Beschreibung Türaußengriff
[001] Die Erfindung betrifft einen Türaußengriff zur Türschloss- und/oder Türbetätigung für eine Karosserie eines Kraftfahrzeuges nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[002] Derartige Türgriffe, die einen Zuggriff aufweisen, der in seiner Ruhe-
/Schließstellung bündig mit der Karosserie des Kraftfahrzeugs oder dem Griffgehäuse abschließt, sind beispielsweise aus der DE 200 07 426 Ul und der DE 100 15 887 Cl bekannt.
[003] Die DE 20007 426 Ul beschreibt eine Tür- oder Klappgriffanordnung für ein
Kraftfahrzeug, mit einem in einem Griffgehäuse von einer unzugänglichen Schließ- und Ruhestellung in eine Betriebsstellung mittels eines Antriebsmotors verlagerbaren Griff, der sensorgesteuert bei Annähern einer Person von der Ruhestellung in die Betä¬ tigungsstellung ausfährt.
[004] Aus dem gattungsbildenden Stand der Technik gemäß DE 100 15 887 Cl ist ein
Türgriff für ein Kraftfahrzeug mit einem Griffgehäuse und einem in dem Griffgehäuse schwenkbar gelagerten Zuggriff bekannt, der in einer Schließ- und Ruhestellung bündig mit der Karosserie eines Kraftfahrzeuges oder einem Griffgehäuse abschließt. Auf ein Steuersignal hin kann ein Antrieb den Zuggriff in eine ausgeschwenkte, von der Karosserie abstehende Betriebsstellung bewegen, in der der Zuggriff beim Ziehen an dem Zuggriff das Türschloss und/oder die Tür öffnet.
[005] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen bündig mit der Fahrzeugkarosserie abschließenden mit einem ver¬ einfachten mechanisch stabilen Mechanismus zur Zuggriffbetätigung zu schaffen.
[006] Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale des Anspruchs 1.
[007] Die Erfindung sieht in vorteilhafter Weise vor, dass innerhalb oder außerhalb des
Griffgehäuses mindestens eine Entriegelungstaste angeordnet ist, mit der der Zuggriff in der Schließ- und Ruhestellung entriegelbar ist, wodurch der Zuggriff in die Betrie¬ bsstellung, in der der Zuggriff zur Betätigung von der Karosserie absteht, ver¬ schwenkbar ist.
[008] Die Erfindung ermöglicht es somit in vorteilhafter Weise, den Zuggriff durch
Betätigung einer Entriegelungstaste aus einer Schließ- und Ruhestellung in eine Betrie¬ bsstellung zu verschwenken.
[009] Dabei ist vorgesehen, dass der Zuggriff durch mindestens eine Feder vorgespannt ist, die den Zuggriff nach Entriegelung durch die Entriegelungstaste in die Betrie¬ bsstellung drückt. Die Entriegelung kann dadurch rein mechanisch erfolgen.
[010] An dem Zuggriff ist vorzugsweise ein Schwenkhebel angeordnet, dessen freies
Ende entlang des Griffgehäuses gleitet, wenn der Zuggriff aufgrund der Entriegelung
nach außen verschwenkt. Dabei wird das freie Ende des an dem Zuggriff angelenkten Schwenkhebels längs einer gekrümmten Bahnkurve geführt. Der Schwenkhebel ermöglicht die Kopplung mit einem Türschloss über ein Schlossöffnungselement.
[011] Eine zwischen dem Zuggriff und dem Schwenkhebel wirkende Feder übt eine nach außen wirkende Kraft auf den Zuggriff auf und drückt diesen dadurch in seine Betrie¬ bsstellung.
[012] Außerdem kann an dem Zuggriff eine an der ersten Schwenkachse angeordnete und zwischen dem Griffgehäuse und dem Zuggriff wirkende Feder eine in Richtung auf die Betriebsstellung wirkende Kraft auf den Zuggriff zusätzlich ausüben. Diese Feder un¬ terstützt die Bewegung des Zuggriffes zum Öffnen. Außerdem ermöglicht diese Feder ein Ausfahren des Griffs in die Betriebsstellung, wenn die am Schwenkhebel an¬ greifende Feder versagen sollte.
[013] Die Entriegelungstaste kann mechanisch oder elektrisch mit einem bei Tasten¬ betätigung verschiebbaren Sperrelement gekoppelt sein, das in der Schließstellung des Zuggriffs mit einem Rückhalteelement des Zuggriffs im Eingriff ist. Das Sperrelement ist vorzugsweise an dem Griffgehäuse beweglich angeordnet und verschiebt sich bei Betätigung der Entriegelungstaste, um das Rückhalteelement des Zuggriffs freizugeben, wodurch der Zuggriff in seine Betriebsstellung ausschwenken kann.
[014] Vorzugsweise können das Sperrelement und/oder das Rückhalteelement elastisch verschiebbar sein und sich in der Schließstellung des Zuggriffs im gegenseitigen Ra- steingriff befinden.
[015] Das Rückhalteelement des Zuggriffs ist auf der der ersten Schwenkachse gegen¬ überliegenden Seite des Zuggriffs angeordnet.
[016] Der Schwenkhebel ist zumindest in der ausgeschwenkten Betriebsposition mit einem Schlossöffnungselement koppelbar derart, dass bei einer weitergehenden manuellen Schwenkbewegung des Zuggriffs nach außen das Türschloss zum Öffnen der Fahrzeugtür entriegelbar ist.
[017] Das Schlossöffnungselement besteht aus einem vorzugsweise selbsttätig rück¬ stellbaren Zughebel, an dem ein Zugelement, das bei Betätigung das Türschloss öffnet, angelenkt ist. Das Zugelement besteht beispielsweise aus einem Bowdenzug, der an dem Zughebel angelenkt ist.
[018] Der Zuggriff kann bei einer Alternative auch über einen elektrischen Antrieb zwischen der Schließstellung und der Betriebsstellung verschwenkbar sein.
[019] Der Zuggriff ist manuell in der Schließ- und Ruhestellung einrastbar. Alternativ kann der Antrieb den Zuggriff bei erneuter Betätigung der Entriegelungstaste oder bei Betätigung einer separaten Schließtaste in die Schließstellung ziehen.
[020] An der mit dem Zuggriff vorzugsweise drehfesten Schwenkachse kann eine Dämp¬ fungseinrichtung angreifen, die die Bewegung des Zuggriffs vorzugsweise nur in Aus-
Schwenkrichtung dämpft. Der Zuggriff kann ein Bügelgriff oder ein Klappgriff sein.
[021] Die Betätigung der Entriegelungstaste oder die Verschiebung des Sperrelementes durch die Entriegelungstaste kann durch eine ansteuerbare Einrichtung, beispielsweise einen bistabilen Hubmagnet, in der Ruhestellung blockiert sein, wobei die Entriege¬ lungstaste oder das Sperrelement erst dann freigegeben werden, wenn die Zugangsbe¬ rechtigung einer Person, die beabsichtigt die Fahrzeugtür zu öffnen, geprüft ist.
[022] Im Folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungs¬ beispiele der Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
[023]
Tabelle 1
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines Türaußengriffs mit Griffgehäuse und Zuggriff,
Fig. 2 den Zuggriff in der Schließ- und Ruhestellung,
Fig. 3 den Türaußengriff in der ausgefahrenen Eingriffsposition,
Fig. 4 den Türaußengriff in der Schlossöffnungsposition,
Fig. 5 eine perspektivische Rückansicht des Griffgehäuses bei einem mit einem Hubmagneten versehenen Türaußengriff, und
Fig. 6 eine rückwärtige Ansicht des Griffgehäuses eines Ausführungsbeispiels mit Dämpfungseinrichtung.
[024] Fig. 1 zeigt einen Türaußengriff 1 zur Türschloss- und/oder Türbetätigung für eine
Karosserie eines Kraftfahrzeuges mit einem um eine erste Schwenkachse 4 schwenkbar gelagerten Zuggriff 6, der in Schließstellung bündig mit der Karosserie bzw. der Tür des Kraftfahrzeuges abschließt.
[025] Fig. 1 zeigt das versenkt in einem Hohlraum oder einer Öffnung der Tür 3 an¬ geordnete Griffgehäuse 2, bei dem an einem Ende der Zuggriff 6 um die im Ein¬ bauzustand vorzugsweise vertikale erste Schwenkachse 4 schwenkbar gelagert ist.
[026] Der Zugriff 6 ist über einen starr angeformten Hebel 7 um die erste Schwenkachse
4 verschwenkbar. Es versteht sich allerdings, dass der Zuggriff 6 auch direkt ohne einen angeformten Hebel 7 mit dem durch die Schwenkachse 4 gebildeten Schwenkgelenk gekoppelt sein kann.
[027] Fig. 1 zeigt den Zuggriff 6 in einer zum Öffnen der Tür ausgeschwenkten, von der
Karosserie abstehenden Betriebsstellung. In dieser Betriebsstellung kann der Türgriff manuell durch Ziehen betätigt werden, wodurch das Türschloss und/oder die Tür geöffnet wird.
[028] Eine mit dem Zuggriff 6 gekoppelte Entriegelungstaste 10 ist innerhalb des
Griffgehäuses 2 angeordnet. Der Zuggriff 6 ist in der in Fig. 1 gezeigten Schließ- und Ruhestellung durch Betätigung der Entriegelungstaste 10 entriegelbar, wodurch der Zuggriff 6 in die Betriebsstellung, in der der Zuggriff 6 zur Betätigung von der Karosserie und dem Eingriff einer Hand ermöglicht absteht, verschwenkbar ist. Alternativ kann die Entriegelungstaste 10 auch außerhalb des Griff gehäuses 2 angeordnet sein. Die Entriegelungstaste 10 ist mit einer Feder vorgespannt, so dass diese nach Betätigung in die Ausgangsstellung zurückkehrt.
[029] Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf das Griffgehäuse 2 mit dem Zuggriff 6 in der
Schließstellung.
[030] An dem der ersten Schwenkachse 4 gegenüberliegenden Ende des Zuggriffs 6 ist ein Schwenkhebel 16 um eine zweite Schwenkachse 5 schwenkbar an dem Zuggriff 6 gelagert. Das freie Ende des Schwenkhebels 16 gleitet entlang des Griffgehäuses 2, wenn der Zuggriff 6 aufgrund der Entriegelung durch die Entriegelungstaste 10 freige geben ist und nach außen verschwenkt. Dabei ist das freie Ende 15 des an dem Zuggriff 6 angelenkten Schwenkhebels 16 längs einer gekrümmten Bahnkurve 18 an einer Innenwand im Griffgehäuse 2 geführt. Der Zuggriff 6 ist durch eine erste Feder 12 vorgespannt, die in Fig. 4 ersichtlich ist. Die zwischen dem Zuggriff 6 und dem Schwenkhebel 16 wirkende Feder 12 übt eine nach außen wirkende Kraft auf den Zuggriff 6 aus, wobei gleichzeitig der Schwenkhebel 16 gegen die Bahnkurve 18 gedrückt wird. Die Feder 12 ist als Hauptfeder vorgesehen, die den Zuggriff 6 in die Betriebsstellung verschwenkt, sobald die Entriegelungstaste 10 betätigt worden ist.
[031] Allerdings kann an der ersten Schwenkachse 4 eine weitere Feder vorgesehen sein, die zwischen dem Griffgehäuse 2 und dem Zuggriff 6 wirkt und ebenfalls eine in Richtung auf die Betriebsstellung wirkende Kraft auf den Zuggriff 6 ausübt. Die Feder kann demzufolge die Schwenkbewegung des Zuggriffs 6 bei Entriegelung un¬ terstützen, wobei die Kraft der Feder für den Fall, dass die als Hauptfeder dienende Feder 12 versagen sollte, für die Schwenkbewegung des Zuggriffs 6 ausreicht.
[032] Fig. 3 zeigt den Zuggriff 6 in der Betriebsposition, in der der Zuggriff 6 einen
Winkel von ca. 13° zur Karosserie bzw. der Tür 3 einnimmt. In dieser Stellung kann eine Hand den Zuggriff 6 zum Öffnen der Tür umfassen.
[033] In dieser Position hat das vordere Ende 15 des Schwenkhebels 16 das Ende
Bahnkurve 18 erreicht, in der der Schwenkhebel 16 mit einem Schlossöffnungselement 24 im Eingriff ist, das aus einem zweiarmigen im Eingriffsbereich Zughebel 28 besteht. Das freie Ende 15 des Schwenkhebels 16 ist im Eingriff mit einem Stift oder
Bolzen 27 des Zughebels 28 an einem ersten vorzugsweise gabelförmigen Hebelarm des zweiarmigen Zughebels 28. Der Zughebel 28 ist um eine dritte im Griff gehäuse 2 gelagerte Schwenkachse 9 schwenkbar gelagert, wobei die erste, die zweite und die dritte Schwenkachse vorzugsweise parallel zueinander verlaufen. An dem zweiten ab¬ gewinkelten Hebelarm des Zughebels 28, der unter einem Winkel von ca. 90° zu dem ersten Hebelarm verläuft ist ein vorzugsweise aus einem Bowdenzug bestehendes Zugelement 30 angekoppelt.
[034] Bei Betätigung des Zuggriffs 6 durch Ziehen nach außen, wie am besten aus Fig. 4 ersichtlich, wird der Zughebel 28 in Uhrzeigerrichtung verschwenkt, so dass das Türschloss 26 über das aus dem Bowdenzug bestehende Zugelement 30 das Türschloss 26 geöffnet wird.
[035] Der Zughebel 28 weist eine Rückstellfeder 29 auf, die koaxial zu der Schwenkachse
9 verläuft und zwischen dem Zughebel 28 und dem Griffgehäuse 2 wirkt, um eine Rückstellung des Zughebels 28 zu ermöglichen.
[036] Anstelle mindestens einer der Federn 12,14 kann auch ein in den Zeichnungen nicht dargestellter elektrischer Antrieb vorgesehen sein, der den Zuggriff 6 zwischen der Schließstellung und der Betriebsstellung verschwenkt oder zumindest bei Betätigung einer Verriegelungstaste 11 oder erneuter Betätigung der Entriegelungstaste 10 in die Schließstellung überführt.
[037] Die Entriegelungstaste 10 ist in dem Griffgehäuse 2 linear geführt und mechanisch oder elektrisch mit einem bei Tastenbetätigung verschiebbaren Sperrelement 20 gekoppelt ist. In der Schließstellung des Zuggriffs 6 ist das Sperrelement 20 mit einem Rückhalteelement 22 des Zuggriffs 6 im Eingriff. Dabei kann das Rückhalteelement 22 in der Art eines Hakens das Sperrelement 20 hintergreifen.
[038] Bei Betätigung der Entriegelungstaste 10 wird das Sperrelement 20 in eine von der
Entriegelungstaste 10 wegweisende Richtung verschoben, so dass das Sperrelement 20 und das Rückhalteelement 22 außer Eingriff sind.
[039] Es kann auch vorgesehen sein, dass das Sperrelement 20 und/oder das Rückhal¬ teelement 22 elastisch verschiebbar sind, wobei sie sich in Schließstellung des Zuggriffs 6 im gegenseitigen Resteingriff befinden.
[040] Das Rückhalteelement 22 des Zuggriffs 6 ist vorzugsweise auf der der ersten
Schwenkachse 4 gegenüberliegenden Seite des Zuggriffs 6 angeordnet.
[041] Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform, bei der an dem Griff gehäuse 2 ein Hubmagnet 40 angeordnet ist, mit dem eine Sperrklinke 42 betätigbar ist, die bistabil in ihren Endlagen verbleiben kann. In der Ruhe- und Sperrstellung greift die Sperrklinke 42 hinter das Rückhalteelement 22 des Zuggriffs 6 und verhindert dadurch die Ent¬ riegelung des Zuggriffs 6. Der Hubmagnet 40 kann die Sperrklinke 42 in eine zu¬ rückgezogene Stellung verschieben, in der die Sperrklinke 42 nicht mehr im Eingriff
ist mit dem Rückhalteelement 22, wenn der Hubmagnet 40 ein Freigabesignal erhält. Das Freigabesignal wird von einer Identifikations- und Erkennungseinrichtung nach Prüfung der Zugangsberechtigung einer Person ausgegeben.
[042] Neben der Entriegelungstaste 10 kann noch eine Verriegelungstaste 11 existieren, mit der der Zuggriff 6 vorzugsweise elektrisch in seine Schließstellung zurückbewegt werden kann.
[043] Fig. 6 zeigt eine rückseitige Ansicht des Griffgehäuses 2 eines Ausführungs¬ beispiels mit einer Dämpfungseinrichtung 34, die an der mit dem Zuggriff 6 drehfesten ersten Schwenkachse 4 über einen Hebel 35 angekoppelt ist. Die Dämpfungs¬ einrichtung 34 besteht beispielsweise aus einer Turbine, die vorzugsweise nur beim Ausfahren des Zuggriffs 6 in seine Betriebsstellung die Schwenkbewegung dämpft. Der an der Schwenkachse 4 drehfest angekoppelte Hebel 35 kooperiert mit einem Hebel 36 der Dämpfungseinrichtung 34, der ein Dämpfungsmoment auf den Hebel 35 überträgt, der der Federkraft der Feder 12 entgegengerichtet ist.
[044] Es versteht sich, dass der Zuggriff 6 nicht nur einen Bügelgriff, der um eine vor¬ zugsweise vertikale erste Schwenkachse 4 schwenkbar ist, sondern auch ein Klappgriff sein kann, der um eine vorzugsweise horizontale Achse schwenkbar ist.