Beschreibung
Schienenfahrzeug Schienenfahrzeuge umfassen in der Regel einen oder mehrere
Geräteräume, zum Beispiel einen Frontraum, in welchem Geräte, zum Beispiel eine Klimaanlage, aufgenommen werden können. Es ist sinnvoll, solche Geräteräume vor äußeren Einflüssen zu schützen, damit die aufgenommenen Geräte keinen Schaden neh- men.
Bekannt ist bei Fronträumen eine untere Front entweder fest mit einem Wagenkasten zu verschweißen. Dies führt zu großen bis sehr großen Reparaturaufwänden und Ausfallzeiten auch schon bei kleinen bis mittleren Schadensszenarien.
Bekannt ist auch, die untere Front im Fall eines Frontraums mit einer Frontklappe zu versehen, mit deren Hilfe kleinere Schäden durch Austausch der Frontklappe einfach und schnell eliminiert werden können. Allerdings müssen hier kostspielige Beschädigungen der Geräte hinter der Frontklappe in Kauf genommen werden, da diese nur mäßigen Widerstand leistet.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe kann daher darin gesehen werden, ein Schienenfahrzeug umfassend einen Geräte¬ raum zur Aufnahme eines Geräts bereitzustellen, wobei ein aufgenommenes Gerät gegen äußere Einflüsse geschützt ist und ein eventuell notwendiger Reparaturaufwand verringert ist. Diese Aufgabe wird mittels des Gegenstands nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von abhängigen Unteransprüchen.
Nach einem Aspekt wird ein Schienenfahrzeug bereitgestellt, umfassend:
- einen Geräteraum zur Aufnahme eines Geräts,
- eine Schutzklappe zum Schutz des Geräteraums,
- eine die Schutzklappe zumindest teilweise verdeckende Dekorklappe,
- wobei die Dekorklappe eine geringere Steifigkeit auf¬ weist als die Schutzklappe.
Die Erfindung umfasst also insbesondere den Gedanken, zwei Bauteile, die Schutzklappe und die Dekorklappe, vorzusehen, die jeweils eine eigene Funktion aufweisen oder bewirken. Eines der Bauteile erfüllt eine Schutzfunktion: die Schutzklap- pe . Das andere Bauteil erfüllt eine Designfunktion: die De¬ korklappe. Die Dekorklappe muss also nicht mehr selbst eine Schutzfunktion erfüllen. Daher muss sie nicht mehr eine einer Schutzfunktion angemessene Steifigkeit aufweisen. Daher weist sie auch eine geringere Steifigkeit auf als die Schutzklappe. Somit kann die Dekorklappe günstiger hergestellt werden als die Schutzklappe. Die Schutzklappe hingegen kann auf eine Schutzfunktion hin optimiert werden, ohne hierbei Kompromisse bezüglich eines ansprechenden Designs eingehen zu müssen. Denn die Schutzklappe wird zumindest teilweise durch die De- signklappe verdeckt, ist also zumindest teilweise nicht mehr für einen Beobachter sichtbar, wenn auf die Designklappe geblickt wird.
Aufgrund der auf den Schutz vorgenommenen Optimierung werden der Geräteraum und somit das oder die sich in dem Geräteraum befindenden Geräte optimal geschützt vor äußeren Einflüssen, zum Beispiel einem Unfall, insbesondere einem Wildunfall, ei¬ ner Kollision oder einem Steinschlag. Die Erfindung ist also eine Abkehr zum üblichen Vorgehen eines Ingenieurs, der be- strebt ist, möglichst viele Funktionen in einem gemeinsamen Bauteil zu realisieren. Hier sind erfindungsgemäß für die zwei Funktionen Schutz und Design zwei getrennte Bauteile vorgesehen. Durch die Aufteilung in zwei Bauteile besteht somit in vorteilhafter Weise die Möglichkeit, die Dekorklappe, die auch als eine Designklappe bezeichnet werden kann, auf
Design und Wiederbeschaffungskosten hin zu optimieren, sozusagen als "Wegwerfteil " . Üblicherweise wird die Dekorklappe bei fast jeder Kollision beschädigt werden. Die Schutzklappe,
die auch als ein Rammschild bezeichnet werden kann, kann auf die Schutzfunktion hin optimiert werden und muss somit in der Regel zumindest bis zu mittelgroßen Schäden entweder einfach und grob, aber eben nicht auf Optik oder Design, oder, bei kleineren Dellen, auch gar nicht repariert werden.
Nach einer Ausführungsform ist in dem Geräteraum ein Gerät aufgenommen. Vorzugsweise sind mehrere Geräte aufgenommen. Die Geräte sind beispielsweise gleich oder unterschiedlich gebildet.
Das Gerät ist nach einer Ausführungsform ein Klimagerät.
Die allgemeine Formulierung, dass die Schutzklappe und/oder die Dekorklappe angeordnet oder gelagert sind, heißt insbe¬ sondere, dass die Klappen an Elementen des Schienenfahrzeugs, die hier nicht alle explizit aufgeführt werden, angeordnet oder gelagert sind. Solche Elemente können beispielsweise Elemente der Karosserie des Schienenfahrzeugs sein. Das heißt, dass die beiden Klappen vorzugsweise an der Karosserie angeordnet oder gelagert sind.
Nach einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Dekorklappe die Schutzklappe vollständig verdeckt. Das heißt, dass die Schutzklappe vollständig mittels der Dekorklappe verdeckt ist. Dadurch wird in vorteilhafter Weise eine besonders an¬ sprechende Optik bewirkt.
Dass die Dekorklappe die Schutzklappe zumindest teilweise verdeckt, insbesondere vollständig verdeckt, heißt insbeson¬ dere, dass die Dekorklappe eine Seite der Schutzklappe, die dem Geräteraum abgewandt ist, zumindest teilweise, insbeson¬ dere vollständig, verdeckt. Nach einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass zumindest einer der Schutzklappe und der Dekorklappe beweglich gelagert ist. Das heißt, dass entweder die Schutzklappe oder die
Dekorklappe oder sowohl die Schutzklappe als auch die
Dekorklappe beweglich gelagert sind. Das heißt, dass die Klappen in vorteilhafter Weise bewegt werden können. Dies bewirkt in vorteilhafter Weise insbesondere eine einfachere Zu¬ gänglichkeit des Geräteraums und/oder der Schutzklappe im Fall, wenn die Dekorklappe beweglich angeordnet ist.
In einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die zumindest eine beweglich gelagerte Klappe schwenkbar und/oder drehbar und/oder aushebbar gelagert ist. Das heißt, dass ent- weder die Schutzklappe oder die Dekorklappe oder sowohl die Schutzklappe als auch die Dekorklappe schwenkbar und/oder drehbar und/oder aushebbar gelagert sind. Es sind in vorteil¬ hafter Weise bevorzugte Möglichkeiten einer beweglichen Lagerung angegeben. Somit sind viele Freiheitsgrade bereitge- stellt. Je nach konkretem Anwendungsfall kann die optimal passende Lagerungsmöglichkeit gewählt werden. Je mehr Frei¬ heitsgrade vorgesehen sind, desto einfacher ist es in vor¬ teilhafter Weise, auch in unterschiedlichen Umgebungen, die Klappe (die Schutzklappe und/oder die Dekorklappe) in ver- schiedene Positionen zu bewegen, um Zugriff auf das Gerät oder die Geräte im Geräteraum zu erlangen oder um Zugriff auf die Schutzklappe zu erlangen.
Dass zumindest eine der beiden Klappen, insbesondere beide Klappen, beweglich gelagert sind, heißt insbesondere, dass die Klappe von einer ersten Position in eine zweite Position verlagert oder bewegt werden kann. So kann beispielsweise die Schutzklappe von einer geschlossenen Position in eine geöffnete Position verlagert oder bewegt werden und umgekehrt. In der geöffneten Position ist ein Zugriff auf das Gerät im Inneren des Geräteraums ermöglicht. Der Geräteraum steht inso¬ fern offen. In der geschlossenen Position ist kein Zugriff auf das Gerät des Geräteraums ermöglicht. Der Geräteraum ist insofern verschlossen, vorzugsweise zumindest teilweise ver- schlössen. Die Dekorklappe kann beispielsweise von einer die Schutzklappe zumindest teilweise verdeckenden Position, ins¬ besondere vollständig verdeckenden Position, in eine die Schutzklappe freigebende Position bewegt oder verlagert wer-
den, in welcher die Dekorklappe zwar nicht mehr die Schutzklappe zumindest teilweise, insbesondere vollständig, ver¬ deckt, aber ein Zugriff auf die Schutzklappe ermöglicht ist. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Schutzklappe auf Beschädigungen hin überprüft werden muss.
Es wird angemerkt, dass nach einer Ausführungsform die
Dekorklappe nicht notwendigerweise eine Klappe mit eigenem Bewegungsapparat sein muss. Denn die Dekorklappe ist gemäß einer Ausführungsform an der Schutzklappe angeordnet oder befestigt, insbesondere lösbar angeordnet oder befestigt, vor¬ zugsweise zerstörungsfrei lösbar angeordnet oder befestigt. Die Befestigung der Dekorklappe an der Schutzklappe ist somit insbesondere dann technisch sinnvoll, solange die Montage und Demontage des Wegwerfelementes (Dekorklappe) zum Konzept „schnelle & kostengünstige Reparatur" sowie zur Forderung „schnelle & einfache Zugänglichkeit der Geräte im Geräteraum" passt. Bei einer Anordnung oder Befestigung der Dekorklappe an der Schutzklappe kann in vorteilhafter Weise auf einen ei- genen Bewegungsapparat (also eine eigene Verlagerungseinrich¬ tung) für die Dekorklappe verzichtet werden, insbesondere, wenn die Schutzklappe selbst beweglich gelagert ist. Dies re¬ duziert einen Materialaufwand und einen Montageaufwand und reduziert ferner Kosten.
Nach einer Ausführungsform ist die Dekorklappe mittels einer Verschraubung (also mittels einer Schraube oder mehrerer Schrauben) und/oder mittels eines Klettverschlusses (und/oder mittels mehrerer Klettverschlüsse) und/oder mittels eines Magnets (und/oder mittels mehrerer Magnete) und/oder mittels Klebstoffs an der Schutzklappe und/oder mittels eines Vier¬ teldreh-Schnellverschlusses (und/oder mittels mehrerer Vier¬ teldreh-Schnellverschlüsse) und/oder mittels eines Snaploc- Verschlusses (und/oder mittels mehrerer Snaploc-Verschlüsse) angeordnet oder befestigt. Dadurch ist beispielsweise der technische Vorteil bewirkt, dass eine einfache Lösbarkeit (insbesondere bei geeigneter Klebstoffwähl ) der Dekorklappe von der Schutzklappe bewirkt ist. Das verringert eine Repara-
turzeit. Die vorstehend genannten Befestigungsmöglichkeiten oder Anordnungsmöglichkeiten der Dekorklappe an der Schutzklappe sind lediglich beispielhafte Möglichkeiten, aber auf keinen Fall einschränkend. Auch weitere Befestigungsmittel oder Befestigungsmöglichkeiten sind denkbar und vorzugsweise vorgesehen und dem Fachmann insbesondere bekannt. Die vorste¬ hend genannten Befestigungsmittel sind also als beispielhaft, nicht aber als vollumfassend zu verstehen. Nach einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass zumindest einer der Schutzklappe und der Dekorklappe lösbar an¬ geordnet ist. Das heißt, dass entweder die Schutzklappe oder die Dekorklappe oder sowohl die Schutzklappe als auch die Dekorklappe lösbar angeordnet sind. Bei einer Beschädigung kann die beschädigte Klappe einfach ausgetauscht werden, ohne dass gleich darüber hinausgehende Teile des Schienenfahrzeugs mit ausgetauscht werden müssen. Das spart eine Montagezeit und Kosten. Nach einer Ausführungsform ist eine zerstörungsfreie lösbare Anordnung vorgesehen. Das heißt, dass die
Schutzklappe und/oder die Dekorklappe lösbar angeordnet sind.
Gemäß noch einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Schienenfahrzeug eine Außenseite umfasst, die zumindest teil¬ weise, vorzugsweise vollständig, mittels der sich in einem die Schutzklappe zumindest teilweise bedeckenden Zustand, insbesondere vollständig bedeckenden Zustand, befindenden Dekorklappe gebildet ist. Das heißt, dass die Dekorklappe von außen sichtbar ist und somit noch eine weitere Funktion erfüllt: Bilden eines Teils der Außenseite. Somit ist in vor- teilhafter Weise eine effiziente Nutzung der Dekorklappe ge¬ geben. Weiterhin wird aufgrund der Designfunktion der Dekorklappe ein ansprechendes optisches Äußeres des Schienenfahr¬ zeugs bewirkt. In einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass das
Schienenfahrzeug eine Frontseite umfasst, wobei die Außensei¬ te die Frontseite ist. Die Frontseite ist hinsichtlich Be¬ schädigungen aufgrund von äußeren Einflüssen, zum Beispiel
aufgrund der vorstehend genannten Einflüsse, besonders ge¬ fährdet. Daher ist hier das Aufteilen der Funktionen Schutz und Design besonders sinnvoll. Denn hier muss in der Regel ein Bauteil, welches den Geräteraum schützt und gleichzeitig Teil der Frontseite ist, besonders häufig ausgetauscht wer¬ den. So wurde es im Stand der Technik gemacht. Die sich da¬ raus ergebenden Nachteile sind insbesondere hohe Reparatur¬ zeiten und hohe Kosten. Aufgrund des erfindungsgemäßen Vorsehens von zwei Bauteilen (Schutz- und Dekorklappe) reicht es in der Regel aus, nur die Dekorklappe auszutauschen. Selbst wenn die Schutzklappe nach einem Unfall oder einer Kollision optisch beeinträchtigt sein sollte, so ist dies nicht rele¬ vant, da die Dekorklappe diese optischen Beeinträchtigungen verdeckt. Solange die Schutzklappe weiterhin ihre Schutzfunk- tion erfüllen kann, muss sie nicht ausgetauscht werden. Da¬ durch können Reparaturzeiten und damit verbundene Ausfallzei¬ ten des Schienenfahrzeugs verringert werden. Weiterhin werden so in vorteilhafter Weise Kosten eingespart. In einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass das
Schienenfahrzeug eine Antipenetrationswand, ein Untergestell und eine oberhalb des Untergestells gebildete Frontscheibe umfasst, wobei der Geräteraum ein Frontraum ist, der oberhalb des Untergestells, unterhalb der Frontscheibe und zwischen der Frontseite und der Antipenetrationswand angeordnet ist.
Dadurch wird in vorteilhafter Weise ein Schutz des Frontraums bewirkt. Dieser ist in der Regel besonders gefährdet bei ei¬ nem Unfall oder einer Kollision. Da im Frontraum üblicherweise ein Klimagerät angeordnet ist, kann dieses gut geschützt werden. Die Schutzklappe schließt also zumindest teilweise, insbesondere vollständig eine Öffnung des Frontraums, die der Frontseite zugewandt ist, ab.
In einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Ge- räteraum ein Frontraum ist.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Schienenfahrzeug ein Triebwagen oder eine Lokomotive ist.
Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusam- menhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert werden, wobei
FIG 1 ein Ausschnitt eines Frontbereichs eines Schienen- fahrzeugs zeigt .
FIG 1 zeigt ein Schienenfahrzeug 101 in einer abgeschnittenen Teilansicht von schräg vorne. Zu sehen ist ein Frontbereich
103 des Schienenfahrzeugs 101. Der Frontbereich 103 weist ei¬ ne Frontseite 105 auf. In einem oberen Bereich des Frontbe¬ reichs 103 ist eine Frontscheibe 107 vorgesehen. Unterhalb der Frontscheibe 107 ist ein Frontraum 109 gebildet. Das Schienenfahrzeug 101 umfasst ferner eine nicht gezeigte Anti- penetrationswand und ein nicht gezeigtes Untergestell. Der Frontraum 109 ist oberhalb des Untergestells, unterhalb der Frontscheibe 107 und zwischen der Frontseite 105 und der An- tipenetrationswand angeordnet. In dem Frontraum 109 kann ein Gerät aufgenommen werden, zum Beispiel ein Klimagerät. Insbe¬ sondere können mehrere Geräte aufgenommen werden.
Es ist eine Schutzklappe 111 vorgesehen, die den Frontraum 109 schützt. Dies insbesondere im Fall einer Kollision oder eines Unfalls. Die Schutzklappe 111 schließt zumindest teil¬ weise eine Öffnung des Frontraums 109, die der Frontseite 105 zugewandt ist, ab. Die Schutzklappe 111 verschließt zumindest teilweise, beispielsweise vollständig, in einer ersten Posi¬ tion, die auch als Schutzposition bezeichnet werden kann, den Frontraum 109.
Nach einer nicht gezeigten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Schutzklappe 111 beweglich am Frontbereich 103 gela-
gert ist. Zum Beispiel können Scharniere oder Gelenke im Frontraum angeordnet sein, an denen die Schutzklappe 111 ge¬ lagert ist. Die Schutzklappe 111 kann somit in vorteilhafter Weise von der Schutzposition in eine offene Position verla- gert werden, in welcher Zugriff auf einen Innenraum des
Frontraums 109 ermöglicht ist.
Ferner ist eine Dekorklappe 113 vorgesehen. Die FIG 1 zeigt die Dekorklappe 113 in einer ausgefahrenen Position, in wel- eher Zugriff auf die Schutzklappe 111 und auch Zugriff auf den Innenraum des Frontraums 109 ermöglicht ist, wenn zusätz¬ lich noch die Schutzklappe 111 in ihrer offenen Position ist. Die Dekorklappe 113 ist beweglich gelagert. Beispielsweise können Scharniere oder Gelenke im Frontbereich angeordnet sein, an denen die Dekorklappe 113 aufgehängt oder gelagert ist. Die Dekorklappe 113 kann somit in eine Position verla¬ gert oder bewegt werden, in welcher die Dekorklappe 113 die Schutzklappe 111 zumindest teilweise, insbesondere vollstän¬ dig, verdeckt. Dies insbesondere dann, wenn ein Nutzer auf die Frontseite 105 blickt.
Die Dekorklappe 113 weist eine geringere Steifigkeit auf als die Schutzklappe 111. Die Dekorklappe 113 ist somit in vor¬ teilhafter Weise auf Design und Herstellungskosten optimiert, nicht jedoch auf eine Schutzfunktion. Die Schutzfunktion übernimmt die Schutzklappe 111.
In einer nicht gezeigten Ausführungsform ist das Schienenfahrzeug 101 ein Triebwagen oder eine Lokomotive.
In nicht gezeigten Ausführungsformen können zusätzlich oder anstelle des Frontraums 109 ein oder mehrere Geräteräume vor¬ gesehen sein, die analog zum Frontraum 109 mit einer jeweiligen Schutzklappe und Dekorklappe versehen sind.
Die erfindungsgemäße Idee umfasst also insbesondere den Ge¬ danken, die Funktionen Design und Schutz (bewirkt durch eine erhöhte Steifigkeit) bauteilmäßig zu trennen, wobei das Bau-
teil mit Schutz- oder Steifigkeitsfunktion vom Bauteil mit Designfunktion zumindest teilweise, insbesondere vollständig, verdeckt wird. Das Bauteil mit der Steifigkeits- oder Schutz¬ funktion kann als ein Rammschild bezeichnet werden. Das Bau- teil mit der Designfunktion kann als eine Designklappe be¬ zeichnet werden. Beide Bauteile sind insbesondere schwenkbar und/oder drehbar und/oder aushebbar und/oder entfernbar angeordnet oder gestaltet oder ausgebildet, um weiterhin einen einfachen und schnellen Zugriff zu den hinter diesen Bautei- len liegenden Komponenten, insbesondere dem oder den Geräten, die sich im Geräteraum, insbesondere Frontraum, befinden, zu ermöglichen .
Die erfindungsgemäße Idee besteht somit insbesondere in einer Aufteilung der beiden Funktionalitäten Design und Schutz (Steifigkeit) auf zwei Komponenten, hier die beiden Bauteile, was dem prinzipiellen Konstruktionsbestreben zur Zusammenfassung von Funktionalitäten widerspricht. Bei einer Zusammenfassung der beiden Funktionalitäten würde eine massive, mit viel Aufwand (zwecks Schutz der dahinterliegenden Komponenten) versteifte Frontklappe entstehen, welche oft kleinen bis großen Wildschäden ausgesetzt ist. Jeder dieser Wildschäden (bis auf Kleinstwild) würde eine dann ebenfalls wieder auf¬ wändige, auch auf Optik getrimmte Reparatur oder einen Ersatz der Frontklappe erfordern.
Durch die Aufteilung in zwei Bauteile besteht in vorteilhaf¬ ter Weise die Möglichkeit, die Dekor- oder die Designklappe, welche bei fast jeder Kollision beschädigt sein wird, auf De- sign und Wiederbeschaffungskosten hin zu optimieren, sozusagen als Wegwerfteil. Das Rammschild oder die Schutzklappe hingegen muss zumindest bis zu mittelgroßen Schäden entweder einfach und grob (aber eben nicht auf Optik) oder (bei kleineren Dellen) auch gar nicht repariert werden.
Zusammenfassend weist die Erfindung insbesondere den Vorteil auf, dass Reparatur- und Ausfallzeiten verringert sind. Ent¬ sprechende Kosten sind in vorteilhafter Weise verringert. Es
ist im Fall eines Unfalls dennoch eine schnellstmögliche Wei¬ terfahrt ermöglicht, zumindest bis ins nächste Depot. Dennoch wird eine bestmögliche Schutzwirkung gegen Beschädigungen kleineren und mittleren Umfanges (zum Beispiel Wildunfälle oder Steinschlag) von Geräten, die sich im Geräteraum, insbesondere Frontraum, befinden, ermöglicht. Das Gerät ist bei¬ spielsweise eine Klimaanlage oder ein Klimagerät.
Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten Ausfüh- rungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen .