit dem Steuerbehälter 3 (Fig. 1 und 3) und eventuell auch mit dem Hilfsluft behälter 2: (Fig. 3) unabhängig vom Haupt steuerorgan und Mindestdruckventil ab.
Bei bekannten Bremsen wird diese Funk tion durch das Hauptsteuerorgan selber aus geführt, mit dem Nachteil, dass die Wirkung verhältnismässig viel später eintritt und da her eine gewisse grössere Druckluftmenge aus den Behältern in die Bremsleitung zurück fliessen kann und bei Druckerhöhungen in der Bremsleitung für Lösestufen unter Um ständen die Verbindung der Bremsleitung mit dem Steuerbehälter wieder hergestellt wird und somit die Bremse sich mehr oder weniger erschöpft.
Bei gleichzeitigem Vorhandensein des Füllregulierventils 41 wird auch der Hilfs luftbehälter 2, nachdem er sich zum Beispiel bis zu einem vorbestimmten Druck aufgefüllt hat, ganz, eventuell fast ganz abgeschlossen, so dass sehr lange Füllstösse ausgeführt wer den können, ohne dass die Bremsbehälter und damit die Bremsen überladen werden.
Bei Vorhandensein der in Fig. 2 dar gestellten Überladungsschutzvorrichtung wird in der Stellung "5" (5 kg/cm' Betriebsdruck) die bei fehlerhafter Bedienung des Führer bremsventils eintretende Überladung der Bremse vermieden, da ein Druckausgleich bei jeder Bremsung stattfindet.
Die Arbeitsweise einzelner Organe kann, wenn gewünscht, entsprechend der Fahr geschwindigkeit oder der Beladung des Fahr zeugen gesteuert werden.
Bei dem beschriebenen Beispiel wird das Organ 8 bei Einleitung einer Bremsung durch die vom Beschleuniger 7 aus der Bremsleitung abgezapfte Druckluft gesteuert. Die Steue rung kann aber auch durch die vom Ein- schussorgan 4 oder dem Mindestdruckventil 13 oder dem Hauptsteuerorgan 6 durchgelas sene Druckluft erfolgen, wenn auch letztere Lösungen weniger günstig sind. Ferner kann der Abschluss des Organes 8 auch in Abhän gigkeit von der Differenz des Druckes im Steuerbehälter 3 und im Hilfsluftbehälter 2 stattfinden.
Statt einer für alle Behälter gemeinsamen Empfindlichkeitsbohrung 19 könnte jedem einzelnen Behälter eine Empfindlichkeits bohrung zugeordnet sein, wie solche zum Bei spiel in Fig. 3 im Kanal 18 und im Kanal 22 angedeutet sind.
In allen Fällen gewährleistet die beschrie bene Bremse eine hinsichtlich lokaler Ab zapfung von Druckluft aus der Bremsleitung, raschen Einschuss von Druckluft in den Bremszylinder und dessen weiterer Füllung mit Druckluft gute Wirkungsweise und Re gulierbarkeit. Das Laden und Nachfüllen der verschiedenen Behälter wird dabei zweckent sprechend geregelt und die Störungen durch Überladungen vermieden. Die Bremse ist un- erschöpfbar. UNTERANSPRüCHE 1.
Bremse gemäss Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das genannte Organ (8) bei - Einleitung einer Bremsung durch die vom Beschleuniger (7) aus der Bremsleitung abgezapfte Druckluft gesteuert wird.
z. Bremse gemäss Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das genannte Organ (8)