Breithalterzylinder, insbesondere für eine Webmaschine
Die Erfindung bezieht sich auf einen Breithalterzylinder, insbesondere für eine Webmaschine, mit mindestens einem zwischen einem Schlusskopf und einem
Endstück angeordneten Trägerelement, auf welchem mindestens ein auf eine Gewebebahn einwirkendes Rädchen verschiebesicher gelagert ist.
Stand der Technik ist es, zwischen dem Schlusskopf und dem Endstück eine Welle vorzusehen, auf welcher einzelne Trägerelemente gelagert sind, wobei diese Trägerelemente die mit Nadeln bestückten Rädchen tragen. (DE 195 21 491 Cl)
Soll nun zu Reparatur- oder Wartungszwecken ein einzelnes Rädchen entnom- men werden, so muss der gesamte Breithalterzylinder ausgebaut werden, um die
Welle zugänglich zu machen, und zwar zur Entnahme des betreffenden Rädchens. Damit ergibt sich ein erheblicher Zeit- und Kostenaufwand. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es dem gegenüber, eine Konstruktion der eingangsgenannten Art zu schaffen, bei welcher im Bedarfsfall ein einzelnes Rädchen ohne Beeinflussung des gesamten Breithalterzylinders entnommen werden kann.
Diese Aufgabe wird nach einer Ausführungsform der Erfindung dadurch gelöst, dass jedes Trägerelement aus einer zur Längsachse des Breithalterzylinders geneigten ersten Lagerstelle für ein einzelnes Rädchen und einer im Abstand dazu angeordneten zweiten Lagerstelle zur Befestigung an einem und zur Entnahme aus dem sich längs des Breithalterzylinders erstreckenden Lagerkörper besteht. Damit sind die Trägerelemente individuelle Teile, welche in den Lagerkörper hineingeschoben und im Bedarfsfall aus diesem herausgezogen werden können.
Nach einer anderen Ausführungsmöglichkeit der Erfindung kann der Lagerkörper aus mindestens einer Haltestange bestehen, welche sich längs des Breithalterzylinders erstreckt und auf welcher die einzelnen Trägerelemente federbeaufschlagt gelagert sind. Durch diese federbeaufschlagten Trägerelemente besteht die Möglichkeit, gegen Wirkung mindestens einer Feder einen Zwischenraum herzustellen und das betreffende Rädchen über diesen Zwischenraum von dem Trägerelement abzuziehen sowie ein neues Rädchen aufzusetzen.
Nach einer anderen Ausführungsmöglichkeit der Erfindung kann jedes Rädchen als offener, mit einem Schließbereich versehener Ring ausgebildet sein, welcher auf mindestens einer auf der Längsachse angeordneten Welle zwischen dem
Schlusskopf und dem Endstück gelagert ist. Durch die Gestaltung des Rädchens als offener Ring besteht die Möglichkeit, über den Schließbereich den Ring zu öffnen bzw. zu schließen und damit das betreffende Rädchen zu entnehmen, sowie ein neues Rädchen auf der Welle zu montieren.
Dabei kann jedes Rädchen mit einem oder auch mehreren Schließbereichen versehen sein, die über den Umfang gleichmäßig oder auch ungleichmäßig verteilt sein können. Denkbar ist es insbesondere, die Rädchen aus als Ringabschnitt ausgebildeten separaten Einzelteilen zusammen zu setzen, die zueinander vorzugsweise deckungsgleich bzw. identisch ausgebildet sind. Die zu einem vollständigen Ring zusammengesetzten Einzelteile bilden dann das Rädchen.
Jedes Einzelteil grenzt dabei im zusammengesetzten Zustand mit zwei Schließbe- reichen an zwei benachbarte Teile (Ausnahme: lediglich zwei Teile bilden einen vollständigen Ring). Die Schließbereiche können eine den jeweils angrenzenden Schließbereich des Nachbarelements hintergreifende Hakenkonstruktionen oder sonstige, dem Fachmann bekannte Verbindungsmittel aufweisen. Die deckungs-
gleiche Ausführung der einzelnen Teile gestattet den flexiblen Austausch einzelner Teile anstelle des gesamten Rädchens. Die mehrteilige Ausbildung des Rädchens gestattet ferner dessen besonders einfache Montage / Demontage.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von der in Zeichnung dargestellten Ausfuhrungsbeispielen näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines teilmontierten Breithalterzylinders nach einer ersten Ausführungsform der Erfindung.
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Breithalterzylinders in montierter Position.
Fig. 3 eine Sprengansicht des Grundkörpers, des Kamms und des Öffherele- ments in perspektivischer Darstellung.
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht eines Einzelträgerelements.
Fig. 5 einen Ausschnitt einzelner mit Rädchen bestückter Trägerelemente.
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht einer anderen Ausfuhrungsform des Trägerelements.
Fig. 7 eine perspektivische Darstellung einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Breithalterzylinders.
Fig. 8 eine Seitenansicht des Breithalterzylinders nach Fig. 7.
Fig. 9 ein Breithalterzylinder nach Fig. 7 und 8 in Freigabeposition eines einzelnen Trägerelements,
Fig. 10 a,bzwei perspektivische Ansichten einer anderen Ausfuhrungsform des Trägerelements.
Fig. 1 la,b eine Ausfuhrungsmöglichkeit des Rädchens als offener Ring, und
Fig. 12 eine Abwandlung des Rädchens aus Fig. 1 la/b.
Die Figuren 1 bis 5 zeigen eine erste Ausfuhrungsform eines erfindungsgemäßen Breihalterzylinders 1 für eine Webmaschine. Hierbei sind zwischen einem Schlusskopf 3 und einem Endstück 4 eine Anzahl Trägerelemente 6 vorgesehen, auf welchen jeweils ein auf seinem Außenumfang mit Nadeln 8 bestücktes Rädchen 7 verschiebesicher gelagert ist (Fig. 5). Ein Trägerelement 6 ist in Fig. 4 dargestellt und weist einen zur
Längsachse L-L des Breithalterzylinders 1 (Fig. 2) geneigte erste Lagerstelle 10 für ein einzelnes Rädchen 7 und eine im Abstand dazu angeordnete zweite Lagerstelle 12 zur Befestigung an einem sich längs dem Breithalterzylinders erstreckenden Lagerkörper 14 nach Fig. 3 auf. Hierbei ist entsprechend der Fig. 4 die erste Lagerstelle 10 des Träger- elements 6 als Zylinderabschnitt 16 ausgebildet, auf welchem das als Ring ausgebildete an sich bekannte Rädchen 7 entnehmbar gelagert ist. Oberhalb des Zylinderabschnitts 16 befindet sich die beispielsweise als Steg 18 ausgebildete Lagerstelle 12.
Nach Fig. 3 ist der Lagerkörper 14 als zwischen dem Schlusskopf 3 und dem Endstück 4 angeordneter Grundkörper 20 ausgebildet. Der Grundkörper 20 weist Lagerbereiche
22 zur Halterung der zweiten Lagerstelle 12 der einzelnen Trägerelemente 6 auf, wobei im vorliegenden Fall die Lagerbereiche 22 als Führungsnuten 24 zur verschiebesicheren Lagerung und Entnahme der Stege 18 der einzelnen Trägerelemente 6 gestaltet sind.
Vorzugsweise kann der Grundkörper 20 einstückig ausgebildet sein. Die Form kann zum Beispiel drahterodiert werden. Die Trägerelemente 6 werden seitlich in den Lagerkörper 14 eingeschoben, wobei sich die Stege 18 in den Führungsnuten 24 des Grundkörpers 20 einlagern.
Nach Fig. 3 ist darüber hinaus ein Kamm 26 vorgesehen, welcher einzelne Zinken 28 aufweist, die im montierten Zustand zwischen die Trägerelemente 6 greifen.
Der Kamm 26 erstreckt sich nach Fig. 1 und 2 entlang einer ersten Seitenfläche des Grundkörpers 20 und weist im Abstand von den Zinken 28 oberseitig nach Fig. 1, 2 und
3 eine Abschlusswand 30 auf.
Weiterhin ist ein Öffherelement 33 nach Fig. 3 vorgesehen, durch welches die zweiten Lagerstellen 12 der Trägerelemente 6 gegen Verschieben gesichert sind. Dieses Öffner- element 33 liegt nach Fig. 2 dem Kamm 26 gegenüber und erstreckt sich entlang einer zweiten Seitenfläche des Grundkörpers 20. Über Schrauben 31 sind der Kamm 26 und das Öffherelement 33 mit dem Lagerkörper 14 verbunden.
In Fig. 5 ist dargestellt, wie die einzelnen Rädchen 7, die mit den Nadeln 8 bestückt sind, auf dem jeweiligen Trägerelement 6 lagern.
Die Erfindung ist auch für andere Rädchen-Typen anwendbar, z. B. Rädchen mit gummi-ähnlichen Außenmantel, „Rädchen ohne Nadel", welche die Funktion von Ausfüllrollen haben, Rädchen mit Kunststoff-Nadeln oder Doppelrädchen auf einer Lager- stelle 10.
Der Lagerkörper 14 kann aus einem Stück bestehen oder zusammengeschraubt sein und enthält keine komplizierten Bearbeitungen. Der Kamm 26 ist ein gebogenes bzw. gela- sertes Blechstück; er verhindert, dass die Trägerelemente 6 wegen möglicher Maschi-
nenvibrationen seitlich aus dem Breithalterzylinder herausgleiten. Die Trägerelemente 6 sind z. B. aus Kunststoff gespritzt.
Das Öffherelement 33 hat die Funktion, eine seitliche Verschiebung der Trägerelemente 6 zu verhindern. Wenn dieses Öffherelement 33 mithilfe der Schrauben 31 von dem
Lagerkörper 14 abgeschraubt wird, können die einzelnen Trägerelemente 6 über die Stege 18 seitlich aus der jeweiligen Führungsnut 24 des Grundkörpers 20 herausgezogen werden. Damit besteht die Möglichkeit, einzelne Trägerelemente 6 ohne Gesamtbeeinflussung des Breithalterzylinders 1 zu entfernen bzw. neu einzusetzen.
Die Figuren 7 bis 10 zeigen eine andere Ausführungsmöglichkeit der Erfindung: Hier weist der Lagerkörper 14' zwei parallel laufende Haltestangen 34, 34' auf, welche im Abstand nebeneinander im Endstück 4' und im Bereich des Schlusskopfes 3 in einem Kragen 36 gelagert sind.
Jedes Trägerelement 6' besitzt nach Fig. 6 im Abstand oberhalb der ersten Lagerstelle 10, welche in Zylinderform 16 ausgebildet ist, zwei Durchgangsöffhungen 38 bzw. 38' zur Lagerung und Führung der beiden Haltestangen 34 und 34'. Zur besseren Lagerung der Trägerelemente 6' auf den Haltestangen 34 und 34' weist jedes Trägerelement 6' einen Flansch 40 auf, in welchem die Durchgangsöffhungen 38 und 38' angeordnet sind.
Aus den Figuren 7 bis 9 geht hervor, dass die Haltestangen 38 und 38' den Kragen 36 überragen und jeweils durch eine Druckfeder 42 und 42' beaufschlagt sind. Nach Fig. 7 ist jede Druckfeder 42 bzw. 42' auf dem jeweiligen herausragenden Teil der Haltestange 38 sowie 38' durch eine Klemm-Mutter 44 und eine Stopp-Mutter 46 gesichert.
Durch Lockern der Klemm-Muttern 44 lassen sich die Trägerelemente 6' mit dem Rädchen 7 und dem Kragen 36 verschieben. Durch dieses Verschieben ergibt sich ge-
maß Fig. 9 ein Zwischenraum Z, durch welchen ein Rädchen 7 ausgewechselt werden kann, ohne den gesamten Breithalterzylinder demontieren zu müssen.
Anstatt der zwei Haltestangen 38 und 38' gibt es weitere, an sich bekannte Möglichkeiten des Aufreihens der Trägerelemente, z. B. Profile mit den entsprechenden
Gegenprofilen im benachbarten Trägerelement:
So besteht z. B. nach Fig. 10 a und b die Möglichkeit, dass bei dem Trägerelement 6' die erste Lagerstelle 10 stirnseitig eine Steckverbindung 48 für die jeweils benachbarte erste Lagerstelle des folgenden Trägerelements aufweist. Damit ergibt sich eine Verbesserung der Lagerung der einzelnen benachbarten Trägerelemente 6', welche auf den beiden Haltestangen 38 und 38' angeordnet sind.
Gemäß Fig. I Ia und b besteht auch die Möglichkeit, dass jedes Rädchen 7 als offener, mit einem Schließbereich 50 versehener Ring ausgebildet ist, welcher auf mindestens einer auf der Längsachse angeordneten Welle zwischen dem Schlusskopf 3 und dem
Endstück 4 gelagert ist. Dem Schließbereich 50 kann gegenüberliegend ein Gelenk 55 vorgesehen sein. Der Schließbereich 50 seinerseits kann aus einer Rastnase 51 und einer
Gegenrast 52 bestehen, welche im geschlossenen Zustand nach Fig. I Ia ineinander greifen.
Zur Entnahme des Rädchens aus dem Breithalterzylinder wird durch das Lösen von Rastnase 51 und Gegenrast 52 der Schließbereich des betreffenden Rädchens geöffnet und von der Welle entnommen, wonach in diesem Bereich ein neues Rädchen einge- setzt und nach Schließen des Schließbereichs wieder funktionsfähig ist. Das Gelenk 55 gewährleistet ein leichtes Öffnen und Schließen; es kann aber bei entsprechender Materialauswahl auch entfallen.
Wie Fig. 12 zeigt, kann ein Rädchen 7 auch aus mehreren separaten Einzelelementen 7a, 7b zusammengesetzt sein. In Fig. 12 sind es zwei solcher Elemente. Sie erstrecken
sich in Umfangsrichtung über 180° und sind deckungsgleich zueinander ausgebildet. An ihren Enden sind komplementär zueinander geformte Schließbereiche bzw. Verbindungsmittel 50a, 50b ausgebildet. Auch mehr als zwei Einzelteile können - geeignete Abmessungen vorausgesetzt - vorteilhaft zu einem Ring zusammengesetzt und auch leicht demontiert werden.
Durch die Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass eine Konstruktion gemäß mehreren Ausführungsmöglichkeiten geschaffen wird, bei welcher einzelne Rädchen und/oder einzelne Trägerelemente mit Rädchen entnommen werden können, ohne den Breithal- terzylinder insgesamt ausbauen zu müssen. Die einzelnen Konstruktionen sind einfach ausgebildet und funktionssicher in der Handhabung.