Wechselstation für Sleeves von Druckmaschinen
Die Erfindung betrifft eine Wechselstation für Sleeves von Druckmaschinen
Zur Abwicklung von Druckaufträgen ist es häufig notwendig, die Druckmotive der Druckwalzen einer Druckmaschine zu wechseln. Um einen Auftragswechsel möglichst schnell und einfach durchführen zu können, werden häufig nur die so genannten Drucksleeves, die die Druckmotive tragen, ausgewechselt. Die noch unveröffentlichte Patentanmeldung DE 101 12 522 zeigt eine Aufnahmevorrichtung mit einer Mehrzahl von Tragedornen zur Aufnahme von Drucksleeves. Diese Aufnahmevorrichtung wird in die Nähe eines Druckwerks gebracht. Zu diesem Zweck besitzt sie Räder, mit denen sie auf dem Boden der Maschinenhalle fahrbar ist. Um die Aufnahmevorrichtung auch in einen geeigneten Abstand zu höhergelegenen Druckwerken zu bringen, kann die Aufnahmevorrichtung an einer an der Druckmaschine vorgesehenen Hebebühne angebracht werden. Die entnommenen Sleeves werden manuell von dem Bedienpersonal von der Druck- und oder Rasterwalze abgezogen, zu der Aufnahmevorrichtung herübergehoben und auf einen Tragedorn der Aufnahmevorrichtung aufgeschoben. Die Aufnahmevorπchtung trägt in der Regel auch die Sleeves für den neuen Druckauftrag, die ebenfalls manuell bewegt und auf die Druck- und oder Rasterwalze aufgezogen werden. Bei den beschriebenen Arbeiten steht das Bedienpersonal auf der erwähnten
Hebebühne und hebt die zu wechselnden Sleeves von der Druckmaschine zur Aufnahmevorrichtung und umgekehrt.
Diese ohnehin durch das Gewicht der Sleeves und die Notwendigkeit des Aufziehens des zu wechselnden Doms auf den Druckzylinder oder den Tragedorn schwere Arbeit wird oft zusätzlich erschwert, wenn die Position des zu wechselnden Sleeves in der Aufnahmevorrichtung gegenüber der Achse der Druck- oder Rasterwalze stark verschoben ist.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, die Arbeit zu erleichtern. Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Hierbei kann ein erfindungsgemäßes Magazin auch aus lediglich einer Aufnahmevorrichtung bestehen. Eine Aufnahmevorrichtung kann von einem Tragedorn aber auch von einer regalähnlichen oder schubladenförmigen Ablage oder anderen zur Lagerung von Sleeves geeigneten Bauelementen gebildet werden.
Die horizontale Verfahrbarkeit des Magazins kann vorteilhafterweise von einer oder mehreren kranähnlichen Vorrichtungen vorgenommen werden, wobei eine Anlenkung des Magazins an mehreren Kranseilen die Möglichkeit der Verkippung des Magazins eröffnet. Von dieser Möglichkeit kann Gebrauch gemacht werden, wenn mehrere Aufnahmevorrichtungen des Magazins gleichzeitig zu mehreren Walzen ausgerichtet werden sollen. Wenn die Achsen dieser Walzen nicht in einer horizontalen Ebene liegen, kann eine Verkippungsmöglichkeit des Magazins sehr nützlich sein. Zur Realisierung dieser Möglichkeit kommen natürlich auch andere Vorrichtungen als die Bereitstellung mehrerer Kräne in Frage.
Die horizontale Verfahrbarkeit kann vorteilhafterweise mit Hilfe einer Linearführung sichergestellt werden. Bei einer Kombination der vorgenannten Vorrichtungen zur Realisierung der Verfahrbarkeit empfiehlt sich das in der gegenständlichen Beschreibung vorgestellte Kran-Schiene-System. Bei Magazinen mit mehreren Aufnahmevorrichtungen sind zusätzliche Mittel zum Ändern der Position zumindest einer Aufnahmevorrichtung innerhalb des Magazins nützlich. Mit deren Hilfe kann eine „Feineinstellung" der Position der
Aufnahmevorrichtung zu einer Walzenachse vorgenommen werden, ohne dass das gesamte Magazin bewegt werden muss. In den Ansprüchen und der gegenständlichen Beschreibung werden unterschiedliche
Realisierungsmöglichkeiten für diese Feineinstellung offenbart. Zunächst wird ein auf einer Scheibe basierendes revolverartiges Magazin, welches die Aufnahmevorrichtungen um einen Drehpunkt rotiert, beansprucht. Ein ähnliches Prinzip liegt einem endlosen Band oder einer Kette zugrunde, welche in dem Magazin umläuft und hierbei die Aufnahmevorrichtungen mit sich führt. Auch Vorrichtungen, welche auf einem schacht- oder regalartigen Ordnungssystem beruhen und in ihrer Funktion an einen traditionellen Zigarettenautomat erinnern können, lassen sich vorteilhaft in dem geschilderten Zusammenhang einsetzen.
Bei allen Mitteln zum Ändern der Position der zumindest einen Aufnahmevorrichtung im Magazin ist es von großem Vorteil, wenn zumindest zwei Aufnahmevorrichtungen hintereinander in die selbe Position gebracht werden können. Wenn diese Möglichkeit besteht, kann beim Austausch der Sleeves zunächst eine leere Aufnahmevorrichtung in eine günstige Position zu einer Walzenachse gebracht werden. Diese Aufnahmevorrichtung kann dann mit dem bei dem vorangegangenen Druckvorgang gebrauchten Sleeve beladen und in eine andere Position gebracht werden. Diejenige Aufnahmevorrichtung, die den „neuen" in die Druckmaschine einzusetzenden Sleeve trägt, nimmt dann die günstige Position zur Walzenachse ein. Ein weiteres vorteilhaftes Merkmal liegt in dem Abstand, welchen die Aufnahmevorrichtungen voneinander haben. Wenn beispielsweise sowohl der Rasterwalzensleeve als auch der Druckwalzensleeve eines Farbwerkes zeitsparend ausgetauscht werden sollen, dann sollte der Abstand der den beiden Walzen zugeordneten Aufnahmevorrichtung dem Abstand der beiden Walzen zueinander entsprechen, damit die zum Austausch beider Walzen günstige Position „gleichzeitig" erreicht werden kann. Ein weiterer Justiervorgang des Magazins oder der Aufnahmevorrichtungen in dem Magazin wird dann überflüssig.
Wie eingangs erwähnt wird die Austauscharbeit, welche das Bedienpersonal zu leisten hat, durch jede Verbesserung der Ausrichtung der Aufnahmevorrichtungen zu den Raster- oder Druckwalzen erleichtert. Wenn die Ausrichtung der Aufnahmevorrichtungen besonders gut ist, kann der Sleeve direkt von der Walze auf die Aufnahmevorrichtung herübergeschoben werden, wobei der Sleeve stets entweder von der Aufnahmevorrichtung, der Walze oder beiden Bauteilen zusammen getragen wird. Zu diesem Zweck ist es notwendig, dass der Abstand zwischen dem freien Ende der Aufnahmevorrichtung und dem freien Ende der Walze oder deren Welle kleiner ist als die axiale Länge des Sleeves.
Um die Realisierung dieser vorteilhaften Ausführungsform zu erleichtern, können auch schubladenartige Einschübe zur Verlängerung der Ladefläche der Aufnahmevorrichtungen vorgesehen sein. Diese Einschübe können die Aufnahmevorrichtung beim Wechseln der Sleeves in Richtung auf das freie Ende der Walzen verlängern und auf diese Weise den Sleeve während des SIeevewechsels tragen, so dass das Bedienpersonal entlastet wird. Bei der Verwendung von Tragedornen als Aufnahmevorrichtung bestehen diese Einschübe in der Regel aus Rohren, welche bei Bedarf aus den Tragedornen herausgezogen werden können. Auch diese spezielle Ausführungsform wird in der gegenständlichen Beschreibung weiter gewürdigt.
Insbesondere bei der Verwendung von Tragedornen als Aufnahmevorrichtung ist es vorteilhaft, wenn die Achse der Druckwalzen bei dem Sleevewechsel auch tatsächlich mit der Achse des zugeordneten Tragedoms fluchtet. Dann kann der Abstand zwischen dem Ende der Tragedorne und dem freien Ende der zugeordneten Walze beim Wechselvorgang extrem reduziert werden. Der Sleeve wird dann nur noch von der Walze auf den Dorn oder vom Dorn auf die Walze herübergezogen.
Die einzelnen Figuren zeigen:
Fig 1 Eine Seitenansicht einer Druckmaschine
Fig 2 Eine Ansicht der offenen Seite eines Magazins für Sleeves
Fig 3 Eine Draufsicht auf die Druckmaschine aus Fig. 1
Fig 4 Eine Ansicht der offenen Seite eines Magazins für Sleeves
Fig 5 Einen Schnitt durch das in Figur 4 dargestellte Magazin
Fig 6 Eine Ansicht der offenen Seite eines anderen Magazins für Sleeves
Fig 7 Einen Schnitt durch das in Figur 6 dargestellte Magazin
Fig. 1 zeigt eine Druckmaschine 1 von der exemplarisch zwei Farbwerke 25, 26 dargestellt sind, die durch die Aussparungen 9 im Seitengestell 2 sichtbar sind. Wesentliche Bestandteile eines Farbwerks sind die Rasterwalze 13 und die Druckwalze 16, die jeweils auf dem Lagerbock für Rasterwalze 11 oder dem Lagerbock für Druckwalze 14 über ein Abfanglager 23, 24 gelagert sind. Durch die untere Aussparung 9 ist zusätzlich ein Ausschnitt des Gegendruckzylinders 10 zu sehen.
Zum Auswechseln eines Rasterwalzensleeves 12 oder eines Druckwalzen- sleeves 15 im oberen Bereich der Druckmaschine 1 wird zunächst das Trittblech 6 entlang der Richtung des Pfeils A händisch verschoben, so dass es sich anschließend unterhalb des zu erreichenden Druckwerks befindet. Das Trittblech 6 ist dazu in dem Podest 3 verschieblich gelagert. Aus Stabilitätsgründen ist das Podest 3 über eine Stütze 4 zusätzlich am Seitengestell 2 abgestützt. Auf der dem positionierten Trittblech 6 gegenüber liegenden Seite wird die Treppe 5 ausgeklappt. Das Bedienpersonal kann nun über die Treppe 5 und das Trittblech 6 eines der oberen Farbwerke 25 erreichen. Um den Aufstieg zu erleichtern, sind am Seitengestell 2 Treppengeländer 8 angebracht. Ein Hinabfallen vom Trittblech 6 wird durch ein Seitengeländer 7 verhindert.
Befindet sich das zu erreichende Farbwerk im unteren Bereich der Druckmaschine, so wirkt das Trittblech 6 und die Treppe 5 störend. Das Trittblech 6 kann zur jeweils anderen Seite des Gegendruckzylinders bewegt und die Treppe 5 in ihre vertikal Parkposition geklappt werden. Das Druckwerk ist nun frei zugänglich.
Die zur Durchführung eines Sleevewechselvorganges notwendigen Maßnahmen sind in Figur 3 gut zu erkennen. Nach dem Öffnen der vorderseitigen Abfanglager 23, 24 können die Lagerböcke 11 , 14 seitlich verschoben werden, so dass der Druckwalzensleeve 15 und/oder der Rasterwalzensleeve 12, die auf der Druckwalze 16 oder der Rasterwalze 13 aufgeschoben sind, erreicht werden können. Die Sleeves 15, 12 können nun händisch von den Walzen 13, 16 abgezogen werden.
Zum Abtransport der Sleeves 12, 15 wird ein Magazin für Sleeves 17 mit Tragedornen 18, das mit nicht dargestellten Rollen zum Verfahren ausgestattet sein kann, mit Hilfe eines Kranes 19 angehoben. Dieser Kran 19 besteht im wesentlichen aus einer Wickelrolle und einem Motor. Der Kran 19 ist auf einem Schlitten entlang der parallel zum Seitengestell verlaufenden Laufschiene 21 verschieblich, wodurch die Bewegung der Aufnahmevorrichtungen 18 in horizontaler Richtung (x) sichergestellt wird. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel wird das Regal 17, das auf drei Seiten geschlossen und auf einer Seite offen ist, derart am Kran angebracht, dass die Tragedorne 18 parallel zu den Walzen 13, 16 verlaufen und die offene Seite des Magazins 17 zur Druckmaschine 1 zeigt, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist. Wie erwähnt ist das auf der Laufschiene 21 gleitende Hebezeug 19 und mit ihm das Magazin 17 in Richtung des Doppelpfeiles in horizontaler Richtung (x) parallel zum Seitengestell 2 verschiebbar. Bei einer günstigen Positionierung des Magazins 17 braucht das Bedienpersonal 33 die Sleeves 12, 15 nur mehr über äußerst kurze Wege zu bewegen.
Um das erneute Positionieren des gesamten Magazins 17 überflüssig zu machen, wenn im gleichen Arbeitsgang neue Sleeves 12, 15 auf die Druckwalze 16 oder die Rasterwalze 13 aufgeschoben werden sollen, kann das Regal 17 mit Tragedornen 18 ausgestattet sein, die den gleichen Abstand wie die Achsen der beiden Zylinder 13, 16 im voneinander abgefahrenen Zustand aufweisen.
Die Figuren 6 und 7 zeigen das Ausführungsbeispiel des Magazins 17 in detaillierter Form. Dieses Ausführungsbeispiel ist auch in den Figuren 1 und 3 gezeigt. Dieses Magazin 17 besteht aus einem nur auf einer Seite offenen Kasten 32, in dem Tragedorne 18 zur Aufnahme von Sleeves 12, 15 matrixartig aufgereiht sind. Der Abstand der beiden Tragedorne 18 einer (horizontalen) Zeile entspricht dem Abstand der Achsen der Färb- 16 und Druckwalzen 13 eines Farbwerkes 25, 26. Beim Austausch von Sleeves wird das gesamte Magazin 'mit Hilfe des Krans 19 und der Schiene 21 so positioniert, dass die Achsen der vorgenannten Walzen 13, 16 eines Farbwerkes 25, 26 mit den zugeordneten leeren Tragedornen 18 einer Ebene fluchten. Die Sleeves werden auf die Tragedorne herübergeschoben. Anschließend wird die vertikale Position des gesamten Magazins mit dem Kran so verändert, dass die beiden Tragedorne mit den neu in das Farbwerk einzubringenden Sleeves 12, 15 mit den Achsen der beiden vorgenannten Walzen fluchten. Daraufhin werden die Walzen mit diesen Sleeves gerüstet. Figur 6 zeigt einen Schnitt, welcher die Funktion der Einschübe 29 verdeutlicht. Diese sind insbesondere bei dem Sleevewechselvorgang zum Tragen des Sleeves gedacht. Durch ein Ausfahren des Einschubs 29 wird das freie Ende 31 der Sleeveaufnahmevorrichtung 18 beim Sleevewechsel in Richtung auf das freie Ende 13 der Walzen 16, 13 oder deren Wellen bewegt. Die Figuren 2, 4 und 5 zeigen ein anderes Magazin 17, welches in einer erfindungsgemäßen Sleevewechselvorrichtung Verwendung finden kann.
Dieses Magazin enthält Mittel zur Veränderung der Position der Aufnahmevorrichtungen - hier ebenfalls Tragedorne 18 - in dem Magazin 17. Diese Mittel bestehen im wesentlichen aus einer rotierbaren Scheibe 20, an der die Tragedorne angebracht sind, wie dies in Figur 2 dargestellt ist. Die Rotationsachse A der Scheibe verläuft parallel zu der Richtung der Tragedorne 18. Auf diese Weise ist es möglich, durch Rotation der Scheibe 20 die gewünschten Sleeves 12, 15 bereits in die zum Aufschieben auf die Walzen
günstigste Position zu bringen. Auch auf dieser Scheibe ist jeweils ein Dorn 18, welcher Rasterwalzensleeves trägt, jeweils einem zu Dorn, welcher Druckwalzensleeves trägt, so beabstandet, dass sich die beiden vorgenannten Tragedorne gleichzeitig mit den beiden Walzen 13, 16 eines Farbwerks in eine fluchtende Position bringen lassen. Der Vorteil dieser Art des Magazinaufbaus gegenüber der in den Figuren 6 und 7 gezeigten Bauart besteht darin, dass während des SIeevewechsels keine Veränderung der Position des gesamten Magazins 17 zur Druckmaschine 1 erfolgen muss, um die mit den Sleeves des abgearbeiteten Auftrags beladenen Tragedorne aus der mit den Walzen fluchtenden Position zu bringen. Dieser Vorgang wird' durch eine einfache Drehung der Scheibe, welche von dem Motor 27 und dem Drehmomentübertragungsrad 28 durchgeführt wird, bewerkstelligt. Am Ende der Drehung des Rades fluchten die Tragedorne mit den „neuen" Sleeves 15, 12 mit den Achsen der Walzen 17, 16.