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Verfahren zur Herstellung und zur Vervielfältigung von farbigen photographischen
Aufsichtsbildern.
Man hat bereits vorgeschlagen, zur Herstellung übereinander angeordneter farbiger Bilder Emulsionen mit verschiedener Farbcnempfindlichkeit zu verwenden, wobei diese Emulsionen auf je einer Seite eines sehr dünnen durchsichtigen oder durchscheinenden Häutchens ausgebreitet waren. Es ergibt sich aber in der praktischen Durchführung, dass, wenn man z. B. eine gegen Rotorange empfindliche und eine gegen Blaugrün empfindliche Emulsion anwendet, das Licht auf die eine dieser Emulsionen bei derselben Belichtungszeit weniger rasch einwirkt als auf die andere, was offenbar von der Verschiedenartigkeit der Aktivität der Strahlen verschiedener Farbe herrührt.
Der Farbeneindruck, der durch die optische Übereinanderlagerung der beiden Teilbilder hervorgebracht wird, gibt demnach nicht genau den photographierten Gegenstand wieder.
Um diesen Übelstand zu vermeiden, wählt man gemäss der Erfindung zur Herstellung der lichtempfindlichen Schichten auf dem durchsichtigen Träger Emulsionen, die nicht nur verschiedene Farbenempfindlichkcit, sondern überdies auch verschiedene Lichtempfindlichkeit besitzen. Indem man hiebei die Lichtempfindlichkeit, d. i. die Schnelligkeit der Lichteinwirkung bei derjenigen Emulsion, vermehrt, auf welche die am wenigsten aktinischen farbigen Strahlen zur Wirkung kommen sollen, kann man Schichten erhalten, auf die das Licht in derselben Zeit ungefähr gleich starke Wirkung ausübt. Indem man das so erhaltene Häutchen hinter einem Negativ in Komplementärfarben (d. i. ein Negativ, das z.
B. hinter einem Lichtfilter in drei Farben erhalten wurde) belichtet, erhält man ausgewählte Bilder von derselben Stärke, die in bekannter Weise gefärbt durch Reflexion das Bild genau in seinen natürlichen Farben wiedergeben.
Dasselbe Ergebnis kann man erhalten, wenn man auf ein durchsichtiges Häutchen, das beiderseits lichtempfindliche Schichten aufweist, Schwarznegative kopiert, die unter Vorsc"haltltl1g von auswählerden Farbfiltern hergsteelt wurden. In diesem Falle müssen die Emulsionen natürlich nicht von verschiedener Farbenempfindlichkeit sein, aber wenn sie beide dieselbe Lichtempfindlichkeit aufweisen, ergibt sich folgendes : Da die Negative unter Anwendung von Farbfiltern hergestellt worden sind, bieten sie verschiedene Intensitäten in den Farbtönen entsprechend der Farbe des Lichtfilters, das bei der Herstellung des Negativs verwendet wurde, denn die Lichtabsorption ist je nach der Farbe grösser oder geringer.
Setzt man nun die Doppelemulsionsschicht zwischen derartigen Negativen der Lichtwirkung aus, so bemerkt man, dass die Lichtstrahlen das weniger intensive Negativ leichter durchdringen, so dass in derselben Expositionszeit die Strahlen, nachdem sie auf die entsprechende Emulsion eingewirkt haben, auch noch durch den durchsichtigen Träger hindurch auf die Emulsion auf der entgegengesetzten Seite dieses letzteren zur Wirkung kommen können. Auch in diesem Falle ist es also vorteilhaft, Emulsionen zu verwenden, die dem Licht gegenüber in ihrer Empfindlichkeit verschieden sind.
Ein sehr einfaches Mittel, um dies zu bewirken ist, die zwei Emulsionsschichten mit Tartrazin zu tränken. Es ist schon vorgeschlagen worden, eine der beiden Emulsionen gelb zu färben, während die entgegengesetzte Seite des Trägers mit einer panchromatischen Emulsion versehen war. Man hat auch Tartrazin bereits zur Herstellung von Lichtfiltern verwendet. Aber die vorliegende Erfindung unter-
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indem es das Eindringen der Strahlen, die das weniger intensive Negativ durchlässt, verzögert und hingegen das Eindringen der Strahlen, die das. stärker absorbierende Negativ durchlässt, erleichtert.
PATENT-ANSPRÜCHE : l, Verfahren zur Herstellung und zur Vervielfältigung von farbigen photographischen Aufsichtbildern, die aus zwei entsprechend ausgewählten, auf lichtempfindlichen Positivschichten erhaltenen Bildern bestehen, die auf den zwei Seiten eines durchsichtigen Trägers sich befinden, wobei diese Schichten verschiedene Farbenempfindlichkeiten besitzen, dadurch gekennzeichnet, dass diese Schichten überdies verschiedene Lichtempfindlichkeit besitzen, so dass man durch ein einziges Negativ in Komplementärfarben zwei Bilder erhalten kann, die nach einer einzigen Entwicklung und Färbung durch Tonen auf eine beliebige Unterlage, z. B. Papier, aufgebracht werden.