<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung von Platten oder Filmen für farbenphotographische Durchsichts- und Aufsichtsbilder.
Es ist bekannt, dass naturfarbige Photographien auf durchsichtigen Trägern hergestellt werden können, auf welchen mikroskopisch kleine violett-, grün-und orangefarbige, nebeneinander
EMI1.1
verwirklicht ist. Vom Standpunkt der farbigen Wiedergabe spielen die Fabrikationsart, die Gestalt und die Beschaffenheit der farbigen Elemente keine wesentliche Rolle. Es genügt nur, dass sie in jedem Punkte der Netzfläche eine genaue Selektionwirkung der vom Gegenstand kommenden farbigen Strahlen ausüben. Grundbedingung hiefür ist, dass jedes der farbigen Elemente eine verhältnismässig starke Eigenfärbung besitzt.
Dadurch wird bewirkt, dass ein mittels und auf solchem Raster hergestelltes Bild, welches in der Durchsicht genügend leuchtend ist, beim Daraufblicken nicht sichtbar ist, weil ein solcher Raster die Farben in übergrosser Intensität aufweist und den Eindruck einer schwarzen Fläche bietet. Der Erfolg würde ganz anders sein, wenn die farbigen Elemente eine bis zu solchem Grade verringerte Intensität besässen, dass das Raster bei der Reflexion genügend Licht zurückstrahlen würde. In diesem Falle würden aber die hellfarbigen Rasterpunkte nicht mehr bei der Negativherstellung die genaue Trennung der Farben bewirken.
Man hat bereits vorgeschlagen, Positivraster übereinstimmend mit den Selektionsrastern herzustellen und positive farbige Bilder zu erzielen, indem man das Aufnahmeraster genau auf das positive auflegt. Diese Herstellungsart bietet jedoch grosse Schwierigkeiten, die niemals überwunden werden können infolge der ausserordentlichen Kleinheit der farbigen Rasterelemente, da die Netze etwa 1600 farbige Punkte auf dem Quadratmillimeter enthalten und auch die Träger nicht ausdehnbar sind.
Es ist auch bereits bekannt, Farbraster durch Diffundierenlassen der Farbstoffe auf eine neue Unterlage herzustellen. Es ist weiters vorgeschlagen worden, den Aufnahmeraster durch zwei verschieden leicht entfernbare Farbstoffe in einen Aufsichtsraster umzuwandeln.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, um mittels Mehrfarbenraster Platten oder Filme für Durchsichts-und Aufsichtsbilder herzustellen. Zu diesem Zweck überlagert man in unmittelbarem chemischem Kontakt zwei Schichten eines durchsichtigen Stoffes und färbt die eine dieser Schichten mit Farbstoffen, welche diese Schicht durchdringen und gleichzeitig die zweite Schicht mit einer geringeren Farbintensität färben.
Um dies zu bewirken, kann man z. B. einen Aufnahmeraster auf einem durchsichtigen oder durchscheinenden Träger G (Fig. 1) herstellen, indem man Farbstoffe benutzt, welche sich teilweise entfärben lassen, u. zw. sämtlich gleichmässig und gleichzeitig beim Waschen mit Wasser oder durch Einwirkung von geeigneten chemischen Stoffen. Nach der Farbenabschwächung erhält man einen Raster S (Fig. 2), welcher mit dem erstgenannten hinsichtlich der Verstellung der farbigen Punkte identisch ist, welcher jedoch eine so weit geringere Intensität aufweist, dass er als Aufsichtsraster verwendbar ist. E ist die lichtempfindliche Schicht.
Diese Farbenveränderlichkeit der Elemente kann auch so herbeigeführt werden, dass man
EMI1.2
<Desc/Clms Page number 2>
man eine farblose GelatmeschichL G ausstreicht, der Raster z. M. mittels des DioptichromrasterVerfahrens von Dufay gebildet, u. zw. mittels Farbstoffe, die eine Anziehungskraft sowohl zu der Gelatine wie zum Zelluloid besitzen. Wenn die benutzten Farbstoffe zweckentsprechend gewählt sind, so färben sie die Gelatine G mit grösserer Intensität und dringen zum Teil in den Zelluloidträger S hinein, wodurch zwei gleich grosse, gleichförmige und gleichfarbige Raster
EMI2.1
schicht S schwächer ist, jedoch genügt, um die Farbenwiedergabe bei der Draufsicht zu verwirklichen.
Die photographische Emulsion E wird auf der Rückseite des Trägers (Fig. 3) ausgebreitet.
Nachdem in üblicher Weise das photographische Bild in der Emulsion E hergestellt worden ist, wird der Raster 6* in der Gelatine, z. B. durch Waschen mit warmem Wasser, entfernt und man erhält das richtige naturfarbige Bild S. (Fig. 4), welches auf irgendeinem reflektierenden Träger aufgetragen wird. Man kann als Farbstoffe benutzen : Rhodämin, Fuchsin, Safranin, Auramin, Malachitgrün, Methylenblau, Carminrot usw. Das Wandern der Farbstoffe kann beliebig erleichtert und die Intensität des reflektierenden Rasters geregelt werden, indem man die Zelluloidschicht vor dem Ausstreichen der Gelatine an der Seite, welche sich in chemischem Kontakt mit der Gelatineschicht befindet, z.
B. durch Zelluloidlösungsmittel, wie Äther, Eisessig, Aceton. usw. auflockert, wodurch das Zelluloid die erforderliche Affinität für die Farbstoffe erhält. Die Dicke des Trägers S steht in Übereinstimmung mit der Grösse der Rasterpunkte, um die Parallelwirkung beim Beschauen des photographischen Bildes zu verhindern.
EMI2.2
weise angegeben, und man könnte umgekehrt die Gelatine als Unterschicht und das Zelluloid als Oberschicht verwenden. Anstatt Geiatine und Zelluloid könnte man z. B. Kautschukblätter und andere durchsichtige und durchscheinend Träger verwenden.
Ganz unabhängig von der Verfahrensart ist es ferner festgestellt worden, dass, wenn die Selektionsraster und die Positivraster zum Kopieren oder Vervielfältigen von Farbenbildern benutzt werden, welche bereits mittels grün-, violett-und orangefarbiger Raster erhalten wurden, es vorzuziehen ist, die Raster für das Kopieren in an sich bekannter Weise durch die Farben blau, gelb und rot zu bilden, da diese mit der grössten Lichtstärke und Farbenreinheit die ursprünglichen Farben wiederzugeben gestatten.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Platten oder Filmen für farbenphotographische Durch- sichts-und Aufsichtsbilder mittels Mehrfarbenraster, dadurch gekennzeichnet, dass man in unmittelbarem chemischem Kontakt zwei Schichten eines durchsichtigen Stoffes überlagert und dass man die eine dieser Schichten mit Farbstoffen färbt, welche diese Schicht durchdringen
EMI2.3