Trägerbauteil, Entstördrosselvorrichtung und Verfahren zur Herstellung
GEBIET DER ERFINDUNG
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Trägerbauteil zur Anbringung eines induktiven Elements sowie eine Entstördrosselvorrichtung mit einer Entstördrossel und ein Verfahren zur Herstellung dieser Bauelemente.
BESCHREIBUNG DESSTANDS DERTECHNIK
Zur Anbringung induktiver Elemente, wie z. B. Entstördrosseln, werden diese auf einer Platine oder einem anderen geeigneten Träger angebracht und damit mit einem ferromagnetischen Kern versehen. Sowohl die Entstördrossel als auch der Kern werden als Einzelteile auf der Platine befestigt. Nachteilig bei einer derartigen Bestückung der Platine mit den Entstördrosseln ist, dass dabei mehrere Bauteile zusammenzusetzen sind, was zu einem erhöhten Arbeitsaufwand führt und durch ungenaue Positionierung des Kerns in der Entstördrossel einen schlechteren Toleranzbereich für die Induktivitätswerte zur Folge haben kann.
Aus der DE 19756578 A1 ist eine Entstördrossel mit einem geschlossenen Rahmenkern bekannt, wobei um den Kern herum zwei diametral gegenüberliegende Drosselspulen gewickelt sind. Ferner ist ein magnetischer Bypass vorgesehen, der in Form eines Stegs an einer Randseite des Kerns ausgebildet ist. Der Steg wird in zwei Einkerbungen in dem geschlossen Kern gelagert und erstreckt sich dabei von einer Einkerbung zur anderen, wobei der Steg auf mit einem Kleber vermischten Glasperlen ruht und die Einkerbungen nicht unmittelbar berührt.
Obwohl diese Bauweise einen kompletten Zusammenbau der Entstördrossel vor ihrem Einbau in die Platine erlaubt, bleibt das Problem der Handhabung von mehreren Bauelementen beim Zusammenbau der Entstördrossel bestehen, was zur Erhöhung der Produktionskosten führt.
Durch eine Vielzahl von elektronischen Bauteilen auf einer Platine zusammen mit einer Entstördrosselvorrichtung ist es aus Entwurfsgründen häufig erforderlich, die Abmessungen der Platine entsprechend groß zu wählen, so dass eine Miniaturisierung
von Anlagen, in denen induktive Elemente verwendet werden, häufig nur in sehr geringem Ausmaße möglich ist.
Angesichts der zuvor genannten Probleme im Stand der Technik und des beleuchteten technischen Problemfeldes liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein induktives Element mit reduzierter Baugröße zu schaffen, das einfach herstellbar ist und dessen induktive Eigenschaften mit verbesserter Genauigkeit vorbestimmt werden können.
Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch ein Trägerbauteil zur Anbringung eines induktiven Elements, wobei das Trägerbauteil einen Grundkörper mit einer Oberseite und einer Unterseite sowie einem an der Oberseite ausgebildeten Vorsprung zur Aufnahme des induktiven Elements aufweist. Ferner umfasst das Trägerbauteil eine Ausnehmung, die in dem Vorsprung zur Aufnahme eines elektronischen Bauelements und/oder eines Ferritelements ausgebildet ist.
Auf Grund des erfindungsgemäßen Aufbaus des Trägerbauteils kann zum einen eine relativ genaue Justierung des induktiven Elements, beispielsweise eines Ringkerns, oder dergleichen, erreicht werden, so dass nach dem Zusammenfügen des Trägerbauteils und des induktiven Elements ein induktives Bauelement mit geringer Toleranz auf Grund der guten Positionierbarkeit des induktiven Elements gegeben ist. Ferner ergibt sich durch die in dem Vorsprung vorgesehene Ausnehmung die Möglichkeit, äußerst platzsparend weitere Komponenten, beispielsweise elektronische Bauelemente, in dem Trägerbauteil aufzunehmen, so dass sich insbesondere bei der Miniaturisierung von Platinen eine größere Flexibilität beim Entwurf ergibt. Des weiteren kann die Ausnehmung zur Aufnahme eines Ferritelements dienen, so dass sich insbesondere die induktiven Eigenschaften des Gesamtbauteils, d. h. des Trägerbauteils einschließlich des induktiven Elements, entsprechend den Erfordernissen anpassen lassen, so dass ohne Änderung des Trägerbauteils und/oder des induktiven Elements unterschiedliche induktive Eigenschaften erreicht werden können, oder das andererseits durch entsprechendes Justieren gewünschte induktive Eigenschaften mit hoher Präzision einstellbar sind.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform mündet die Ausnehmung in die Unterseite des Grundkörpers. Auf diese Weise lässt sich in sehr effizienter Weise eine entsprechende elektronische Komponente oder ein Ferritelement in die Ausnehmung
einführen. Ferner kann bei Aufbringen des Trägerbauteils, das mit dem induktiven Element bestückt ist, auf eine Platine als Trägerbauteil ggf. über einem bereits aufgebrachten elektronischen Bauelement angeordnet werden, so dass sich eine effizientere Ausnutzung des verfügbaren Platinenplatzes erreichen lässt.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform mündet die Ausnehmung in einer der Oberseite des Grundkörpers abgewandten Begrenzungsfläche des Vorsprungs.
Mit dieser Ausgestaltung besitzt somit die Ausnehmung eine Öffnung an der Oberseite des Vorsprungs, so dass sich ein entsprechendes elektronisches Bauelement und/oder ein Ferritelement in einfacher Weise in die Ausnehmung einführen lassen, unabhängig davon, ob das Trägerbauteil bereits auf einer Platine montiert ist. Des weiteren kann auf Grund der guten Zugänglichkeit der Ausnehmung eine Justierung der induktiven Eigenschaften ggf. erst im montierten Zustand erfolgen, beispielsweise durch Variieren der Lage eines Ferritelements und/oder durch Vorsehen unterschiedlicher Arten von Ferritelementen, so dass ggf. auch die Einstellung auf der Grundlage des elektronischen Verhaltens einer Platine erfolgen kann. Insbesondere in Kombination mit einer unten und oben offenen Ausnehmung lassen sich die Vorteile, die beispielsweise durch die Aufnahme eines elektronischen Bauelements an der Unterseite sowie eines Ferritelements an der Oberseite erreicht werden, in vorteilhafterweise kombinieren.
In einer vorteilhaften Weiterführung ist der Grundkörper ein einteiliges Kunststoffspritzteil, so dass damit ein kostengünstiges Herstellungsverfahren sowie eine hohe Fertigungsgenauigkeit bei großen Stückzahlen erreicht werden kann.
Vorzugsweise ist der Grundkörper aus Plastoferrit hergestellt.
In einer weiteren Ausführungsform ist der Vorsprung axialsymmetrisch bezüglich einer Symmetrieachse ausgebildet, die senkrecht zu der Oberseite des Grundkörpers verläuft. Eine entsprechende symmetrische Ausbildung kann den Montageprozess vereinfachen, insbesondere wenn entsprechend symmetrisch ausgebildete induktive Elemente, beispielsweise Entstördrosseln mit zwei Wicklungen auf einem Ringkern, und dergleichen verwendet werden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist der Vorsprung zumindest eine laterale Ausprägung zur Positionierung des induktiven Elements auf. Auf diese Weise
lässt sich bei der Montage des induktiven Elements auf dem Trägerbauteil eine hohe Genauigkeit bei der Positionierung erreichen, so dass zum einen der Montageprozess an sich sehr einfach ist und zum anderen die sich ergebenden Bauteiltoleranzen des fertig montierten Bauelements deutlich reduziert werden können.
Vorteilhafterweise ist die mindestens eine Ausprägung für einen formschlüssigen Eingriff mit einem zumindest teilweise bewickelten Ringkern ausgebildet. Auf Grund dieser Bauweise lassen sich standardmäßige induktive Elemente, etwa Entstördrosseln und dergleichen, die typischerweise auf einem Ringkern aufgewickelt sind, in sehr präziser Weise positionieren, so dass damit auftretende Montagetoleranzen gering gehalten werden können.
Gemäß einem weiteren Aspekt wird eine Entstördrosselvorrichtung bereitgestellt, wobei die Entstördrosselvorrichtung eine Entstördrossel mit einem Ringkern und ein Trägerbauteil zur Aufnahme der Entstördrossel aufweist. Hierbei ist das Trägerbauteil mit einem Grundkörper mit einer der Entstördrossel zugewandten Oberseite und einem an der Oberseite ausgebildeten Vorsprung versehen, wobei der Ringkern den Vorsprung zumindest teilweise umschließt.
Diese Bauweise der erfindungsgemäßen Entstördrosselvorrichtung gewährleistet eine äußerst präzise Montage der Entstördrossel auf dem Trägerbauteil, wobei auch der Montagevorgang selbst auf Grund des teilweise Umschließens und damit der guten Positionierbarkeit der Entstördrossel vereinfacht ist.
In einer weiteren Ausführungsform ist der Ringkern ein geschlossener Ringkern. Somit ist die Entstördrosselvorrichtung der vorliegenden Erfindung insbesondere auch für standardmäßige Ringkerne von Entstördrosseln gut geeignet.
In einer weiteren Ausführungsform weist die Entstördrossel wenigstens zwei um den Ringkern gewickelte Drosselspulen auf.
In einer weiteren Ausführungsform sind die wenigstens zwei Drosselspulen bezüglich des Ringkerns im Wesentlichen diametral gegenüberliegend angeordnet. Auf Grund dieser Bauweise lässt sich ein hohes Maß an Symmetrie der beiden Entstördrosseln erreichen, so dass in Kombination mit der erhöhten Fertigungsgenauigkeit und des
vereinfachten Montageprozesses insgesamt eine kostengünstigere Lösung bei gleicher oder höherer Präzision bereitgestellt wird.
In einer weiteren Ausführungsform ist in dem Vorsprung eine Ausnehmung zur Aufnahme eines elektronischen Bauteils und/oder eines magnetischen Elements ausgebildet. Somit lässt sich wie bereits in Bezug zu dem zuvor beschriebenen Trägerbauteil eine entsprechend höhere Flexibilität bei der Verwendung der Entstördrosselvorrichtung erreichen, da beispielsweise eine wesentlich platzsparendere Anordnung auf einer Platine möglich ist und/oder die Einstellung der induktiven Eigenschaften der Entstördrossel auf Grund des Vorsehens eines entsprechenden magnetischen Elements möglich sind.
In weiteren vorteilhaften Ausführungsformen ist die Gestaltung des Trägerbauteils in der oben bereits beschriebenen Weise vorgesehen, so dass sich daraus auch die zuvor dargestellten Vorteile ergeben.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind mehrere Anschlussstifte vorgesehen, wobei zumindest ein Anschlussstift mit einem zu der Ausnehmung hinführenden Leiter verbunden ist. Auf Grund dieser Ausgestaltung kann eine entsprechende elektronische Komponente in der Ausnehmung effizient mit peripheren Bauelementen verbunden werden, so dass beispielsweise bereits vor der Montage der Entstördrosselvorrichtung auf einer Platine ein entsprechendes Bauteil in der Ausnehmung angeordnet sein kann.
In weiteren vorteilhaften Ausführungsformen weist das elektronische Bauteil einen Kondensator und/oder eine Sicherung und/oder eine Diode auf.
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung einer induktiven Komponente zur Aufnahme auf einer Platine bereitgestellt. Das Verfahren umfasst die Schritte: Anbringen eines induktiven Elements auf einem Trägerbauteil, das gemäß den zuvor beschriebenen Ausführungsformen ausgebildet sein kann. Einführen eines elektronischen Bauteils und/oder eines magnetischen Elements in die Ausnehmung und Fixieren des elektronischen Bauteils und/oder des magnetischen Elements durch Reibeschluss und/oder Klebung.
Mittels dieses Verfahrens lässt sich eine sehr effiziente und auch platzsparende Montage einer induktiven Komponente verwirklichen, wobei insbesondere das Einbringen des Bauteils und/oder des magnetischen Elements vorteilhaft ausgenutzt werden kann, um damit ein besseres Leistungsverhalten und/oder geringere Montagekosten zu erreichen. Beispielsweise kann durch das Einbringen geeigneter elektronischer Komponenten das Gesamtverhalten des induktiven Elements verbessert werden, indem beispielsweise eine entsprechende Diode oder ein anderes Bauelement in unmittelbarer Nähe der die induktive Komponente bildenden Wicklungen angebracht werden kann. Somit lassen sich mögliche Spannungsspitzen, beispielsweise wenn das elektronische Bauteil als Freilaufdiode vorgesehen ist, in anderen Schaltungsbereichen der Platine gering halten. In anderen Ausführungsformen kann durch entsprechende Positionierung eines magnetischen Elements oder durch Auswahl und Vorsehen unterschiedlicher magnetischer Elemente die induktive Eigenschaft des Elements in gewünschter Weise verändert werden. Hierbei kann je nach Anwendung des gewünschten mechanischen Fixierens eine permanente oder eine lösbare mechanische Befestigung erreicht werden, so dass sich auch in dieser Hinsicht eine große Flexibilität im Hinblick auf die Montage sowie das Einstellen von Bauteileigenschaften ergibt.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform umfasst das Verfahren das Einstellen der Induktivität des induktiven Elements durch Einbringen des magnetischen Elements und Anpassen der Position des magnetischen Elements in der Ausnehmung entsprechend einem vorgegebenen Sollwert. Wie zuvor bereits dargelegt ist, kann auf diese Weise das gewünschte Verhalten des induktiven Elements in flexibler Weise erreicht werden, wobei bei einer vorgegebenen Dimensionierung des Trägerbauteils sehr unterschiedliche Induktivitätswerte erreicht werden können, wobei jeder einzelne Wert dabei mit nur geringer Abweichung von einem zugehörigen Sollwert ermöglicht wird.
Erfindungsgemäß wird also in einem Aspekt eine Verlagerung elektronischer Bauteile oder magnetischer Bauteile in den Grundkörper eines Trägerbauteils erreicht, was eine Reduzierung einer direkt auf der Platine angeordneten Anzahl von elektronischen Bauelementen und schließlich eine Reduzierung der Größe der Platine selbst zur Folge hab kann.
Andererseits ergibt durch eine formschlüssige Ausbildung des Vorsprungs in dem zuvor dargelegten Trägerbauteil die Möglichkeit, dass ein Kern mit darauf angeordneten Drosselspulen im Wesentlichen in eine eindeutig definierbare Lage gebracht wird, die in
hohem Maße reproduzierbar ist, so dass sich ein gewünschter Wert der Induktivitätseigenschaften gezielt einstellen lässt.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Entstördrosselvorrichtung mit einem Trägerbauteil und einer Entstördrossel gemäß der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 zeigt eine längsseitige Seitenansicht der in Fig. 1 gezeigten Entstördrosselvorrichtung;
Fig. 3 zeigt eine kurzzeitige Seitenansicht der in Fig. 1 gezeigten Entstördrosselvorrichtung und
Fig. 4 zeigt eine Draufsicht der in Fig. 1 gezeigten Entstördrosselvorrichtung.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
Fig. 1 bis 4 zeigen eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Entstördrosselvorrichtung mit einem Trägerbauteil 10 und auf einer auf diesem Trägebauteil 10 befestigten Entstördrossel 9.
Das Trägerbauteil 10 weist einen Grundkörper 1 mit einer Oberseite 3 und einer Unterseite 5 auf. In einer Ausführungsform kann der Grundkörper 1 eine im Wesentlichen rechteckige flache Bauform aufweisen, wobei wie in Fig. 1 und Fig. 4 gut erkennbar ist, je nach Bedarf entsprechende Seitenteile zusätzlich zu der an sich rechteckigen Grundform vorgesehen sein können. Auf der Oberseite 3 des Grundkörpers 1 ist ein Vorsprung 7 ausgebildet, der in einer Ausführungsform senkrecht zur Oberseite 3 des Grundkörpers 1 verläuft und eine geeignete Querschnittsform aufweist, wobei der Querschnitt als ein Querschnitt im Wesentlichen parallel zur Oberseite 3 des Grundkörpers 1 gedacht ist. Wie in Fig. 1 und Fig. 4 gut erkennbar ist, ist in einer Ausführungsform die Querschnittsform im Wesentlichen rechteckig, wobei im Zentrum eine im Wesentlichen kreisförmige Ausbauchung vorgesehen ist, so dass sich ein kreisförmiger Auslauf auf der Längsseite des Vorsprungs 7 ergibt. In einer Ausführungsform bildet die Oberseite 18 des Vorsprungs 7 somit eine im Wesentlichen plane Fläche, die für eine Vakuumansaugung zur Bestückung dienen kann, wenn das
Tragerbauteil 10 als S M D-Bauelement vorgesehen ist. In dem Vorsprung 7 ist eine Ausnehmung 11 zur Aufnahme eines elektronischen Bauteils und/oder eines Ferritelements bzw. magnetischen Elements vorgesehen, wobei in einer Ausführungsform die Ausnehmung in die Unterseite 5 des Grundkörpers 1 mündet. In dieser Ausführungsform erstreckt sich die Ausnehmung 11 von der Unterseite 5 des Grundkörpers 1 bis zu der der Oberseite 3 des Grundkörpers 1 abgewandten Wandung 8 des Vorsprungs 7 und weist im Querschnitt eine im Wesentlichen rechteckige Form auf, die im Wesentlichen der rechteckigen Querschnittsform des Vorsprungs 7 entspricht. In einer weiteren Ausführungsform ist die Ausnehmung 11 ohne die einseitige Begrenzung durch die Wandung 8 des Vorsprungs 7 gestaltet, so dass die Ausnehmung 11 von beiden Seiten offen ist. In anderen Ausführungsformen kann die Ausnehmung 11 an der Oberseite ausgebildet sein, und nicht in die Unterseite 5 des Grundkörpers 1 münden. Die Ausnehmung 11 dient zur Aufnahme eines elektronischen Bauteils und/oder eines Ferritelements oder magnetischen Elements (nicht gezeigt), die in der Ausnehmung 11 formschlüssig aufgenommen werden können. Vorzugsweise ist das Trägerbauteil 10 aus einem Kunststoff, beispielsweise Hartplastik oder Plastoferrit aufgebaut und kann durch Spritzen hergestellt werden. In anderen Ausführungsformen kann ein Teil des Grundkörpers 1 , etwa der Vorsprung 7, aus Plastoferrit hergestellt sein.
Auf dem Tragerbauteil 10 ist ein induktives Element, etwa eine Entstördrossel 9, befestigt, die in einer Ausführungsform einen Ringkern 13, etwa einen geschlossenen Ringkern, aufweist, der aus Ferrit aufgebaut ist, und um den eine oder mehrere Drosselspulen 15a und 15b herumgewickelt sind. In einer Ausführungsform sind mehrere Drosselspulen 15a, 15b vorgesehen, die bezüglich des Ringkerns 13 einander diametral gegenüberliegend angeordnet sind. Das induktive Element bzw. die Entstördrossel 9 umschließt in einer Ausführungsform mit ihrem Ringkern 13 den Vorsprung 7, wobei die eine oder die mehreren Drosselspulen 15a und 15b beidseitig des Vorsprungs 7 und angrenzend an die kreisförmigen Auslaufe bzw. Ausbauchung des Vorsprungs 7 angeordnet sind. Somit ergibt sich eine formschlüssige Aufnahme des Vorsprungs 7 in dem Ringkem 13, wodurch wiederum eine reproduzierbare Positionierung der Entstördrossel 9 auf dem Trägerbauteil 10 erreicht wird. Insbesondere kann dabei die Form des Vorsprungs 7 so ausgebildet sein, dass auch durch die Bewicklung des Ringkerns 13 entstehende Ausprägungen formschlüssig mit dem Vorsprung 7 im Eingriff sind.
Die Höhe des Vorsprungs 7 bezüglich der Oberseite 3 des Grundkörpers 1 entspricht in der gezeigten Ausführungsform in etwa der Höhe der Entstördrossel 9, wodurch eine recht kompakte Bauweise erreicht wird. In anderen Ausführungsformen kann die Höhe anders gewählt sein, so dass beispielsweise die Oberseite des Vorsprungs 7 deutlich unterhalb der Drosselspule 9 bleibt, wenn beispielsweise Ringkerne mit im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt verwendet werden. In einer derartigen Anordnung ist eine präzise mechanische Fixierung auch mit einer geringen Höhe des Vorsprungs 7 verwirklichbar, so dass ggf. mit geringem Materialaufwand für den Vorsprung 7 eine gute Positionierung erreicht werden kann. In anderen Ausführungsformen kann der Vorsprung 7 über die Drosselspule 9 hinausragen, beispielsweise wenn das Vorsehen eines entsprechenden Deckels an der Oberseite des Vorsprungs 7 zur weiteren mechanischen Fixierung der Drosselspule 9 vorgesehen ist.
Die in den Fig. 1 bis 4 gezeigte Ausführungsform der Entstördrosselvorrichtung weist das Trägerbauteil 10 mit einem Vorsprung 7 auf, der axialsymmetrisch ausgebildet ist, wobei die Symmetrieachse des Vorsprungs 7 senkrecht zur Oberseite 3 des Grundkörpers 1 verläuft. In anderen Ausführungsformen kann der Vorsprung 7 auch asymmetrisch ausgebildet sein, um damit bei gewünschtem Formschluss des Vorsprungs 7 und der Drosselspule 9 der Anzahl bzw. Anordnung der Drosselspulen 15a, 15b auf dem Ringkern 13 bzw. der Form des Ringkerns 13 Rechnung zu tragen.
Die Ausnehmung 11 in dem Vorsprung 7 kann auch zur Aufnahme eines elektronischen Bauteils, beispielsweise eines Kondensators, einer Sicherung, einer Diode oder eines Ferritelements (nicht gezeigt) oder magnetischen Elements verwendet werden. Das elektronische Bauteil oder das Ferritelement können in der Ausnehmung 11 entweder durch Reibeschluss oder durch Klebung gehalten werden. Besonders vorteilhaft stellt sich die Möglichkeit der Verschiebung eines Ferritelements bzw. magnetischen Elements (nicht gezeigt) in der Ausnehmung 11 dar, wodurch die Induktivitätseigenschaften der Entstördrossel wahlweise geändert werden können.
Wie in Fig. 2 gezeigt ist, sind in einer Ausführungsform Anschlussstifte 16 in dem Trägerbauteil 10 vorgesehen, wobei die Anschlussstifte 16 mit Wicklungsenden der Drosselspulen 15a, 15b verbunden sein können. In anderen Ausführungsformen sind eine oder mehrere der Anschlussstifte 16 elektrisch durch einen Leiter (nicht gezeigt) mit entsprechenden Anschluss- oder Kontaktbereichen 17 (siehe Fig. 4) verbunden, so dass ein entsprechendes Bauelement, das in die Ausnehmung 11 eingeführt wird und mit den
Anschlussbereichen 17 in Kontakt kommt, beispielsweise mit Anschlusskontakten einer Sicherung, etc., elektrisch mit den Anschlussstiften 16 verbunden ist. Auf diese Weise kann eine sehr effiziente elektrische Anbindung eines oder mehrerer elektronischer Komponenten in der Ausnehmung 11 zu einer Platine, auf der das Trägerbauteil 10 zu montieren ist, hergestellt werden. In anderen Ausführungsformen können statt der Anschlussstifte 16 entsprechende Lötflächen vorgesehen sein, so dass eine SMD- Bauform verwirklicht werden kann, wobei dann etwa mit einer entsprechenden Ausformung des Vorsprungs 7 eine plane Fläche für die Ansaugung während des Bestückungsvorgangs bereit gestellt werden kann.
In weiteren Ausführungsformen, in denen ebenfalls auf die Figuren 1 bis 4 Bezug genommen wird, weist das Trägerbauteil 10 zur Anbringung eines induktiven Elements einen Grundkörper 1 auf, auf dessen Oberseite 3 ein Vorsprung 7 zur Aufnahme des induktiven Elements 9 ausgebildet ist, wobei in dem Vorsprung 7 eine in die Unterseite 5 des Grundkörpers 1 mündende Ausnehmung 11 zur Aufnahme eines elektronischen Bauteils oder Ferritelements ausgebildet ist.
In einer weiteren Ausführungsform ist das induktive Element 9 eine Entstördrossel.
In einer weiteren Ausführungsform ist der Grundkörper 1 ein einteiliges Kunststoffspritzteil, das vorzugsweise aus Plasmoferrit hergestellt ist.
In einer weiteren Ausführungsform wird eine Entstördrosselvorrichtung mit einer Entstördrossel 9 bereitgestellt, die einen geschlossenen Ringkern 13 und wenigstens zwei um den Ringkern 13 herumgewickelte, bezüglich des Ringkerns 13 einander im Wesentlichen diametral gegenüberliegende Drosselspulen 15a, 15b umfasst, wobei die Entstördrosselvorrichtung ferner ein Trägerbauteil 10 zur Aufnahme der Entstördrossel 9 aufweist, und wobei das Trägerbauteil 10 einen Grundkörper 1 umfasst, auf dessen Oberseite 3 ein Vorsprung 7 ausgebildet ist, wobei die Entstördrossel 9 auf der Oberseite 3 des Grundkörpers 1 so angebracht ist, dass der Vorsprung 7 vom Ringkern 13 umschlossen wird.
In einer weiteren Ausführungsform der Entstördrosselvorrichtung ist in dem Vorsprung 7 eine in die Unterseite 5 des Grundkörpers 1 mündende Ausnehmung 11 zur Aufnahme eines elektronischen Bauteils oder Ferritelements ausgebildet.
In einer weiteren Ausführungsform ist die Außenform des Vorsprungs 7 so ausgebildet, dass der Vorsprung 7 von dem Kern 13 mit den darauf angeordneten Drosselspulen im Wesentlichen formschlüssig aufgenommen ist.