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SpannroIle fur Riemen-od. dgl.-triebe.
Spannrollen für Riemen-oder Seiltriebe haben bekanntlich den Zweck, durch Vergrösserung des umspannten Bogens der kleinen Scheibe und durch Erzeugung einer Spannung im losen Trum die mögliehst rutschfreie Übertragung der Leistung zu gewährleisten. Theoretisch rutschfrei ist die Übertragung dann, wenn die Reibung zwischen dem umspannten Bogen der Scheibe und dem Übertragungsmittel (Riemen,
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bleibt, ändert sich die Reibung mit dem umspannten Bogen, also mit der jeweiligen Einsenkung der Spannrolle.
Den Spannrollen, wie sie bisher ausgeführt wurden, haftet der Nachteil an, dass sie durch ihre konstante Belastung auf die Veränderlichkeit der Kraft-und Reibungsverhältnisse keine Rüeksieht nehmen. Es kann dadurch vorkommen, dass bei wenig eingesenkter Spannrolle die Vorspannung das zulässige Mass überschreitet, dass aber bei stark einfallender Rolle die Spannung des Riemens zur sicheren Übertragung der Leistung zu gering ist. Beide Fälle haben den frühzeitigen Verschleiss des Riemens zur Folge.
Man hat vorgeschlagen, die Wirkung der bekannten unter Gewiehtswirkung stehenden Spannrollen den veränderlichen Verhältnissen durch Auswechseln der Gewichte oder durch Verstellung der Gewichte von Hand aus Rechnung zu tragen, was aber umständlich ist und eine sorgsame Wartung der Einrichtung erfordert. Man hat weiters vorgeschlagen ; die Riemen- oder Seilspannung auch beim Längerwerden des Riemens oder Seiles stets gleich gross zu halten und man hat für diesen Zweck selbsttätig wirkende Einrichtungen getroffen.
Man war nämlich bisher der Auffassung, dass die ungünstige Wirkung der Spannrollen darauf zurückzuführen ist, dass die Seil-oder Riemenspannung bei zunehmender Längung des Seiles oder Riemens im Betriebe nicht konstant bleibt, sondern bei gleichbleibender Belastung durch das Eigengewicht der Rolle oder eines an die Rolle angreifenden Zusatzgewichtes sich mit der Stellung der Spannrolle und mit dem sich ändernden Winkel zwischen auf-und ablaufendem Seil oder Riemen ändert. Wenn man jedoch die Kräfteverhältnisse eines Spannrollengetriebes bei den verschiedenen Stellungen der Spannrolle unter der Voraussetzung einer konstant bleibenden Umfangskraft untersucht, so ergibt sich, dass diese Auffassung unrichtig ist, dass vielmehr für einen rutsehfreien Betrieb bei tiefer eingesenkter Spannrolle, daher grossem ümschlingungswinkel der Riemen-bzw.
Seilscheibe, kleinere Riemen-bzw. Seilspannungen in den auf die Spannrolle auflaufenden und von ihr ablaufenden Trumen ausreichender sind als bei weniger
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des umspannten Winkels sich zu einer grösseren Resultierenden zusammensetzen als in der Anfangsstellung der Spannrolle, in welcher die Spannungen in den Trumen für rutsehfreien Betrieb grösser sein müssen. Daraus ergibt sieh, dass beim Einsinken der Spannrolle trotz der Abnahme der Spannungen in dem auf die Spannrolle auflaufenden Trum die Belastung der Spannrolle zunehmen muss, um ein Rutschen zu vermeiden.
Bei den bekannten unter Gewichtswirkung stehenden Spannrollen besteht nun die Wirkung zumeist darin, dass die Spannrolle von vornherein mit einem so grossen Gewicht belastet ist, dass bei tiefster Einsenkung der Spannrolle ein Rutschen verhindert ist. Dies hat naturgemäss zur Folge, dass bei wenig eingesenkter Spannrolle die Vorspannung des Riemens das zulässige Mass überschreitet.
Aus dem gleichen Grunde können auch jene Spannrollengetriebe, bei welchen eine gleichbleibende Riemen-oder Seilspannung bei den verschiedenen Stellungen der Rolle zum Seil oder Riemen hervorgerufen werden soll, ihren Zweck nicht erfüllen.
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Die Erfindung besteht nun darin, dass der Spannrollenhebel mit einer Führung für das Gewicht so zusammenwirkt, dass beim Einsenken der Spannrolle bzw. beim Verschwenken des Spannrollenhebels sich der wirksame Hebelarm selbsttätig so verändert, dass jeder Stellung der Spannrolle eine vorbestimmte, beliebig veränderbare Riemenspannung zugeordnet ist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Spannrolle gemäss der Erfindung in Fig. 1 in Seitenansicht und in Fig. 2 in Draufsicht veranschaulicht. Die Spannrolle R ist auf der Welle der Riemenscheibe S unter Vermittlung zweiarmiger, unter Gewichtswirkung stehender Hebel H gelagert.
Auf dem einen Arm dieser Hebel sitzt die Spannrolle, während die anderen Arme mit einer Laufbahn T für das die Spannrolle R belastende bzw. unter Gewichtswirkung setzende Gewicht L ausgebildet ist, wobei diese Laufbahn so geformt ist, dass in der Anfangsstellung I der Spannrolle-d. i. bei stillstehendem bzw. nicht durchgebogenem Riemen-das Laufgewicht L in bezug auf die Hebeldrehachse nur einen kleinen Hebelarm besitzt und die Spannrolle durch das Laufgewicht beinahe, aber nicht gänzlich ausbalanziert ist, so dass nur ein ganz geringer Druck auf den Riemen ausgeübt werden kann, dass jedoch bei Verdrehung bzw. Verschwenkung des Hebels aus dieser Stellung das Laufgewicht so wandert, dass der Riemen selbsttätig immer unter die den jeweiligen Verhältnissen entsprechenden Riemenspannungen gesetzt wird.
Wird der Riementrieb in Bewegung gesetzt, so wird infolge der Anspannung des einen Riementrumes, und Lockerwerden des andern Riementrumes die mit dem lockerwerdenden Riementrum zusammenwirkende Spannrolle durch die Wirkungen des nicht ganz ausbalanzierend wirkenden Gewichtes L in den Riemen einsinken. Durch die dadurch hervorgerufene Verchwenkung der Hebel H wird eine Verschiebung des Gewichtes L auf seiner Laufbahn T bewirkt, wodurch die Spannrolle befähigt wird, in dem Masse als der Riemen locker wird, immer mehr und mehr einzusinken und den Riemen immer mehr und mehr bzw. unter einem immer grösser werdenden Winkel zu umschlingen, ohne ihn in irgendeiner Stellung zu überspannen.
Durch entsprechende Gestalt der Gewichtslaufbahnen kann sonach erreicht werden, dass in dem Masse als die Spannrolle einsinkt, das Gewicht infolge der Schwerkraft auf der Kurvenbahn der Gewichtsträger nach auswärts nach Massgabe des Druckes, den die Spannrolle auf den Riemen ausüben soll, verschoben wird und dass die Wirkung erreicht wird, dass je tiefer die Spannrolle einsinkt, mn so mehr
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bestimmt werden kann, erreicht auch das Laufgewicht seine Endlage.
In dem Ausführungsbeispiel ist die Spannrolle von unten einfallend gezeichnet, selbstverständlich lässt sich diese Anordnung auch für vertikale Antriebe und für oben einfallende Spannrollen entsprechend abändern.
Kennzeichnend für vorliegende Erfindung ist daher die den Betriebsverhältnissen stets angepasste Belastung der Spannrolle.
Selbstverständlich können die Hebel H beliebig gestaltet, z. B. als Winkelhebel ausgebildet sein.
Auch kann die Belastung der Spannrolle durch separate, mit ihr durch Seilzüge u. dgl. in Verbindung stehende Einrichtungen erreicht werden, also z. B. der Spannrollenhebel mittelbar mit dem Belastungsgewicht in Verbindung stehen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Spannrolle für Riemen-od. dgl. Triebe mit Gewichtsbelastung, dadurch gekennzeichnet) dass der Hebelarm der Kraft, unter welche die Spannrolle (R) gesetzt ist, selbsttätig nicht nur in Abhängigkeit von dem Ausschlag des Spannrollenhebels (H), sondern gleichzeitig durch eine durch
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verändert wird, unter dessen Vermittlung die die Spannrolle unter Druck setzende Kraft (Gewicht L) mit dem Spannrollenhebel zusammenwirkt.