-
Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit einer Vorrichtung zur Erfassung einer Fahrzeugumgebung.
-
Fahrzeuge sind zunehmend mit einer Vorrichtung zur Erfassung der Fahrzeugumgebung ausgestattet, um den Fahrer des Fahrzeugs beispielsweise beim Einparken und beim Fahren bei Nacht zu unterstützen.
-
Die Vorrichtung zur Erfassung der Fahrzeugumgebung umfasst üblicherweise mindestens eine Kamera. Die Kamera zur Erfassung der Straßenszene wird im Allgemeinen im Fahrzeuginnenraum hinter der Frontscheibe angeordnet. Dabei kann es zu Spiegelungen kommen, welche zu Falschaufnahmen und Falschmessungen und somit zu einem falschen Erkennen der Fahrzeugumgebung führen können.
-
Aus der
JP 2005 271 715 A1 ist beispielsweise eine Anordnung bekannt, bei welcher eine Kamera in einer Öffnung eines Kühlergrills eines Fahrzeuges angeordnet ist. Der Kühlergrill umfasst dabei mehrere parallel zueinander und horizontal verlaufende Streben, wobei die Kamera derart in der Öffnung zwischen zwei der Streben angeordnet ist, dass mittels dieser eine Umgebung des Fahrzeuges erfassbar ist.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Fahrzeug mit einer verbesserten Vorrichtung zur Erfassung der Fahrzeugumgebung anzugeben.
-
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
-
Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Bei einem Fahrzeug mit einer Vorrichtung zur Erfassung einer Fahrzeugumgebung, die mindestens eine Kamera umfasst, ist erfindungsgemäß die Kamera derart in einer Kühlerverkleidung angeordnet, dass diese zwischen einer Ruheposition, in welcher sie nach innen hinter die Kühlerverkleidung einfahrbar und nach außen hin verdeckt ist, und einer Betriebsposition, in welcher sie aus der Kühlerverkleidung zumindest in eine Ebene mit der Kühlerverkleidung ausfahrbar und von außen sichtbar ist, bewegbar ist.
-
Eine derartige Anordnung der Kamera im Frontbereich des Fahrzeugs ermöglicht einen sicheren Schutz der Kamera vor Verschmutzung in der Ruheposition, z. B. im abgestellten Zustand des Fahrzeugs oder bei Nichtgebrauch der Kamera. Darüber hinaus ist diese durch die Anordnung außen vor der Frontscheibe und der beweglichen Ausführung der Kamera in eine blendfreie und optimale Position zur Erfassung der Fahrzeugumgebung bringbar. Des Weiteren führt die motornahe Anordnung bzw. Befestigung der Kamera in der Nähe des Fahrzeugkühlers in vorteilhafter Weise dazu, dass eine Vereisung bei niedrigen Temperaturen in kurzer Zeit auflösbar ist und gleichzeitig ein Beschlagschutz realisierbar ist. Die Anordnung der Kamera hinter der Kühlerverkleidung bewirkt in gewinnbringender Weise zusätzlich einen Schutz vor Beschädigungen durch Steinschläge und einer Beeinträchtigung der Erfassung durch Verschmutzung.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert.
-
Dabei zeigen:
-
1 schematisch eine Kühlerverkleidung mit einer geschlossenen Klappe, die eine hinter der Kühlerverkleidung angeordnete Kamera verdeckt,
-
2 schematisch die Kühlerverkleidung gemäß 1 mit einer geöffneten Klappe und der nach außen sichtbaren Kamera,
-
3 schematisch im Längsschnitt die Kühlerverkleidung gemäß 1 und
-
4 schematisch im Längsschnitt die Kühlerverkleidung gemäß 2.
-
Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
-
1 zeigt schematisch eine Kühlerverkleidung 1 für ein Fahrzeug mit einer Vorrichtung zur Erfassung einer Fahrzeugumgebung.
-
Die Vorrichtung zur Erfassung der Fahrzeugumgebung umfasst mindestens eine Kamera 2, die in 1 nach außen nicht sichtbar hinter der Kühlerverkleidung 1 im eingefahrenen Zustand in einer Ruheposition I angeordnet ist.
-
In 2 ist die Kamera 2 in einer Betriebsposition II nach außen sichtbar gezeigt.
-
Die Kühlerverkleidung 1 ist einteilig ausgebildet, kann gemäß einer nicht näher dargestellten Weiterbildung jedoch auch mehrteilig ausgebildet sein. Weiterhin ist/sind die Kühlerverkleidung 1 oder Abschnitte dieser oberhalb eines nicht dargestellten Stoßfängers des Fahrzeuges angeordnet, wobei die Kühlerverkleidung 1 in herkömmlicher Art und Weise in eine nicht dargestellte Motorhaube des Fahrzeuges integriert ist.
-
Die Kamera 2, bei welcher es sich beispielsweise um eine Infrarotkamera als Bestandteil eines Nachtsicht-Systems handelt, ist zu einer Erfassung einer insbesondere vor dem Fahrzeug befindlichen Fahrzeugumgebung vorgesehen. Die Kamera 2 ist in vorteilhafter Weise im gesamten Bereich der Kühlerverkleidung 1 bzw. in Abschnitten der Kühlerverkleidung 1, welche sich oberhalb des Stoßfängers befinden, anordbar. Bei der Kamera 2 kann es sich alternativ zu der Infrarotkamera auch um jede beliebige andere Art von Kamera handeln, beispielsweise um eine Stereokamera als Teil einer Einparkhilfe.
-
Zur Ab- oder Verdeckung der Kamera 2 in der Ruheposition I umfasst die Kühlerverkleidung 1 eine Klappe 3.
-
Die Klappe 3 ist beweglich ausgeführt. Sie ist zwischen zwei Endlagen beweglich in einer Öffnung 4 der Kühlerverkleidung 1 angeordnet. In 1 ist die Klappe 3 in der geschlossenen Endlage und in 2 in der geöffneten Endlage dargestellt.
-
Vorzugsweise ist die Klappe 3 aus einem transparenten Material gebildet. Alternativ kann die Klappe 3 aus dem Material der Kühlerverkleidung 1 gebildet sein.
-
In der gezeigten Ausführungsform umfasst die Kühlerverkleidung 1 eine in diese integrierte Platte 5, in welche die Öffnung 4 eingebracht ist.
-
Dabei weist die Klappe 3 zu den Abmessungen der Öffnung 4 korrespondierende Abmessungen auf, so dass die Klappe 3 die Öffnung 4 weitgehend vollständig verschließt. Die Abmessungen der Öffnung 4 und der Klappe 3 sind derart ausgeführt, dass die Kamera 2 bei geöffneter Klappe 3 aus der Öffnung oder zumindest in einer Ebene mit der Öffnung 4 bewegbar, insbesondere schwenkbar oder fahrbar ist.
-
Bei einer als ein Kunststoffformteil ausgebildeten Kühlerverkleidung 1 kann anstelle der Platte 5 und somit eines separaten an der Kühlerverkleidung 1 angeordneten Verkleidungs- oder Zierteils die Kühlerverkleidung 1 einen großflächigen geschlossenen Bereich zwischen Querstreben 6 und Längsstreben 7 aufweisen, welcher mit einer Aussparung versehen ist.
-
Durch die Anordnung der Kamera 2 hinter der Kühlerverkleidung 1 sind an der Kühlerverkleidung 1 keine Anordnungen zur Befestigung der Kamera 2 notwendig, so dass die Kühlerverkleidung 1 sowohl für Fahrzeuge mit Kamera als auch für Fahrzeuge ohne Kamera verwendbar ist. Durch die daraus resultierende erhöhte Verwendung von Gleichteilen ist wiederum eine Kostenersparnis erzielbar. Weiterhin sind keine Veränderungen der Form der Kühlerverkleidung 1 notwendig, so dass Fahrzeuge mit und ohne Kamera über das gleiche Design verfügen.
-
Die Klappe 3 ist in der Ruheposition I der Kamera 2 in eine senkrechte Stellung vor der Kamera 2 und somit diese verdeckend gestellt.
-
Für eine bündige Anordnung der Klappe 3 mit der Kühlerverkleidung 1 ist die Klappe 3 in der Ruheposition I der Kamera 2 in eine Ebene mit der Kühlerverkleidung 1, insbesondere mit den Querstreben 6 gestellt.
-
2 zeigt die Klappe 3 in geöffneter Stellung, in welcher die Kamera 2 nach außen sichtbar ist.
-
Je nach Vorgabe kann die Vorrichtung zur Erfassung der Fahrzeugumgebung mehrere Kameras 2 umfassen und damit korrespondierend mehrere Klappen 3. In 1 und 2 sind jeweils zwei parallel nebeneinander angeordnete Klappen 3 gezeigt, wobei nur eine der Klappen 3 eine Kamera 2 verdeckt; die andere Klappe 3 dient in diesem Ausführungsbeispiel als Verkleidungs- oder Zierteil.
-
3 und 4 zeigen die Kühlerverkleidung 1 im Längsschnitt im Bereich der Kamera 2 und der Klappe 3 gemäß 1 bzw. 2.
-
3 zeigt die Klappe 3 im geschlossenen Zustand und damit die Kamera 2 nach außen abdeckend. Dazu ist die Klappe 3 in eine Ebene mit der Kühlerverkleidung 1 gestellt.
-
Die Kamera 2 ist in die Ruheposition I gestellt. Sie befindet sich im eingefahrenen oder eingeschwenkten Zustand, in welchem sie nach außen hin verdeckt ist.
-
Im Betrieb des Fahrzeugs und zur Aktivierung der Erfassung der Fahrzeugumgebung ist die Kamera 2 in die Betriebsposition II bewegbar. Zur Verstellung der Kamera 2 in die Betriebsposition II oder eine andere Zwischenposition zwischen der Ruheposition I und der Betriebsposition II, beispielsweise in eine weitere Betriebsposition, ist ein Schwenkmechanismus 8 vorgesehen. Der Schwenkmechanismus 8 umfasst dabei in nicht näher dargestellter Art und Weise einen Motor als Antrieb, der den Schwenkmechanismus 8 zur Verstellung der Kamera 2 in mehreren Freiheitsgraden antreibt. Der Motor ist beispielsweise ein Linearsteller, dessen Linearbewegung mittels des Schwenkmechanismus 8 in eine Drehbewegung transformiert wird. Je nach Lage des Motors und Aufbau des Schwenkmechanismus 8 kann die Drehachse der Kamera 2 horizontal und/oder vertikal verlaufen.
-
Der Schwenkmechanismus 8 ist gemäß Ausführungsbeispiel derart ausgebildet, dass die Drehachse von Kamera 2 und Klappe 3 identisch ist und horizontal im oberen Bereich der Öffnung 4 liegt. Der Schwenkmechanismus 8 ist dabei mit nicht dargestellten Schenkelfedern gekoppelt, wodurch die Klappe 3 geöffnet wird, wenn die Kamera 2 in die Betriebsposition II bewegt wird, oder geschlossen wird, wenn die Kamera 2 in die Ruheposition I bewegt wird. Alternativ können die Klappe 3 und die Kamera 2 auch getrennte Drehachsen aufweisen.
-
Weiterhin kann die Kamera 2 linear nach vorne und hinten geführt sowie nach oben, unten und zur Seite geschwenkt und/oder gedreht werden. Beispielsweise ist die Kamera 2 um einen horizontalen und/oder vertikalen Winkel schwenkbar. Dabei ist die Kamera 2 vorzugsweise automatisch in Abhängigkeit eines Lenkwinkels um den horizontalen Winkel schwenkbar. Dadurch ist es möglich, einen insbesondere an die Fahrtrichtung des Fahrzeuges angepassten Erfassungsbereich der Kamera 2 zu erzielen.
-
Der Schwenkmechanismus 8 ist an einem Rahmenteil 9 des Fahrzeuges oder an einem Geräteträger befestigt. Die Kamera 2 ist an dem Schwenkmechanismus 8 befestigt. Diese Befestigung ist in gewinnbringender Weise mittels einfacher und kostengünstiger Befestigungsteile ausführbar.
-
4 zeigt die Kamera 2 in der Betriebsposition II, in welcher sie aus der Kühlerverkleidung 1 nach außen ausgefahren und frei sichtbar ist.
-
In dieser Betriebsposition II ist die Klappe 3 oberhalb der Kamera 2 nach innen in einen Hohlraum hinter der Kühlerverkleidung 1 bewegbar, insbesondere schwenkbar.
-
Alternativ kann die Klappe 2 in nicht näher dargestellter Art und Weise auch unterhalb der Kamera 2 hinter die Kühlerverkleidung 1 eingeschwenkt werden.
-
Durch die beschriebene Anordnung der Kamera 2 ist eine für eine Bildbetrachtung und/oder Bildauswertung optimierte Kameraperspektive erzielbar, wobei gleichzeitig eine verdeckte Anordnung, d. h. eine verdeckte Sicht auf die Kamera 2, erzielbar ist. Dennoch bleibt die Kamera 2 aufgrund ihrer Position von außen leicht zugänglich, so dass etwaige Wartungsarbeiten oder ähnliche Tätigkeiten mit geringem Aufwand ausführbar sind.
-
Gleichzeitig wird durch die Klappe 3 ein wirksamer Schutz vor Beschädigungen der Kamera 2, beispielsweise durch Steinschlag, und vor Verschmutzung dieser erreicht.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-