Blendschutzsystem für einen Sturzhelm
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Blendschutzsystem für einen Sturzhelm mit einer äußeren und einer inneren Helmschale, der eine Sichtöffnung aufweist, die teilweise von einer Sonnenblende abdeckbar ist.
Sturzhelme bzw. Schutzhelme insbesondere für Motorrad- oder Schneemobilfahrer bestehen in der Regel aus einer äußeren harten und einer inneren, verformbaren und stoßdämpfenden Helmschale. Als Integralhelme bezeichnete Ausführungen weisen eine Sicht- bzw. Visieröffnung auf, die nach unten hin durch einen Kinnschutz begrenzt wird und die von einem an Drehachsen beiderseits der Sichtöffnung beweglichen Visier aus transparentem Material verschlossen werden kann, um die Augen gegen den Fahrtwind, Staub, aufprallende Insekten etc. zu schützen. Auch sind sogenannte Jethelme bekannt, deren Sichtöffnung in einem in vertikaler Richtung unteren Bereich offen ist. Diese Helme werden mit und ohne Visier angeboten.
Bei tiefstehender Sonne sowie Gegenlicht bei Dunkelheit ist die Akkomodation des menschlichen Auges nicht in der Lage schnell und wirkungsvoll genug zu adaptieren. Als Folge kann es zu schmerzhafter Blendung der Augen und zu vorzeitiger Ermüdung des Fahrers bzw. Helmträgers kommen. Während bei Blen- dung sehr schnell ein wirksamer Blendschutz erzielt werden uss, ist es in dunklen Phasen wichtig, dass möglichst viel Licht das Auge des Fahrers erreicht.
Aus der G 83 33 346.0 Ul ist ein Sturzhelm mit einer äußeren und einer inneren Helmschale bekannt, der eine von einem Visier verschließbare Sichtöffnung aufweist, die teilweise von einer Sonnenblende abdeckbar ist. Eine Blendschutzscheibe ist in eine taschenartige Ausnehmung an der Helmschale oberhalb
der Sichtfeldkante einschiebbar. In Abhängigkeit von den Lichtverhältnissen kann die Blendschutzscheibe vor oder während der Fahrt nach unten in das Sichtfeld hineinverlagert werden.
Nachteilig bei dem bekannten Blendschutz ist, dass in den Sturzhelm eine entsprechende Ausnehmung eingearbeitet werden muß und er dadurch nicht universell nachrüstbar ist. Eine entsprechende Aufnahmetasche und eine für die Verstellung notwendige VerStelleinrichtung ist zudem aufwendig und relativ teuer. Auch kann eine individuelle Anpassung während der Fahrt zu Unaufmerksamkeit des Fahrers mit entsprechender Gefährdung führen.
Aus der DE 35 17 411 AI ist eine Sonnenblende bekannt, die im oberen Sichtbereich eines Schutzhelmvisiers lösbar befestigt ist.
Nachteilig bei diesem bekannten Blendschutz ist, dass zum ei- nen nur Helme mit dafür bestimmten Schutzhelmvisieren nachträglich mit dem Sonnenblendenteil versehen werden können und zum anderen, dass bei diesem Teil 20 bis 70 % der Fläche der Visierscheibe bedeckt werden. Dies bedeutet, dass wie angegeben, beispielsweise bei Tunnelfahrten das Visier angehoben werden uss, damit sich die Sichtverhältnisse in einem Tunnel entsprechend verbessern.
Weiterhin ist aus der EP 0 590 255 AI ein Sturzhelm bekannt, der ein an der äußeren Helmschale gelagertes Zusatzvisier als Sonnenblende aufweist. Das Zusatzvisier ist über ein in einer Längsnut geführtes Bedienelement aus einer ersten, die Sichtöffnung freigebenden Stellung, in eine zweite, die Sichtöffnung teilweise abdeckenden Stellung, verschiebbar.
Nachteilig auch bei dieser bekannten Konstruktion ist, dass der Fahrer für die Betätigung des Bedienelementes bzw. des Schwenkmechanismus mind. eine Hand vom Lenker nehmen muss, und dies gerade zu einem Zeitpunkt, der der vollen Aufmerk-
samkeit des Fahrers bedarf. Zudem ist es schwierig, während der Fahrt mit einer behandschuhten Hand einen Schwenkmechanismus zu bedienen. Bei Einsetzen der Dunkelheit muss ein solcher Blendschutz aus der Sichtlinie entfernt werden. Weiterhin nachteilig ist, dass der Fahrer nicht schnell genug auf wechselnde Lichtverhältnisse reagieren kann. Ein solcher Sturzhelm bedarf zudem eines hohen konstruktiven Aufwands und ist dadurch relativ teuer. Auch kann es durch vorstehende Kanten des Bedienelementes zu Windgeräuschen am Helm kommen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen die Sicherheit steigernden Blendschutzhelm zu schaffen, der eine schnelle Anpassung der Blendschutzwirkungen an unterschiedliche Lichtverhältnisse erlaubt, wobei der Fahrer eine optimale Blendschutzwirkung erzielen kann, ohne eine Hand vom Lenker nehmen zu müssen. Außerdem soll ein solcher Blendschutz bzw. ein solches Blendschutzsystem ohne hohen konstruktiven Aufwand kostengünstig herstellbar sein.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1 dadurch gelöst, dass die Sonnenblende an handelsüblichen Sturzhelmen nach- rüstbar ist und dass die Sonnenblende mindestens ein Blendschutzmodul aufweist, das mit einem außerhalb der Sichtöff- nung liegenden oberen Bereich zwischen äußerer und innerer Helmschale so anzuordnen ist, dass die Sonnenblende bei entspannter etwa vertikaler Kopfhaltung des Helmträgers oberhalb einer horizontalen Sichtlinie und außerhalb eines vertikalen Sichtfeldes angeordnet ist, und dass die Sonnenblende durch Vorneigen des Kopfes des Helmträgers in das vertikale Sichtfeld hineinschwenkbar ist.
Durch seine erfindungsgemäße Anordnung kann das Blendschutzsystem permanent installiert sein ohne sich bei Dunkelheit nachteilig bemerkbar zu machen. Für die volle Nutzung des Blendschutzes muss der Fahrer während der Fahrt keine Hand mehr vom Lenker nehmen oder gar die Fahrt unterbrechen. Um bei Dämmerung oder Dunkelheit optimale Sicht zu gewährleisten
muss das Blendschutzsystem nicht entfernt oder in irgendeiner Weise manuell betätigt werden. Bei Verwendung des Blendschutzsystems erhöht sich weder für den Helmträger bzw. Fahrer spürbar das Schutzhelmgewicht, noch werden zusätzliche Windgeräusche erzeugt. Das Blendschutzsystem ist zur Steigerung der Blendschutzwirkung bei gleißendem Gegenlicht mit allen bekannten Blendschutzeinrichtungen mindestens in Teilen kombinierbar. Ein zusätzlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, dass bei hellem Licht und hochstehender Sonne durch den vom Blendschutzsystem geworfenen Schlagschatten das Auge bereits so deutlich entlastet wird, dass z. B. das Tragen einer Sonnenbrille in diesen Fällen nicht mehr notwendig ist. Das erfindungsgemäße Blendschutzsystem benötigt keinen hohen konstruktiven Aufwand und ist relativ kostengünstig zu in- stallieren. Lediglich durch Neigen des Kopfes nach vorn bringt der Helmträger die Sonnenblende in sein vertikales Sichtfeld. Ein Kopfneigen erfolgt dabei reflektorisch.
Dadurch, dass das Blendschutzsystem bzw. die Sonnenblende an unterschiedlichen handelsüblichen Sturzhelmen nachrüstbar ist, können die Sturzhelme kostengünstig gestaltet werden. Das Blendschutzsystem ist sowohl bei Integralhelmen als auch bei Jethelmen nachrüstbar. Die Nachrüstung kann dabei ohne konstruktive Veränderungen der handelsüblichen Sturzhelme und ohne Werkzeug schnell und einfach durchgeführt werden. Durch das Anordnen des einen Blendschutzmoduls zwischen äußerer und innerer Helmschale wird eine spezielle taschenartige Ausnehmung nicht benötigt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist parallel zum ersten Blendschutzmodul ein zweites Blendschutzmodul angeordnet, das zur horizontalen Sichtlinie hin das erste Blendschutzmodul überragt.
Durch die Anordnung zweier paralleler Blendschutzmodule kann der Helmträger die Blendschutzwirkung auf seine Bedürfnisse einstellen. Durch die Anordnung eines zweiten Blendschutzmoduls kann zum einen der Tönungsgrad bzw. die Blendschutzwir-
kung erhöht werden und zum anderen kann bei unterschiedlich breiten, d. h. sich überragenden Blendschutzmodulen eine gestufte Blendschutzwirkung erreicht werden. Durch unterschiedliche Kopfneigung kann der Helmträger die Blendschutzwirkung so in zwei Stufen regulieren.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann die Sonnenblende parallel zum zweiten Blendschutzmodul ein drittes Blendschutzmodul aufweisen. Soweit das dritte Blendschutzmodul das zweite Blendschutzmodul ebenfalls überragt, lässt sich die Blendschutzwirkung in drei Stufen durch entsprechende Kopfneigung des Helmträgers regulieren. Durch den modularen Aufbau des Blendschutzsystems ist damit eine einzigartige Möglichkeit der Anpassung des Blendschutzsystems an die individuellen Bedürfnisse des Fahrers gegeben.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das erste Blendschutzmodul auf einer dem Helmträger abgewandten Außenseite des Visiers und das zweite Blend- schutzmodul auf der dem Helmträger zugewandten Innenseite des Visiers angeordnet.
Durch die Anordnung am Visier lassen sich die Blendschutzmodule relativ einfach und sicher am Sturzhelm befestigen.
Nahezu alle handelsüblichen Schutzhelme ohne Sonnenblende lassen sich durch die entsprechende Ausbildung des Blendschutzsystems einfach und kostengünstig nachrüsten. Dabei ist zugleich eine individuelle Anpassung an die Bedürfnisse des Helmträgers möglich.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist das dritte Blendschutzmodul, das selbstverständlich auch als alleiniges Blendschutzmodul verwendet werden kann, in dem oberen außer- halb der Visieröffnung liegenden Bereich auf seiner dem Visier abgewandten Innenseite zwei Verschlüsse auf, die aus einem Bürstenveloursmaterial ausgebildet sind. Die Verschlüsse weisen auf Ihrer dem Blendschutzmodul abgewandten Außenseite
eine von einer oberen Seite des Blendschutzmoduls weggerichtete Florlage auf. Dadurch lässt sich das dritte Blendschutzmodul mit seinem oberen Bereich einfach und ohne Kraftaufwand zwischen äußere und innere Helmschale einschieben. Die innere Helmschale drückt dabei senkrecht auf das Blendschutzmodul und auf dessen Florlage aus Bürstenvelours. Ein Herausziehen des dritten Blendschutzmoduls muss zwangsläufig gegen die Florrichtung bzw. Strichrichtung der Florlage erfolgen und erfordert eine wesentlich höhere Kraft als beim Einschieben. Die Verschlüsse aus Bürstenvelours wirken so zuverlässig als
Lagesicherung.
Grundsätzlich ist es auch möglich, mehrere Blendschutzmodule übereinander anzuordnen. Auch ist es möglich, ein Blend- schutzmodul mit ansteigender bzw. abgestufter Blendschutzwirkung auszubilden.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist mindestens ein Blendschutzmodul eine Beschichtung mit reflektierenden Eigenschaften auf.
Durch die reflektierende Beschichtung erhöht sich die passive Sicherheit für den Helmträger dadurch, dass er von anderen Verkehrsteilnehmern besser gesehen wird. Durch die Möglich- keit der individuellen Zusammenstellung der drei Blendschutzmodule hinsichtlich ihrer Position, Farbe und graphischer Gestaltung, erreicht der Fahrer zudem, dass sein Schutzhelm nahezu unverwechselbar wird.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung und den beigefügten Zeichnungen, in denen bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise veranschaulicht sind.
In den Zeichnungen zeigen:
Figur 1 : Eine Seitenansicht eines Blendschutzsystems im Schnitt und Ausriss mit einem auf der Außenseite des Visiers angeordneten Blendschutzmodul teilweise,
Figur 2: eine Seitenansicht eines Blendschutzsystems im Schnitt und Ausriss mit einem auf der Innenseite des Visiers angeordneten Blendschutzmodul teilweise,
Figur 3: Eine Seitenansicht eines Blendschutzsystems im Schnitt und Ausriss mit einem zwischen äußerer und innerer Helmschale angeordneten Blendschutzmodul teilweise,
Figur 4: eine Seitenansicht eines Visiers im Schnitt und Ausriss mit einem auf der Außenseite und einem auf der Innenseite angeordneten Blendschutzmodul, die u-förmig miteinander verbunden sind,
Figur 5: eine Seitenansicht eines Blendschutzsystems im Schnitt und Ausriss mit einem auf der Innenseite des Visiers angeordneten Blendschutzmodul und einem zwischen äußerer und innerer Helmschale angeordneten Blendschutzmodul teilweise,
Figur 6: eine Seitenansicht eines Blendschutzsystems mit drei Blendschutzmodulen bei entspannter, vertikaler Kopfhaltung des Helmträgers und freier Sicht durch den nicht von der Sonnenblende abgedeckten Bereich des Visiers,
Figur 7: eine Seitenansicht des Blendschutzsystems von Figur 6 mit nach vorn geneigter Kopfhaltung des Helmträgers bei der die Sonnenblende in das vertikale Sichtfeld hineinragt,
Figur 8: eine Rückansicht eines dritten Blendschutzmoduls mit zwei Verschlüssen und
Figur 9: eine Rückansicht des Verschlusses von Figur 8 in vergrößerter Darstellung.
Ein Blendschutzsystem besteht im Wesentlichen aus einem Sturzhelm 1 mit einer äußeren Helmschale 2, einer inneren Helmschale 3, einer Sichtöffnung 4, einem Visier 5 und einer Sonnenblende β.
Auf einer einem Helmträger 7 abgewandten Außenseite 8 des Sturzhelms 1 ist die harte äußere Helmschale 2 angeordnet. Auf einer dem Helmträger 7 zugewandten Innenseite 9 des Sturzhelms 1 ist die innere Helmschale 3 angeordnet. Die innere Helmschale 3 ist als verformbare und stoßdämpfende Schale ausgebildet. Die Sichtöffnung 4 gibt auf das Auge des Helmträgers bezogen in vertikaler Richtung ein vertikales Sichtfeld 10 von größer als 55° frei. Die Sichtöffnung 4 ist von dem nach oben wegklappbaren Visier 5 verschlossen. Das Visier 5 ist aus einem glasklaren, also transparenten Material ausgebildet.
Die Sonnenblende 6 deckt die Sichtöffnung 4 in ihrem in vertikaler Richtung oberen Bereich teilweise ab und zwar so, dass die Sonnenblende 6 bei entspannter etwa vertikaler Kopfhaltung des Helmträgers 7 oberhalb einer horizontalen Sichtlinie 11 und außerhalb des vertikalen Sichtfeldes 10 angeord- net ist. Bei nach vorn geneigter Kopfhaltung des Helmträgers 7 ragt die Sonnenblende 6 in das vertikale Sichtfeld 10 hinein.
Nach einer Ausführungsform entsprechend Figur 1 besteht die Sonnenblende 6 aus einem ersten Blendschutzmodul 12, das auf einer dem Helmträger 7 abgewandten Außenseite 13 in vertikaler Richtung am oberen Rand des Visiers 5 angeordnet ist.
Nach einer Ausführungsform entsprechend Figur 2 besteht die Sonnenblende 6 aus einem zweiten Blendschutzmodul 14, das auf einer dem Helmträger 7 zugewandten Innenseite 15 des Visiers 5 angeordnet ist. Die Blendschutzmodule 12, 14 können bei- spielsweise als selbstklebende Folie ausgebildet sein. Es ist aber auch möglich, die Blendschutzmodule 12, 14 über nicht dargestellte Klettverschlüsse oder andere Verschlüsse verschiebefest an dem Visier 5 zu befestigen.
Nach einer Ausführungsform entsprechend Figur 3 ist die Sonnenblende 6 als ein drittes Blendschutzmodul 16 ausgebildet, das mit einem außerhalb der Sichtöffnung 4 liegenden oberen Bereich 17 zwischen äußerer Helmschale 2 und innerer Helmschale 3 anordenbar ist. Ein sicherer Halt des zwischen die äußere Helmschale 2 und innere Helmschale 5 eingeschobenen dritten Blendschutzmoduls 16 wird bereits dadurch erreicht, dass zwischen den Helmschalen 2, 3 und dem dritten Blend- sσhutzmodul 16 eine reibungsbedingte Friktion gegeben ist. Eine zusätzliche Verbesserung des Haltes kann beispielsweise durch jede Form von Widerhaken, Verklebungen oder dem Einsatz von Klettverschlüssen etc. erzielt werden. Das dritte Blend- schutzmodul 16 besteht aus einem flexiblen, formbeständigen Material, so dass es sich der Krümmung der Helmschalen anpassen kann und die Friktion sich durch die Rückstellneigung des Materials erhöht.
Das dritte Blendschutzmodul 16 kann einen Umriss entsprechend Figur 7 aufweisen. Die dem oberen Bereich 17 abgewandte untere Seite 18 ist im Wesentlichen als Gerade ausgebildet und verläuft im montierten Zustand im Wesentlichen horizontal. Die der unteren Seite 18 abgewandte obere Seite 19 weist im montierten Zustand im außerhalb der Visieröffnung 4 liegenden oberen Beriech 17 zwei in einem Abstand zueinander angeordnete konvexe Ausformungen 20, 21 auf, die zweckmäßigerweise spiegelsymmetrisch zueinander angeordnet sind. Durch die konvexen Ausformungen 20, 21 lässt sich das Blendschutzmodul 16 leicht zwischen äußerer Helmschale 2 und innerer Helmschale 3 einstecken. Im oberen Bereich 17 und im Bereich der konvexen
Ausformungen 20, 21 ist auf der dem Visier 5 abgewandten Innenseite 24 jeweils ein Verschluss 22, 23 angeordnet. Die Verschlüsse 22, 23 sind aus einem Bürstenveloursmaterial ausgebildet, wie es beispielweise von der Firma Gir es als "GIRMES IN-Bürstenvelours" angeboten wird. Das Bürstenveloursmaterial bzw. die Verschlüsse 22, 23 weisen auf ihrer dem Blendschutzmodul 16 abgewandten Außenseite 25 eine von der oberen Seite 19 weggerichtete Florlage bzw. Strichrichtung des Bürstenvelours (BV) auf. Zweckmäßigerweise weisen die Verschlüsse 22, 23 an ihren der oberen Seite 19 des Blendschutzmodul 16 zugewandten Enden eine an die obere Seite 19 angepasste Umrissform auf. Es hat sich bewährt, die Verschlüsse 22, 23 in einem Abstand zur oberen Seite 19 anzuordnen. Die Verschlüsse sind mit der Innenseite 24, beispielwei- se über eine Selbstklebefolie, verklebt.
Nach einer Ausführungsform entsprechend Figur 4 sind das erste Blendschutzmodul 12 und das zweite Blendschutzmodul 14 u- förmig miteinander verbunden und über den oberen Rand des Vi- siers 5 geschoben. Dabei ragt das zweite Blendschutzmodul 14 zur horizontalen Sichtlinie 11 hin über das erste Blendschutzmodul 12 hinaus.
Nach einer Ausführungsform entsprechend Figur 5 ist auf der Innenseite 15 des Visiers 5 das zweite Blendschutzmodul 14 und zwischen äußerer und innerer Helmschale 2, 3 das dritte Blendschutzmodul 16 angeordnet, wobei das dritte Blendschutzmodul 16 in Richtung horizontaler Sichtlinie 11 das zweite Blendschutzmodul 14 überragt.
Nach einer Ausführungsform entsprechend Figur 6 sind an dem Visier 5 das erste Blendschutzmodul 12 und das zweite Blendschutzmodul 14 angeordnet, während das dritte Blendschutzmodul 16 zwischen innerer und äußerer Helmschale 2, 3 angeord- net ist. Die Blendschutzmodule 12, 14, 16 überragen sich dabei zur horizontalen Sichtlinie 11 hin.
Die Blendschutzmodule 12, 14, 16 bestehen aus einem transparenten, gefärbten Material. Dabei können die Blendschutzmodule 12, 14, 16 eine unterschiedliche Färbung aufweisen. Die Blendschutzmodule 12, 14, 16 weisen zusätzlich eine Beschich- tung mit reflektierenden Eigenschaften auf. Zusätzlich kann die Beschichtung graphische Elemente aufweisen.
Die Sonnenblende 6 ist als ein aus drei Blendschutzmodulen 12, 14, 16 bestehendes Nachrüstset ausgebildet, mit dem han- delsübliche Sturzhelme nachträglich mit dem erfindungsgemäßen Blendschutzsystem individuell nachrüstbar sind.
Bei entspannter vertikaler Kopfhaltung des Helmträgers befindet sich die Sonnenblende 6 bzw. die Blendschutzmodule 12, 14, 16 außerhalb des vertikalen Sichtfeldes 10. Durch Neigen des Kopfes nach vorn kann der Helmträger die Sonnenblende 6 in sein vertikales Sichtfeld 9 hineinragen lassen. Bei mehreren Blendschutzmodulen 12, 14, 16, die sich abgestuft überragen, kann so allein durch Neigen des Kopfes eine unterschied- liehe Blendschutzwirkung erzielt werden.