Beschreibung
Tite!
Sensoreiernent eines Gassensors und Verfahren zum Betrieb desseiben
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein SensoreSement eines Gassensors zur Bestimmung von Gaskomponenten in Gasgemischen, auf ein Verfahren zürn Betrieb desselben, sowie auf dessen Verwendung nach dem Oberbegriff der unabhängigen Patentansprüche.
Stand der Technik
Zur Detektierung von in einem Fluidstrom enthaltenen Substanzen, insbesondere von Gasen in einem Gasstrom, werden gassensitive Feldeffekttransistoren auf Halbleiterbasis eingesetzt, im Allgemeinen führt die Beaufschlagung mit der zu detektierenden Substanz, beispielsweise ein Gas oder eine Flüssigkeit bzw. ein
Gas- oder Fiüssigkeitsgemisch, zu einer Veränderung der Kanalimpedanz und somit zu einer Veränderung des von der Source-Elektrode zur Drain- Elektrode durch den Feldeffekttransistor fließenden Stroms, dem so genannten Kanaistrom. Werden Hafbieitermatεriaiien mit einer großen Bandlücke, d.h. einer Bandlücke von mehr als 3eV verwendet wie beispielsweise Galliumnitrid oder Siliziumcarbid, ermöglicht dies prinzipiell den Einsatz der gassensitiven Feldeffekttransistoren für Sensorikanwendungen bei Temperaturen bis zu 8000C.
Am gewählten Arbeitspunkt des gassensitiven Feldeffekttransistors ist der Kanalstrom ohne Beaufschlagung durch die zu detektierende Substanz, was einem so genannten Nullsignai bzw. Offset entspricht, oft um Größenordnungen von üblicherweise IG3 höher als die Kanalstromänderung durch die Beaufschlagung mit einer zu detektierenden Substanz. Dies stellt aufgrund des schlechten Signal-Offset-Verhältnisses hohe Anforderungen an die Strorn- messung. Zudem ergibt sich das Problem, dass der Offset von äußeren
Störeinflüssen beeinflusst werden kann. Äußere Störeinflüsse ergeben sich z.B. durch Temperaturänderungen oder durch Sensordegradation, die nicht auf der Anwesenheit von zu detektierenden Substanzen beruhen. Aufgrund des gegebenen Signal-Offset-Verhältnisses kann die Änderung des Kanaistroms durch Störeinflüsse in der gleichen Größenordnung oder im ungünstigsten Fall sogar größer sein als die Änderung, die durch die Anwesenheit der zu detektierenden Substanz eintritt. Da Störeinflüsse nicht vollständig ausgeschlossen werden können, wird der damit verbundene Fehler des Messsignals groß und verhindert im ungünstigsten Fall eine ausreichend genaue Bestimmung der zu delektierenden Substanz.
Aus der US 6,883,364 ist bekannt, bei Handgeräten zur Detektierung von Gasen unter anderem Feldeffekttransistoren als Sensoren einzusetzen. Üblicherweise werden hier gassensitive Widerstände, so genannte Chemoresistoren, eingesetzt. Die verwendeten Sensoren eignen sich jedoch nicht zur Drift-
Kompensation und zur Kompensation des Offsets der Chemoresistoren.
Weiterhin sind aus der US 6,165,336 Gassensoren bekannt, die beispielsweise auf der Basis eines Halbieitergassensors aufgebaut sind und die eine poröse keramische Schicht als gasperrneables Schutzelement aufweisen, um den Zutritt schädlicher Gase zu verhindern.
Offenbarung der Erfindung
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist ess ein Schutzelement für Gassensoren zur Verfügung zu stelien, das nicht nur den Zutritt schädlicher Substanzen zu einem Sensorelement des Gassensors verhindert, sondern zusätzlich diese schädlichen Substanzen unschädlich macht.
Vorteile der Erfindung
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird durch ein Sensoreiement bzw. durch Anwendung eines Verfahrens mit den kennzeichnenden Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche in vorteilhafter Weise gelöst.
Dazu weist das Sensorelement des Gassensors beispielsweise eine
Schutzkappe auf, die einen direkten Zutritt des zu bestimmenden Gasgemischs zur Oberfläche des Sensorelements verhindert und die ein Beheizungsmittel, einen Glasbildner und/oder einen Oxidationskatalysator aufweist.
Der besondere Vorteil dieser Ausführungsform ist darin zu sehen, dass durch
Betrieb eines Beheizungsmittels bzw. durch die Existenz eines Oxidations- katalysators, beispielsweise Ruß, der sich auf der Schutzkappe ablagert, wirkungsvoll entfernt werden kann. Die alternative oder zusätzliche Existenz eines Glasbildners im Bereich der Schutzkappe führt dazu, dass in dem zu bestimmenden Gasgemisch enthaltene schädliche Komponenten, wie beispielsweise Alkali- oder Erdalkaüverbändungen, die aus Streusalzen oder als Abrieb aus dem Motorbiock eines Verbrennungsmotors bzw. entsprechender Antriebskolben resultieren, abgefangen werden können. Ohne Schutzmaßnahme führen diese zu Ablagerungen bzw. Anreicherungen im Bereich des SensoreSementes und in der Folge zur Bildung von sogenannten Eiektronen-
Traps, die elektrische transiente Effekte bedingen, die sich in Form eines nicht konstanten Kanal- bzw. Signalstroms äußern, und die zu einem instabilen Offset- Strom des Sensorelementes führen. Eine mangelnde Stabilität des Offset- Stroms führt zu einem Sensorsignal geringer Genauigkeit.
Dient das beanspruchte Sensorelement der Bestimmung von Abgasen von Verbrennungsmotoren, so sind in derartigen Abgasen weiterhin merkliche Konzentrationen von Siliziumverbindungen festzustellen. Diese führen im Extremfall zu einer Verglasung der Elektroden des Sensorelements, sodass diese keine ausreichende Sensitivität auf die zu bestimmenden Gaskomponenten zeigen. Weist demgegenüber die Schutzkappe des Sensorelements bspw. als Beschichtung oder als Materialkomponente einen Glasbildner auf, so werden die genannten störenden Substanzen aufgrund der Getter- Eigenschaft des Glasbüdners durch physikalische Effekte bzw. durch entsprechende chemische Reaktionen im Bereich der Schutzkappe dauerhaft gebunden.
Weitere vorteilhafte Ausführυngsformen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
So ist von Vorteil, wenn die Schutzkappe aus einer Keramik ausgeführt ist und mittels eines Giaslots an dem Sensorelement fixiert ist. Diese Ausführungsform gewährleistet eine hohe Temperaturbeständigkeit des erfindungsgemäßen SensoreSements und eröffnet somit die Möglichkeit der Untersuchung von
Verbrennungsabgasen hinsichtlich seiner Zusammensetzung.
Weiterhin ist von Vorteil, wenn ais Glasbüdner ein Titanat, ein Silikat, ein Borat oder ein Phosphat eingesetzt wird. Der Vorteil einer Verwendung dieser Substanzen ist darin zu sehen, dass diese großtechnisch verfügbar sind und leicht auf der Schutzkappe durch einen entsprechenden imprägnierprozess aufgetragen werden können.
Weiterhin ist von Vorteil, wenn die Schutzkappe des Sensorelements einen mehrschichtigen Aufbau aufweist, wobei eine erste auf der Schutzkappe aufgebrachte Schicht durch einen Glasbüdner gebildet ist und sich auf dieser, einen Glasbildner enthaltenden ersten Schicht eine weitere Schicht befindet, die einen Oxidationskatalysator aufweist. Auf diese Weise können sowohl in einem Verbrennungsabgas enthaltener Ruß, als auch ionische Verunreinigungen wirkungsvoll abgefangen werden.
Weiterhin gestattet es die Aufbringung eines Oxidationskatalysators, das
Sensorelement sensitiv bspw. auf Stickoxide auszuführen, da in einem Gasgemisch vorhandene oxidierbare Gaskomponenten wie Kohlenwasserstoffe, Wasserstoff oder Stickstoffmonoxid sowie Distickstoffmonoxid zu Kohlendioxid, Wasser bzw. Stickstoffdioxid aufoxidiert werden. Auf diese Weise liegt lediglich Stickstoffdioxid als zu detektierende Gaskomponente in einem den sensitiven
Bereich des Gassensors erreichenden Gasgemisch vor, wobei das ebenfalls gebildete Wasser und Kohlendioxid dessen Bestimmung nicht beeinträchtigt.
Darüber hinaus ist von Vorteil, wenn die Schutzkappe des erfindungsgemäßen Sensorelements stets dann beheizt wird, wenn ein gewisser Grad an Verun-
reinigung beispielsweise mit Ruß oder anderen brennbaren Partikeln vorliegt. Dies kann vorteilhaft detektäert werden, indem beispielsweise der zeitliche Verzug zwischen dem Auftreten oder einer Konzentrationsänderung einer Gaskomponente innerhalb des Gasgemischs und deren Detektion mittels des Sensor- eiements erfasst wird und mit einem vorgegebenen maximalen zeitlichen Verzug verglichen wird. Wird dieser maximale zeitliche Verzug überschritten, wird automatisch eine Beheizung άer Schutzkappe des Sensoreiernents eingeleitet und diese auf diesem Wege von einer Belegung mit brennbaren Partikeln befreit.
Das erfindungsgemäße Sensorelement bzw. das Verfahren zum Betrieb desselben eignet sich in vorteilhafter Weise zur Bestimmung von Gaskomponenten in Abgasen von Verbrennungsmotoren, Kraftwerksanlagen oder Heizgeräten. Im Bereich der Abgasnachbehandlung ist darüber hinaus eine Anwendung zur Überwachung der Funktionstϋchtigkeit von NOX-Speicherkata- lysatoren oder SCR-Abgasnachbehandlungssystemen zu sehen.
Kurze Beschreibung der Figuren
Vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der
Zeichnung und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
Figur 1 einen schematischen Verfahrensablauf während der Herstellung eines erfindungsgemäßen Sensorelements.
Figur 2 eine Aufsicht auf ein Sensoreiement während des
Herstellungsprozesses,
Figur 3 eine Aufsicht auf ein fertig gestelltes Sensorelement,
Figur 4 die schematische Darstellung eines Ausschnitts des Materials einer Schutzkappe des Sensoreiements gemäß einer ersten Ausführungsform,
Figur 5 die schematische Darstellung eines Ausschnitts des Materials einer Schutzkappe des Sensorelernents gemäß einer zweiten Ausfϋhrungsform,
Figur β die schematische Darstellung eines Ausschnitts des Materials einer Schutzkappe des Sensorelements gemäß einer dritten Ausführungsform und
Figur 7 eine schematische Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Sensorelements.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
an den Figuren 1 und 2 ist ein der Erfindung zugrunde liegendes Sensorelement während dessen Herstellung gezeigt.
Das erfindungsgemäße Sensorelement 10 umfasst ein Substrat 12, auf dem beispielsweise mindestens eine, vorzugsweise mehrere gassensitive Detektionseinheiten 28 vorgesehen sind. Die gassensitiven Detektionseinheiten sind vorzugsweise auf der Basis einer Haibleiterstruktur ausgeführt und können insofern beispielsweise als Feldeffekttransistor in Form eines MOSFET oder CHEMFET ausgeführt sein oder beispielsweise als Halbleiterdioden. Die auf dem Substrat 12 angeordneten gassensitiven Detektionseinheiten sind beispielsweise über Kontaktierungen 14, sowie Leiterbahnstrukturen 16 mit einer entsprechenden Signalauswertestruktur, die in den Figuren nicht dargestellt ist, verbunden.
Dabei dienen die Kontaktierungen 14 beispielsweise der elektrischen Kontaktierung der Source- bzw. Drainelektroden der einzelnen
Feldeffekttransistoren, sowie der Ansteuerung der jeweiligen Gateelektroden. Vorzugsweise sind mehrere gassensitive Detektionseinheiten auf dem Substrat 12 angeordnet, so dass diese zu einer sogenannten elektronischen Nase miteinander verschaltet werden können. Dabei erfasst vorzugsweise jede der auf dem Substrat 12 angeordneten gassensitiven Detektionseinheiten eine andere
Gaskomponente eines zu bestimmenden Gasgemischs bzw. eine andere Gruppe von in einem Gasgemisch vorhandenen Gaskomponenten.
Um die Langlebigkeit des Sensorelements 10 beispielsweise im Dauerbetrieb bei der Untersuchung von Abgasen von Verbrennungsmotoren einsetzen zu können, wird das Substrat 12 beispielsweise mit einer keramischen Schutzkappe 18 vorzugsweise vollständig vor einem direkten Zutritt des zu bestimmenden Gasgemischs geschützt. Dazu ist die keramische Schutzkappe 18 beispielsweise in Form eines an einer Großfläche geöffneten Quaders ausgeführt. Um eine dauerhafte Verbindung der keramischen Schutzkappe 18 mit einem das Substrat
12 fragenden Trägerelement 20 zu gewährleisten, wird das Trägerelement 20 beispielsweise mit einem Giaslot 22 versehen und die keramische Schutzkappe 18 mit der geöffneten Seite über das Substrat 12 gestülpt und mit dem Trägerelement 20 so verpresst, dass das Glaslot 22 die Schutzkappe 18 mit dem Trägerelement 20 gasdicht verbindet und fixiert. Durch einen abschließenden
Wärmebehandlungsprozess entsteht eine dauerhafte Verbindung zwischen der Schutzkappe 18 und dem Trägerelement 20 des Sensorelementes 10.
Das auf diese Weise fertig gestellte Sensorelement 10 ist beispielsweise in Figur 3 dargestellt. Dabei bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche Bautesl- kornponenten, wie in den Figuren 1 und 2.
Um einen Zutritt der zu bestimmenden Gaskomponenten eines zu untersuchenden Gasgemischs zu den jeweiligen gassensitiven Detektionseinheiten des Sensorelements 10 zu gewährleisten, ist die keramische
Schutzkappe 18 beispielsweise aus einem porösen, insbesondere offenporösen Material ausgeführt. Auf diese Weise kann der Zutritt von in einem Gasgemisch mitgeführten Partikeln oder Aerosolen verhindert werden; der Zutritt zu untersuchender Gaskomponenten zu den gassensitiven Detektionseinheiten des Sensorelements 10 ist dagegen gewährleistet.
Weiterhin ist insbesondere dann eine hohe Signalgüte des Sensorelements 10 gewährleistet, wenn die Schutzkappe 18 so ausgeführt ist, dass das Substrat 12 möglichst vollständig von der Schutzkappe 18 umschlossen wird und das zusätzlich eingeschlossene Luftvolumen zwischen dem Substrat 12 und der
Schutzkappe 18 möglichst gering gehaiten wird. So beträgt beispielsweise das zwischen der Schutzkappe 18 und dem Substrat 12 eingeschlossene Gasvolumen 0,0001 μl bis 1 ml, vorzugsweise 0,0005 bis 10 μl und insbesondere 0,001 bis 0,003 μl , Weiterhin ist von Vorteil, wenn die Wandstärke der keramischen Schutzkappe 18 so ausgeführt ist, dass zu bestimmende
Gaskomponenten in ihrem Däffusionsverhalten möglichst nicht merklich behindert werden. Dazu beträgt die Wandstärke der keramischen Schutzkappe 18 beispielsweise 2 μm bis 5 mm, vorzugsweise zwischen 10 und 200 μm unύ insbesondere zwischen 20 und 80 μm .
Weiterhin wird die Schutzkappe 18 beispielsweise aus dem gleichen keramischen Material gefertigt wie das Trägerelement 20, auf dem das Substrat 12 positioniert ist. Auf diese Weise ist bei Ternperaturwechselbeanspruchungen ein weitgehend vergleichbares thermisches Ausdehnungsverhaiten von keramischer Schutzkappe 18 und Trägerelement 20 zu beobachten. Dies ermöglicht darüber hinaus den Einsatz eines Glaslots bzw. anderer Kerarnikkleber zur Verbindung der keramischen Schutzkappe 18 mit dem Trägerelement 20. Grundsätzlich können jedoch auch keramische Materialien mit abweichender Zusammensetzung eingesetzt werden, solange diese ein vergleichbares thermisches Ausdehnungsverhalten bzw. vergleichbare thermische Ausdehnungskoeffizienten wie das keramische Material des Trägerelements 20 aufweisen. So eignet sich als keramisches Material für die Schutzkappe 18 bzw. das Trägerelement 20 beispielsweise Zirkondioxid, das teü- oder vollstabilisiert eingesetzt werden kann. Als alternative keramische Materialien der Schutzkappe 18 eignen sich auch Low Temperature Cofired
Ceramics (LTCC) sowie glasfasergesinterte Aluminiumoxidkeramiken oder
Cordierit.
Die Herstellung der Schutzkappe 18 erfolgt, indem bspw. entsprechende Grünfolien des keramischen Materials durch Laminieren mehrerer Lagen und anschließendem Herausfräsen der gewünschten wannenförmigen Geometrie zu einem keramischen Grünkörper verarbeitet werden. Um eine hohe offene Porosität der Keramik im gesinterten Zustand zu erreichen, wird der Grünkörper beispielsweise unterhalb einer Dächtsintertemperatur der Keramik über einen längeren Zeitraum von beispielsweise einer Stunde gesintert, wodurch eine
offene Porosität von beispielsweise 30 bis 38, insbesondere 34 Vol.% erzielt werden kann.
Wird als keramisches Material beispielsweise Zirkondioxid eingesetzt, so beträgt die Temperatur während der Wärmebehandlung zwischen 1150 und 1200 0C, wo hingegen eine Dichtsinterung erst bei einer Temperatur von 1380 bis 1400 °C zu erwarten ist. Weiterhin kann eine offenporöse Struktur der gesinterten Keramik gewährleistet werden, indem das Material des Grünkörpers zusätzlich mit organischen, beispielsweise pulverförmigen Materialien angereichert wird, die während der Wärmebehandlung ausgebrannt werden und zu einer porösen
Struktur führen.
Alternative Verfahren zur Formgebung des die Schutzkappe 18 bildenden Grünkörpers sind in der Anwendung eines Mikrospritzgusses, dem Prägen und anschließenden Ausstanzen aus keramischen Grünfolien oder in einem
Trockenpressprozess zu sehen.
Zur Herstellung des Sensorelements 10 werden zunächst die entsprechenden gassensitiven Detektionseinheiten in Form von chemosensitiven Feldeffekttransistoren bzw. Halbleiterstrukturen beispielsweise in einem
Fügeprozess auf dem Substrat 12, das beispielsweise aus Zirkondioxid ausgeführt sein kann, montiert. Machfolgend werden die positionierten gassensitiven Detektionseinheiten beispielsweise durch Anwendung der Fiäp-Cip- Technik oder über Bonddrahtverbindungen kontaktiert und abschließend die Schutzkappe 18 auf ein zuvor auf dem Trägerelement 20 positionierten Ring eines Glaslots aufgesetzt. Anschließend erfolgt eine Trocknung der Glaslotpaste und vorzugsweise eine Wärmebehandlung, die zum Aufschmelzen des Glases führt und auf diese Weise eine feste Anbindung der keramischen Schutzkappe 18 auf dem keramischen Trägerelement 20 gewährleistet. Dabei ist von Vorteil, wenn als GSaslot ein Glas verwendet wird, das zumindest teilweise während des
Wärmebehandlungsprozesses kristallisiert, da auf diese Weise die spätere Dauerbeständigkeit auch bei hohen Betriebstemperaturen des Sβnsorelernents 10 sichergestellt ist.
Da sich während eines Dauerbetriebs des Sensorelements 10 insbesondere bei Untersuchung von Verbrennungsabgasen im Laufe der Zeit Ruß und Aerosole auf der Oberfläche des Sensorelements 10 bzw. auf der Oberfläche der keramischen Schutzkappe 18 absetzen, ist diese gemäß einer ersten Ausführungsform beispielsweise mit einer elektrischen Widerstandsstruktur versehen. Diese kann beispielsweise eine mäanderförmige Widerstandslεiterbahn umfassen, die bei Anlegen einer entsprechenden Heizspannung zu einer Erwärmung der Schutzkappe 18 führt. Dabei kann die mäanderförmige Widerstandsleiterbahn 24 die Oberfläche der keramischen Schutzkappe 18 zumindest teilweise oder auch vollflächig bedecken.
Eine Kontaktierung der Widerstandsleiterbahn 24 erfolgt beispielsweise mittels der Leiterbahnstruktur 16. Wird eine ausreichend hohe Belegung der Oberfläche der keramischen Schutzkappe 18 mit Ablagerungen, Ruß oder Aerosolen detektiert, so erfolgt ein zumindest kurzzeitiges Anlegen einer Heizspannung an die Widerstandsbahn 24, so dass sich die keramische Schutzkappe 18 beispielsweise auf eine Temperatur von > 600 °C aufheizt. Bei dieser Temperatur werden brennbare Rußbestandteile, die sich auf der Oberfläche der keramischen Schutzkappe 18 abgelagert haben, verbrannt bzw. entsprechend abgelagerte Aerosole verdampft.
Es besteht die Möglichkeit, die Beheizung der keramischen Schutzkappe 18 beispielsweise regelmäßig für eine vorgegebene Zeitdauer durchzuführen. Um jedoch einen unnötigen Energieverbrauch für die Beheizung der keramischen Schutzkappe 18 zu vermeiden, kann die Beheizung der Widerstandsleiterbahn
24 auch stets dann erfolgen, wenn eine ausreichende Belegung der keramischen Schutzkappe 18 mit unerwünschten Bestandteilen des Gasgemischs detektiert wird. Zu diesem Zweck kann beispielsweise der zeitliche Verzug zwischen dem Auftreten einer Konzentrationsänderung einer zu detektierenden Gaskomponente und dem Zeitpunkt der Detektion dieser Konzentrationsänderung herangezogen werden.
Durch Belegung der keramischen Schutzkappe 18 mit unerwünschten Bestandteilen vergrößert sich diese Zeitdifferenz mit zunehmender Belegung der Oberfläche der keramischen Schutzkappe 18 mit entsprechenden, die Diffusion
von zu delektierenden Gaskomponenten in das innere des Sensorelements 10 behindernden Bestandteilen. Überschreitet somit der zeitliche Verzug zwischen der Konzentrationsänderung einer Gaskomponente und deren Detektion durch das Sensorelement 10 einen vorgegebenen und beispielsweise in einem entsprechenden Steuergerät hinterlegten Schwellwert, so kann bei Überschreiten dieses Schwellwerts beispielsweise eine Beheizung der porösen keramischen Schutzkappe 18 veranlasst werden.
So kann beispielsweise in einem Abgassystem, das beispielsweise Maßnahmen zur Verringerung von Stickoxiden in Verbrennungsabgasen vorsieht, ein künstlich erhöhter Anteil von Ammoniak innerhalb des zu bestimmenden Gasgemischs zur Bestimmung der zeitlichen Differenz zwischen dem Auftreten des Ammoniaks innerhalb des zu bestimmenden Gasgemischs und der Detektion des Ammoniaks durch das Sensorelement 10 zur Kontrolle der Beladung der keramischen Schutzkappe 18 mit unerwünschten Bestandteilen herangezogen werden. Bei
Abgassystemen, die beispielsweise einen Stäckoxidspeicherkataiysator MSC umfassen, kann beispielsweise auf eine Überdosierung des entsprechenden Verbrennungsmotors mit Kraftstoff zurückgegriffen werden und die zeitliche Differenz zwischen dem Auftreten von gasförmigen Restkraftstoffkomponenten in dem zu bestimmenden Gasgemisch bzw. dem Auftreten eines Sauerstoffdefizits im Verbrennungsabgas und deren Detektion als Kenngröße zur Bestimmung der Beladung der keramischen Schutzkappe 18 herangezogen werden.
Eine besonders hohe Signalgenauigkeit des Sensorelements 10 ist jedoch dann zu beobachten, wenn die Beheizung der keramischen Schutzkappe 18 zumindest weitgehend permanent erfolgt. Da sich aus therrnophoretϊschen Gründen an besonders heißen Oberflächen kaum Rußpartikel ablagern und sich gegebenenfalls doch ablagernder Ruß sofort oxidativ verbrannt wird, ist von einem dauerhaft stabilen Diffusionsverhalten von zu bestimmenden Gaskomponenten in das Innere des Sensoreiements 10 zu den gassensätiven
Detektionseinheiten des Sensorelements 10 auszugehen.
Gernäß einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann die keramische Schutzkappe 18 zusätzlich oder alternativ mit einer chemischen Oxidationsfunktion versehen sein. Dazu kann das Material der keramischen
Schutzkappe 18 beispielsweise mit einem oder mehreren, als Oxidationskatalysatoren fungierenden Substanzen imprägniert sein. Eine entsprechende Ausführungsform ist beispielsweise in Figur 4 dargestellt. Dabei wird die aus keramischen Partikeln 30 gebildete poröse keramische Struktur der keramischen Schutzkappe 18 beispielsweise durch entsprechendes Bestreichen,
Rakeln, Tränken, Aufnebeln, Besprühen, Eintauchen, Saugen, oder Durchströmen mit einer das Katalysatormaterial enthaltenen Lösung bzw. Suspension bzw. Dispersion aufgetragen.
Weiterhin können entsprechende Imprägnserprozesse, wie beispielsweise
Incipient Wetness, Tränkung, oder die Chemisorptioπ aus einer Lösung entsprechenden pH-Werts bzw. durch Fällung beispielsweise schwer löslicher Metaühydroxide bzw. Metaücarbonate von Metallsalzen wie Nitraten,
Halogeniden, Carbonaten oder Acetaten erfolgen.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform können als Oxidationskatalysator fungierende Substanzen auch in Form einer Washcoat-Suspension bspw. durch Bestreichen, Tauchen, Saugen etc. auf die poröse Schutzkappe 18 in Form einer zusätzlichen Schicht aufgetragen werden. Dabei beträgt die Dicke der Schicht bspw. 1 μm bis 5 mm, vorzugsweise zwischen 10 und 1000 μm .
Anschließend wird beispielsweise ein Trocknungsschritt bei beispielsweise 50 bis 500 0C vorgesehen und sich daran anschließend ein Wärmebehandlungsprozess bei einer Temperatur von beispielsweise 350 bis 700 °C. Dies geschieht gegebenenfalls in einer entsprechend gewählten Kalzinierungsatmosphäre, wie beispielweise einer Wasserstoff/Stickstoff-Atmosphäre. Dabei werden die Katalysatorvorläuferverbindungen in eine katalytisch aktive, beispielsweise elementare Form überführt. Werden die katalytisch aktiven Substanzen in Form einer Washcoat- Formulierung aufgebracht, so wird auf diesem Wege ein Ansintern der keramischen Partikel an das Material der porösen Schutzkappe 18 sichergestellt.
Um eine ausreichende Beladung des keramischen Materials der keramischen Schutzkappe 18 mit katalytisch aktivem Material zu erreichen, kann die Prozessfolge von Imprägnierung, Trocknung und Kalzinierung auch mehrfach
nacheinaπder durchgeführt werden, bis eine Beladung des keramischen Materials der Schutzkappe 18 mit beispielsweise 0,1 bis 50 Gewichtsprozent, bevorzugt 2 bis 20 Gewichtsprozent, erreicht ist. Als kataiytisch aktive, als Qxidationskatalysatoren fungierende Substanzen werden beispielsweise Edelmetalle wie Platin, Palladium oder Rhodium bzw. deren Mischungen eingesetzt.
Da über eine Beheizung der Schutzkappe 18 bzw. über die Existenz von Oxidationskatalysatoren im Material derselben lediglich brennbare Verunreinigungen der Schutzkappe 18 entfernt werden können, mineralische
Verunreinigungen jedoch nicht ausreichend imobilisiert werden können, umfasst das Material der keramischen Schutzkappe 18 alternativ oder zusätzlich ein sogenanntes Getter-Material. Dieses dient in allgemeiner Form der Imobilisierung unerwünschter Substanzen, die Bestandteil des zu bestimmenden Gasgemischs sein können, die jedoch zu einer Inaktivierung der gassensitiven
Detektionseinheiten des SensoreSements 10 führen können. Dabei handelt es sich beispielsweise um alkali- bzw. erdalkaiihaltige Substanzen, die beispielsweise aus Streusalzen resultieren können, bzw. um magnesium- oder eisenhaltige Verbindungen, die aus dem Abrieb der Kolben- bzw. des Motorbiocks eines entsprechenden Verbrennungsmotors resultieren können.
Weitere mineralische Verunreinigungen sind Aluminium- und siliziumhaitige Verbindungen, die beispielsweise aus Verunreinigungen mit Motoröl entstehen können.
Als Getter-Materialien werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung beispielsweise Giasbildner eingesetzt. Diese können beispielsweise dem Material des bei der Herstellung der keramischen Schutzkappe 18 verwendeten Grünkörpers als Dotierung zugemischt werden. Eine weitere Möglichkeit besteht jedoch darin, entsprechende Glasbüdner nach Fertigstellung der Schutzkappe 18 über einen Imprägnierprozess einzuführen, wie er bereits für die Einbringung der als Oxidationskatalysatoren fungierenden kataiytisch aktiven Substanzen beschrieben ist. Ais Getter- Materialien bzw. GlasbiSdner sind beispielsweise Verbindungen wie Aluminiumoxid bzw. Aiuminiumoxidhydrate wie Böhmit, Titanate, Silicate, Alumosilicate, Magnesiumalumosiiicate wie beispielsweise
Cordierit, Borate, Phosphate, insbesondere Seltenerdphosphate wie Monazit mit der Zusammensetzung [Ce, La, Nb] PO4, bzw. deren Mischungen geeignet.
Dabei erfolgt die Belegung der porösen keramischen Struktur der Schutzkappe 18 stets so, dass entsprechende Duffusionskanäle für das zu bestimmende
Gasgemisch, die in den Figuren 4 bis 8 durch entsprechende Pfeile verdeutlicht sind, nicht unterbrochen werden. Wird ein entsprechendes glasbildendes Material über ein Imprägnierprozess in die poröse Struktur der Schutzkappe 18 eingeführt, so bildet dieses beispielsweise die in Figur 5 dargestellte Schichtstruktur. Dabei sind die keramischen Partikel 30 beispielsweise mit einer
Beschichtung 34 eines Glasbildners überzogen.
Eine vorteilhafte Ausführungsform eines Sensorelements 10 sieht eine Kombination der in Figur 4 und 5 dargestellten Ausführungsformen des Materials einer keramischen Schutzkappe 18 vor. Diese Ausführungsform äst in Figur 6 dargestellt. Dabei wird auf eine Schicht des Glasbildners 34 auf den keramischen Partikeln 30 Partikel 32 eines kathalytisch aktiven, ais Oxädationskatalysator fungierenden Materials aufgebracht. Dieser zweischichtige Aufbau gewährleistet zum einen die Immobilisierung mineralischer Verunreinigungen und zum anderen auch eine oxidative Beseitigung von brennbaren Bestandteilen, die über das zu bestimmende Gasgemisch in den Bereich der keramischen Schutzkappe 18 gelangen.
In Figur 7 ist ein erfindungsgernäßes Sensorelement in fertig gestellter Form in einer SchnittdarsteSlung dargestellt. Dabei bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche Bauteilkomponenten wie in den Figuren 1 bis 6.
Dabei weist das Sensorelement 10 bspw. eine poröse Schutzkappe 18 auf, die eine zusätzliche, einen Oxidationskatalysator enthaltende Schicht 26 aufweist. Die zusätzliche Schicht 26 ist dabei aus keramischen Partikeln bspw. aus
ASuminiumoxid, Zirkondioxid oder Siliciumdioxid bzw. deren Mischungen ausgeführt, die oberflächlich mit als Oxidationskatalysator fungierenden Substanzen beschichtet sind. Die zusätzliche Schicht 26 liegt dabei als im wesentlichen rissfreie, poröse Schicht vor.
Alternativ ist es möglich, das gesamte Sensorelement 10 bspw. in eine Washcoatiösung einer als Oxidationskatalysator fungierenden Substanz einzutauchen und dabei sowohl die Schutzkappe 18 als auch das Trägerelement 20 mit einer zusätziichen Schicht 26 zu versehen.
Zusätzliche Ausführungsformen einer keramischen Schutzkappe 18 können weitere Schutzschichten auf der Basis von Oxiden der vierten, fünften oder sechsten Nebengruppe des chemischen Periodensystems enthalten, wie bspw. Zirkondioxid, ϊitandioxsd, Hafniumdioxid, Niobiumoxide, Woiframoxide. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Schutzschichten auf Basis von Cer- oder von
Lanthanoxiden bzw. auf Basis von Perovskiten vorzusehen. Die genannten Verbindungen eignen sich als sauerstoffspeichernde Verbindungen und können somit unterstützend in die oxidative Beseitigung brennbarer Verunreinigungen der Schutzkappe 18 eingreifen.